Kreta 2018

September - October 2018
A 23-day adventure by Guido Meyer & Olaf Read more
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    Zisternen und Keramik

    October 15, 2018 in Greece ⋅ ⛅ 20 °C

    Es war nicht die beste Unterkunft, jedoch auch nicht schlecht. Meine Jacke und Trainingshose habe ich in der Nacht dann doch wegen der Wärme ausziehen müssen und später brauchte ich dann wieder eine zusätzliche Decke. Geschlafen habe ich gar nicht mal so schlecht und Olaf hat wohl auch gut geschlafen. Geträumt habe ich irgendwas mit Vampiren und das unser Blut ihnen helfen kann, zukünftig auf Menschenblut zu verzichten. Na ja. Jeden Tag eine gute Tat.

    Nach dem Aufstehen machten wir uns fertig. Wir putzten die Zähne, wuschen das Gesicht und packten unsere Rucksäcke. Wir hatten hier kein Frühstück. Deshalb planten wir, erst etwas zu gehen und dann im Ort "Magaritas" etwas zum Frühstück zu kaufen. Wir verließen das Haus. Olaf schaute es sich noch genauer an. Es hatte mehrere Apartments und unseres war im Erdgeschoß. In seiner Fantasie malte er sich aus, wie es wäre, wenn wir das ganze Haus besitzen würden und was wir wo in welchem Zimmer hätten. Hust. Ich ging weiter.

    Wir sollten den Schlüssel wieder bei der Taverne abgeben. Gegen 08:00 Uhr sei sie geöffnet. Aber als wir um diese Zeit vorbei kamen, war niemand da. Plötzlich kam die ältere Dame von gestern die Dorfstraße herunter. Wir übergaben den Schlüssel und bedankten uns bei ihr. Einen Kaffee in der Taverne lehnten wir ab. Dann folgten wir der Ausweisung vom Europäischen Fernwanderweg E4 und es ging zuerst bergab auf einen Pfad in das Tal, wo sich die ganzen Ausgrabungen vom antiken Eleftherna befanden. Einige Stätten waren abgesperrt, was wir auch bedauerlicherweise erfahren mussten. Die Wegführung vom E4 war jedoch komplett frei. So folgten wir dann dem E4 und gingen durch ein herrliches grünes Tal. Dann kamen wir an zwei wirklich riesigen Zisternen im Fels gehauen vorbei. Natürlich mussten wir dort hinein gehen. Sie waren leer und wahrscheinlich vollkommen aus den Fels gehauen. Riesige Felssäulen trugen die Decke. Es war aufregend hier in der dunklen Zisterne zu sein und zu wissen, dass vor Tausenden von Jahren hier Wasser war und eine kleine Stadt versorgte. Außerdem nisteten Fledermäuse hier und die wollten wir nicht weiter mit unseren Handytaschenlampen stören.

    So folgten wir weiter dem E4, aber später bogen wir nach rechts ab, weil wir noch zu dem großen und weithin sichtbaren Turm wollten. Auch dieser war sehr imposant und stand auf einem kleinen, aber recht beeindruckenden Felsplateau. Am Ende, was gleichzeitig einer der Eingänge zur der Ausgrabungsstätte war, "Archea Eleftherna" - ein Nachbarort von "Eleftherna". Irgendwie heißt hier alles so in der Gegend.

    Dieser Ort schien etwas mehr Geld zu haben. Die Straßen waren zum Eingang zur Ausgrabungsstätte frisch gepflastert und es sah etwas schicker aus. Eigentlich wollten wir uns hier noch eine Kirche ansehen, aber die war wieder in einem Tal und man hätte erst wieder bergab und dann zurück bergauf gemusst. Dazu hatten wir jetzt nach der Durchwanderung der Ausgrabungsstätte keine wirkliche Lust mehr. So gingen wir dann dann weiter auf der kleinen und kaum kaum befahrenen Bergstraße nach "Magaritas". Ein Bergdorf, berühmt für seine Töpferkunst und für sein kleines heiliges Kloster. Hier gab es wirklich viel an Töpferware zu sehen und auch zu kaufen. Das lockt auch viele Touristen an und entsprechend viele waren anwesend. Wir kauften natürlich auch wieder ein paar Kleinigkeiten, die wir für unverzichtbar und niedlich hielten z. B. zwei kleine Keramikschildkröten. Dann gingen wir zum hiesigen Bäcker und kauften Spinat-Kringel, gefüllte Apfeltasche und zwei Sesam-Kringel. Dann gingen wir zu dem Kloster, um in dessen schönen grünen Garten unser Frühstück einzunehmen.

