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  • Day 151

    Granja - Villanueva de las Peras

    April 23, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 19 °C

    Eine Beschwerde: diese mit ihren kleinen Taschenlampen wackelnden Möchtegern Pilger, geben auch morgens und der frühe nicht auf. Sie machen auf sich aufmerksam, in dem sie einem ins Gesicht leuchten, mit Plastiktüten rascheln und ständig gegen dein Bett stoßen. Das trieb mich dann letztendlich auch aus diesem und aus der Herberge. Zwei waren bereits vor mir, was mich eigentlich nicht störte. Aber in meiner noch vorhandenen Verärgerung über dieses morgendliche Attacke, ging ich etwas schneller. Es war noch dunkel, aber es dämmerte schon. So kühl wie an den Tage zuvor war es nicht. Bisher. Der Ort Granja war schnelle durchlaufen und flux war man wieder auf einer Schotterpiste. Eine Stirnlampe brauchte man nicht, da diese Möchtegern-Pilger auch da herum leuchteten. Ich überholten den von der nacht neben mir. Eine ganz schlimmer Leuchter. Aber er war recht zügig im Gehen und scheinbar wollte er auch nicht das ich ihn überhole. Als er mitbekam das jemand hinter ihm war, wurde er schneller. Auch als ich ihn überholte hielt er das Tempo bei, so dass ich schneller gehen musste. Das war auch für mich auf Dauer anstrengend. Aber er blieb dan so auf 30 m Abstand.

    Es war wieder ein fantastischer Sonnenaufgang und langsam näherte ich mich auch einer im Wanderführer beschriebenen, besonders schönen Stelle. Eine Alte Römerbrücke die Puente Quintos über den Fluss Esla. Rings eingebettet von Zistrosen und der aufgestaute See. An dessn Ende sich eine Schlucht mit Talschluss befand. Die Morgensonne schien auf diese Schlucht und auf die alte Römerbrücke. Es war ein malerisch schöner Anblick und ich war froh, diesen Moment ohne änder Pilger oder Menschen genießen zu können. Am Ende der Brücke zweigte der Mozzarabische Weg dann nun Richtung links zum Ufer. Entlang an diesem ging es über einen sehr schmalen Pfad über Felsen und Wurzeln. Man musste schon sehr genau aufpassen wo man hintritt, um nicht abzurutschen. Dann srieg der Weg an und endet dann Ober auf der rechten Seite der Schlucht und Talabschnitt. Der Anblick in die sich nun öffnende Landschaft raubte mir nicht nur sprichwörtlich den Atem. Plötzlich hielt ich die Luft an und ich begann kurz zu weinen.

    Dann ging ich zurück zu Weg und schon kam auch der eine Pilger. Er war wirklich sehr schnell und irgendwie sah seine Gehweise bei dieser Schnelligkeit auch komisch aus. Denn er war recht klein und um dieses Tempo zu haben, mussten seine Beine sich sehr schnell bewegen. Ich schmunzelte und ließ ihn überholen. Dann packte ich mein Brot und meine Banane aus und aß beim Gehen. Das macht mir Spaß. Es ging weiter durch Zistrosensträucher und Olivenbäume. Die Vögel gaben zum Tagesanfang ihr bestes. Der kleine Wald mit den Olivenbäumen und den Steinreichen, war schnell durchquert und nun gab es wieder die pure weite und schöne Landschaft. Es ging wieder auf einer Schotterpiste weiter und ich erreichte den Ort Faramontanos de Tàbara. Eine sehr - sehr kleiner Ort, der auch. Der nicht wirklich schön war. Vor diesem Ort überholte mich ein, mit Rucksack laufender Pilger, um zu den Katalanen aufzuschließen, der vor mir lief. Beide überholte ich ebenfalls schon deswegen, weil sie mir mit ihrem Geschnattere auf den Keks gingen. Nach diesem Ort ging es auf einer Schotterpiste weiter und ich näherte mich erneut der Hochgeschwindigkeitsstrecke des AVE. Auch diese war noch im Bau und somit nicht fertig. Was für ein Glück. Denn so brauchte ich keinen Umweg gehen.

    Ich näherte mich Tábara, aber nur um mal kurz hallo zu sagen und weiter zum nächsten Ort zu gehen. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich ziemlich ausgelaugt gefühlt habe und eigentlich schon hier Schluss machen könnte. Das jedoch, würde meine Etappenplanung durcheinander bringen. Deshalb ging ich weiter. Die Sonne stand sehr hoch ins es war keine Wolke am Himmel. So ging ich die trockenen Wege entlang. Es war staubig und ich hatte fast nichts mehr zu trinken. Der Rücken tat weh undicht könne schwer einen Schritt vor den nächsten setzen. Es ging leicht Berg hoch und wieder herunter. Dann nach links und dann nach rechts. Immer die Schotterpiste unter den Schuhen und die Zistrosen. In der Ferne sah ich dann endlich mein Ziel. Dann kam ich kurz vor meinem Ziel an einem unterstand an und ich legte eine kurze Pause ein. Dann ging ich in den Ort Villanueva de las Peras und suchte die Herberge auf. Aber wie das manchmal so ist, man muss erst in eine Bar gehen und sich dort anmelden und seinen Stempel holen. Also ging ich zur Bar "La Mona". Dort "checkte" ich ein, trank ein Bier und der Wirt begleitete mich auf einem Fahrrad zur Albergue zurück. Er gab mir die typische Filzbezüge für das Bett, zeigte mir die Räumlichkeiten und verschwände wieder mit dem Hinweis, das in einem anderen Raum ebenfalls jemand aus Deutschland sei. Ich wusch meine Wäsche in der Maschine und kochte mir vorhandene Kartoffeln und aß diese mit Tomaten. Lecker. Die Wäsche war in 1 Stunde trocken und ich konnte sie abnehmen. Dann kam der "Deutsche" aus Kammer. Er hieß Klaus, war 64 Jahre alt und weißhaarig mit Bart. Er habe jetzt endlich mal lange schlafen können. Er ginge die Jakobswege immer alleine und freue sich auf soziale Kontakte in den Herbergen. Er redete und redet. Von dem was er auf "seinen" Caminos so alles erlebt hatte und das schien nicht wenig gewesen zu sein. Wir gingen dann zur Bar und tranken zwei Bier und was machten wir? Wir redeten. Er hatte offensichtlich viel Spaß daran. Er Gehe die Via sehr gemächlich und ist schon eine Woche länger wie ich unterwegs. Morgen gehe er nur 8km bis zum nächsten Ort, um sich dann mit einem Belgier zu treffen, den er hier auf dem Weg kennengelernt habe. Da dieser aber so viel fotografiere, ist der Belgier "zurück gefallen" und morgen kommen sie wieder zusammen. Der Belgier habe schon 2800 Fotos gemacht. Im übrigen kommt Klaus aus Frose. Das liegt im Vorharz bei Quedlinburg. Wieder ein Treffen mit Menschen aus meiner Heimat. Hat da etwas zu sagen?

    Fazit des Tages: Sonne ist gut. Zu viel davon ist schädlich
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