Satellite
Show on map
  • Day 5

    Die heilige Quelle

    September 2, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 16 °C

    Schon am Vorabend haben Edith und ich abgemacht, dass, wenn einer von uns beiden zur Toilette geht, der andere dann mitkommt. Der Weg vom Fass zur Toilette war einmal quer durch den Campingplatz. Es war in dem Fass Urgemütlich und wir fühlten uns sehr wohl. Edith in der Nacht so gut geschlafen, was ich immer an ihrer Schnarchqualität messe. Und sie schnarchte sanft und gleichmäßig- das war gut zu „ertragen“. Einmal musste ich in der Nacht zur Toilette und sie bekam das auch mit - aber nur kurz und war sofort wieder eingeschlafen. Ob sie gemerkt hat wann ich zurückgekommen bin, glaube ich nicht. Sie schlief und schlief bis morgens um 08:00 Uhr. Ich hingegen war bereits ab 05:00 Uhr wach - die Macht der Gewohnheit.

    Nach dem sanften Erwachen von Edith und begrüßten wir den wundervollen Morgan am „Ammersee“. Alles wirkte ruhig und auch noch etwas verschlafen. Nur langsam erwachte der Campingplatz zum Leben. Wir gingen uns waschen und danach zum Frühstück in den kleinen Restaurant mit Seeblick 🥰

    Das Frühstück war nicht ganz billig, aber es passte perfekt zum heutige Start in den Tag. Danach gingen wir zur Rezeption und gaben den Schlüssel von unserem geliebten Fass ab. Ich musste nach der Verabschiedung dich noch einmal kurz zur Rezeption, um unsere Stempel in den Pilgerausweis setzen zu lassen.

    Wir folgten dem Weg dann immer am See entlang und erreichten alsbald „Holzhausen“. Das war eine Künstlerkolonie und dort gab es das Künstlerhaus „Gasteiger“. Wir kannten die nicht. Aber es werden Hochzeiten in dem Haus abgehalten. Gut das wir für heute keinen Termin mehr frei hatten 🤪.

    Bei der Planung habe ich schon die nun folgende lange Strecke an den Bahngleisen entlang gesehen und innerlich eine abwehrende Haltung eingenommen. Aber ich wurde des besseren belehrt. Ein wirklich schöner Weg durch dichten Buchenwald. Leider auch ein Radweg und es gab viele (Elektro-) Radfahrer:innen. Aber andererseits wenn wir die Radfahrer wären, würden uns die Fußgänger auch nerven. Jeder war freundlich und nahm Rücksicht auf die anderen - so soll es sein.

    Wir erreichten „Riederau“ und ließen es schnell hinter uns - klein bzw. nichts besonderes. Wieder ging es an den Bahngleisen entlang u d erreichten kurz darauf „Sankt Alban“ - was für ein schöner Name. Die Botticelli gleichnamige Wallfahrtskirche, steht ungewöhnlich dicht am Ufer vom „Ammersee“. Es wird angenommen, dass sie deshalb so nah am Wasser gebaut wurde, weil dort die Taufe im „Ammersee“ vorgenommen wurde. Außen an der Kirche ein Statue, welche ihren eigenen Kopf trägt - ganz schön schräg waren die damals drauf. Hier in Schatten cremten wir uns ein, denn sie Sonne war bereits sehr kräftig. Dann ging es weiter bis nach „Dießen“ und hier wollte Edith in einem Supermarkt sich etwas zu trinken kaufen. Sie ging in den Supermarkt und ich in die Drogerie mir Ohrstöpsel kaufen 😂. Dann gingen wir zum „Marienmünster“ und holten uns dort auch einen Stempel ab. Im Münster selbst waren wir regelrecht erschlagen von der Pracht. Davor machten wir eine kurze Pause und verließen dann „Dießen“ und auch den von Edith sehr geliebten „Ammersee“ landeinwärts weiter in Richtung Alpen.

    Mahnmal gingen wir dabei über Wiesen und Felder, manchmal durch kleine Wälder. Eine schöne Mischung der Landschaft. Entlang eines Waldlehrpfades, erreichten wir den „Mechthild-Brunnen“. Der Legende nach, soll hier die heilig gesprochene Mechthild von der nahen Burg Schönfeld das Wasser getrunken haben. Das Wasser würde insbesondere bei Augenleiden sehr helfen. Ich trank das Wasser aus meiner Jakobsmuschel und benetzte damit auch meine Augen. Eventuell benötige ich ja bald keine Brille mehr. Edith hingegen leerte ihre Trinkflasche und befühlte diese mit dem Wasser von der heiligen Quelle. Sie möchte das Wasser für ihre Mutter mitnehmen. Ach ist das lieb von ihr.

    Wir setzten unseren Weg durch den Buchenwald fort und kamen an Wiesen und Lichtungen vorbei. Mal ging es schnurgerade und mal kurvenreich und hügelig daher. In der Ferne waren die teils schneebedeckten Alpen und die „Zugspitze“ sehr gut zu sehen und wir genossen den Ausblick auf einer Bank. Bald darauf erreichten wir unser heutiges Ziel „Wessobrunn“. Die Nacht werden wir im „Gasthof zur Post verbringen“. Zum Kloster gingen wir zuerst und holten uns dort die Stempel. Zum Kloster gehörte selbst ein Theatersaal, dessen hölzerne Decke ist eben in unserem Gasthof im Festsaal zu besichtigen.
    Read more