    Hier trafen wir dann auch die Entscheidung, dass wir zu Fuss nach "Bali" - unserem heutigen Ziel - gehen werden. Angedacht war, dass Olaf sich bis hier überlegt, ob er ab hier wegen seines Fußes den Bus nach Rethymnon nimmt und von dort weiter nach Bali fährt. Ich wollte in jedem Falle gehen. Er entschied sich aber auch zu laufen. Wir gingen somit die letzte Etappe von unserem gemeinsamen Urlaub zusammen und es sollte sich mehr als lohnen.

    Kurz hinter "Magaritas" fanden wir neben einer Mülltonne eine Plüsch-Schildkröte. Ganz neu und sogar noch mit Preisschild. Die konnten wir nicht liegen lassen. Das Thema "Schildkröte" begleitete uns irgendwie heimlich den gesamten Urlaub über. Zunächst folgten wir der Straße aus "Magaritas" heraus, diese verließen wir aber später auf einen Feldweg, um dann später wieder auf die Straße zu treffen. Wir sahen unterwegs auf diesem Feldweg viele Blumen und natürlich auch Bienen. Das Summen an diesen Büschen und Sträuchern war faszinierend. Auch sahen wir auf diesem Weg viele weitere Insekten: Hummeln, Schmetterlinge, Libellen usw. Weiter auf einem Nebenpfad sahen wir einen Dachs daherlaufen und im Gestrüpp verschwinden.

    Am Ortseingang von "Perama" war eine Klinik (Perama Health Center) und weiter weg in dem Supermarkt neben der Tankstelle, kauften wir uns etwas für die nächste Pause zu trinken. Leider fanden wir nicht gleich einen geeigneten Pausenplatz und mussten erst noch durch einige Olivenhaine gehen, um dann später am Straßenrand sitzend unsere Pause zu machen. Wir kamen an einem Gebäude vorbei, wo es nach Stallmist roch und überquerten auf einer kleinen Brücke einen ausgetrockneten Flusslauf. Allerdings hatte sich direkt an der Brücke ein kleiner Tümpel gebildet und viele Schildkröten huschten wegen uns schnell ins Grüne Wasser. Dann lugten sie mit ihren Köpfen aus dem Wasser und beobachteten uns. Wieder das Thema "Schildkröten". Wir gingen dann den jetzt mit weißen Kalkstaub verschmutzten Schotterweg etwas bergauf. Die Sonne schien sehr stark und der weiße Schotterweg blendete in den Augen.

    Wir kamen auf einer gut befahrenen Teerstraße an und folgten dieser, um nach ca. 200m rechts zwischen vermieteten Villen in einen Feldweg mit Olivenbäumen einzuschwenken. Es war ein sehr schöner Weg und angenehm zwischen den Olivenbäumen zu gehen. Hin und wieder kamen wir auch an Orangenbäumen vorbei. Aber auch an angebaute Auberginen. Dann erreichten wir den kleinen Ort "Achlades". Ruhig und verschlafen. Im Vorgarten eines Hauses betrachtete uns neugierig beim Vorbeigehen, ein kleiner brauner Hund. Wir gingen weiter und stellten fest, dass er uns folgte. Dann überholter er uns und lief stolz voraus, uns aber immer im Blick behaltend. Er folgte uns auch, wenn wir die Richtung wechselten. Aber wir hatten Angst, dass er von Autos überfahren werden könnte. Jedoch schien er sehr intelligent zu sein bzw. zu wissen daß es besser ist, sich nicht mit den metallenen Ungestümen anzulegen. Er wich brav nach rechts oder links aus - je nach dem, von wo gerade das Auto kam. Wir dachten, er muss doch endlich mal umkehren und wieder nach Hause zurück gehen. Aber nein. Er blieb bei uns. Den Weg hat uns Google ausgesucht. Und leider verschwand der Weg fast völlig in Gestrüpp von Dornen und war nicht mehr erkennbar. So mussten wir außen herum den Weg erahnen und stießen etwas weiter wieder auf einen erkennbaren Weg. Der Hund blieb die Ganze Zeit bei uns.

