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  • Day 273

    Copacabana

    August 26, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 12 °C

    Mein Aufenthalt in Bolivien geht langsam dem Ende entgegen. Aber vorher geht es nach Copacabana. Nicht Rio de Janeiro sondern an den Titicacasee. Klingt für mich auch eher nach Afrika als nach Bolivien oder Peru. Und wenn der Verdacht aufkommt dieser kleine Ort habe sich den Namen "geklaut", nein, tatsächlich ist er der Namenspate für das berühmte Copacabana in Brasilien.
    Doch zunächst verlassen Blue und ich La Paz. Nach ca. 80 KM sind wir am Titicacasee. Ab jetzt ist der zweitgrößte See Südamerikas unser ständiger Begleiter. Das Wasser und der Himmel faszinieren durch ein bestechendes Blau. Der See liegt ca. 3.820 m über dem Meeresspiegel und ist damit der höchstgelegene, kommerziell schiffbare See der Welt. Touristen-Attraktion auf dem Titicacasee sind die schwimmenden Schilfinseln der Urus. Heute leben allerdings nur noch wenige von ihnen auf den Inseln. Die meisten haben sich inzwischen auf dem Festland angesiedelt und kommen nur tagsüber her, um Geld an den Touristen zu verdienen.
    Es fahren große Motorboote mit Platz für 50 Personen über den See, um ein oder mehrere Uru-Schilfinseln anzusteuern. Aber auch Abwasser aus Haushalten, Industrie und Landwirtschaft haben dem See arg zugesetzt. Der Titicacasee gilt inzwischen als stark verschmutzt. Am Port von Tiquina endet zunächst unsere Fahrt. Jetzt heißt es übersetzen auf einem Holzfloß. Fußgänger, Radfahrer, Motorrad, Auto oder Bus. Bei der Fahrt windet sich das Floß und Blue schaukelt hin und her. Ich hoffe sie kippt nicht um. Nach ein paar Minuten sind wir an der anderen Seite. Zu dritt manövrieren wir Blue rückwärts vom Floß. Die Planken sind schmal und haben Reifenbreites Spaltmaß. Auch der Übergang an Land ist alles andere als Eben. Geschafft. Es geht weiter und immer den Titicacasee in Blick. In Copacabana angekommen buche ich im Hostel Florencia ein. Ein Glücksgriff. Mit Besitzerin Mary verstehe ich mich auf Anhieb blendend, ein Gefühl als ob man sich seit Jahren kennt. Es gibt viel zu lachen. Und ihre Enkeltochter Flopy hat sofort mein Herz erobert. Sie läßt es sich nicht nehmen mir ein Handtuch zu überreichen. Und bei jeder Gelegenheit begrüßt sie mich mit "Hola, Hans". Ein kurzer Weg bis zum Strand. Natürlich steht für mich Fisch auf dem Speiseplan. Forelle. Der Titicacasee war ein Fischreiches Gewässer, bis man die kanadische Forelle hier aussetzte. Nun dominiert er den See.
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