Seit 2022 gibt es den Jakobsweg auf Teneriffa - also noch ein ganz „junger Weg“ und wir wollen ihn kennenlernen 😊 Read more
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  • Day 1–2

    Von Berlin nach La Laguna

    November 9, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

    Wir sind schon sehr früh aufgestanden - gegen 06:00 Uhr. Gestern Abend haben wir unsere Rucksäcke gepackt und kamen beide je auf ein Gewicht von 5,8Kg und das obwohl ich mich entschieden habe, diesmal das iPad mitzunehmen. Das Reisetagebuch schreibt sich dafür doch wesentlich besser auf einer richtigen Tastatur, als auf dem Smartphone. Mal sehen, ob sich dadurch auch meine Schreibfehler vermindern 😉

    Ich habe mir einen frischen Kaffee gemacht und dann unsere Brötchen als Reiseproviant fertig gemacht. Zum Flughafen BER sind wir mit einer S-Bahn früher gefahren, weil in der App der Hinweis kam, dass es unterwegs „Beschränkungen“ gab und wir keine Lust auf Verspätung und Reisestress hatten. So kamen wir dann doch relativ entspannt, aber müde, am Flughafen an. Olaf konnte seinen Rucksack am Selfservice aufgeben - hat gut geklappt. Bei der Security kamen wir schnell durch - hat auch gut geklappt - und so konnten wir uns später in aller Ruhe beim „Haferkater“ je einen „Goldkater“ (sehr leckerer veganer Porridge) gönnen - man war das wieder lecker. Es wird schon langsam zu einem Ritual, hier bei unseren Flügen einzukehren.

    Wir hatten auch genug Zeit, da unser Flug noch kein Gate zugewiesen wurde. Am Gate A37 war es auch recht entspannt. Ursprünglich war das Olaf sein Flug nach Gran Canaria - wo er alleine hingeflogen wäre. Weil ich über die Weihnachtstage meinen Urlaub nicht mehr benötigte, haben wir beschlossen den „neuen Jakobsweg“ auf Teneriffa zu gehen und am Ende in „El Médano“ noch eine Auszeit zu nehmen. Olaf musste umbuchen und ich buchte meinen Fulg separat neu und erhielt „Speedy Boarding“ bei „EasyJet“ dazu. Deshalb konnte ich vor Olaf in der Schlage stehen. Eigentlich hätten wir auch bequem zusammen einsteigen können, aber so war mir doch der Platz im Gepäckfach für meinen Rucksack über meinem Sitzplatz sicher.

    Mit leichter Verspätung hoben wir ab und insgesamt war es ein ruhiger, aber auch langweiliger Flug von ca. 5 Stunden. Wir haben uns eine Folge einer Star Trek Serie angesehen und sind beinahe eingeschlafen. Wir mussten pausieren und nach unserem Schlaf sahen wir den Rest der Folge weiter. Dabei vertilgten wir unseren Reiseproviant und dämmerten nach der Folge immer wieder etwas ein.

    Die Landung war okay. Wir sammelten nach einer kurzen Wartezeit den Rucksack von Olaf vom Fließband ein und gingen zum Bus. Wir hatten Glück und bekamen gleich den richtigen Bus „10“ nach „Santa Cruz de Tenereiffe“ (9€ pp). Es waren 25 Grad draußen und im Bus etwas wärmer - ging aber noch in Ordnung. Er hiel das erste mal dann bei „San Isidro“ und wir waren durch die Menge an Menschen, welche zusteigen wollten, doch sehr überrascht. Es konnte jedoch nur ein Bruchteil von den Wartenden mitfahren. Denn in den Bussen dürfen immer nur so viele Menschen, wie es Sitzplätze gibt. An den folgenden 4 Haltestelle stiegen immer wieder welche aus, so dass alle zusteigen konnten.

    Dann erreichten wir den zentralen Busbahnhof in „Intercambiador Santa Cruz“, wo wir nach „San Cristobal de La Laguna“ in den „103“ umstiegen (1,15€ pp). Nach 20 Minuten stiegen wir aus und gingen zu unserer Unterkunft „Tenerife BnB“. Die Unterkunft war gegenüber der Klosterruine „Iglesia y exconvento de San Agustín“.

    KIRCHE UND EHEMALIGES KLOSTER SAN AGUSTIN
    Das alte Kloster San Agustin ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und wurde am Ende der Eroberung Teneriffas von den Augustinermönchen gegründet, die die Eroberer während des Feldzugs im frühen 16.Jahrhundert begleiteten. Im Inneren bewahrt es einen der am besten erhaltenen Kreuzgänge aus der Renaissance des Archipels und das Wappen der ersten Universität der Kanarischen Inseln, der Augustiner Universität, die hier im 18. Jahrhundert durch eine päpstliche Bulle gegründet wurde. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche teilweise restauriert, der Eingangsplatz gestaltet und der Turm erhöht. 1964 wurde die Kirche durch einen Brand zerstörte und anschließend an ihren heutigen Standort verlegt. Nach der Enteignung wurde die Kirche im 19. Jahrhundert zu einem Bildungszentrum umgewandelt, das die erste Sekundarstufe der Kanarischen Inseln beherbergte. Hier haben berühmte Persönlichkeiten wie Benito Pérez Galdós, Schriftsteller wie María Rosa Alonso oder Maler wie Francisco Bonnin oder Óscar Domínguez gelernt. Das Gebäude wurde 1983 zur Stätte von kulturellem Interesse erklärt.

    Unsere Unterkunft wirkte von außen schon etwas verlassen. Wir klingelten und ein betagter Mann öffnete uns. Er war sehr freundlich und sehr bemüht auf englisch zu sprechen - das hatte eine gewisse Ironie. Er fotografierte unsere Ausweise (völlig normal in Spanien) und zeigte uns das Zimmer. Es war sehr einfach - aber gut. Wir gingen nach dem ablegen unserer Rucksäcke in die Stadt. Vorher erkundeten wir noch das Gebäude und kamen bis auf das Dach mit einem tollen Blick über die Stadt. Wir kauften etwas Wegproviant für morgen und schlenderten etwas durch die mittlerweile abendlichen Straßen. Bei einem libanesischem Restaurant aßen wir köstliche Falaffel und gingen dann zurück zur Unterkunft. Was uns beim Sitzen beim Falaffel essen auffiel, es gab viele Menschen mit Hunde - alle sehr freundlich. Und es gab sehr viele junge Menschen - offensichtlich mit Migrationshintergrund - sehr viele.

    Zurück in der Unterkunft bereiteten wir uns für die Nacht vor
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  • Day 2–4

    Camino de Candelaria

    November 10, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 21 °C

    Wir haben gut schlafen. Anfangs, wegen der Fußgängerzone, mit Ohrstöpsel und später war es dort bis in den Morgen hinein total ruhig. Wir packten unsere Sachen in die Rücksäcke und gingen mit ins Erdgeschoss. Hier wartete schon der ältere Mann von gestern auf seine einzige nGäste und zeigt uns den Frühstücksraum. Das gesamte Interieur in dem Gebäude versprühte einen Charme vergangener Zeiten. Aber so etwas gefällt uns immer sehr gut und sind dankbar dafür, dass man solche Unterkünfte noch findet.

    Der ältere Mann - wir gehen davon aus, dass ihm das Gebäude gehörte und er sich so etwas nebenbei verdient und soziale Kontakte hat - zeigte uns, wie der Kapsel-Kaffee-Automat funktionierte - süss. Das Frühstück war wirklich gut. Jeder von uns erhielt eine kleine Auflaufform mit Gemüse, zwei kleinen Patties und Schnitzel (Vegan). Es gab Reismilch, Marmelade und so etwas wie Zwieback aus Mehrkorn - das war auch lecker. Uns hat es sehr gut geschmeckt und in der Unterkunft haben wir uns auch sehr wohl gefühlt. Das haben wir dem Mann dann auch gesagt und er freut sich sehr darüber.

    Dann gingen wir zum Startpunkt unserer heutigen Wanderung. Es ist ein Wanderweg, der losgekoppelt von unserem Jakobsweg auf Teneriffa ist. Der „Camino de Candelaria“, verläuft um knapp 22km von „La Laguna nach Candelaria“ und manche Etappen sind dabei der älteste Weg auf der Insel.

    Übersetzung von der Website https://www.candelaria.es/camino-viejo-de-cande…

    Alte Straße von Candelaria

    Der Camino Viejo de Candelaria bildet eine Route von großem historischen und ethnographischen Wert, die in einigen Abschnitten der alten Straße entspricht, die die Stadt San Cristóbal de La Laguna mit dem Küstenkern von Candelaria verband. Seit der Eroberung wurde sie als jährlicher Pilgerweg eingerichtet, der mit einem Phänomen der religiösen Hingabe verbunden ist, verbunden mit der Jungfrau von Candelaria und ihrem Heiligtum, das bis heute erhalten geblieben ist. Der Weg ist in eine traditionelle landwirtschaftliche Landschaft des unteren Windes von Teneriffa eingefügt und weist eine wichtige natürliche Komponente und einen hohen Vermögenswert auf. Im April 2004 wurde ihm ein Dossier zur Erklärung des Kulturguts mit der Kategorie Historische Stätte eingeleitet, wobei der Weg diese Katalogisierung im Jahr 2008 endgültig erhielt.

    Wir begannen den Weg an der Kathedrale von „San Cristobal de La Laguna“ und musste auf die Navigation von unserer Planung bei Komoot zurückgreifen. Denn es gab keine Wegmarkierungen, obwohl der Weg ein markantes Zeichen besitzt. In der schönen Altstadt besichtigten wir noch zwei sehr schöne Innenhöfe der typischen kanarischen Stadthäuser und die Gassen wurden bereits fleißig mit opulenter Weihnachtsbeleuchtung geschmückt. Anfangs noch in der Stadt, später an der Straße entlang gehend - das strengt an. Die Autofahrer in Spanien sind gegenüber Fußgängern sehr rücksichtsvoll, was in Deutschland total fehlt. Frei nach dem Motto „… dem deutschen Autofahrer gehört die Straße allein …“

    Wir kamen durch „Los Baldíos“ und in „Llano del Moro“, machten wir an der Kirche „Iglesia de la Santa Cruz“ im Schatten der Bäume eine Pause. Die Sonne schien und die Temperaturen stiegen. Deshalb cremten wir uns auch ein, weil es weit und breit keinen Schatten auf dem Weg gab. Nach der Pause ging es auf der Straße weiter, jedoch nahm die Frequenz der Autos ab. Weiter ging es durch kleine Ortschaften oder Ansammlungen von Häusern bis wir bei „Los Toscales“ die Straße verließen und auf dem mittlerweile durch Hinweisschildern ausgewiesenen Weg nach „Candelaria“ kamen. Nach einer Übersetzung - dem Internet sei dank - erfuhren wir, dass wir uns auf einem der ältesten Wege der Insel befanden und dieser immer noch rekonstruiert wird. Außerdem, dass man vorsichtig gehen sollte und das stimmte total. Denn ab nun war es sehr steinig und durch das lose Geröll mitunter rutschig. Wir mussten schon uns auf den Weg konzentrieren, damit wir nicht noch ins Stürzen kamen. Kleine Altäre gab es am Wegesrand zu bewundern. Auch die Fauna und Flora war wunderschön und sehr viele und schön gewachsene Sukkulenten säumten unseren Weg (Olafs Augen strahlten beim Anblick seiner Lieblingspflanzen). Immer wieder huschten kleine Echsen vor und neben uns tiefer in das Gestrüpp oder den Steinen. Wir bekamen sie kaum zu Gesicht, so flink waren die Kleinen.