    Wir machten erneut eine Pause und der kleine Hund gesellte sich zu uns und nahm zum ersten Mal direkten Kontakt zu uns auf. Wir streichelten ihn und er beschwichtigte ununterbrochen. Da wir uns aber der Schnellstraße nach Heraklion näherten, bekamen wir jetzt richtige Angst, dass dem Kleinen etwas passieren konnte. Wir überlegten, wie wir ihn wieder loswerden könnten. Verscheuchen schien die beste Methode zu sein. Aber kurz nach unser Pausenstelle kamen wir an einem Friedhof vorbei und wir schmiedeten einen neuen Plan. Wir gingen schnell in die kleine Kapelle, so dass der Hund zwar mitbekam wohin wir gingen, aber nicht dass wir in der Kapelle waren. Wir warteten dort drinnen ca. 5 Minuten. Dann gingen wir hinaus. Ich sah ihn am Eingang vom Friedhof aber er uns nicht. Schnell sagte ich Olaf, dass er mir folgen solle. Quer und immer wieder die Richtung wechselnd, gingen wir hastig zwischen den Gräbern entlang und verließen den Friedhof an einer offenen Stelle. Dann schnell noch die Straße hoch. Ich drehte mich um und sah, dass der kleine Hund den Friedhof nach uns absuchte. Ich hatte kurz ein schlechtes Gewissen aber ich wusste auch, dass er eine gute Nase hat und sicher zurück findet. Bestimmt vermisst ihn schon die ältere Frau und sucht ihn verzweifelt oder ihre Enkelin.

    Es ging steil nach oben über einen Nebenweg auf die Schnellstraße. Hier herrschte ein anderes Tempo. Geschätzte 130 fuhren hier so manche mit ihrem Auto entlang und wir gingen an der Seite auf dem schmalen Standstreifen entgegen zur Fahrtrichtung. Es war nicht ungefährlich und so verließen wir nach ca. 2km wieder diese Schnellstraße, um auf einem Parallelweg zu gehen. Gott sei Dank gab es diesen. Sonst wären wir sicherlich umgekehrt oder abgebogen. Das war einfach zu gefährlich. Auf diesen Nebenweg war es ruhiger und so gingen wir dann weiter in richtig "Bali". Die heutige Etappe ist die letzte unserer Rundreise auf West-Kreta und auch eine sehr lange. Insgesamt 27km waren zu meistern.

    Wir erreichten "Bali" über eine Serpentinenstraße und kamen erschöpft in unserem Hotel an - den "Elpis Studio Apartments". An der unbesetzten Rezeption hing ein Schild auf dem stand, welches Zimmer wir haben und der Schlüssel in der Tür stecken würde. Wir gingen auf das Zimmer, entledigten uns der Rucksäcke und ließen uns erschöpft auf das Bett fallen und machten eine Pause. In dem Apartment könnten wir auch kochen. Aber wir gingen in den Ort in einer Taverne essen und kauften in einem Supermarkt zu Frühstück ein. Eine Bäckerei haben wir auch gefunden, wo wir uns morgen früh frisches Brot holen werden. Gut gesättigt gingen wir zurück und duschten. Olaf schlief danach sofort ein und ich schreibe in mein Reisetagebuch
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  • Day 22

    Shopping und Abschied

    October 16, 2018 in Greece ⋅ ⛅ 20 °C

    Es war erstaunlich ruhig in der Nacht. Fast kein Laut trotz geöffneten Fenster. Der Pool nebenan plätscherte vor sich hin, ab und zu bellte ein Hund. Sonst keine lauten Nachbarn oder andere kreischende betrunkene Frauen.

