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  • Day 41

    Rinder und Gefängnisbäume

    October 12, 2016 in Australia ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute beginnt die letzte Etappe unserer Route nach Westen. Unser Ziel ist Broome und wir nehmen noch einmal den Great Northern Highway.
    Doch bevor die Tour beginnt, schauen wir kurz bei den beiden verbleibenden Sehenswürdigkeiten des Ortes vorbei. Das ist erstens die mit 120 m Länge größte Viehtränke der südlichen Hemisphäre - ja, sowas wird offensichtlich auch vermessen! Hier wurden die Rinder nochmals kräftig "gewässert", bevor sie zu den Goldminen ins Landesinnere getrieben wurden. Dort trugen sie zur Essenversorgung der Minenarbeiter bei und landeten als Steak auf deren Teller.
    Das Zweite ist eine traurige Geschichte. Sie dreht sich um einen riesigen Boab Baum - in Westaustralien fast ein Wahrzeichen, er kommt hier sehr häufig vor. Man kann ihn fast mit dem Affenbrotbaum vergleichen, in seinem Stamm kann er Wasser speichern.
    An dieser Stelle befand sich die große Polizeistation der westlichen Kimberly. Daneben stand ein riesiger Boab, 14 m im Umfang - der Boab Prison Tree. Gefangene Aborigines, die oftmals schon wegen kleiner Vergehen wie z.B. Viehraub (um Überleben zu können) aufs Schärfste bestraft wurden, kettete man am Hals aneinander und um den Baum herum. Das wurde auch an anderen Stellen mit anderen Bäumen gemacht, aber dieser Baum hat wegen seiner Größe, seines Alters und des Beginns der schon angesprochenen Rebellion besondere traurige Berühmtheit erlangt und wird heute sehr von den Aborigines geehrt. Aus diesem Grund ist der Baum auch umzäunt, insbesondere um Vandalismus vorzubeugen. An diesem Baum mussten die gefangenen Ureinwohner stunden- oder oft auch tagelang auf ihre Verurteilung oder ihren Abtransport nach Rottnest Island (2.500 km von ihrer Heimat entfernt - vor Perth gelegen) warten. Was das für Menschen bedeutet, die mit ihrem Land durch Lebensart und Glaube extrem verbunden sind, ist für uns kaum vorstellbar. Solche grausamen und traurigen Geschichten hören wir in diesem Urlaub übrigens öfter. Wer Australien besucht kommt unweigerlich mit dem Thema Aborigines in Berührung. Hochinteressant und von unserer Reiseleiterin sehr sensibel behandelt.
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