    Mal ging der Weg durch einen Barranco, dann wieder durch eine kleine Urbanisation. In „Barranco Hondo“, einer kleinen Ortschaft, machten wir am modernen und auch schicken Kirchplatz unsere zweite längere Pause. Erneut gab es Apfel und einen Nussriegel zum Stärken. Hinter dem Ort ging es erneut weg von der Asphaltstraße auf die Route mit dem Geröll. Vorbei an Wasserläufen und ihren Viadukten, den herrlichen Sukkulenten und den wunderbaren Ausblicken auf die Küste mit dem weit verstreuten „Candelaria“.

    Dann verließen wir diese steinige Route und kamen in den Ort „Igueste“ an. Wir waren sehr beeindruckt über das Gefälle der Straßen. Immer näher kamen wir der an der Küste entlang laufenden Autobahn „Autopista del Sur“, was sich durch eine Geräuschkulisse aufdrängte. Wieder ein Stück gefälligen Weg, dann Straße und Überquerung der Autobahn. Dahinter war die reine Urbanisation.

    Schließlich erreichten wir unser Ziel, die „Basilica Candelaria“. Sie beinhaltet eine Statue der Schutzpatronin der kanarischen Inseln „Nuestra Señora de Candelaria“ (Lieben Frau von Candelaria). Die Basilika stellt eine der wichtigsten Wallfahrtsorte der kanarischen Inseln dar. Natürlich mussten wir und kleine Souveniers nebenan der Basilika kaufen, damit die „Liebe Frau von Candelaria“ und Schutz auf unserem Weg gibt. Direkt neben der Basilika am Meer befinden sich aufgereiht die Statuen der Guanchenfürsten von Teneriffa (die Könige der Ureinwohner Teneriffas).

    In einer kleinen Bar direkt am Meer, machten wir unsere dritte Pause und gingen dann zum Bus nach „Santa Cruz“. Dort gingen wir zu unserem Hotel, wo wir nun zwei Nächte verbringen werden. Das Hotel „Oceaneo“ hatte uns ein paar Tage zuvor angeschrieben, dass der Fahrstuhl kaputt sei und wenn wir bei unserer Buchung (5.Etage) bleiben wollen, nun 20% Rabatt bekommen. Wir wollten trotzdem ein Zimmer mit kleinem Balkon und Aussicht und so entschieden wir uns für die Treppen in die 5. Etage. Doch recht erschöpft, erfrischten wir uns zunächst und gingen dann zu unserer Lieblings-Veganen- Fastfood-Kette „Mel“ und aßen dort Burger, Pommes und Zwiebelringe. Es war immer noch sehr warm und wir brauchten am Abend keine Jacke. An einem Platz holten wir und frisch zubereitete Maronen. Ich hatte sie als eklig in Erinnerung. Aber ich muss sagen, sie schmecken wie Kartoffeln. Dann gingen wir zurück und weil wir Treppen lieben, bis auf die Dachterasse im 7. Etage von unserem Hotel. Hier gab es einen fantastischen Ausblick über „Santa Cruz“ in der Nacht

    Komoot-Link
    https://www.komoot.de/tour/1371592357?ref=itd

    YouTube
    https://youtu.be/LGwbPxcTaA0?si=pzn61f8MUUwsAdEl
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  • Day 3–5

    Santa Cruz de Tenerife

    November 11, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Die Nacht war recht warm, das Laken als Zudecke reichte vollkommen aus. Nach dem Aufstehen gingen wir zum Café „Rincón del Pan Valentin Sanz“ und nahme ein Frühstück zu uns. Danach begann unser Stadtrundgang durch „Santa Cruz“. Wir hatten uns vorgenommen, die umliegenden Parks zu erkunden, zum Auditorium und zum „Palmetum“ zu gehen.

    Zuerst kamen wir zum „Plaza Weyler“. Ein grüner kleiner Park mit einem Brunnen, der leider wegen einer Rekonstruktion umzäunt war. Aber der dortige Kiosk hatte „Churros con chocolate“ und sogleich schmiedeten wir den nächsten Plan - morgen früh gehen wir hier zum Frühstück.

    Plaza Weyler

    Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts angelegte 3.600 Quadratmeter große "Plaza Weyler" liegt im historischen Zentrum der Inselhauptstadt Santa Cruz. Sie ist benannt nach dem spanischen General Valeriano Weyler, einem ehemaligen Gouverneur der kanarischen Inseln. In ihrer Mitte steht der 1897 erstellte weiße Marmorbrunnen "Fuente del Amor". Der von vielen Spazierwegen mit Bänken durchzogene Platz ist mit alten Bäumen und Blumenbeeten bepflanzt; rundherum gibt es zahlreiche Bars und Restaurants. In der Karnevalszeit versammeln sich an der Plaza Weyler die Musikgruppen vor ihren Paraden. Heute ist am Platz auch die Endstation der Straßenbahn nach La Laguna. (Quelle: HolidayCheck)

    Weiter ging es durch die Straßen zum „Plaza de los Patos“. Hier gab es ebenfalls einen schönen Brunnen und Sitzbänke aus typischen Fliesen. Das Besondere: Jede Bank hatte mittig in der Rückenlehne ein altes Werbeschild aus Fliesen (ein Paradies für Olaf als Fliesenliebhaber und jedes Fliesenmotiv musste fotografiert werden).

    Plaza de los Patos

    Die zwischen 1913 und 1917 gebaute 1.330 Quadratmeter große "Plaza 25 de Julio", besser bekannt unter der Bezeichnung "Plaza de Los Patos" (Entenplatz), liegt nahe dem Rathaus im Zentrum von Santa Cruz de Tenerife. Ihr Name bezieht sich auf den 25. Juli 1797, an dem die Inselbewohner verhinderten, dass Admiral Nelson die Insel besetzte. Breitkronige Palmen und indische Lorbeerbäume rahmen die kleine Plaza ein. Der Brunnen mit den acht Wasser speienden Fröschen und einer zentralen Schildkröte mit einer Ente auf ihrem Rücken, eine Kopie des Fuente de las Ranas (Froschbrunnen) im María Luisa Park von Sevilla, und die 19 mit farbenfrohen Mosaiken gekachelten Bänke haben maurische Anklänge. (Quelle: HolidayCheck)

    Auf zum nächsten Park. Kurz darauf kamen wir zum „Parque García Sanabria“. Ein Wohnaus am Rande des Parks weckte unsere Aufmerksamkeit. In der Häuserfassade waren große Einlässe für Pflanzen und daraus wuchsen mehr als üppige Planzen, die fast bis zum Erdboden reichten.

    Parque García Sanabria

    Nordöstlich bereitet sich die größte Grünfläche der Stadt aus, der 6 ha umfassende Parque Garcia Sanabria, ein botanischer Garten mit wahren Baumriesen wie den uralten, dickstämmigen und hohen indischen Lorbeerbäumen. Mit ihren fantastischen Luftwurzeln und den grauen Stämmen sehen sie wie Elefanten aus. Sogar ein kleiner Zoo bietet dieses Erholungsgebiet inmitten des Verkehrsgewühls der Metropole. Seine Wege zieren moderne Skulpturen. In der Parkmitte sitzt z. B., von Wasserfontänen liebkost, eine geradezu monströse und doch sehr mütterliche Frauengestalt, die die Chicharreros, die Einwohner von Santa Cruz, ins Herz geschlossen haben. (Quelle: ADAC-Reiseführer)

    Auf zum „Plaza del Príncipe de Asturias“. Es waren schönen Momente, als wir durch die Seitenstraßen von Park zu Park gingen. Wir kamen an wunderschönen - teils restaurierten - Wohnhäusern vorbei. Wir träumten gern davon, dass uns (mindestens) ein Haus gehören würde (Ebenso wir all die Parkanlagen). So kamen wir zum nächsten Platz:

    Plaza del Príncipe de Asturias

    Die "Plaza del Príncipe de Asturias" ist ein etwa 6.000 Quadratmeter großer Platz im Stadtzentrum von Santa Cruz de Tenerife. Er ist benannt nach dem am 28. November 1857 geborenen Prinzen von Asturien, dem Spanischen Thronfolger Alfonso XII. Der Platz wurde zwischen 1857 und 1860 nach den Plänen des Architekten Manuel de Oraá y Arcocha in Form eines Parks auf dem Obstgarten des ehemaligen Franziskanerklosters San Pedro de Alcántara angelegt und diente als Vorbild für andere Plätze des 19. Jahrhunderts. Unter den schattenspendenden Bäumen sind die Lorbeerbäume hervorzuheben, die 1866 aus Kuba importiert wurden. Auffallend sind die zwei allegorischen Skulpturen "Primavera (Frühling)" und "Verano (Sommer)", die den Haupteingang flankieren. (Quelle: HolidayCheck)

    So langsam kamen wir dann doch in Richtung Küste. Aber zuerst besuchten wir noch die Kirche „St. Francisco de Asís Parroquia de San Francisco de Asís“. Hier wurde gerade eine Messe gehalten. Wir gingen weiter in Richtung Küste zum „Plaza de España“

    Plaza de España

    Die an der Uferstraße von Santa Cruz de Tenerife liegende, etwa 5.000 Quadratmeter große "Plaza de España" ist der größte Platz auf den kanarischen Inseln. Er wurde 1929 auf dem Castillo de San Cristóbal, dessen Mauern noch in einem Tunnel unter dem Platz zu sehen sind, angelegt. 1944 wurde auf dem Platz das 25 Meter hohe kreuzförmige “Monumento de los Caídos”, ein Mahnmal für die Toten im spanischen Bürgerkrieg, errichtet. In den Jahren 2006 bis 2008 erfolgte eine Neugestaltung durch die schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Inmitten der Plaza de España gibt es jetzt zwischen den Bäumen eine kreisrunde Wasserfläche mit einer Meerwasserfontäne. Am Platz liegen Pavillons, die die Touristeninformation und einen Kunsthandwerksladen beherbergen, sowie die Bauten des Cabildo Insular de Tenerife, der Post und des Casinos von Teneriffa. Im Dezember eines jeden Jahres wird hier ein elektrisches Krippenspiel aufgebaut. (Quelle: HolidayCheck)

    Nun ging es zur „Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción“. Die Kirche ist morgen für uns der Startpunkt (aber eigentlich der Endpunkt) vom Jakobsweg auf Teneriffa und verläuft bis zum „Puerto Santiago“ (der eigentliche Startpunkt). Wir gehen den Jakobsweg also rückwärts. Nach einem kurzen Besuch der Kirche gingen wir weiter zum Auditorium - mit seinem spektakulären Aussehen.

