Uruguay
Paso de La Cruz

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Voyageurs à cet endroit
    • Jour 20–21

      La Charqueada und Lago Merin

      16 janvier 2023, Uruguay ⋅ ☀️ 32 °C

      Nach unserem Bad im See machen wir uns auf den Weg zu unserer zweiten Übernachtung: La Charqueada, auf Google Maps heißt der Ort General Enrique Martinez, was uns erst ein bisschen verwirrt, aber irgendwie scheint er zwei Namen zu haben. Es handelt sich in jedem Fall um ein sehr verschlafenes Nest am Ende einer Landstraße und am Ufer des Rio Cebollatí. Unterkünfte sind auf dem uruguayischen Land dünn gesät, wenn man nicht gerade mit dem Camper oder Zelt unterwegs ist. In La Charqueada gibt es aber Cabanas Municipales. Also Hütten, die der Gemeinde gehören. Sie wurden ursprünglich im Sinne des Sozialtourismus gebaut um auch ärmeren Familien Urlaub im eigenen Land zu ermöglichen. Über WhatsApp (wer hätte das gedacht) hatten wir eine der Hütten am Flussufer reserviert. Die Anzahlung haben wir über Redpagos getätigt. Das ist ein Dienstleister, der es Menschen ohne Konto ermöglicht Rechnungen zu bezahlen, Lohn zu erhalten und Überweisungen zu machen. Sehr praktisch auch für Auswärtige und in Südamerika weit verbreitet, da viele Menschen kein Konto haben. Die Hütte stellt sich als sehr komfortabel heraus. Wir haben ein Schlafzimmer, Küche, Bad, Klimaanlage, ein Carport und - eine Parillera. Natürlich. Grillen scheint eh die einfachste Art an Abendessen zu kommen. Nur wo bekommen wir am Sonntagabend um 19.30 Uhr Fleisch und Holz her? Google verrät uns, das es eine Metzgerei gibt. Öffnungszeiten unbekannt. Wir fahren mal vorbei, das Geschäft sieht ziemlich zu aus, aber als wir kurz stoppen fragt uns ein junger Mann mit Bier was wir suchen. Die Metzgerei hat zu oder? Ja, aber ich mach schnell auf, sagt er. Sehr praktisch, wir kaufen 1 Kg Rippchen und machen uns auf die Suche nach Holz. Auch im nächsten Laden sitzt der Besitzer davor und verkauft uns noch schnell ein paar Tomaten. Holz? Jaa da wäre dieser Typ in der dritten Querstraße rechts, der würde Holz verkaufen. Wir fahren ziellos durch den Ort und siehe da die dritte Querstraße rechts oder so - da steht ein Schild und Holz auch. Allerdings bewacht von zwei wütenden Hunden. Wir klatschen (macht man hier statt klopfen) und rufen, aber niemand kommt. Irgendwann schlurft ein schon etwas betrunkener, bärtiger Typ aus dem Haus und verkauft uns Holz. Noch ein kurzer Stopp im Supermarkt für Kaffee und Toilettenpapier und es könnte losgehen. Aber wo ist der Schlüssel zur Hütte? Wir stellen alles auf den Kopf, aber er bleibt verschwunden. Ich bin mir sicher, dass ich ihn vor der Metzgerei verloren habe. Also fahre ich nochmal zurück. Der Metzger sitzt inzwischen oben ohne immer noch mit Bier und jetzt umringt von seinen Freunden vor der Metzgerei. Alle helfen suchen. Die Metzgerei wird nochmal aufgeschlossen, Autos umgeparkt, aber er ist nicht da. Auch der Herr mit den Tomaten durchkämmt mit einer Taschenlampe das Gebüsch vor seinem Haus - ohne Erfolg. Ganz La Charqueada weiß jetzt, dass die Alemanes ihren Schlüssel verloren haben. Zurück an der Hütte finden wir ihn dann doch unter dem Beifahrersitz. Als wir ein bisschen später mit Dosenbier vor unserem Pick-up sitzen und den Rippchen über dem Feuer beim Garen zuschauen haben wir kurz das Gefühl mehr Uruguay geht nicht.
      Die Straße in La Charqueada endet am Fluss, eine Brücke gibt es momentan nicht. Nur ein kostenloses Floß, das immer zwei bis drei Autos auf einmal transportiert. Am nächsten Morgen reihen wir uns in die Autoschlange und warten fast eine Stunde auf die Überfahrt. Genug Zeit um mit den anderen Wartenden ins Gespräch zu kommen, den Ablauf zu studieren und im Schatten zu chillen. Auf der anderen Seite erwartet uns - wer hätte das gedacht - eine weitere Schotterpiste durchs nirgendwo. Bis Cebollatí fahren wir durch dichten Wald. In Cebollatí biegen wir links ab auf eine weitere Schotterpiste. Die Landschaft wird deutlich flacher. Auf der einen Seite erstrecken sich endlose Weiden mit riesigen Rinderherden, auf der anderen Seite tiefgrüne Reisfelder. Ein handgeschriebenes Schild zeigt nach rechts und weißt zur "Laguna". Nach ein paar Kilometern vermischt sich die dunkle Erde mit feinstem, weißen Sand und Dünen tauchen vor uns auf. Dahinter liegt der Lago Merín, Uruguays größter See, obwohl der Großteil in Brasilien liegt. Die Szenerie ist ziemlich unglaublich: kilometerlanger feinster, weißer Sandstrand und kaum eine Menschenseele. Etwas verstreut stehen ein paar Pickups am Wasser. Wir schwimmen eine Runde bevor wir weiterfahren. Immer an der Grenze entlang fahren wir zurück Richtung Küste. In 18 de Abril essen wir erstaunlich gut im Boca 2. Wenig später besichtigen wir das Fortín San Miguel. Ein Fort, dass die Portugiesen im 18. Jh. erbauten um die Truppenbewegungen der Spanier in Richtung Rio Grande do Sul zu beobachten. Wenig später sind wir in Chuí/Chuy. Die Stadt liegt auf der Grenze zwischen Uruguay und Brasilien. Die Grenze verläuft mitten durch die Hauptstraße. Die ganze Stadt ist ein einziger Supermarkt und ziemlich chaotisch. Wir machen ein paar Einkäufe und fahren weiter an der Küste entlang. Im Nationalpark Santa Teresa legen wir einen kurzen Stopp zum Sonnenuntergang ein. Am Straßenrand begegnet uns eine Capibarafamilie. Danach essen wir in Punta del Diablo eine Kleinigkeit. Der Ort ist ein eher alternativer Badeort, der sich aus einem kleinen Fischerdorf entwickelt hat. Den perfekten Abschluss bildet ein Sambakonzert am Strand. Um 23.00 Uhr kommen wir ziemlich fertig in Antoniopolis an. Die ganze Familie, uruguayische und deutsche, sitzt noch beim Abendessen. Sie überreden uns um 01.40 Uhr noch den Mondaufgang anzuschauen. Es ist tatsächlich ziemlich spektakulär, wie sich die blutrote Mondsichel aus dem Meer schiebt. Das Aufstehen nach drei Stunden Schlaf ist dann am nächsten Morgen entsprechend hart.
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    Vous pouvez également connaitre ce lieu sous les noms suivants:

    Paso de La Cruz

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