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  • Day 249

    Ruta del Che

    August 2, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 28 °C

    Schon beizeiten verlasse ich Villa Serrano, aber nicht ohne mich vorher noch mit etwas Benzin einzudecken. Meine heutige Etappe führt mich durch die Bergregion. Und schon nach ca. 25 KM bekomme ich den ersten Hinweis, dass ich mich auf der "Ruta del Che" befinde. Vor drei Monaten hatte ich noch in Alta Garcia, Cordoba das Museum von Che Guevara besucht. Das Haus seiner Jugendzeit. Und jetzt verfolge ich die Spur seiner letzten beiden Jahre hier in den Wäldern Boliviens. Doch bevor ich mein heutiges Etappenziel, das Dorf La Higuera erreiche geht es über einer gut ausgebauten Schotterpiste weiter. Bei einem Fotostopp werde ich überraschend von einem älteren Herren angesprochen. Ja, selbst hier, weit abgelegen sind die Menschen freundlich. Die Strasse verläuft parallel zu einem Fluss. Dadurch hat man immer wieder großartige Ausblicke auf den naturbelassenen Flussverlauf, bis zur Santa Rosa Bridge an der gerade Bauarbeiten durchgeführt werden.
    Fast verpasse ich die Abfahrt. Ab hier wird die Straße ruppiger und in La Higuera dreht sich alles um Che Guevara und so verwundert es kaum, dass der Dorfplatz aus zwei Skulpturen besteht. Unweit von hier hatte die bolivianische Armee ihn mit Unterstützung der CIA ausfindig gemacht und in einem Gefecht verwundet und gefangen genommen. Die ehemalige Schule diente als Gefängnis und ist heute ein Museum. Am nächsten Tag wurde ein Mitarbeiter der CIA mit dem Hubschrauber zum Verhör eingeflogen. Noch am selben Tag, am 9. Okt. 1967 wurde Che Guevara ohne Verhandlung hingerichtet und mit dem Hubschrauber nach Vallegrande gebracht.
    In diesem Dorf, welches gerade mal 21 Einwohner hat gibt es sogar ein Hostel. Das Casa Historica del Telegrafista.
    Besitzer ist Juan aus Frankreich. Aber er ist nicht da. Auch das Läuten einer am Tor angebrachten Kuhglocke hat kein Erfolg. Dafür kommen mir Gäste aus Argentinien entgegen die gerade auf der Weiterreise sind. Und Blue wird Gesprächsthema.
    Ich parke sie auf dem Gelände und erkunde den Dorfplatz. Eine ältere Frau kommt die Straße entlang und nimmt mich in Schlepptau. Sie hat einen kleinen Laden und Kaltgetränke. Als nächstes geht es in das Museum. Die Kassiererin versucht anschließend Juan zu erreichen. Letztendlich kümmert sie sich darum, dass ich ein Zimmer bekomme und später auch um das Abendessen. Es gibt einen Wanderpfad zum Kampfplatz der Armee mit den Guerillas um Che. Doch es ist schon spät und der Weg ist nicht beschildert. Ich versuche es trotzdem und breche meine Aktion dann doch ab. Zurück im Hostel lerne ich Juan kennen. Nach einem Nachtmahl geht es heute früh ins Bett.
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