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- Giorno 685
- venerdì 21 marzo 2025 15:22
- 🌬 29 °C
- Altitudine: 15 m
IraqJabīlat at Tamrīyah30°22’42” N 47°42’26” E
Zubair- unverhofft kommt oft

Eigentlich war mein Ziel die Großstadt Basra. Durch Abbas, dem verdeckten Ermittler, stehe ich aufeinmal in Zubair. Er möchte mir gerne die Stadt zeigen. Eine Planänderung die mir durchaus gefallen soll. Mein Auto parkt direkt am zentralsten Punkt . Quasi im Parkverbot direkt am Polizeicheckpoint. Die Polizisten sind entspannt, freuen sich über meinen Besuch. Die Stadt ist staubig und voller Leben. Sie schreit förmlich nach Entdeckung. So ziehen wir erst zu zweit durch das Bazarviertel. Meine Entdeckungslust ist jedoch nicht gestillt. So verabschieden wir uns und ich tauche wieder ein, in ein neues Reiseabenteuer voller lebhafter Infrastruktur. Es ist matschig und staubig zugleich. Meine Hose habe ich hochgekrempelt. Badeschlappen bei dem Matsch die einzige Lösung😅.
Die Bewohner von Zubair freuen sich über Besuch. Sie sind interessiert und lieben es fotografiert zu werden. Der Markt der Stadt ist Kunterbunt und prall gefüllt mit saisonalen Gemüse. Voller Eindrücke kehre ich zu meinem Bus zurück. Ein junger Mann steht mit der Polizei neben Robur und es wird sich unterhalten. Ich stoße dazu. Der junge Mann heißt Ahmed wohnt selbst in Zubair und beherbergt gerne Radreisende. Da ich ebenfalls Fahrräder habe, weckte mein Fahrzeug sein Interesse. So hat er extra gewartet um mich zu sich einzuladen. Eigentlich wollte ich nun weiter nach Basra, also wieder Planänderung. Ich bleibe🤟.
Er fährt voraus und ich folge über die unbefestigte Straße. Später erklärt er mir die Stadt befindet sich im Aufbau. Ja, die Geschichte des Iraks und derer Menschen ist eine schwere und es braucht wohl Zeit!
Wir sitzen im Wohnzimmer, Freunde und Nachbarn stoßen hinzu. Alle sind neugierig und möchten sich unterhalten. Im Anschluss geht es zum Friseur. Die Stimmung ist ausgelassen. Zahlen darf ich nicht.
Am Abend geht es noch in die Großstadt Basra. Wir fahren mit meinem Bus. Der Verkehr ist eine Katastrophe. In der Zeit des Ramadan spielt sich das Leben in der Dunkelheit ab. So sind die Straßen geflutet von Autos und Menschen. Ziemlich stressig, aber wir erreichen das Ziel am Flußufer. Hier ist die Ausgehpromenade. Wir treffen auf Ahmed seine Freunde. Er ist Teil einer über 100 köpfigen Fahrrad Gemeinschaft. Rennradfahrer, BMX Cracks, Radreisende usw... Er selbst ist Radreisender, fährt Gravelbike, sowie BMX. Wir treffen auf BMX und Rennradfreunde. Die Polizei kommt hinzu und möchte wissen wo ich herkomme. Sie freuen sich, schenken mir Bonbons und sagen, dass sie immer für mich da sind.
Die BMX Jungs sind cool. Sie fahren ihre Kunststücke zwischen den Menschen. Rollerblader machen es ihnen gleich. Wir gehen Tee trinken, zahlen darf ich nicht. Ein Zustand an den ich mich gewöhnen muss😅.
Ich übernachte vor Ahmed seinem Haus. Gerne gesehen ist das nicht. Der Gast gehört in das Haus. Auch das ich mein eigenes Frühstück habe ist nicht okay. Ahmed hat ein schlechtes Gewissen. Die Gastfreundschaft im Irak ist tatsächlich extrem hoch und ausgeprägt. Wenn Ahmed Gäste zuhause empfängt geht er häufig nicht arbeiten. Dann hat er keine Einnahmen, zahlt aber alles für die Gäste. Dies ist für ihn selbstverständlich und ein Teil der Gastfreundschaft.
Der Tag startet regnerisch und die Pfützen wachsen weiter. Bei Regenwetter ist die Stadt ein riesen Schlammloch. Kommt dann die Sonne heraus staubt es. Robur ist von innen bereits staubiger als in der Wüste😎.
Ich darf meine Wäsche waschen und auch Toilette und Dusche stehen mir uneingeschränkt zur Verfügung. Lediglich die Mutter wird vorher in Sicherheit gebracht. Diese darf ich nicht sehen. Der Glaube ist ausgeprägt!
Während ich die mitgebrachten Ersatzteile aus Deutschland final verstaue kommt der Bruder mit Früchten, Gemüse und Brot ans Auto und würde mir am Liebsten alles schenken. Es ist nicht einfach zu erklären, dass ich dies nicht alles essen kann. Parallel haben die Kinder draußen ihre Beobachtungsplätze bezogen. Sie hängen an Laternen und stehen auf Steinen. Jeder möchte ins Fahrzeug schauen können. Welch ein Schauspiel. Anstrengend ist dies allerdings auch. Privatsphäre war einmal! Meine Badelatschen lasse ich kurz unbeaufsichtigt vor der Tür, dann sind sie weg. Eines der Kinder hat nun ein Souvenir eines Deutschen und freut sich sicher sehr darüber🥳. Egal, muss ich draus lernen!
Auch ältere Nachbarn kommen vorbei. Die Tür öffnet sich, es wird sich brav die Schuhe ausgezogen und schon sitzen sie neben einem. Puh, dass muss man erstmal wechseln können!
Am Spätnachmittag gehe ich in die Stadt und stoße auf zahlreiche Bäume aus Stahl. Man hat tatsächlich eine Allee aus Stahlbäumen geschweißt. Selbst Laub haben diese. Das haut mich echt um🤣!Ich kaufe neue Badeschlappen und dann gibt's auch bereits Abendessen bei Ahmed. Ich bin von all den vielen vielen Kontakten echt Ko. Es folgt jedoch noch ein Spaziergang von 8km zu einer wichtigen Moschee. Danach der Besuch seines Chefs der neben der Lackierei und eines Supermarktes auch eine Eisdiele besitzt. In dieser treffen wir uns und so gibt's Eis zu später Stunde😊!
Am nächsten Morgen möchte ich weiter. Zum Abschied und um sicherzustellen, dass ich nicht verhunger, bringt der Vater mir Gemüse. Viel Gemüse🙈! Es folgen zähe Verhandlungen. Am Ende kann ich das meiste ablehen. Die Herzlichkeit ist wirklich sehr groß!
Wie Ahmed versprochen besuche ich ihn in der Lackiererei. Im Schrauberviertel angekommen bin ich mehr als fasziniert. Ein riesen Wimmelbild. Eine irre Infrastruktur. Ich entscheide der Stadt treu zu bleiben. Somit die nächste Planänderung und der Grund warum es einen weiteren Footprint zum Schrauberviertel und einem treffen des Familienclans samt Stammeshäuptling geben wird.
Zubair geht also in eine weitere Runde- es bleibt spannend🤠.Leggi altro
Viaggiatore
Eine ganz andere Welt.