    Trotz all der Ruhe und entspannter Atmosphäre, habe ich kaum geschlafen. Keine Ahnung warum. Wahrscheinlich wegen dem bevorstehenden Rückflug nach Berlin. Das Fliegen ist nicht so mein Ding und meistens werde ich schon eine Woche vorher unruhig. Diesmal nur 4 Tage vorher. Wir standen auf und gingen zum Bäcker. Denn dort hatten wir der Verkäuferin versprochen, dass wir heute zum Brotkaufen vorbei kommen werden. Und tatsächlich, sie konnte sich an uns erinnern. Wir kauften ein Brot, zwei Sesam-Kringel und ein Teilchen mit Spinat. Dann gingen wir zurück und bereiteten das Frühstück vor. In dem Apartment gab es eine Toaster, Wasserkocher und eine Kaffeemaschine. Letztere brauchten wir wegen dem löslichen Kaffee nicht. Im Kühlschrank hatten wir die gestern gekauften Tomaten und die Gurke, sowie den Orangensaft (welcher kein echter war) aufbewahrt. Dazu gab es dann Olivenöl, dicke weiße Bohnen und mit Reis gefüllte Weinblätter in Dosen. Hat alles gut geschmeckt.

    Wie besprochen den heutigen Tag. Es sollte ein entspannter letzter Tag werden. Jeder sollte das machen, wonach er Lust hat. Wir hatten beide Bock auf Shopping. Aber zuvor erkundigten wir uns vor Ort, wo sich die Bushaltestelle befindet, von der wir morgen nach Heraklion fahren müssen. Im Internet haben wir dazu recherchiert und gingen in Richtung Schnellstraße. Denn dort befand sich die einzigste Bushaltestelle nach Heraklion bzw. in Gegenrichtung nach Rethymnon und Chania. Dort an der Schnellstraße gab es sogar ein Ticket-Häuschen und wir fragten nach, wann der der Bus abfahren würde. Stündlich so in der 20zigsten Minute. Es gab keinen Fahrplan oder eine Infotafel. Nur die Abfahrtszeiten von den Startpunkten waren im Internet und dort im Aushang zu sehen. Man musste also wissen, wie lange der Bus vom Startpunkt bis zum Einstiegsort benötigt, um dann rechtzeitig an der Bushaltestelle zu sein. Eine Zyklus beobachteten wir sogar, dann gingen wir shoppen. Es mussten noch Souvenirs und Geschenke gekauft werden.

    Wir fanden fast alles und fragten uns schon ein wenig, wie wir das alles noch verstauen wollen. Ganz "Bali" haben wir sogar durchquert und am anderen Ende auf der Klippe nach einem guten Strand gesucht. Keinen so richtig gefunden. Überall lagen Menschen herum und kreischende Teenies hüpften Selfies machend umher. Außerdem hatte ich heute noch eine Verabredung mit YouTube. Denn ich wollte mir per Live-Stream die Vorstellung vom neuen Smartphone von Huawei das Mate20 Pro ansehen. Das Gerät interessiert mich sehr.

    Also gingen wir beizeiten wieder zurück und Olaf entschied alleine eine einsame Bucht für FKK zu suchen und ich sah mir den Live-Stream an. Und natürlich hat Olaf sogar eine gefunden ☺️.

    Als er dann zurück kam, gingen wir zu Abend in einer Taverne essen, welche wir beim Shopping entdeckt haben. Es gab und jetzt nicht lachen, griechischen Salat, Pommes, gefüllte Tomaten für Olaf und Briam für mich. Danach bekamen wir wie jedes mal etwas Süßes und Raki. Dann gingen wir zurück und packten unsere Rucksäcke für den Flug. Wir bekamen tatsächlich alles verstaut und da wir uns auf dem Flughafen in Heraklion langere Kleidung anziehen würden, wären die Rucksäcke wieder etwas kleiner.

    So sollte es sein und wir gingen nach einem entspannten Tag zu Bett.
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  • Day 23

    Heraklion wir kommen

    October 17, 2018 in Greece ⋅ ⛅ 20 °C

    Auch diese Nacht war ruhig und wieder warm. Oder war es kalt? Nee warm, ach doch kalt. Ich könnte mich nicht entscheiden.