    Auditorio de Tenerife

    Das bekannteste Wahrzeichen der Insel Teneriffa befindet sich in Santa Cruz. Es ist das "Auditorio de Tenerife" eine Konzert- und Kongresshalle. Die Idee zur Errichtung einer Konzerthalle auf Teneriffa geht zurück bis ins Jahr 1970. Das Problem war damals allerdings die Finanzierung und die Standortfrage, die nicht geklärt war. Der Architekt Antonio Fernandez wurde damals beauftragt, ein solches Gebäude zu konzipieren. Sein Entwurf konnte man allerdings erstmal nicht realisieren, denn das Stadtviertel "Los Llanos", südlich von der Altstadt von Santa Cruz war umgeben von einer Ölraffinerie. Ab 1980 entstand genau dort ein neues Stadtviertel mit Einkaufszentren, Hochhäusern und auch eine Messehalle. Hier fand man dann zwischen dem Hafen und dem neu gestalteten Stadtteil ein 2,1 Hektar großes Baugrundstück, auf dem das Auditorio de Tenerife schließlich gebaut wurde. Ursprünglich war das Gebäude auf 30 Millionen Euro veranschlagt worden, aber es kostete bis zur Fertigstellung 72 Millionen Euro. Am 26. September 2003 fand die feierliche Eröffnung des statt. Das Auditorio de Tenerife von Santiago Calatrava entworfen, war anders als die Planungen früherer Architekten und von Beginn an als Konzert- und Kongresshalle gedacht. Es ist die Heimat des Orquesta Sinfonica de Tenerife, eines der besten spanischen Sinfonieorchester. Im Januar und Februar jeden Jahres finden hier Veranstaltungen im Rahmen des Festival de Musica de Canarias statt. Durch gelegentliche Operngastspiele und die Ähnlichkeit mit dem Opernhaus in Sydney, wird es auch teilweise „Opernhaus von Teneriffa“ genannt. (Quelle: https://www.teneriffaurlaub.es/attraktionen/aud…).

    Kurz dahinter lag das kleine „Castillo de San Juan Bautista“.

    Castillo de San Juan Bautista

    Die uneinnehmbare Festung von Santa Cruz de Tenerife. Sie ist im Volksmund als Castillo Negro (Schwarze Burg) bekannt, wobei nicht bekannt ist, ob ihr Name auf ihre Konstruktion aus Vulkangestein oder auf ihre geografische Lage in Caleta de Negros zurückzuführen ist. Seit ihrer Errichtung in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war sie die zweitwichtigste Festung zur Verteidigung von Santa Cruz de Tenerife, obwohl diese kreisförmige Küstenfestung auch ein Museum für Militärkunst war, bis sie 1982 in die Obhut der Stadtverwaltung überging, die sie instand hält, damit Einheimische und Besucher den Blick auf die am besten erhaltene Burg der Insel genießen können, die auch als historisches Erbe Spaniens gilt. (Quelle: https://www.hallokanarischeinseln.com/museen-un…)

    Ebenfalls dahinter unsere wirkliche letzte Parkanlage für heute - Das „Palmetum“.

    Palmetum

    Der Park Palmetum von Santa Cruz öffnete seine Tore im Jahre 2014. Die Entstehungsgeschichte ist jedoch äußerst speziell: Bis zum angestrebten Ergebnis dauerte es mehr als zwanzig Jahre! Die Anlage erstreckt sich über einen künstlich geschaffenen Hügel, ursprünglich eine riesige Müllhalde aus den 70er Jahren. Seit 1996 arbeitete man daran, diesen so verkommenen Ort in ein Naturparadies zu verwandeln. Offiziell wurde die Mülldeponie 1983 geschlossen. Zurück blieb ein 40 Meter hoher, Müllberg, ein unwirtlicher Lebensraum für Pflanzen, denn der Wind fegte ständig sowohl Staub, salzige Meeresluft als auch die üblen Gerüche des gärenden Mülls hin und her. In den darauffolgenden Jahren entstand bei der Öffentlichkeit eine heftige Debatte, was man mit diesem Müllberg machen sollte. Man erwägte, diesem Stadtteil einen Aufschwung zu geben, eine Konzerthalle zu bauen oder andere Ideen umzusetzen. Tatsache aber blieb, dass der Hügel mehrere Jahre lang in Vergessenheit geriet. Zu Beginn der 90er Jahre nahm man allmählich die Idee des Landwirtschaftsingenieurs Manuel Caballero ernst. Der palmenliebende Experte schlug einen botanischen Garten auf dem geschlossenen Müllberg vor. Am 28. Januar 2014, nach einer 18jährigen Arbeit, eröffnete der damalige Kronprinz Felipe und seine Gattin Letizia, das heutige spanische Königspaar, den Palmenpark Palmetum. Beim Festakt, organisiert durch die Stadtverwaltung von Santa Cruz, nahmen auch die bedeutendsten Persönlichkeiten der Autonomen Region teil. An dem herrlich sonnigen Morgen besichtigte das Kronprinzpaar die Gartenanlagen während beinahe einer Stunde in Begleitung der Autoritäten und der technischen Mitarbeiter. Danach fand der eigentliche Eröffnungsakt statt, bei dem das königliche Paar eine junge Palme pflanzte, die Roystonea princeps, die „Prinzessin der Königspalmen“. Die jamaikanische Palme wächst nun stolz in der Nähe des Karibik-Wasserfalles. (Quelle: https://palmetumtenerife.es/geschichte/?lang=de)

    Das Palmetum kostet zwar 6 € Eintritt, lohnt sich aber mit seinen unzähligen Palmen, Bäumen und anderen Pflanzen aus aller Welt sehr. Außerdem gibt es dort einen sehr schönen Aussichtspunkt über die Stadt.

    Danach ging es nun zurück zum Hotel. Unterwegs nahmen wie bei „BurgerKing“ 24 „Plant-Nuggets“ zu uns. Im Hotel ruhten wir uns zunächst eine Weile aus, um dann am jungen Abend erneut zu unserem veganen Lieblingsrestaurant „Mel“ zu gehen.

    Zum Schluss haben noch eine kleine Abendrunde gedreht und die schön beleuchtete Stadt und die Atmosphäre genossen.

    Zusammengefasst ist Santa Cruz de Tenerife mit ihren schönen Plätzen und den grünen Parkoasen für uns neben Las Palmas de Gran Canaria eine der schönsten Hauptstädte der kanarischen Inseln.

    Komoot-Link
    https://www.komoot.de/tour/1372328776?ref=itd

    YouTube
    https://youtu.be/XQog6WaPlUU?si=X5KdtEwXkC4WH6wk
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  • Day 4–5

    Santa Cruz - La Laguna

    November 12, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 22 °C

    Wir wissen nicht, ob es normal ist, dass es im November auf Teneriffa so warm sein sollte. Auch in der Nacht war wenig kühle Luft und wir schliefen mit offenem Fenster. Am morgen packten wir die restlichen Sachen und Rucksack und genossen ein letztes Mal den schönen Ausblick über Santa Cruz von unserem kleinen Balkon im 5. Stock aus. Dann verließen wir das Hotel „Oceano“ und gaben den Schlüssen im Nachbarhotel „Atlantico“ ab - denn irgendwie gehörten die zusammen.

    Zuerst gingen wir dann zum Startpunkt an der Kirche „Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción“. Hier haben wir auch am Vortag nach irgendwelchen Hinweise gesucht, der den Weg als Jakobsweg kennzeichnet - aber es gab weder gelbe Pfeile noch Muschelsymbole zu finden.

    Die dreischiffige "Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción" liegt zwischen den Plazas La Concepción und Dr. Olivera im historischen Zentrum von San Cristobal de La Laguna. Der siebenstöckige 28 Meter hohe Glockenturm aus dem siebzehnten Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt. In jedem Stockwerk des dunklen Turmes befinden sich kleine Balkone und Fenster, die sich nach den Himmelsrichtungen orientieren. Der älteste Teil des Gotteshauses wurde zwischen 1511 und 1558 errichtet. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach erweitert und umgestaltet. Die umfassendste Umgestaltung erfolgte zwischen 1738 und 1778 nach Entwürfen des Architekten Diego Nicolás Eduardo. Daher weist das heutige Bauwerk Elemente verschiedener Stilrichtungen auf. In den Jahren 1972 bis 1974 wurde die Kirche nach dem Einsturz des Daches wieder aufgebaut. Sehenswert sind der Hauptaltar, die bemalte Kassettendecke im Mudéjar-Stil, das Taufbecken aus dem 15. Jahrhundert und die geschnitzte Barockkanzel aus dem späten 18. Jahrhundert. Im Jahr 1948 wurde das Gotteshaus von der kanarischen Regierung zum historischen Kunstdenkmal erklärt.

    Ab hier folgten wir der Wegführung durch den Pilgervein der Kanaren. Die GPX-Daten kann man sich von deren Website (https://caminosantiagoentrevolcanes.com) herunterladen. Zuerst ging es rechts am „Barranco de Santos“ entlang - eine Schlucht mitten in der Stadt. Die Schlucht durchquert das Stadtzentrum der Stadt Santa Cruz de Tenerife und ist damit eines ihrer herausragendsten geografischen Wahrzeichen.

    Wir verließen aber die „Schlucht“ nach ca. 1km, da wir im „Parque Weyler“ bei dem dortigen Kiosk frühstücken wollten. Warum gerade dort? Es gab Churros mit Schokolade und Kaffee - Lecker. Schon auf dem Weg vom Hotel fiel uns auf, dass mit Straßensperrungen begonnen wurde und wir fragten uns, warum das so großflächig alles abgesperrt wurde. Als wir dann beim Kiosk in dem Park saßen und auf unsere Churros gewartet haben, schaute ich im Internet nach. Und tatsächlich, es fand heute ein Marathon statt und sogleich hörten wir Leute an einer gesperrten Kreuzung klatschen. Ich musste dorthin gehen und schauen was los ist. Zuerst kamen Menschen mit Beeinträchtigungen an und es wurde laut geklatscht. Etwas weiter hinter kam ein großer Pulk an laufenden Menschen. Ich bin zurück zum Frühstück und nach einer Weile war zu sehen, dass die Sperrungen aufgehoben wurden.

