Satellite
Show on map
  • Day 139

    Alcuéscar - Valsador

    April 11, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 27 °C

    Gestern Abend waren Dorothea, Kai und ich noch bei Paco. Er ist der Kompagnon von Dorothea und unterstützt sie bei ihrem Herbergsvorhaben. Dafür empfiehlt Dorotheas das Restaurant von Paco an Pilger - wo ich zuvor wegen Fußbodenreinigung nicht pausieren konnte. Eine WinWin-Lösung wie ich finde. Wir haben also bei bei Paco bis ca. 00:30 Uhr gesessen und geredet. Was wir so alle beruflich manchen, was uns so antreibt und wo wir hin wollen. Erstaunt stellten wir viele Parallelen fest. Aber vor allem saugten wir aus Dorothea die Informationen rund um die Via de la Plata. Insbesondere wegen den bevorstehenden Osterfeiertagen. Sie empfahl uns, Unterkünfte soweit möglich, im Voraus zu reservieren. Sie zeigte sich nach unseren Berichten erstaun, wie viele Pilger gerade auf der Via unterwegs sind.

    Dann gingen wir zurück und gingen zu Bett. Mein Geburtstag war zu Ende. Ein schöner Tag war es.

    Am nächsten Morgen ging ich erst kurz nach sieben los. Denn ich brauchte mich ja nicht beeilen, da wir auf Empfehlung von Dorothea reserviert hatten. Entspannt ging ich in den Morgengrauen. Vorbei an landwirtschaftlichen Betrieben und frei laufenden Schafen und Rindern. Sie waren sehr glücklich - das sah man ihnen an. Die Wiesen waren wieder voller Tau gewesen und glitzerten in der aufgehenden Sonne. Blühende Pflanzen scheint es, im Gegensatz zu gestern, weniger zu geben und es erweckt sich der Eindruck, das sich die gesamte Vegetation in der Landschaft ändert. Hin und wieder, sehr vereinzelt, mal eine Steineiche. Meist ausgeblühter Ginster und weite, sehr weite Landschaften.

    An der ersten Ortschaft machte ich an der alten Römerbrücke meine Frühstückspause und beobachtet einen Storch auf dem nahegelegenen Neststand. Der klapperte so toll und da viel mir ein, dass ich schon lange keine Störche mehr gesehen hatte und erst recht nicht so viele besetzte Nester wie hier auf der Via. Dann kam Kai des Wegs daher. Er brauchte einen Kaffee und so suchten wir in dem Ort nach einer Bar. Es gab jedoch keine, was uns ein Einheimischer irgendwie zu verstehen gab. So tröstete sich Kai mit dem Gedanken, eventuell in einem anderen Ort eine Bar zu finden. Wir folgten der Bezeichnung der Via. Manchmal gingen wir auf der alten Römerstraße und manchmal auf dem "neuen Weg". Im Prinzip aber meist auf dem alten Weg - der Römerstraße. Dann kam ein Wegweiser nach "Aldeo del camo" und Kai witterte Kaffee in diesem Ort. So ging er dorthin und ich war wieder alleine auf dem Weg. Die Landschaft schien weniger abwechslungsreich zu werden. Über Steine überquerte ich kleine Rinnsale und es gab sogar zwei Rastplätze. Somit summieren sich die bisher von mir gezählten Rastplätze an der Via auf 4. - keine große Zahl.

    Ein Kuriosum gab es noch auf dem Weg. Die Via führte quer über einen kleinen, zu Zeit nicht benutzten Sportflughafen und das genau über die Landebahn. Beim überqueren der Landebahn hatte ich ein ein unwohles Gefühl und die Szenerie war irgendwie surreal. Vor dem "Tower" grasten die Schafe, beim "Check-in" verrostete die Bank und zwischen den "Abfertigungshallen" liegen Ziegen. Dem Weg folgend ging ich weiter und es wurde heißer und heißer. Erneut musste ich eine Pause einlegen. Später überquerte ich erneut eine Römerbrücke und näherte mich schon dem Ziel - "Valsador". Gleich am Ortsanfang war die öffentliche Herberge. Da wir aber gestern, dank Dorothea, bei der Pension Concha reserviert haben, ging ich mit erhobener Brust an der öffentlichen Herberge vorbei und suchte die Pension. Nach einigem Hin und her fand ich diese auch. Keine Kennzeichnung, dass es sich um eine Pension handelte. Von außen sah sie aus, wie ein normales Haus in der Straße. Ich fragte ein gerade vorbeigehende Frau, ob das die Pension Concha sei. Sie bestätigte dies mit den Hinweis, dass man anrufen müsste. Also rief ich an, aber wir verstanden uns nicht. Da fiel mir Dorothea ein und ich schickte ihr mit der Bitte Kontakt zur Pension aufzunehmen eine Nachricht. Die liebe Dorothea tat es auch und wenig später kam eine Spanierin vorbei und schloss mir die Wohnung auf. Es handelte sich dabei wirklich um eine Wohnung mit 3 DZ, Bad, Küche und Waschmaschine war im Preis inbegriffen. Ganz verstanden habe ich nicht, woher ich nun noch den Stempel für meinen Credential bekomme. Sie zeigte mit ausfahrenden Bewegungen und ganz vielen "R's", wo sich, so verstand ich es oder auch nicht, eine Bar befindet. Denn in jeder Bar kann man seinen Pilgerausweis stempeln lassen. Ich ruhte ein wenig aus und dann erschien auch schon Kai. Er ging dann nochmals in den Ort um Ausschau zu halten, ob es irgendwo eine Möglichkeit gibt Nudeln oder ähnliches zu kaufen. Ich bin gespannt.

    Motto des Tages: Trittsteine sind toll
    Read more