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  • Day 270

    Death Road

    August 23, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 20 °C

    Der Name ist spektakulär und berühmt berüchtigt. Grund genug einen Tagesausflug zu machen und herauszufinden ob er immer noch berechtigt ist.
    Die "Al Camino de la Muerte" wurde von paraguayischen Gefangenen des Chaco-Krieges gebaut. Am „Balconsillo“, wo sich mit 700 Metern der längste Freifall entlang der Straße befindet, wurden die Unglücklichen nach der Fertigstellung der Straße mit Handschellen in den Abgrund geführt. Heute erinnert ein Gedenkstein an dieses grausame Schicksal. Sie war damals die einzige Verbindungsstraße von La Paz nach Coroico. Stellenweise kaum 3 m breit und von PKW und LKW in beiden Richtungen, befahren. Man schätzt ca. 200 bis 300 Tote pro Jahr. Der schlimmste Unfall war ein Bus mit ca. 100 Personen, der abstürzte. Heute gibt es die Umgehungsstraße Ruta Nacional 3. Es fahren kaum noch PKW. Hauptsächlich sind es  vor allem Touristen und mutige Downhill-Mountainbiker, die dem Nervenkitzel nicht wiederstehen können und die Abenteuerlust hier befriedigen. Und natürlich Motorradfahrer. Vom höchsten Punkt in ca. 4650 m Höhe bis runter auf 1200 Höhenmeter, geht es auf ca 65 KM Länge, immer nur bergab. 36 KM davon sind Schotterpiste. Sämtliche Klimazonen werden hier am Rande des Amazonasdschungels durchfahren. Kaum Leitplanken. Leider musste Oscar für heute absagen. Er hatte kurzfristig Tickets der Rolling Stones bekommen. Also mache ich mich allein auf dem Weg. An diesem Tag herrscht perfektes Wetter, keine PKW's die Staub aufwirbeln und die Sicht behindern. Kein Nebel und es hatte nicht geregnet, somit war die Straße trocken und nicht schlammig nass. Nur am Wasserfall "San Juan" wird die Straße etwas schlammig. Ein Erdrutsch hatte eine zeitlang die Straße blockiert und die Aufräumarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Ich treffe auch deutsche Radfahrer auf dieser Strecke mit denen ich mich an Viewpoints unterhalte. An diesem Tag zeigt sich die "Straße des Todes" gezähmt. Aber sicherlich wird sie an anderen Tagen wieder weitaus gefährlicher ihre Opfer fordern.
    Ich nehme die Umgehungsstraße zurück nach La Paz. Auch hier einige schöne Aussichtspunkte. Unter anderem an einem Tunnel. Blue tut sich schwer die steile Straße hinauf zu kommen. In La Paz angekommen suche ich erstmal eine Werkstatt mit Kompressor, Luftfilter reinigen. In dieser Höhe macht sich Staub auf den Filter schnell bemerkbar. Und bemerkbar macht sich auch das Fehlen meiner GoPro. Verdammt, sie ist weg. Todunglücklich habe ich noch eine Vermutung und kaum Hoffnung. Aber für heute ist es zu spät.
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