    Wir gingen fast zum Punkt zurück, wo wir den Weg wegen dem Frühstück verlassen haben. Weiter zunächst rechts vom „Barranco“ entlang und später überquerten wir ihn und kamen direkt am Grund vom Barranco an. Es gab interessanterweise dort viele freilaufende Hühner und auch Flugenten. Die hatten alle scheinbar keine Scheu vor dem Menschen. Dann sahen wir eine kleine Kapelle. Es handelte sich um die „Ermita Ntra. Señora de la Candelaria“. Eine kleine Kapelle in einer Höhle. Der Platz an sich war schon sehr schön. Die Vögel zwitscherten und es war ruhig und lauschig. Wir setzen unseren Weg über eine kleine Brücke über den Barranco fort zum „Barrio Nuevo“ und dem Stadtbezirk „Salamanca“. Ab hier war es etwas anstrengend. Denn wir mussten viele, steile Treppen nach oben. Der längste Treppengang war mit genau 100 Stufen versehen. Hier kamen wir mit der Wegführung auch ein wenig durcheinander. Denn der regionale Wanderweg „Camino las Lecheras“ mit einer weiß-gelben Markierung, war unser Zeichen für den Weg. Aber leider auch manchmal etwas schwer zu finden. Das schadete aber nicht, denn die Wege führten oberhalb an einem Aussichtspunkt und der „Cueva Roja“ wieder zusammen.

    Zuerst mussten wir weiter in das Lavagestein gehauene Stufen nach oben und von dort hatten wir einen grandiosen Blick auf „Santa Cruz“. Erneut stellten wir fest, wie weit man zu Fuß kommen kann. Von hier an folgten wir der weiß-gelben Markierung und gingen zuerst aufwärts auf einem kleinen Pfad am Hang entlang. Vor einigen Jahren hätte ich diesen Weg wegen meiner Höhenangst garantiert nicht gehen können. Und der Weg war einzigartig schön. Vom ersten Augenblick an, waren wir von der Abwechslung des Weges sehr beeindruckt. Der Pfad zwischen den Schluchten war einfach grandios und das nicht weit ab von der Hauptstadt … das hatten wir so nicht erwartet. Aber leider war es auch wieder sehr warm und das strengte uns an.

    An einer Kreuzung mussten wir uns entscheiden. Ob wir den von uns geplanten Weg gehen oder der Wegführung vom kanarischen Pilgerverein folgen, welcher aber noch ein paar Kilometer länger wäre und mehr Aufstiege hätte. Wir entschieden uns trotzdem für letzteres. Wir kamen durch sehr kleine Orte wie „El Toscal“ und „El Pedregal“. Kurz hinter dem letzten Ort, gingen wir in einen Weg, der zuerst abgesperrt war. Ein Ranger fuhr vor uns in den Weg und ließ die Absperrung offen. Wir gingen weiter und sahen 3 Wanderer, welche wir auch schon vorher immer wieder begegnet waren. Es waren Deutsche. Das Auto des Rangers hatte bei ihnen gehalten und sie diskutierten offensichtlich. Kein gutes Zeichen, dass wir den abgesperrten Weg gehen durften. Dann fuhr er weiter und die Deutschen gingen ebenfalls weiter. Als wir an die Stelle kamen, wo sie gestanden und diskutiert haben, sahen wir ein Schild mit dem Hinweis, dass am Wochenende hier ein Jagdgebiet war und Wanderungen nicht gestattet sind. Nach einer Weile trafen wir die Deutschen Pause machend und wir fragten sie. Wir dürfen hier wandern, wenn wir den Weg nicht verlassen würden. Das wollten wir ganz bestimmt nicht.

    Der nun vor uns liegende Weg war anstrengend. Schon allein wegen der Hitze und es ging ständig bergauf. Aber er war auch sehr schön und gespickt mit herrlichen Ausblicken auf die umliegende Berglandschaft. Nach weiteren Aufstiegen und so gut wie keinen Schatten, erreichten wir den höchsten Punkt. Nach einer Weile gingen wir durch einen kleines Eukalyptuswäldchen und hier war es herrlich kühl und schattig. Nur gab es leider keine Sitzmöglichkeit. Nach dem Wäldchen sahen wir schon die ersten Ausläufer von „La Laguna“ unserem heutigen Ziel. Dort waren wir vor zwei Tagen auch schon. Aber nur, um den Weg nach „Candelaria“ zu gehen. Und nun sind wir wieder da. Jedoch zuerst ging es bergab.

    Wir kamen am „Real Santuario del Santísimo Cristo de La Laguna“. Eine katholische Kirche von 1580, mit kunstvoller hölzerner Christusstatue und Replikation des Turiner Grabtuchs. Vor der Kirche auf dem Platz, war ein riesiges Stahlmonster in Form eines Weihnachtsbaumes aufgebaut. Generell schienen sich die Städte mit Lichtinstallationen in den Straßen auf die Weihnachtszeit vorzubereiten. Wir gingen weiter und wollten eigentlich auch in die Kathedrale, aber die war geschlossen. Eventuell jedoch hatte sie später auf. An der Haustür zu unserer Unterkunft war ein kleiner Safe. Die Nummer zum Öffnen bekam Olaf über den Vermieter. Das kleine Appartement im Dachgeschoss gefiel uns sofort - sehr verwinkelt mit Highlights und mit einer Terrasse mit Ausblick über die Stadt.

    Nach einer Pause und duschen, bummelten wir durch die Stadt. Die Stadt war voller Menschen, wahrscheinlich weil heute Sonntag ist und spanische Familien sich gerne zum verbalen Austausch treffen. Jetzt konnten wir auch die Kathedrale von innen besichtigen und auch die zweit wichtigste Kirche der Stadt, die „Iglesia de la Concepción“. Es gab auch hier wieder Stände mit frisch gerösteten Maronen … lecker. Gegessen haben wir gut in einer kleinen Tapasbar und endlich mit unseren geliebten „Papas Arrugadas“.

    Komoot-Link
    https://www.komoot.de/tour/1373427179?ref=itd

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    https://youtu.be/FBmx872WUdg?si=GuAiLe1hPAbUYE0F
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  • Day 5–7

    La Laguna - El Sauzal

    November 13, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir haben sehr gut in unserem Dachgeschossappartement geschlafen und nach dem Aufstehen haben wir den Sonnenaufgang über La Laguna von unserer Dachterrasse aus genossen. Anschließend sind wir in ein Café gegangen und dort leckere Churros zum Frühstück gegessen. Danach wollten wir eigentlich zum Supermarkt und für die kommende Unterkunft etwas zum Abendbrot kaufen. Denn dort gab es keinen Supermarkt in unmittelbarer Nähe, um uns zu versorgen. Im Café kamen wir dann auf die Idee, erst unterwegs und somit kurz vor unserem Ziel die entsprechenden Lebensmittel zu kaufen. So würden wir zumindest einen Teil der Strecke ohne zusätzlichem Gewicht gehen können.

    Gesagt getan. Wir verließen „La Laguna“ über die vom Pilgerverein der Kanaren ausgewiesene Strecke. Erneut waren keine entsprechenden Markierungen zu finden, so dass wir dann auf die GPS-Daten bauten. Es war früher Vormittag, als wir durch „La Laguna“ gingen. Im Vergleich zu gestern Abend, waren entsprechend viel weniger Menschen unterwegs. Es dauerte ca. 15 Minuten und schon hatten wir den ersten Anstieg. Ich zitiere dazu mal Olaf „… Ohne Aufstieg, ist es keine richtige Wanderung…“. Unsere Jacken hatten wir schon in dem Café ausgezogen und im Rucksack verstaut. Nun kamen die langen Hosenbeine dran. Denn es wurde warm, was nicht nur an der Wanderung lag.

    Wir verließen „La Laguna“ oberhalb an einer Stelle, wo auch ein anderer Wanderweg verlief - „Camino de las Gavias“. Wir gingen durch den sehr kleinen Ort „Las Gavias“ - wo es ein ein Reihenhaus nach dem anderen gab. Aber alle waren mit einer anderen Farbe angemalt, so viel die Ähnlichkeit nicht sofort auf.. Auch dahinter ging es dann weiter bergauf bis auf 700m. Allerdings hatten wir dann einen wundervollen Ausblick in die Umgebung und „La Laguna“. Als wir die Bergkuppe herunter gingen, sahen wir in etwas Entfernung eine Pferdegestüt. Es handelte sich dabei um das „Centro de Actividades en la Naturaleza Finca Machón de las Flores“ - was für ein Name. Dort finden Shows mit Tieren statt - eher was für Familienausflüge. Aber gleich daneben war eine kleine Kapelle. Aus deren Mauerwerk schaute eine große Echse heraus.

    Weiter gingen wir alsdann auf einer asphaltierten Straße und kamen an einem weiteren Gestüt vorbei. Von hier ging es bergab in Richtung Autobahn und dem Flughafen „Norte“ von Teneriffa. Vorher kamen wir zu einem gut befahrenen Kreisverkehr einer Bundesstraße. Dort gab es einen Aldi. Wir kauften Wasser, weil wir nur noch 1 Liter hatten, tranken 1 Liter Orangensaft und aßen je eine Brezel auf dem Parkplatz. Frisch gestärkt folgten wir zunächst dieser stark befahrenen Bundesstraße. Nach ca. 200m kam eine Überführung in Form einer großen, modern und weißen Brücke über die Bundestraße und der Autobahn. Wir hofften auf der anderen Seite mit weniger Verkehr. Es war aber nicht so und wir mussten direkt am Straßenrand entlang gehen. Später hatten wir jedoch den Luxus eines Fußgängerweges neben der Straße.

    Wir passierten bergauf gehend den kleinen Ort „El Ortigal“. Von hier ab waren weniger Autos auf der Straße. Dann kamen wir zum Ort „La Esperanza“. Hier war die letzte Möglichkeit etwas zum Abendessen und Frühstück für den nächsten Tag zu kaufen. In dem „Super Dino“ kauften wir Nudeln und fertige Tomatensoße im Glas (Klassiker) und Oliven für das heutige Abendessen, aber auch Tomaten, Gurke, Panecillos (hartes Brot mit Geschmack) und Kaffee für das morgige Frühstück. Alles gut in den Rucksäcken verstaut und ab ging es durch den Ort. Der Dorfplatz war hässlich. Aber wir bemerkten auch hier, dass man sich offensichtlich auf die Weihnachtszeit mit Lichtinstallationen vorbereitete. Unser Weg folgte ab hier dem Fernwanderweg GR131 mit einer weiß/roten Markierung und zunächst durch eine Art „Park“. Hier begegneten wir wieder vielen frei herumlaufenden Enten. Im Park selbst war es wunderschön kühl und ein kleiner Barranco versprühte seinen urwäldlichen Charme. Ungern wollten wir diesen wieder verlassen, aber wir mussten es, um so dann erneut an einer Straße bergauf zu gehen. Erneut kamen wir durch eine kleine Siedlung - „Las Erikas“. Und dahinter dann in einen großen Wald. Und ab hier waren wir begeistert. Begeistert von der Schönheit, der Ruhe, der Kühle und der frischen Luft. Wir erwähnten es permanent, wie schön es hier ist. Vergnügt und zunehmend entspannt, gingen wir durch diesen Wald, bis wir an einer kleinen Lichtung auf ein kleine Kapelle stießen: „Cruz de Fune“. Die Magie dieses Ortes hielt uns in seinen Armen und wir ließen es geschehen. Es passte in dem Moment einfach alles. Die leichte Brise des Windes und der durch das Blätterdach fallenden Sonnenschein füllten unsere Energien wieder auf. Hier blieben wir eine Stunde und genossen den Augenblick und die unglaubliche Ruhe. Es fiel uns schwer zu gehen, aber wir mussten auch unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage noch erreichen und so gingen wir weiter und folgten dem GR131 durch den fast tunnelartigen Wald.

