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  • Day 360

    Deep in the Jungle - Tag 2

    November 21, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 29 °C

    Donner, Blitze und Regen in der Nacht. Und es bleibt regnerisch. An diesem Morgen beim gemeinsamen Frühstück geht der Regen ohne Pause in die nächste Runde. Das volle Amazonasprogramm mit all seinen Facetten. Der Regenwald macht seinen Namen alle Ehre. Es ist einer dieser Tage an dem man zu Wissen glaubt, daß der Regen heute nicht mehr aufhört. In Gummistiefeln und schweren Regenponchos geht es also auf ins Boot zum nächsten Erlebnis. Besuch eines Dorfes im Amazonas. Es ist der Heimatort unseres Guides Ana. Diesmal wird ökologisch, umweltschonend stromabwärts gepaddelt und wir haben Glück.
    Wir entdecken einen Kaimanen der auf Nahrung lauert. Nach ca. 60 Minuten erreichen wir einen Anlegeplatz und verlassen das Boot. Nein, Macheten werden nicht benötigt um zu Fuß durch den Urwald zu "stiefeln". Während dessen versorgt uns Ana mit Informationen über Flora und Fauna bis wir ihr Dorf erreichen. Zwischenzeitlich hat der Regen dann doch ein Ende gefunden. Insgesamt leben hier 60 Menschen, man hat eine eigene Sprache und eine Schule die wir als erstes besuchen. Der Besuch von Touristen ist für diese kleine Gemeinde die wichtigste Einahmequelle. Anschließend empfängt uns Ana's Mutter. Sie hat eine wichtige Funktion im Ort und ist für das backen von Brot zuständig. Doch zunächst werden wir mit einem "Snack" aus Bananen, Papaya und Yucca empfangen. Und auch ihr Vater hat eine aussergewöhnliche Stellung im Dorf. Er ist Schamane und weiht uns in die Heilkunst und Wirken seines Amtes ein. Vera und Silvia lassen sich von ihm mit einer Art Mistelzweig behandeln. Ihre schmerzverzerrten Gesichter lösen sämtliche Blockaden meiner kleinen Wehwehchen und machen deren Behandlung unnötig. Sein Angebot stattdessen in präventionaler Weise eine Mixtur mit alkoholartiger Wirkungsweise zu probieren kann dabei nicht abgelehnt werden. Sicherheitshalber noch 1 oder 2 "Gläschen" mehr, schließlich ist der letzte Tropfen zum Wohle von Pachamama. Ausgestattet mit neuer, positiver Energie geht es zurück zum Gemeinschaftshaus. Brot aus Yucca bzw. Maniok. Vom ausgraben, schälen, reiben und anschließendem Trocknen und auswringen geht es schließlich zum backen ohne Salz und Öl. Der kleine Kilian ist ein eifriger und erfahrener Helfer. Er kann mir einiges erzählen. 😉😂 In der Pfanne und nur mit der Hitze des offenen Feuers bindet das selbsthergestellte Mehl zu einem festen Fladen. Mit vorbereiteten Salat ist das Brot unser heutiges Mittagessen. Zurück geht es mit dem Motorkanuboot. In der Lodge ist das herstellen von Kakao unser nächstes Kochevent. Getrocknete Kakaobohnen in der Pfanne rösten, schälen und die Kerne mahlen. Verschiedene Varianten ausprobieren. Leicht gesüßt ist mein Favorit und der Kakao aus dieser Gegend hat seine eigene Note. Übrigens werden 7% des Welthandels in Ecuador hergestellt. Das ist nach Ghana und Elfenbeinküste der drittgrößte Hersteller. Noch vor dem Abendbrot geht es nochmal hinaus. Und wieder haben wir beim Suchen von Kaimanen im Taschenlampenlicht Glück. Ihre Augen glitzern im Schein der Lampen und machen sie damit leichter auffindbar. Zeit für das Abendbrot. Die Besucherzahl der Lodge hat sich heute drastisch erhöht. Doch während ich meine Erlebnisse niederschreibe ist keiner mehr zu sehen.
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