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  • Day 6

    Pausen-Wandertag nach Agua García-Ravelo

    November 14, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 22 °C

    Obwohl hier in den Bergen eine niedrigere Temperatur als an der Küste herrscht, war es uns in der Nacht doch recht warm. Aber es war wie das Himmelreich auf Erden. Man konnte ganz viele Sterne sehen, es war ruhig und die Luft war wunderbar klar und frisch.

    Der Morgen lockte uns nach draußen zum Frühstück. Wir saßen uns aßen gerade, da kam Iara in Windeseile vorbei, drückte uns einen Kuss auf die Wange und zwei Bananen in die Hand. Dann fuhr sie mit dem Auto weg. Wenig später kamen unsere Nachbarn raus und fuhren mit ihren Kindern an den Strand. Interessanterweise haben wir die Kids oder die Nachbarn gestern Abend und auch heute morgen nicht bemerkt. Die einzelnen vermieteten Häuser liegen wohl doch so separiert, dass man sich nicht gegenseitig stört.

    Nach dem Frühstück ging es dann zu einem Rundweg durch die Umgebung. Zuerst gingen wir den Weg bis zum Waldesrand zurück und folgten dann zunächst einem breiten Waldweg und später, nach überqueren einer Straße, einem Pfad zum „Mirador de la Vica“. In der „Matanza de Acentejo“ gelegen, ist der Aussichtspunkt „La Vica“ ein sehr interessanter Ort, um einen atemberaubenden Blick auf den Atlantik und den Teide zu haben. Nur leider waren die Wolken heute sehr tief und wir sahen faktisch über die Wolken in Richtung „La Palma“. Aber den mächtigen „Teide“ sahen wir schemenhaft im Dunst in der Ferne, was ihn noch wuchtiger erscheinen ließ.

    Dann gingen wir auf dem Wanderweg mit dem wundervollen Namen „PR-TF 25.3“ (Las Lagunetas - Los Nateros) bergauf zum GR131. Hier folgten wir dem Weg bis zu dem gestrigen Abstieg und gingen darüber hinaus noch etwas weiter. Nur leider war der Weg durch eine Absperrung wegen Waldarbeiten gesperrt. Vermutlich wegen der Brandschäden. Wir versuchten uns zuerst vorbei zu schmuggeln, aber just in dem Augenblick kam ein Auto und der Fahrer machte uns deutlich, dass es wegen Waldarbeiten aktuell verboten sei hier entlang zu gehen. Also drehten wir wieder um und überlegten kurz, doch den Weg zu gehen, wenn der Mann mit dem Auto weit genug weg war. Jedoch schien uns das nicht ganz geheuer und so gingen wir zunächst ein paar hundert Meter zurück und laut Komoot führte dort ein Trampelpfad entlang. So war dem auch. Wir kamen dabei an Stellen vorbei, wo die Bäume stark verbrannt waren und im Boden gab es Löcher, die mit Sicherheit von einem Wasserstrahl herrührten, um die unter dem Boden liegenden Glutnester zu löschen. Es ging sich auch sehr weich auf diesen Bereichen, fast wie bei Matsch - war es aber nicht. Ein komisches Gefühl und wir wollten schnell wieder auf einen richtigen Weg. Erst vor wenigen Tagen wurde übrigens von der Inselregierung große Waldgebiete wieder freigegeben, da durch die großen Brände im August/September erst jetzt die letzten Glutnester im Boden gelöscht werden konnten … furchtbar. Später erfuhren wir noch, dass sogar unsere Unterkunft von den Bränden bedroht war und von zwei Seiten das Feuer schon sehr dicht war. Nach einer kleinen Kletterpassage über verkohlte Baumstämme, kamen wir auf einen Schotterweg. Wenig später erneut eine Absperrung, aber wir gingen weiter. Dann kam uns ein riesiger Bagger entgegen und wir dachten schon, dass der Fahrer meckern würde. Aber er grüßte uns freundlich und fuhr weiter. Wir überquerten erneut eine Absperrung und dachten nun wieder in frei begehbarem Gebiet zu sein. Aber nach ein paar hundert Metern, kamen wir an einen abgesperrten Lagerplatz an einem geschlossenen Kiosk vorbei und auch hier war durch eine Banderole der Weg gesperrt. Wir sind also doch die ganze Zeit auf einem gesperrten Weg unterwegs gewesen. Die Forstarbeiter an der Banderole hoben diese lachend hoch, sagten etwas auf spanisch, wir lächelten freundlich und bedankten uns. Froh jetzt wirklich hier entlang gehen zu dürfen, gingen wir weiter durch den Wald. An einem Rastplatz machten wir eine Pause und da der Weg über den Rastplatz ging, wollten wir auch da weiter gehen. Jedoch war auch dieser gesperrt, worauf uns auch ein Mann an dieser Absperrung hinwies. Wieder zurück - dann nehmen wir eben wieder einen anderen, quer verlaufenden Weg.