    Wir standen entspannt am letzten Tag und dem Tag des Rückfluges auf. Wir bereiteten das Frühstück zu und räumten etwas das Apartment auf. Dann verabschiedeten wir uns von den wirklich schönen und auch günstigen Apartment (27€ die Nacht) und gingen langsam zur Bushaltestelle, welche wir gestern ausfindig gemacht haben. An dem kleinen Ticket-Häuschen kauften wir zwei Tickets und gingen (sehr schnell) auf die andere Straßenseite. Dort sollte man beim Erspähen des Busses seine Hand ausstrecken um dem Fahrer zu signalisieren, dass man mitfahren möchte. Da wir nur ungefähr die Abfahrtszeit wussten, starrte man natürlich dauernd immer in die Richtung, von wo der Bus kommen sollte. Das war ganz schön anstrengend. Er hatte auch 20 Minuten "Verspätung", wobei das hier auf Kreta sicherlich in normalen Toleranzbereich liegt. Dann kam er. Noch beim Anfahren an die Bushaltestelle ging die Tür zum Einstieg und die vom Gepäck auf. Rucksäcke schnell rein gelegt und eingestiegen. Im Bus muss man sich dann hinsetzen, ein Kassierer kommt dann vorbei. Aber wir hatten ja schon unsere Tickets und alles war gut.

    Die Fahrt nach Heraklion dauerte ungefähr eine Stunde. Auch jetzt habe ich noch keinen positiven Eindruck von der Stadt und Olaf auch nicht. Schon beim Reinfahren war diese Hektik unverkennbar. Definitiv hat Heraklion eine Auto-Problem.

    Am Busbahnhof angekommen, gaben wir unsere Rucksäcke bei der Gepäckaufbewahrung ab. Denn wenn wir schon in dieser lauten hektischen Stadt herumlaufen, dann wenigstens ohne Gepäck.

    Zuerst gingen wir in das Archäologie Museum von Heraklion. Das Archäologische Museum Iraklio in der Stadt Iraklio auf der Insel Kreta gilt als bedeutendste Antikensammlung Griechenlands nach dem Nationalmuseum in Athen. Nach siebenjähriger Renovierung wurde das Museum im Mai 2014 wieder eröffnet. Die Sammlungen sind wieder vollständig zugänglich. Ausgestellt sind unter anderem die Funde aus Knossos, Phaistos, Agia Triada sowie von diversen anderen Ausgrabungsstätten der Insel wie beispielsweise Kato Zakros.

    Ausgestellt wird hier natürlich auch der berühmte Diskos von Phaistos, Amphoren und Schalen mit Linearschrift, ein Helm aus Eberzähnen, die Schlangengöttinen, der Stierspringer, das Tonmodell eines einstöckigen Hauses, das Rhyton aus Bergkristall, die Schnittervase, der einzigartige Steinsarg aus Agia Triada sowie diverse Fresken.

    Die Objekte stammen aus dem Zeitraum zwischen dem 7. Jahrtausend v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr.; an diese Epoche schließt nahtlos das Historische Museum in Iraklio (frühchristliche Zeit bis Gegenwart) an.

    Bis in die 1960er-Jahre wurden nahezu alle archäologischen Funde nach Iraklio gebracht; erst in neuerer Zeit wurden dezentrale Museen in Agios Nikolaos, Chania und Rethymno eingerichtet. Ich hingegen habe fast ausschließlich nur Vasen und Schalen gesehen.

    Danach starteten wir einen Rundgang durch Heraklion. Wir sahen uns die kleine Hafenfestung "Koules" aus dem 16. Jahrhundert am venezianischen Hafen an. An der auch die venezianischen Arsenale (Lagerhallen) erhalten sind. Die Hafenfestung schützte lange Zeit den Zugang zu einem der wichtigsten Häfen der Republik Venedig. Der 5,5 Kilometer lange Ring der venezianischen Festungsmauern mit den vorgelagerten Bastionen und Wallgräben, die der türkischen Belagerung 21 Jahre lang standhielten, ist, von Grünanlagen gesäumt, praktisch vollständig erhalten.
    Die zweigeschossige venezianische Loggia, 1626–1628 in italienischem Renaissancestil erbaut, war mit ihrem Arkadengang in venezianischer Zeit das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Im rückwärtigen Teil befindet sich heute das Rathaus.