    Zunehmend waren aber auch Schäden durch Feuer an den Bäumen zu erkennen. So gingen wir weiter auf einem breiten Naturweg durch den Wald und die Brandschäden wurden immer deutlicher. Ja sogar zu riechen. Mittlerweile waren auch die Bäume nicht mehr grün, sondern abgestorben und grau. Am Boden spross aber neues Leben hervor und es wird wohl noch viele Jahre dauern, bis der Wald sich von derm Unglück erholt hat. An einer Kurve folgten wir einen sehr kleinen Trampelpfad nach unten zum Rand des Waldes. Dort war nach 30 Minuten die Unterkunft Finca Rural „La Gustoza“erreicht . Wir klingelten und wurden freudig von Iara und Victor begrüßt. Sie sprachen spanisch und etwas englisch. Aber wir konnten uns gut verstehen. Sie zeigten uns unsere Unterkunft und wir waren begeistert. Victor hatte noch 6 Liter Wasser für uns organisiert und wir kauften später noch eine Flasche Wein für den Abend von ihm ab. Iara tänzelte die ganze Zeit freudig um uns herum und brachte später Zitronen aus dem eigenen Garten vorbei. Sie lud Olaf ein kurz mitzukommen und gab ihm dann noch Mandarinen und Orangen aus dem eigenen Anbau. Diese herzliche, freundliche und auch ehrlich Begrüßung hat uns sehr berührt.

    Nach dem Auspacken der Rücksäcke und duschen, kochte ich unsere Essen und da kamen noch weitere Gäste zu Iara und Victor. Sie vermieten 3 in sich geschlossene Unterkünfte. Das Abendbrot nahmen wir vor unserem Haus bei einer Flasche Wein zu uns und waren glücklich.

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    https://www.komoot.de/tour/1374124619?ref=itd

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  • Day 6

    Pausen-Wandertag nach Agua García-Ravelo

    November 14, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 22 °C

    Obwohl hier in den Bergen eine niedrigere Temperatur als an der Küste herrscht, war es uns in der Nacht doch recht warm. Aber es war wie das Himmelreich auf Erden. Man konnte ganz viele Sterne sehen, es war ruhig und die Luft war wunderbar klar und frisch.

    Der Morgen lockte uns nach draußen zum Frühstück. Wir saßen uns aßen gerade, da kam Iara in Windeseile vorbei, drückte uns einen Kuss auf die Wange und zwei Bananen in die Hand. Dann fuhr sie mit dem Auto weg. Wenig später kamen unsere Nachbarn raus und fuhren mit ihren Kindern an den Strand. Interessanterweise haben wir die Kids oder die Nachbarn gestern Abend und auch heute morgen nicht bemerkt. Die einzelnen vermieteten Häuser liegen wohl doch so separiert, dass man sich nicht gegenseitig stört.

    Nach dem Frühstück ging es dann zu einem Rundweg durch die Umgebung. Zuerst gingen wir den Weg bis zum Waldesrand zurück und folgten dann zunächst einem breiten Waldweg und später, nach überqueren einer Straße, einem Pfad zum „Mirador de la Vica“. In der „Matanza de Acentejo“ gelegen, ist der Aussichtspunkt „La Vica“ ein sehr interessanter Ort, um einen atemberaubenden Blick auf den Atlantik und den Teide zu haben. Nur leider waren die Wolken heute sehr tief und wir sahen faktisch über die Wolken in Richtung „La Palma“. Aber den mächtigen „Teide“ sahen wir schemenhaft im Dunst in der Ferne, was ihn noch wuchtiger erscheinen ließ.

    Dann gingen wir auf dem Wanderweg mit dem wundervollen Namen „PR-TF 25.3“ (Las Lagunetas - Los Nateros) bergauf zum GR131. Hier folgten wir dem Weg bis zu dem gestrigen Abstieg und gingen darüber hinaus noch etwas weiter. Nur leider war der Weg durch eine Absperrung wegen Waldarbeiten gesperrt. Vermutlich wegen der Brandschäden. Wir versuchten uns zuerst vorbei zu schmuggeln, aber just in dem Augenblick kam ein Auto und der Fahrer machte uns deutlich, dass es wegen Waldarbeiten aktuell verboten sei hier entlang zu gehen. Also drehten wir wieder um und überlegten kurz, doch den Weg zu gehen, wenn der Mann mit dem Auto weit genug weg war. Jedoch schien uns das nicht ganz geheuer und so gingen wir zunächst ein paar hundert Meter zurück und laut Komoot führte dort ein Trampelpfad entlang. So war dem auch. Wir kamen dabei an Stellen vorbei, wo die Bäume stark verbrannt waren und im Boden gab es Löcher, die mit Sicherheit von einem Wasserstrahl herrührten, um die unter dem Boden liegenden Glutnester zu löschen. Es ging sich auch sehr weich auf diesen Bereichen, fast wie bei Matsch - war es aber nicht. Ein komisches Gefühl und wir wollten schnell wieder auf einen richtigen Weg. Erst vor wenigen Tagen wurde übrigens von der Inselregierung große Waldgebiete wieder freigegeben, da durch die großen Brände im August/September erst jetzt die letzten Glutnester im Boden gelöscht werden konnten … furchtbar. Später erfuhren wir noch, dass sogar unsere Unterkunft von den Bränden bedroht war und von zwei Seiten das Feuer schon sehr dicht war. Nach einer kleinen Kletterpassage über verkohlte Baumstämme, kamen wir auf einen Schotterweg. Wenig später erneut eine Absperrung, aber wir gingen weiter. Dann kam uns ein riesiger Bagger entgegen und wir dachten schon, dass der Fahrer meckern würde. Aber er grüßte uns freundlich und fuhr weiter. Wir überquerten erneut eine Absperrung und dachten nun wieder in frei begehbarem Gebiet zu sein. Aber nach ein paar hundert Metern, kamen wir an einen abgesperrten Lagerplatz an einem geschlossenen Kiosk vorbei und auch hier war durch eine Banderole der Weg gesperrt. Wir sind also doch die ganze Zeit auf einem gesperrten Weg unterwegs gewesen. Die Forstarbeiter an der Banderole hoben diese lachend hoch, sagten etwas auf spanisch, wir lächelten freundlich und bedankten uns. Froh jetzt wirklich hier entlang gehen zu dürfen, gingen wir weiter durch den Wald. An einem Rastplatz machten wir eine Pause und da der Weg über den Rastplatz ging, wollten wir auch da weiter gehen. Jedoch war auch dieser gesperrt, worauf uns auch ein Mann an dieser Absperrung hinwies. Wieder zurück - dann nehmen wir eben wieder einen anderen, quer verlaufenden Weg.

    Und es war wunderschön. Dieses herrliche Grün und keine Brandschäden mehr. Wir kamen an riesigen Eukalyptusbäumen vorbei und ich musste einen umarmen 🥰. So konnten wir uns ausmalen, wie es wohl vor dem Brand ausgesehen haben musste. Der Weg führte uns zum heutigen Highlight, den „Cuevas del Vidrio“. Nachdem wir kurz vor zwei Holzbrücken den Weg entlang gingen, erreichten wir die „Las Cuevas de Toledo“ , auch bekannt als „Cuevas de Vidrio“ (Die Höhlen von Toledo oder Glashöhlen (TACORONTE)). Diese Höhlen spielten eine entscheidende Rolle in der Geschichte der Insel, da hier die „Trachete“, eine Art von Vulkangestein, abgebaut wurde, die in den 1950er Jahren zur Herstellung von Glas verwendet wurde. Diese Verbindung zwischen Geologie und Glasindustrie, macht diese Höhlen auf Teneriffa einzigartig. (Quelle: https://vendevisitaatenerife.com/las-cuevas-de-…)

    Wir gingen weiter durch das Gebiet „Aqua García“ auf weichen Wegen, durch dichte Wälder und sanften Schluchten. Der Wald von „Agua García“ wurde 1994 zum Naturschutzgebiet erklärt und ist einer der wichtigsten Lorbeerwaldüberreste der Kanaren. In diesem Wald befindet sich ein Naturerbezentrum, in dem man sich über die Bedeutung dieses einzigartigen Landschaftstyps für die Natur informieren kann.

    Wir erreichten den Ort „Ravelo“. Hier wollten wir unbedingt hin, weil wir in den Supermärkten (es gibt 2) etwas zum Abendbrot einkaufen wollten. Dabei haben wir uns für Papas Arrugadas und Bohnen entschieden. Wir kauften auch frisches Brot, was wir auf einer Bank an der Straße genüsslich verzehrten. Dann gingen machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Die eigentliche Planung sah vor, dass wir wieder durch den Wald gehen. Aber wir hatten keine Lust mehr auf die vielen Absperrungen und gingen daher immer an der Landstraße stets (teils recht steil) bergauf. Leicht verschwitzt, erreichten wir unsere Unterkunft. Die liebe Iara hatte an unserer Tür einen Stuhl gelehnt. Neugierig schauten wir auf diesen Stuhl. Dort hatte sie einen Teller mit frischer Paprika und einer Aubergine nebst einem Zettel gestellt. Auf dem Zettel stand handgeschrieben „…Guten Tag - Olaf und Guido. Das Gemüse ist naturbelassen aus unserem Garten…“ mit einem Smiley 😊. Das war so lieb und berührte unser „Corazón“. Wir gingen gleich zu ihnen und bedankten uns. Aber Iara hatte eine weitere Überraschung für uns. Sie fragte nach, ob wir unsere Wäsche waschen wollen. Da sagten wir nicht nein. Später hing sie diese auch noch auf. So langsam können wir mit dieser Freundlichkeit nicht mehr umgehen.

    Am Abend haben wir nach dem duschen gekocht und den regionalen Rotwein, den wir in „Ravelo“ gekauft hatten, auf unsere kleinen Terrasse genossen.

    Zum Schluss besuchte uns noch Iara, um uns unsere Wäsche zurück zu bringen und um sich zu verabschieden, da sie morgen recht früh zum Pilates fahren würde. Wir fragten sie, ob wir noch ein Abschiedsselfie mit ihr machen könnten und sie freute sich riesig 😃. Wir bekamen links und rechts noch einen Abschiedskuss auf die Wangen und sie betonte nochmals, wie schön es war, uns kennen zu lernen. Das konnten wir nur erwidern, bedankten uns für die unglaublich herzliche Gastfreundschaft und das wir auf jeden Fall wiederkommen werden, wenn wir das nächste Mal auf Teneriffa sind. Wir wunderbar, dass es noch solche Menschen gibt 🥰.