    Und es war wunderschön. Dieses herrliche Grün und keine Brandschäden mehr. Wir kamen an riesigen Eukalyptusbäumen vorbei und ich musste einen umarmen 🥰. So konnten wir uns ausmalen, wie es wohl vor dem Brand ausgesehen haben musste. Der Weg führte uns zum heutigen Highlight, den „Cuevas del Vidrio“. Nachdem wir kurz vor zwei Holzbrücken den Weg entlang gingen, erreichten wir die „Las Cuevas de Toledo“ , auch bekannt als „Cuevas de Vidrio“ (Die Höhlen von Toledo oder Glashöhlen (TACORONTE)). Diese Höhlen spielten eine entscheidende Rolle in der Geschichte der Insel, da hier die „Trachete“, eine Art von Vulkangestein, abgebaut wurde, die in den 1950er Jahren zur Herstellung von Glas verwendet wurde. Diese Verbindung zwischen Geologie und Glasindustrie, macht diese Höhlen auf Teneriffa einzigartig. (Quelle: https://vendevisitaatenerife.com/las-cuevas-de-…)

    Wir gingen weiter durch das Gebiet „Aqua García“ auf weichen Wegen, durch dichte Wälder und sanften Schluchten. Der Wald von „Agua García“ wurde 1994 zum Naturschutzgebiet erklärt und ist einer der wichtigsten Lorbeerwaldüberreste der Kanaren. In diesem Wald befindet sich ein Naturerbezentrum, in dem man sich über die Bedeutung dieses einzigartigen Landschaftstyps für die Natur informieren kann.

    Wir erreichten den Ort „Ravelo“. Hier wollten wir unbedingt hin, weil wir in den Supermärkten (es gibt 2) etwas zum Abendbrot einkaufen wollten. Dabei haben wir uns für Papas Arrugadas und Bohnen entschieden. Wir kauften auch frisches Brot, was wir auf einer Bank an der Straße genüsslich verzehrten. Dann gingen machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Die eigentliche Planung sah vor, dass wir wieder durch den Wald gehen. Aber wir hatten keine Lust mehr auf die vielen Absperrungen und gingen daher immer an der Landstraße stets (teils recht steil) bergauf. Leicht verschwitzt, erreichten wir unsere Unterkunft. Die liebe Iara hatte an unserer Tür einen Stuhl gelehnt. Neugierig schauten wir auf diesen Stuhl. Dort hatte sie einen Teller mit frischer Paprika und einer Aubergine nebst einem Zettel gestellt. Auf dem Zettel stand handgeschrieben „…Guten Tag - Olaf und Guido. Das Gemüse ist naturbelassen aus unserem Garten…“ mit einem Smiley 😊. Das war so lieb und berührte unser „Corazón“. Wir gingen gleich zu ihnen und bedankten uns. Aber Iara hatte eine weitere Überraschung für uns. Sie fragte nach, ob wir unsere Wäsche waschen wollen. Da sagten wir nicht nein. Später hing sie diese auch noch auf. So langsam können wir mit dieser Freundlichkeit nicht mehr umgehen.

    Am Abend haben wir nach dem duschen gekocht und den regionalen Rotwein, den wir in „Ravelo“ gekauft hatten, auf unsere kleinen Terrasse genossen.

    Zum Schluss besuchte uns noch Iara, um uns unsere Wäsche zurück zu bringen und um sich zu verabschieden, da sie morgen recht früh zum Pilates fahren würde. Wir fragten sie, ob wir noch ein Abschiedsselfie mit ihr machen könnten und sie freute sich riesig 😃. Wir bekamen links und rechts noch einen Abschiedskuss auf die Wangen und sie betonte nochmals, wie schön es war, uns kennen zu lernen. Das konnten wir nur erwidern, bedankten uns für die unglaublich herzliche Gastfreundschaft und das wir auf jeden Fall wiederkommen werden, wenn wir das nächste Mal auf Teneriffa sind. Wir wunderbar, dass es noch solche Menschen gibt 🥰.

    Komoot-Link
    https://www.komoot.de/tour/1374537417?ref=itd

    YouTube
    https://youtu.be/2yb62yb-cLA?si=EMSjCf521OZhbU5_
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