    Die Agios-Titos-Kirche, dem ersten Bischof von Kreta geweiht, wurde ab 1869 während der Osmanischen Zeit als Moschee errichtet und 1925 als orthodoxe Kirche geweiht. Sie beherbergt mit dem in Gold gefassten Schädel des Heiligen Titos eine hoch verehrte Reliquie.

    Der Morosinibrunnen [auch Löwenbrunnen] (erbaut 1628) auf der von zahlreichen Straßencafés umgebenen Platia Venizeloubildet das Herz der Stadt. Der aus acht reliefgeschmückten Wasserbecken mit einer von vier steinernen Löwen getragenen Wasserschale in der Mitte bestehende Brunnen wurde über ein 15 km langes Aquädukt aus den Quellen von Archanesgespeist.

    In der Marktstraße Odos 1866 herrscht vormittags lebhaftes Gedränge an den Marktständen, die Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände aller Art feilbieten. In den Seitengässchen befinden sich zahlreiche Lokale.

    Auf der Martinengo-Bastion am südlichsten Punkt der venezianischen Stadtmauer liegt das Grab des in Iraklio geborenen und aufgewachsenen Dichters Nikos Kazantzakis (1883–1957), des Schöpfers des „Alexis Sorbas“, dem wegen seiner unorthodoxen Ansichten die Bestattung auf einem Kirchhof verweigert wurde. Es trägt die vom Dichter selbst gewählte bekannte Grabinschrift:

    “Δεν ελπίζω τίποτα. Δε φοβʊμαι τίποτα. Είμαι λέφτερος.”

    „Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.“

    Am Löwenbrunnen machten wir Pause, tranken ein Bier und aßen Pita-Pommes. Die haben sehr gut geschmeckt. Dann gingen wir zum Busbahnhof zurück. Holten unser Gepäck von der Aufbewahrung ab und dann zur Bushaltestelle der Linie 1. Diesmal benötigte man nicht seine Hand um die Mitfahrbereitschaft zu signalisieren. Die Fahrt zum Flughafen dauerte ca. 20 Minuten und da wir kein Gepäck aufgeben mussten, gingen wir gleich durch die Sicherheitskontrolle. Der Flughafen von Heraklion nimmt sich vom Flughafen Berlin-Schönefeld nicht viel. Zu klein, überfüllt, dreckig, unmodern.

    Jetzt warten wir im Moment auf unseren Abflug, während ich diese Zeilen schreibe. Wir hoffen auf eine ruhigen Rückflug und freuen uns auf unsere Wohnung.
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  • Day 155

    Idee, Planung und Gefühle

    February 26, 2019 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

    Die Idee, die Kanaren einmal komplett zu durchwandern haben wir seit einigen Jahren. Ich kann nicht mehr genau sagen, wie sie entstanden ist. Bestärkt durch unsere Wanderung quer durch Gran Canaria, gingen wir von der Idee in eine anfangs einfache, dann später in eine konkrete Planung über. Dabei orientierten wir uns an dem Verlauf des europäischen Fernwanderwegs E7.

    Der Europäischer Fernwanderweg E7 ist ein Fernwanderweg, der in Ost-West-Richtung von den Kanarischen Inseln bis nach Rumänien verläuft. Er beginnt am antiken Null-Meridian auf der Insel El Hierro und reicht über Lissabon und die portugiesisch-spanische Grenze in Richtung Osten durch Andorra, Frankreich, Italien und Slowenien bis nach Ungarn und Serbien. Er soll über Rumänien verlängert werden und damit vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer führen.

    Wir jedoch Beginn den E7 nicht am eigentlichen Startpunkt, sondern der Einfachheit halber und der besseren Anreise in Lanzarote und enden dann in El Hierro. Wobei unser Rückflug dann von La Palma sein wird. Für den gesamten Weg haben wir ca. 5 Wochen geplant. Wobei ich dann auf La Graciosa meinen 50 zigsten Geburtstag feiern werde.

    Wir beide können es kaum noch erwarten, bis wir endlich dort sind und und dem wandern hingeben werden. Je näher der Tag der Abreise kommt, in so aufgeregter werden wir und die Planung, war wir gemeinsam und jeder für sich mit nimmt, konkreter wird.
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