- Show trip
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- Day 2
- Tuesday, August 19, 2025 at 9:37 AM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 68 m
PolandPosen52°24’36” N 16°56’9” E
Sankt Martins Hörnchen

Der Tag heute war so ereignisreich und mit schönen Dingen angefüllt, dass ich gar nicht weiß, ob ich mich an alles erinnern kann. Ich hatte mir ein kleines Frühstückskaffee in der Nähe meiner Unterkunft ausgewählt. Eine reizende kleine Hinterhof mit Bäumen und absolut ungewöhnliche und köstliche Frühstückskreationen. Eine gute Stärkung für den langen Fußweg auf die Kathedralen-Insel! Dort hat im Jahre 1025 die Geschichte Posen mit einer Siedlung und recht früh auch mit einem Kirchenbau begonnen. Nicht nur an den Klinkerbauten ist der Einfluss der Deutschen zu erkennen. Offenbar hat sich eine große Gruppe von Menschen aus Bamberg irgendwann in der Geschichte in Posen angesiedelt und deswegen ist der Posener Dialekt nicht nur ein Singsang, den man sonst in Polen nicht so hört, sondern auch zu einem Drittel von deutschen Worten geprägt. Am Marktplatz gibt es ein Lokal, das auch im Namen „Bambergu“ an diese Zeit erinnert. Der Fußmarsch lohnt sich. Auch wenn man in ganz Posen interessante Wandmalereien findet – dazu folgt noch mal ein extra Eintrag – ist das bei weitem schönste Wandgemälde das auf der Kathedralen Insel. Es ist eines der ersten, dass die Stadt direkt in Auftrag gegeben hat, um eine langweilige Fassade auf zu hübschen und Beispiele wie dieses findet man in der ganzen Stadt verteilt.
Weil es ganz nahe an meiner Unterkunft und heute auch noch umsonst ist, besuche ich noch das Königsschloss. Der Bau, an einer Stelle, an der immer die Könige Polens gewohnt hatten, wurde mehrfach zerstört und diese Variante erst zwischen 2012 und 2016 errichtet. Ich habe die Kunstgewerbeschau links liegen lassen und nur den Turm mit seinen 130 Stufen bestiegen. Von dort hat man einen der schönsten Fernblicke der Stadt.
Nachmittags habe ich mich für zwei aufeinanderfolgende Sitzungen im Muzeum Rogalowe angemeldet. Das „rogal świętomarciński“ geht auf einen Bäcker im Mittelalter zurück, der für die Armen etwas Gutes tun wollte. Sankt Martin erschien ihm im Traum und sagte etwas wie „sharing is Caring“. Und so gab in Zukunft der Bäcker die hufeisenförmigen Hörnchen an die Armen der Stadt ab. Diese charmante Geschichte haben uns die nicht minder charmanten Akteure der Back Show erzählt, in die die Zuschauer mit einbezogen werden. Den Teig kneten, ausrollen, füllen, aufrollen und glasieren – bei all diesen Tätigkeiten kann man mithelfen. Ich habe mir die Show einmal auf Englisch und einmal auf Polnisch angesehen, so war Zeit für eine ausführliche Zeichnung. Das hat mir nach dem Tempozeichnen der letzten Woche gut getan. Von den Fenstern des Museums hat man einen ausgezeichneten Blick auf die zwei Ziegenböcke, Wahrzeichen der Stadt Posen, die zur Mittagszeit wie beim Männleinlaufen aus ihrem Türchen am Rathausturm kommen und mit ruckartigen Bewegungen ihre Köpfe aneinander stoßen. Ihre Geschichte würde jetzt hier zu weit führen. Die zwei Croissant-Bäcker sind jedenfalls überrascht und beglückt, dass jemand sie gemalt hat!
Das Wetter ist so strahlend, dass das Zeichnen im Freien fast zu anstrengend wird. Morgen beginnt das Symposium, ich bin schon sehr gespannt.Read more
TravelerWow, so tolle Erlebnisse
Traveler
Harmen lässt grüssen?
TravelerGenau!