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  • Day 7–9

    El Sauzal - Pinolere

    November 15, 2023 in Spain ⋅ 🌙 22 °C

    Das Aufstehen viel uns etwas schwer. Denn wir wussten, das Iara eigentlich nicht da ist und wir uns somit nicht von ihr persönlich verabschieden konnten. Sie wollte zum Pilates (😊) in die Stadt fahren. Als ich vor die Tür ging, um den Morgen zu bewundern, sah ich Iara Sportübungen machen. Später meinte sie, sie habe extra wegen uns auf „ihr „Pilates“ verzichtet, damit sie sich von uns verabschieden kann. So war es dann auch. Die gesamte Abschiedszeremonie vollzog sich 30 Minuten, mit insgesamt 4 herzlichen Verabschiedungen - nebst Küssen auf die Wange. Victor wurde dabei mit einbezogen. Es war eine sehr herzliche Verabschiedung, an die wir sicherlich noch lange denken werden.

    Wir hatten uns am Abend zuvor entschieden, eine andere Strecke zu gehen. Unsere Hoffnung war dabei, dass wir nur an wenigen, bestenfalls an gar keinen Absperrungen im Wald vorbei mussten. Zunächst gingen wir zum „Mirador de La Vica“ - dort wo wir gestern schon waren. Wir hofften auf bessere Sicht und das wir „La Palma“ sehen würden. Leider war dem nicht so aber dafür war der Teide etwas besser zu sehen als gestern. Dann gingen wir mit unseren Rucksäcken den selben, etwas beschwerlichen Weg, bergauf durch den Wald bis zum „GR131“. Denn der verlief parallel zu unserer Planung. Zwar kamen wir an diversen Absperrungen, aber diese ignorierten wir einfach. Fall uns ein Forstmitarbeiter(in) ansprechen sollte, hätten wir uns ein wenig dumm gestellt *hust.

    Um es gleich Vorweg zu sagen: Wir gingen die gesamte Etappe mit ihren 23km durch verbranntes Waldgebiet und das war riesig. Die Schäden müssen immens sein. Wir hörten so gut wie nichts. Kein Lüftchen zwischen den Bäumen, keine Vögel, keine Tiere, keine Menschen - es war totenstill. Und das war Mega-unheimlich. Wir gingen insgesamt ca. 4 Stunden bergauf bis auf 1500m. Dabei kamen wir an schönen Felsformationen, abgebrannten Rastplätzen und verkohlten Bäumen vorbei. Besonders schade ist um die großen alten Kiefern. Trotzdem aber kam an einigen Kiefern an den schwarzen und verkohlten Stämmen schon wieder frisches Grün heraus. Die kanarischen Kiefern sind zum Glück recht robust und können sich nach Bränden wieder erholen aber leider nicht alle, nach diesen schweren Bränden. Auf Dauer war das so eintönig, dass es fast langweilig war und sehr traurig, wegen der zerstörten Natur. Wir begegneten Bauarbeiter, die an diversen Stellen Abflüsse für Wasser am Hang mauerten. Sie grüßten - wir grüßten und alles war gut.

    Nach unsere Planung, sollten wir so zum Ende der Etappe bis auf 750m steil runter. Nur leider fanden wir zunächst nicht den Einstieg in den Abstieg. Dann sahen wir ihn und dieser steile, kleine Pfad war über und über mit Tannennadeln übersät und das bei 30% Gefälle, wo wir mit Wahrscheinlichkeit ins rutschen gekommen wären. Darauf hatten wir aber keine Lust und gingen die längeren Wegesschlaufen. Bei 23% Gefälle jedoch, probierten wir zwischen den Wegesschlaufen den Abstieg. Und es war okay - aber beschwerlich. Besonders herausfordernd war dann der letzte Wegabschnitt, der als „Camino Caldera“ ausgeschildert war. Der Weg war über und über mit teils verbrannten und toten Bäumen kaum erkennbar. Wir schafften es aber doch sehr erschöpft bei der Unterkunft „Casa Juli“ anzukommen. Olaf informierte die Besitzerin, dass wir da waren. Sie entgegnete, dass ihr Opa „Juan“ vor Ort ist und uns alles erklären wird. Im Garten arbeitete ein älterer Mensch und tatsächlich war es „Juan“. Er zeigt uns die ausgesprochen reizvolle Casa - wir wollen die kaufen, so gut gefällt uns sie. Nachdem „Juan“ weg war, gingen wir zu einen sehr kleinen Supermarkt an der Kirche von Pinolere und kauften dort etwa zum Kochen für das Abendbrot. Die Besitzer(in) der Casa, hinterließ uns im Haus frisches Obst, 3 Liter Wasser im Kühlschrank und eine Flasche Wein - das war einfach perfekt nach einer so beschwerlichen Wanderung.

    Hier verbringen wir zwei Nächte und eigentlich war für morgen eine Wanderung erneut im Wald angedacht. Aber angesichts des schwierigen Aufstiegs und der verbrannten Bäume, werden wir wohl morgen die Zeit mit einem ausgiebigen Besuch in „La Orotava“ verbringen.

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  • Day 8

    Pausentag in La Orotava

    November 16, 2023 in Spain ⋅ 🌙 22 °C

    Die Casa ist einfach ein Traum. Selbst noch am Morgen stellten wir uns vor, wie es wäre, wenn sie uns gehören würde und ob wir bereit dazu sind, zu zweit fern der Heimat eine neue Existenz aufzubauen. Solche Träume kennt wohl jeder - irgendwie. Wir halten aber darain fest, unsere Rente ausserhalb Deutschlands zu verbringen.

    Nach dem entspannten Frühstück, bereiteten wir uns durch ausgiebiges Eincremen mit Sonnenschutz darauf vor, demnächst nach „La Orotava“ zu gehen. Uns war klar, dass alles was wir „runter“ nach „La Orotava“ gehen, wir dann auch wieder hoch müssen. Wir gingen abwärts an der Kirche „Ermita de Pinolere“ vorbei und durch kleine Siedlungsgebiete. Aber immer abwärts und manchmal schauten wir uns an und lachten, weil wir das alles wieder hoch müssen. An einer Baustelle an der Strasse konnten wir tatsächlich vorbei gehen und nicht wie im Wald umkehren müssen - was für ein Luxus.

    Je näher wir der Stadt „La Orotava“ und der dahinter liegenden Autobahn kamen, umso lauter wurde es. Viele Autos waren unterwegs und einmal war es ganz schwierig, die Straße zu überqueren. Sonst gibt es überall Fußgängerüberwege, aber ausgerechnet an der Stelle, wo wir drüber mussten, gab es keinen. Aber auch hier sind sie spanischen Autofahrer*innen nett und halten freundlich an. Unnötig zu erwähnen wie es in Deutschland wäre.

    Wir besuchten zuerst den Laden „Restaurante Casa Verde - Vegan Food - Organic Market“ in der Hoffnung, hier etwas Tofu für den Abend zu bekommen. Sie hatten auch welchen, aber wir entschieden uns dann doch im Laden plötzlich um. Dann besuchten wir einige Sehenswürdigkeiten.

    „Iglesia Santo Domingo“ - „…Dieser Tempel wurde im letzten Drittel des siebzehnten Jahrhunderts von den Dominikanern eingeweiht. Der Dominikanerorden hatte in Spanien zwischen dem sechzehnten und neunzehnten Jahrhundert große Bedeutung und sein Hauptmerkmal war die Identifikation mit Armut als Mittel zur Annäherung an Gott. An der Fassade finden wir das Wappen dieses religiösen Ordens, den Hund mit der Fackel, allegorisch des Glaubens, und den Globus, durch den er sich ausbreitet. Diese kleine Kirche, die dem Kloster angegliedert ist, zeichnet sich außen durch die Breite des Turms aus, der den Glockenturm beherbergt. Im Inneren finden wir einen authentischen Katalog von Mudéjar-Bächern. Dies liegt daran, dass die zahlreichen Kapellen der wohlhabenden Familien eigenständig errichtet und später verschmolzen wurden. Die Vielfalt der Formen und Abmessungen der Kassettenaden, die sowohl die Schiffe als auch die Seitenkapellen bedecken, machen es zu einem einzigartigen Raum auf den Kanarischen Inseln. Von großem Interesse sind wiederum die Schnitzereien und Gemälde aus verschiedenen Epochen, die es beherbergt. Im Prozess der Restaurierung der Kirche in den 80er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden Tunnel, Krypten und Beinsäen. Es begann mit der Idee zu spekulieren, dass die alten Klöster von La Orotava und sogar die Kirche der Empfängnis über unterirdische Kanäle miteinander verbunden waren. Der Gründungskern von La Orotava umfasste fünf Klöster, zwei weibliche und drei männliche Klöster. Die reichsten Familien von La Orotava finanzierten verschiedene religiöse Orden, und Kontroversen und Streitigkeiten zwischen ihnen um die Gunst ihrer Wohltäter waren im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert üblich. Die Vorstellung, dass es Verbindungen zwischen Tunneln gäbe, nährte die Legende einer unterirdischen Welt, in der die wahren Beziehungen zwischen Klöstern dem Rest der Bevölkerung verborgen stattfanden. Obwohl die Theorie nicht aufrechterhalten wird, gibt es einen Teil der Wahrheit: Die Klöster hatten früher Tunnel und Krypten, aber keine Verbindung zwischen ihnen. Dennoch argumentieren die Befürworter der Theorie bis heute, dass die Verbindungen bestanden, aber unter den heutigen Gebäuden und Wasser- und Lichtleitungen begraben wurden…“ (Quelle: https://www.laorotava.es/es/3-iglesia-de-santo-…)

    Von dem Garten „Los Jardines Monteverde“ habe wir mehr erwartet. Die Hauptkiche „Iglesia de La Conceptión“ war leider geschlossen. Morgen gehen wir erneut auf unserer Wanderung vorbei, eventuell hat sie dann geöffnet. Dann kam „Casa Lercado“. Ein beeindruckendes Gebäude aus dem 17. Jh. mit einem schönen Innenhof (heute ein Restaurant). Etwas weiter kam die „Casa de los Balcones“ (6€ Eintritt p.P.). „…Mitten im historischen Zentrum von La Orotava im Norden Teneriffas befindet sich ein architektonisches Juwel aus dem 17. Jahrhundert, dessen geschnitzte und mit Blumen verzierte Holzbalkone alle Blicke auf sich ziehen. Im Inneren wird der Besucher einen schönen kanarischen Innenhof entdecken, der von typischen Handwerksproben der Kanarischen Inseln umgeben ist, von der Weinherstellung bis zum Tiefbau oder der Korbflechterei. In ihren Zimmern kann man lernen, wie traditionelle Produkte von Hand hergestellt werden und besser erfahren, wie das Leben vor zweihundert Jahren war.…“ (Quelle: https://www.holaislascanarias.com/centros-de-oc…)

    Etwas weiter die Strasse hinauf, kamen wir an „Molino de gofio La Máquina“ vorbei. Es war eine typische Getreidemühle, wo Gofio hergestellt wurde. Uns kam schon der leckere Geruch entgegen und konnten nicht wiederstehen, Gofio für uns zu kaufen. „…Gofio – kanarisches Allzweck-Mehl. Gofio ist das unangefochtene Grundnahrungsmittel der kanarischen Küche. Das sehr feine Mehl besteht meist aus geröstetem Getreide. Es wird in allen Variationen der kanarischen Küche eingesetzt und gehört zu den ältesten überlieferten Lebensmitteln der Kanaren…“.

