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  • Ick weeß nich, mir isses so gomisch ...

    27. mars, Tyskland ⋅ ☁️ 10 °C

    ... und ärchentwas macht mich verschdimmt.", so hallt eine Variante des Loreley-Liedes durch meine Gedanken, während ich mich auf den neunten Abschnitt meiner Pilgerreise entlang des linksrheinischen Jakobswegs vorbereite. Es ist eine Mischung aus Wehmut und Aufregung, die mich umgibt, denn mit jeder Etappe, die ich hinter mir lasse, rückt das Ende dieses Abenteuers näher. Doch genug des Grübelns, denn der Trail ruft und der Cowboy in mir sehnt sich nach der Weite der Natur und den Herausforderungen des Weges.

    So starte ich in Sankt Goar, bereit für alles, was dieser Tag bringen mag. Der Weg führt steil bergauf vom Bahnhof aus, während der majestätische Loreley-Felsen mich von der anderen Rheinseite aus beobachtet. Es ist, als ob die Legenden und Geschichten dieser Region lebendig werden und mich auf meinem Weg begleiten.

    Immer wieder bieten sich mir atemberaubende Blicke auf den Rhein, während ich auf einem beinahe ebenen Pfad hoch über dem Fluss entlangschreite. Doch es sind nicht nur die Ausblicke, die diesen Weg so besonders machen. Unterwegs begegne ich einer Reihe von Troll-Skulpturen, aus Altmetall zusammengeschmiedet, die den Wald beleben und meinem TrailSoul ein verschmitztes Lächeln entlocken.

    Nach einer kurzen Pause in Oberwesel geht es weiter, zweimal hinein in Seitentäler, bevor ich wieder zum Rhein zurückkehre. Der Panorama-Pfad belohnt mich mit unzähligen Blicken auf das malerische Rheintal, und mein Herz öffnet sich der Schönheit dieser Landschaft. Doch es ist nicht nur die äußere Pracht, die mich berührt. Während ich steil über Treppen durch die Weinberge nach Bacharach hinabsteige, spüre ich eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und dem spirituellen Element dieser Reise.

    Jeder Schritt ist wie ein Tanz zwischen dem rustikalen Boden und meiner Seele, die sich in der Weite der Landschaft verliert. Der TrailSoul in mir lebt auf, wenn ich die Stille des Waldes durchdringe oder den Wind auf den Weinbergen spüre. Es sind diese Momente, die mein Herz höher schlagen lassen und mich daran erinnern, warum ich diese Pilgerreise angetreten habe.

    Und so, mit dem Staub der Straße an meinen Stiefeln und der Weisheit des Trails in meinem Herzen, beende ich diesen Tag am Bahnhof von Bacharach. 22 Kilometer liegen hinter mir, und mit jedem einzelnen habe ich die Essenz des linksrheinischen Jakobswegs in mir aufgesogen.

    Doch während ich mich auf die letzte Etappe vorbereite, weiß ich, dass das wahre Ziel dieser Reise nicht in Bingen liegt, sondern in den Erinnerungen, den Erfahrungen und der Verbindung, die ich mit jedem Schritt geschaffen habe. Und so werde ich auch die kommende Etappe in vollen Zügen genießen, denn der Weg ist nicht nur das Ziel, sondern auch die Reise selbst.
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