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  • Day 18–19

    Casar de Cáceres - Cañaveral

    April 7 in Spain ⋅ ☁️ 18 °C

    Es hat in der Nacht wieder geregnet und der Regen sollte auch bis 09:00 Uhr anhalten. So haben wir entspannt unsere Rucksäcke gepackt und sind kurz nach 08:00 Uhr zu einem Café gegangen, dass auch schon geöffnet haben sollte und sowieso das einzige geöffnete Café am Sonntagmorgen in diesem Ort sein sollte. Gespannt was uns erwartet, gingen wir an der Iglesia „Santa Maria“ vorbei und weiter in den Ort hinein - immer weiter weg von der Hauptstraße. Dann in die Ecke und wir waren bei „Churreria Ronco Tovar“. Von außen unscheinbar, aber innen war viel Trubel. Scheinbar alle aus dem Ort kamen hier zum Frühstücken. Wir wurden schnell bedient. Es gab Churros + Chocolate, frischen Orangensaft und leckeren Kaffee. Und auf der Karte eine Unmenge an Toasts in verschiedenen Variationen. Olaf war schon sehr traurig, dass er sich nicht noch einen Toast bestellt hat. Aber das was wir hatten, reichte für ein Frühstück völlig aus. Es war so lecker und der Service hervorragend und freundlich.

    Nach diesem wirklich hervorragenden Erlebnis, verließen wir den Ort an der „Ermita Santiago“ - die immer noch geschlossen hatte. Das Wetter war bewölkt, jedoch mit schienen die Wolken bald zu verschwinden. Wir gingen auf einer breiten Sandpiste und kamen an einem Nachbau von einem „Chozo“ vorbei - eine traditionelle runde Schäferhütte. Ab hier besserte sich auch zusehends das Wetter und die Sonne schien. Weiter ging es auf einer breiten Schotterpiste immer geradeaus durch eine Weidenlandschaft mit vielen Rindern. Am Wegesrand fanden wir an einigen Stellen eine Art hochgewachsene, violett blühende, diestelähnliche Pflanze. Dabei handelte es sich um die Wildform der Gemüseartischocke, die zur Herstellung des örtlichen Käses „Torta de Casar“ genommen wird. Bereits von diesem hohen Weg aus, sahen wir in der weiten Ferne schon unseren Zielort „Cañaveral“ und da die Luft sehr klar war, sahen wir auch die dahinter liegenden Berge der „Sierra de Gredos“ - sie stellen mit fast 2600m die höchste Erhebung des Kastilischen Scheidegebirges dar und können bis in den April hinein mit Schnee bedeckt sein.

    Wir gingen auf diesem Weg weiter, es gab keinen Schatten und es wurde wärmer. Nach ca. 5 km kamen wir an drei römische Meilensteine vorbei. Solche römischen Meilensteine sind neben der Römerbrücken und dem gelegentlich sichtbaren Pflaster das auffälligste Merkmal der alten „Via de la Plata“. Eine römische Meile (milia passuum) betrug etwa 1480m. Die vielen Tiere und die herrliche Landschaft, beeindruckten uns ungemein. Immer wieder veränderte sich die Landschaft, was auch an den vielen Felsbrocken in der Gegend lag. Sie gaben immer wieder interessante Formen in der Landschaft, so dass es schwierig war sie nicht ständig zu fotografieren.