    Danach besuchten wir den Botanischen Garten „Hijuela del Botánico“ mit einem Drachenbaum in der Mitte, dessen Krone an ein Herz erinnerte. Anschließend gingen wir in den gleich daneben liegenden Garten „Jardines del Marquesado de la Quinta Roja“ oder auch „Jardin Victoria„ ist eine im Jahr 1881 erstmals angelegten Parkanlage mit eine Mausoleum. Geschichte des Mausoleums:

    Am 5. April 1880 starb Diego Ponte del Castillo, 8. Marqués de la Quinta Roja, auf einem seiner Güter nahe der Stadt Garachico im Norden der Insel Teneriffa im Alter von 39 Jahren. Seine Leiche wurde noch am gleichen Tag nach La Orotava überführt um sie dort in der Familiengruft auf dem städtischen Friedhof mit einer angemessenen Zeremonie beizusetzen. Diese angemessene Zeremonie und die Bestattung im Familiengrab wurden allerdings von dem örtlichen Pfarrer verweigert, so dass der Leichnam ohne jegliche Feierlichkeit neben der Familiengruft vergraben wurde. Die zu erwartende Weigerung ihn christlich zu bestatten war dem Verstorbenen bereits zu Lebzeiten bekannt. Die Weigerung wurde damit begründet, dass Diego Ponte del Castillo eines der führenden Mitglieder der Freimaurerloge La Orotavas war. Dieses Verhalten der katholischen Kirche veranlasste die Mutter des Marqués, Sebastiana del Castillo y Manrique de Lara, zu seinem Gedenken und als Anklage gegen die Intoleranz der Kirche, ein Mausoleum errichten zu lassen, um dort den Leichnam ihres Sohnes, den ihres verstorbenen Mannes und ihren eigenen Leichnam bestatten zu lassen, sobald es die Gesetzeslage zuließe. Bestattungen außerhalb der öffentlichen Friedhöfe waren seit 1847 in Spanien verboten. Als Ort für eine solche Gedenkstätte bot sich der Garten eines der Stadthäuser der Familie in La Orotava an. Das Haus befand sich in der Calle San Agustín direkt an dem heute „Plaza de la Constitución“ genannten Platz. Das Gelände, das sich hinter dem Gebäude befand, wurde nur teilweise als Obst und Gemüsegarten genutzt. Sebastiana del Castillo beauftragte den in Lyon lebenden französischen Architekten Adolphe Coquet (1841–1907) mit dem Entwurf und dem Bau eines repräsentativen Monumentes.
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Jardines_del_Marq…

    Schließlich - weil es schon spät war und wir noch zu unsere Unterkunft bergauf mussten, gingen wir in den Supermarkt. Nach dem Einkaufen kam die Idee auf, mit dem Bus so weit wie möglich an unsere Unterkunft heran zu fahren. Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht unmittelbar ein Freund von so etwas bin. Aber es war mit 29 Grad sehr warm und der Aufstieg würde lange dauern und beschwerlich sein. Von daher war es sicherlich gut den Bus zu nehmen.

    So saßen wir an der Haltestelle und warteten. Plötzlich rauschte unser Bus vorbei, ohne anzuhalten. Dann gehen wir eben zum Busbahnhof und steigen dort ein. Am Busbahnhof gab es auch noch einen Supermarkt, wo ich den Rest für das Abendbrot kaufte. Eigentlich wollten wir die regionalen kleinen Supermärkte unterstützen, aber an diesen kommen wir wegen der Busfahrt nun nicht mehr vorbei. Der Bus war gut klimatisiert und nach dem Aussteigen legten wir noch 20 Minuten etwas bergauf zurück - dann kam ich also doch noch in den Genuss bergauf zu gehen - hehe.

    Wir bereiteten das Abendessen vor und hatten dazu auch regionalen Rotwein gekauft - den gab es dazu. Wir waren schon etwas traurig „unsere“ Casa bald verlassen zu müssen. Es hat uns hier extrem gut gefallen.

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  • Day 9–10

    Pinolere - Los Realejos

    November 17, 2023 in Spain ⋅ 🌙 21 °C

    Abschied von (unserer) Casa und der viel uns tatsächlich nicht leicht. So wohl haben wir uns da gefühlt. Auf dem Weg zur Kirche von „Pinolere“, begegnete uns Juan und seine Frau. Offensichtlich wollten sie schon zu (unserer) Casa, um diese für die nächsten Gäste vorzubereiten. Wir begrüßten und verabschiedeten uns herzlich und setzten unseren Weg fort. Zunächst ging es an dem kleinen Supermarkt vorbei, wo wir immer die Zutaten für unser Abendessen und dem Frühstück gekauft haben. Wir folgten dabei den selben Weg, den wir gestern von der Bushaltestelle aus „La Orotava“ kommend, genommen hatten und hatten dabei einen fantastisch klaren Blick auf den Teide, den höchsten Berg Spaniens. Dann wurde der Weg jedoch ganz anders. Er verlief dann zwischen Häusern, wir überquerten die Hauptstraße gefühlt 3x und kamen dann in „La Orotava“ an. Viel mussten wir uns hier nicht mehr ansehen, da wir gestern bereits die Besichtigungstour absolviert hatten. Hier noch eben ein Foto und da noch ein Foto. Ja selbst die Hauptkirche hatte geöffnet und wir gingen hinein. Dann kamen wir tatsächlich noch an etwas vorbei, war wir nicht auf unserem „Programm“ hatten. Es war ein alter zentraler Platz, wo die Frauen früher die Wäsche gewaschen haben.

    Wir folgten unserer Planung und dem Jakobsweg und bald waren wir außerhalb der doch schon recht gut mit Touristen gefüllten Stadt. Wir kamen an großen Bananenplantagen vorbei und machten auf einem schattigen Rastplatz kurz Pause, um uns für die immer stärker werdende Sonne vorzubereiten. An einer Straßenecke war eine rote Kirche, daran vorbei, wurde die Strasse enger und nur noch vereinzelt kamen Autos vorbei. Hauptsächlich Touristen, die möglicherweise Probleme mit den Füßen haben und sich deshalb im Auto fortbewegten. Dann kam ein bepflasterter Weg durch den „Barranco de la Arena“ - ein Naturschutzgebiet. Die terrassenförmige Anlage bietet einen herrlichen Anblick auf die Umgebung. Aber und das muss man hier auch sagen, es war sehr warm und der Aufstieg doch recht beschwerlich. An einer kleinen Ecke, wurde für die vielen Echsen kleine Wasserschalen aufgestellt und tatsächlich tranken die kleinen Racker aus den Schalen.

    Nach weiter Weile kamen wir dann durch einen Tunnel neben der stark befahren Straße nach „Puerto de la Cruz“ - ein Mega-Touri-Ort, heraus und gingen seitlich an ihr entlang. Dann erreichten wir die Stadt und gingen dort in den Supermarkt. Wir kauften Wasser und für jeden von uns ein Eis. Zwei Souvenirs wurde ebenfalls noch gekauft. In der „Ermita de San Telmo“ sahen wir nur kurz hinein. Zu bizarr kam und das vor. So eine kleine, alte und hübsche Kirche mitten in diesem Trubel. Im Jahr 1608 wurde auf der Westseite der Bucht eine erste dem Seligen Petrus Gonzales (San Telmo) geweihte Kapelle erbaut, im Lauf des 17. Jahrhunderts stark erweitert und ein Teil des Dominikanerklosters. Ein Brand im Jahr 1778 vernichtete Kloster und Kapelle. Die neue heutige Kapelle wurde im Jahr 1780 auf der Ostseite der Bucht im Bereich der Befestigungsanlage, die die Bucht vor Piraten schützen sollte, auf Veranlassung der Seefahrergilde (Gremio de mariantes) gebaut. Die große Flut des 7. Novembers 1826 zerstörte die Kapelle teilweise. Erst im Jahr 1870 wurde die Kapelle wieder hergerichtet. Sie wurde allerdings kaum weiter unterhalten. Im Jahr 1968 wurde sie mit Unterstützung des Katholischen Auslandssekretariates für deutschsprachige Katholiken restauriert, um dort deutschsprachige Gottesdienste abzuhalten. Am 15. Februar 2000 wurde die Ermita de San Telmo von der Kanarischen Regierung als Bien de Interés Cultural con la categoría de Monumento Histórico unter Denkmalschutz gestellt.
    (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/San_Telmo_(Puerto…

    Weiter ging es durch die tourivolle Stadt und wir kamen zum „Plaza de Europa“. Sie wurde am 18. Dezember 1992 eröffnet und umfasst die große Fläche von 5.000 Quadratmetern und verfügt über zwei Etagen mit öffentlichen Tiefgaragen, die sich ideal für einen Besuch sowie für die umliegenden Gebiete eignen, da ein Großteil der Straßen im Stadtzentrum Fußgängerzonen sind.

    Sie trägt den Namen Plaza de Europa zu Ehren der europäischen Tradition der Stadt Puerto de la Cruz, die seit vielen Jahren von zahlreichen Touristen verschiedener Nationalitäten, vor allem aber von Deutschen und Briten besucht wird. Eine Mischung aus Kulturen, die die kosmopolitische Atmosphäre dieser schönen Stadt und ihrer Menschen hervorgebracht hat. Ein Beispiel dafür ist in der Ermita de San Telmo zu sehen, die im Inneren von einem deutschen Architekten der Stadt Düsseldorf dekoriert wurde und seit 1967 Gottesdienste in deutscher Sprache feiert, oder andererseits in der 1903 erbauten Englischen Bibliothek von Puerto de la Cruz, die seit mehr als einem Jahrhundert als Treffpunkt für die britische Gemeinschaft dient.

    Die Plaza de Europa, obwohl es sich um ein aktuelles Werk des aus La Orotava stammenden Architekten Luis García Mesa handelt, das auf verschiedenen Ebenen gebaut wurde, auf die man nur ein paar Stufen hinauf Zugang findet, wurde mit einem Design erbaut, das an die alten Festungen erinnert, die die Stadt von der Küste aus verteidigen können, an mögliche maritime Angreifer, die sich ihr näherten. In Form einer Festung über dem Meer verfügt es über 6 authentische Kanonen aus dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert, die vom Verteidigungsministerium und der Militärzone der Kanarischen Inseln zur Verfügung gestellt wurden und auf das Meer gerichtet sind, das Sie in seiner ganzen Pracht von der oberen Ebene des Platzes aus bewundern können.

