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  • Day 359

    Deep in the Jungle - Tag 1

    November 20, 2023 in Ecuador

    In der Nacht gab es ein Gewitter. Und am Morgen kein Strom. Somit keine Klimaanlage und ein Handy, dass nicht vollständig geladen ist. Dafür aber ein Frühstück und die Vorfreude auf den heutigen und auf die nächsten Tage. Denn es geht diesmal tief in den Dschungel. Dort, wo es keine Strassen gibt und das einzige Fortbewegungsmittel ein Boot ist. Blue ist sicher hier auf dem Hotelgelände untergebracht und all die Sachen die ich nicht mitnehmen werde, können hier gelagert werden.
    Ein Taxi bringt mich zum Bus-Terminal. Da hier heute morgen nicht viel Betrieb ist, nimmt die Dame am Ticketschalter sich die Zeit, mir zu zeigen wo genau der öffentlichr Linienbus halten wird und ich warten kann.
    Zweieinhalb Stunden dauert die Fahrt bis nach Puente del Cuyabeno. Hier warten bereits die großen Kanumotorboote um all die Abenteuerhungrigen in einen der 14 Lodges zu bringen. Doch zunächst gibt es zur Begrüßung Banane, Kaffee, Kekse und Wassermelonenstücke. Unsere Besatzung besteht lediglich aus Vera aus Ravensburg, Peter aus Oklahoma, unserem Guide, dem Bootsführer und mir.
    Der Zufluß von Sedimenten lassen den Fluß anfangs braun erscheinen bis er später seine Farbe in schwarz ändert. Es ist heiß und schwül und der Fahrtwind bringt angenehme Abkühlung. Der Blick geht suchend in die grünen Bäume in der Hoffnung die ersten wildlebenden Tiere zu entdecken. Wir halten am Ufer vor einem Baum mit kahl wirkenden Ästen. Es dauert eine Weile bis auch ich erkenne, dass dieser tote Ast ein schlafender Vogel ist. In der nun herrschenden Trockenzeit ist der Wasserstand 2 m niedriger als sonst. Große blaue Schmetterlinge begleiten uns und dann ist es soweit. Das erste Highlight dieser Tour. Eine Gruppe Kapuzineraffen überqueren den Fluß über eine "Affenbrücke", bestehend aus 2 zusammenverwachsenden Bäumen beider Uferseiten. Gefolgt von einer Gruppe Pocketäffchen. Mehr als 50 Affen nutzen den Highway, teilweise mit ihren Jungen auf den Rücken bzw. am Bauch. Der Gedanke an ihre im Zoo eingesperrten Artgenossen kommt auf und es wird klar, dass keine noch so ausgeklügelte "artgerechte" Haltung vergleichbar mit dem Leben in freier Wildbahn ist. Einige trauen sich ans Wasser zum trinken unter der Gefahr von einer Anaconda geschnappt zu werden. Nach ca. 2 Stunden erreichen wir unsere Lodge. Hier treffen wir auf Rolf und seiner Frau Silvia aus Luzern. Wir sind heute die einzigen Gäste hier. Doch zunächst gibt es Mittagessen und Zeit das Nachtquartier zu beziehen und zu relaxen bevor es zur Grand Laguna geht. Auf der Fahrt dorthin sieht man auf den Baumstämmen, die aus dem Wasser ragen, Wasserschildkröten. Ana, unser Guide nennt uns die unaussprechlichen Namen der gesichteten Vögel in den Bäumen am Ufer. Große Ara fliegen über den Baumwipfeln. Es kommt mir in den Sinn mich zu kneifen um wirklich zu realisieren, dass ich mich im Amazonas befinde. Kurz bevor wir die Lagune erreichen machen wir uns auf die Suche nach Delfinen. Sie tauchen alle 3 Minuten kurz auf und sind heute zu schnell wieder abgetaucht bevor man sie sieht. In der Lagune, frei von Anaconda und Kaimanen, die Gelegenheit im Wasser zu schwimmen. Wir haben Boards dabei und meine ersten Versuche im Stehpaddeln. Na, da üben wir noch ein bißchen. Und während wir uns hier vergnügen verläßt uns die Sonne mit einem bunt schimmernden Licht. Zeit für die Rückkehr. Mit Taschenlampe sind wir auf der Suche nach den jetzt aktiv werdenden Kaimanen. Leider ohne Erfolg. Dafür aber bei der Nachtwanderung in der Umgebung unserer Lodge. Tarantula auf dem Dach. Frösche u. a. ein Bullfrog, Bananenspinnen und anderweitige Bewohner lassen sich sichten. Der Abschluß für heute bildet das gemeinsame Abendessen. Und während sich alsbald alle verabschiedet haben nutze ich den Abend um bei heftigen Gewitter und Regen die Erlebnisse des heutigen Tages festzuhalten.
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