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  • Day 58

    Tankstellengeflüster

    January 23, 2023 in Chile ⋅ 🌧 20 °C

    Die Nachbarschaft hat sich verabschiedet an diesem Morgen. Ich bin noch alleine da. Bevor auch ich losfahre, mache ich mich auf Fehlersuche. Ich vermute eine defekte Sicherung. Aber erst mal finden. Tatsächlich irgendwann habe ich den Übeltäter gefunden ausgebaut und eingesteckt. Ich hoffe diese Art von Sicherung in Cochrane zu finden. Dort am Fluss wo wir übernachtet haben gibt es auch eine kleine Fährstation. Von hier aus sind es noch circa zehn Kilometer bis Cochrane. Am Ortseingang ist eine riesige lange Baustelle. Ich kann ohne warten durchfahren. Nach mir wird die Baustelle für 2 Stunden komplett gesperrt. Es wird ein Stein gesprengt. Erst mal zur Tankstelle mit einer Warteschlange davor. Ich seh daß Auto mit Anhänger aus Gummersbach an mir vorbeifahren. Auch das spanische Ehepaar mit ihren Motorrädern ist soeben am tanken. Kurze Unterhaltung und ich bleibe noch, denn hier habe ich Free WiFi und kann meine Daten hochladen. Vielleicht kann mir das junge chilenische Ehepaar bei der Suche nach einer Sicherung helfen? Sie tanken gerade. Ich soll ihnen folgen denn auch sie benötigen noch Teile für ihr Auto. Insgesamt sind wir in vier Geschäften, bis ich eine ähnliche Sicherung gefunden habe. Auch scheint das Internet nicht zu funktionieren. Das ist nicht völlig ungewöhnlich in dieser Gegend aber es scheint als liege es auch an meinem Datenvolumen. Sie versucht mir zu helfen und ruft bei der Telefongesellschaft an. Ohne Ergebnis, daß Internet fällt manchmal einfach aus. Ein paar Vorräte einkaufen und nochmal zur Tanke. Die haben zumindest wieder Internet. Dabei treff ich ein deutsches Pärchen mit Motorrädern aus Schwäbisch Gmünd. Sie wollen nach O'Higgins. Zwischenzeitlich hatte Sigi mich gesehen und versucht sich bemerkbar zu machen, so schreibt er mir später. Es ist später Nachmittag und ich verlasse Cochrane. Die Straße ist nicht mehr ganz so schlimm mi Kratern durchsät wie die Tage zuvor. Fast schon normale Verhältnisse. Entlang des Rio Cochrane geht es südwärts. Teilweise Berstraßen, dann Dschungel später Schwarzwald. Alles dabei. Freilaufende Hühner. Schafe, Kühe und Pferde.
    Schwarze Wolken hängen am Berg und der Regen kommt mit Kälte im Gepäck. Es ist spät als ich Tortel erreiche. Die Tankstelle geschlossen. Aber was ich nicht wusste, es gib keine Straßen. Alles auf Stege, Treppen und Planken. Unmöglich mein Gepäck irgendwo hinzuschleppen. Ich dreh um und fahr aus dem Ort. Es ist fast dunkel und es nieselt noch. Ich mach es wie die Radfahrer. Ein Unterstand am Fahrbahnrand als Schlafgelegenheit. Halbwegs geschützt und hier ist sowieso kaum Verkehr.
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