    In der Mitte des Platzes befindet sich ein achteckiger Brunnen und auch einige schöne Skulpturen zu Ehren berühmter Persönlichkeiten, darunter Francisco de Miranda, ein in Venezuela geborener Nachkomme aus Porto, der an der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika, der Französischen Revolution und später an der Unabhängigkeit Venezuelas beteiligt war.
    (Quelle: https://www.tenerife.com/tenerife-lugares-de-in…)

    Es ging immer weiter an der Küste entlang. Leider versperrte uns eine Baustelle den weiteren Weg - Absperrungen kennen wir auf dieser Reise zur Genüge und so schlängelten wir uns in Küstennähe durch die Urbanität. Schließlich kamen wir dann zum „Los Roques“. Eine beeindruckende felsige Bucht mit zwei großen Felsen im Wasser (Roque Chico und Roque Grande). Oberhalb dieser Küste verlief der „Sendero a la Playa de los Roques y Rambla de Castro“. Ein schmaler Wanderpfad, der aber teils eingestürzt war und nun wieder (irgendwann) hergerichtet wird. Es gab also mal wieder eine Absperrung - hehe.

    Wir setzten unserer Weg auf dem „Sendero a la Playa de los Roques y Rambla de Castro“ fort. Auf dem schönen Weg kamen wir an diversen Aussichtspunkten zwischen „Los Roques“ und San Pedro (kleine Kapelle) vorbei. Alte Verteidigungsbatterien, Ruine eines Hauses, das als Wasserpumpstation diente. Seine Aufgabe war es, das Wasser von der Küste in das Anbaugebiet im Tal von La Orotava zu heben. Der Weg (schmale Zickzack-Treppe zu dem Gebäude, ist wegen Einsturzgefahr gesperrt, das damals täglich etwa zehntausend Pfeifen zu einem 270 Meter hohen und 2 Kilometer entfernten Stausee (1 Wasserpfeife = 480 Liter) hob. Sie ist zweifellos eines der auffälligsten und verlassensten Gebäude auf der Insel Teneriffa. Wir setzten den Weg oberhalb der Küste in dem schönen Park „Rambla de Castro“ fort und kamen bei der Kirche „San Perdo“ heraus. Diese Route umfasst 4,5 km. Eine Strecke, die mit der ganzen Ruhe der Welt in anderthalb Stunden gemacht werden kann.

    Dann ging es zum „Endspurt“ und der hatte es noch einmal in Sich. Ab da mussten wir permanent bergauf gehen und wir waren mittlerweile 6 Stunden unterwegs und somit schon ziemlich erschöpft - was auch an den ungewöhnlich hohen Temperaturen von 29 Grad lag. Wir gingen also bergauf und bergauf und bergauf auf den Straßen durch die Stadt „Los Realejos“ - unserem heutigen Ziel. Vorbei an der Kirche „Parroquia de Santiago Apóstol“ und dann erreichten wir erschöpft endlich unsere Unterkunft und auch hier waren wir sehr überrascht und angetan zugleich. Denn von außen sah das Haus sehr gewöhnlich aus, innen jedoch sehr urig und liebevoll eingerichtet. Wir wurden freundlich von der Vermieterin Anna (aus Österreich eingewandert) begrüßt. Ihm schönen Innenhofgarten tranken wir alle drei zusammen ein kühles Bier und unterhielten uns angeregt. So erfuhren wir auch, dass es sich um eines der ältesten Häuser hier im Ort handelt.

    Zum Abendessen gingen wir dann in ein libanesisches Restaurant.

    Auf dieser Etappe hatten wir noch viel mehr tolle Fotos gemacht, die wir leider nicht alle einfügen konnten. Wer mehr sehen möchte, unten auf den Komoot-Link klicken 😊

    Komoot-Link
    https://www.komoot.de/tour/1376458601?ref=itd

    YouTube
    https://youtu.be/qeq7OiDhPhY?si=9WbjL6AJjci5Ekr-
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  • Day 10–11

    Los Realejos - Icod de los Vinos

    November 18, 2023 in Spain ⋅ 🌙 20 °C

    Wir haben beide bei Anna in ihren Haus gut schlafen können. Sie ist vor 3 Jahren komplett aus Österreich nach Teneriffa gezogen und sei „eigentlich“ noch nicht richtig auf der Insel angekommen. Sie hat ihren Partner, ihre Tochter und ihre Katze aus Österreich mitgebracht und probieren gerade aus, einen Teil ihres Hause per AirBNB zu vermieten. Zwar hatten wir ein eigenes Bad, dass jedoch befand sich im Hof. Als ich in der Nacht mal Pipi machen musste, ging ich mit der Lampe von meinem iPhone über den Hof zum WC - ein bisschen spooky war das schon.

    Am Morgen holte ich uns frisches Wasser aus der Küche und befüllte damit einen Teil unserer Wasserflaschen. Den Rest wollten wir unterwegs auffüllen. Zunächst gingen wir die Straße wieder hinunter, wo wir gestern Abend im libanesischen Restaurant gegessen haben und noch etwas darüber hinaus. In der recht großen Bar „San Augustin“, bestellten wir und Café, Chocolate, Orangensaft und - Churros. Die waren echt groß und gut. Danach gingen wir los und durchquerten den kleinen Barranco der Stadt. Auf der anderen Seite kamen wir an der „Parroquia Matriz De La Concepción“ und später an der kleinen „Ermita San Sebastian“. Kurz dahinter kamen wir in den Ort „Tigaiga“ und dann begann der erste Aufstieg bis zur oberhalb gelegenen Hauptstraße und bewundertet am „Mirador Lance“ die herrliche „nackte“ Statue vom letzten Guanchen-König „Bentor“.

    El Mencey Bentor
    Bentor war Sohn des Bencomo oder Benitomo, Mencey von Taoro, dessen Nachfolge er antrat, als jener in der Schlacht von La Laguna fiel. Er führte den Widerstand der Eingeborenen gegen die kastilischen Invasoren bei ihren Vorstößen im Norden der Insel, wie etwa in der zweiten Schlacht von Acentejo, wo sie eine empfindliche Niederlage erlitten. Zahlreiche Eingeborene suchten Schutz in den Höhen von Ycoden, hinter den Klippen von Tigaiga. Die Legende sagt, er habe sich von der Klippe gestürtzt, bevor ihn die Invasoren gefangen nehmen konnten. So ist dieses Ereignis in der Überlieferung eines der letzten Episoden der Eroberung der Insel. Im Jahre 1996 wurde diese von Carmen Luis León geschaffene Bronzestatue zu ehren dieses Eingeborenen errichtet, der den Tod der Sklavenschaft vorzog.

    Dann kamen wir nach „Icod El Alto“. Dort wollten wir eigentlich Wasser kaufen, aber den bei Google eingezeichneten Supermarkt gab es nicht mehr. Wir stoppten kurz an der „Parroquia de Nuestra Señora del Buen Viaje“. Eine Kirche, die im Rahmen der Rekonstruktion des umliegenden Platzes Generals Restauriert wurde. Eigentlich wollten wir sie nicht von innen sehen. Aber es waren gerade Menschen drin, die den Altar säuberten und ich nutzte die Chance für ein paar Fotos. Innen sah sie wirklich hübsch aus.

    Weiter auf einer mäßig befahrenen Straße. Immer wieder zweigte der Weg ab und führte uns unterhalb der Hauptstraße durch kleine Barrancos. Immer wieder boten sich uns herrliche klare Blicke auf den mächtigen Teide. Schließlich kamen wir zu einem kleinen Rastplatz an der Straße. Dort führte ein kleiner Weg zur „Fuente del Rey“. Mit etwas Aufregung - wenn schon eine Quelle solch einen Namen trägt, gingen wir zu der Stelle, wo der Brunnen sein sollte. Enttäuscht stellten wir fest, dass dort nix lief - eher tröpfelte es in Steintröge. Aber hier machten wir kurz Pause, um uns mit Sonneschutz zu versorgen. Denn demnächst würden wir die „Inicio Sendero Barranco de Ruiz - San Juan de la Rambla“ nach unten in den „Barranco Ruiz“ gehen. Vor den Abstieg hatte ich schon Respekt, war er doch recht spektakulär in der Wand der Schlucht gehauen und die Schlucht war tief.

    Zunächst gingen wir zu dem Rastplatz zurück, der Weg zum Barranco-Abstieg verlief daran vorbei. Quasi am Rand des beeindruckenden Barranco, folgten wir einem Schotterweg bis zu einem kleinen Platz. Dort begann der Abstieg und meine Anspannung stieg. Es war sehr warm, die Sonne schien unerschütterlich auf uns herab und ein Lüftchen war uns auch nicht vergönnt. Der Weg an sich ist gut passierbar. Wer starke Höhenangst hat, sollte hier nicht entlang gehen - oder erst recht zur Therapie? Immer wieder kamen uns Menschen entgegen und wir waren sowas von froh, dass wir abstiegen und nicht hinauf gehen mussten. immer wieder gab es sehr schöne Ausblicke in den Barranco.

    Unten angekommen, machten wir erneut an einem Rastplatz Pause. Dann mussten wir die naheliegende und stark befahrene Straße überqueren. Dann ging es zur Küste hinunter und nach der bisherigen „heißen“ Etappe, war es eine echte Wohltat an die Küste zu kommen. Direkt an der Küste verlief ein wunderschöner Weg. Immer wieder mit phantastischen Ausblicken und herrlichem Ambiente. Wir kamen durch „Las Aguas“. Hier gab es einen kleinen Supermarkt. Wir kauften Wasser, Bier und Eis. An der Kirche „San Juan“ hielten wir eine ausgiebige Pause. Leicht beschwipst gingen wir dann weiter und kamen durch „San Juan de la Rambla“ und anschließend durch „Santa Catalina, Las Cucharas und La Mancha“. Hier waren wir allerdings schon wieder erneut sehr erschöpft. Man darf die Hitze und die schattenlosen, staubigen Wege nicht vergessen. Außerdem ging es schon wieder dauernd bergauf, so dass wir erneut eine Pause einlegen mussten. Endlich kamen wir durch „La Mancha“, denn kurz dahinter gab es einen Supermarkt „Mercadona“. Dort kauften wir ein Baguette, Wasser - was wir sogleich in unsere Trinkflaschen füllten, und Erdnüsse - darauf hatten wir Lust. Auf den Weg nach „Icod de los Vinos“, aßen wir das Baguette auf. Und natürlich ging es weiter bergauf.

    Endlich - nach weiteren bergauf Etappen, kamen wir zu unserer Unterkunft „Hostal Drago“. Wir checkten ein, duschten - was für eine Wohltat und nach einer Pause holten wir uns Veggie-Hamburger und Pommes. Beiden aßen wir auf der schönen Dachterrasse von dem Hostel.

    Komoot-Link
    https://www.komoot.de/tour/1377275926?ref=itd

    YouTube
    https://youtu.be/qeq7OiDhPhY?si=u8f-SoFb-UuMFByi
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