    Es war leicht hügelig und der Weg auch kurvig, dadurch gab es viel Abwechslung und neue Perspektiven. Dann sahen wir auf der linken Seite einige von diesen Meilensteinen dicht beieinander liegend. Man kann nur vermuten, warum es diese Ansammlung hier gab - ein vergessener Werkstoffhof? Wie kamen an einem einsamen Hof vorbei und stellten uns vor, wie wir hier idyllisch leben würden - als Selbstversorger. Schöne Vorstellung war das 😊

    Es ging hügelig und ohne Schatten weiter. Der Weg wurde einfacher und verlief nun zwischen Feldmauern und blühenden Pflanzen. Selbst bei Gefahr mich wiederholen zu müssen, es war umwerfend schön. Bei einem verlassenen Haus, an dessen Rückseite zwei knöcherne Rinderschädel mit Hörnern waren, konnten wir ins Tal des „Tajo“ sehen, dass wir bald die Hochgeschwindigkeitstrasse des Schnellzuges erreichen werden. Bei meinem ersten Besuch hier 2017, war das alles noch Baustelle. Interessant zu sehen, wie es sich verändert hat. Wir überquerten die Trasse und erreichten unseren ersten überdachten Rastplatz. Wir gönnten uns eine Pause von 30 Minuten, während wir in dieser Zeit etwas tranken und aßen, außerdem kam jetzt das viele Sonnenschutzmittel zum Einsatz. Der Weg verlief im Prinzip jetzt immer an der N-630 entlang, jedoch viel höher gelegen auf einem schönen Pfad. Dadurch hatten ihr einen wirklich fantastischen Ausblick auf den gigantischen „Tajo-Stausee“ und die umliegende Landschaft. Hatte ich schon erwähnt wie beeindruckend diese war? ☺️

    Dann mussten wir doch zur N-630 runter gehen, da wir zuerst die Brücke über den „ Rio Almonte“ überquerten. Danach gingen wir rechts wieder auf einen Pfad. Dieser war allerdings zwar sehr schön, aber leider auch verwildert. Dadurch bekamen wir nasse Füße und gingen bei der zweiten Brücke über den „Rio Tajo“ dann an der Straße entlang. Sie war mäßig befahren, aber Autos nerven schon wenn sie schnell an einem vorbeifahren. Hinter der zweiten Brücke kamen wir an der Einfahrt zu der offiziellen Herberge - die leider immer noch geschlossen ist - vorbei. Direkt an dieser Einfahrt, verlief auf der rechten Seite der Weg, den wir jetzt leicht bergauf nahmen. Erneut kam ein überdachter Rastplatz und wir machten eine Pause. Der Blick von hier oben auf den Staussee und Umgebungen war - na ja, einfach MEGA. Weiter ging es leicht serpentinartig bergauf auf einer Schotterpiste. Vorbei an Pferden, Schafen und Rindern. Oben an gekommen öffnete sich wieder die Weite der Landschaft. Wir unterquerten die Schnellzugtrasse und gingen weiter an Schafen und Rindern vorbei, um wenig später erneut die Trasse diesmal zu überqueren. Dahinter erneut eine kurze Pause auf zwei Steinquader an Schaubildern der ehemaligen Ausgrabungsstätte zur „Via de la Plata“. Es ging an unwahrscheinlich viele Zistrosensträucher vorbei, die eine unglaublich lieblichen Duft verströmten. Dann kam ein Wegkreuz und wir entfernten uns von der „Via de la Plata“, um zu unserem Zielort zu kommen. Dann erreichten wir „Cañaveral“ und waren nach 35 km doch ziemlich erschöpft. In unserer Unterkunft „Hostel Cañaveral“, hatten wir ein Doppelzimmer gebucht. Es gab aber auch die klassischen Mehrbettzimmer. In der Herberge trafen wir bekannte Gesichter. Unter anderem Marianne (Fotografin), die nun, wie wir nun erfuhren, gemeinsam mit ihrem Sohn unterwegs war. Nach einer Pause duschten wir und gingen beim Restaurant „Hostal Málaga“ essen. Es war für uns in diesem Ort schon recht schwierig etwas zu finden, was einerseits geöffnet und andererseits vegetarisch im Angebot hatte. In dem Restaurant war man uns aber sehr behilflich, doch noch mit einer Auswahl an Speisen satt zu werden.

    Etappenlänge: 35,2km
    Komoot: https://www.komoot.com/de-DE/tour/1502472494?re…
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