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- Day 691
- Thursday, March 27, 2025 at 11:27 AM
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 3 m
Iraq30°54’8” N 47°30’9” E
Schatt al-Arab Teil 2

Weiter geht's mit der Radtour. An einem Gemüsestand winkt man mich überzeugend heran. Es gibt Bananen, Wasser und ein Übernachtungsplatz wird mir angeboten. Letzteres lehne ich ab und komme nach Kilometer 40 an den Wendepunkt. Ich quere erneut eine Behelfsbrücke und fahre durch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Ein Checkpoint folgt. Ein gepanzerter Hummer parkt davor. Das Militär ist erstaunt und freundlich. Es gibt Wasser und weiter geht es. Der nächste Gemüsehändler möchte mir Gemüse schenken. Aber ich habe doch keinen Platz!!! Da hängt die Tüte bereits am Lenkrad. Wirklich herzlich. Sich zu bedanken und zu freuen das einzig mögliche😀. Beim Bäcker gibt's noch Brot geschenkt,. Geld auszugeben ist hier wirklich schwierig. Dann sind die 70km voll und ich bin daheim. Eine schöne Radtour mit vielen Eindrücken. Das Rad zum dauerhaften Reisen ebenfalls interessant. Man ist nah an den Menschen und es trennt einem keine Windschutzscheibe. Allerdings würde ich nicht soviel links und rechts der Hauptwege erkunden, wie ich dies mit dem Bus mache. Daher ist die Kombination für mich weiterhin ideal.
Was mich beschäftigt ist der Müll im Irak. Müll findet sich in jedem Land der bisherigen Reise. Hier jedoch ist der Müll allgegenwärtig. Selbst die Ortschaften liegen voll damit. Der Müll wird einfach fallen gelassen, oder in den Fluß gekippt. Der Kreislauf in die Nahrungskette somit vorprogrammiert. In meinem Kopf rattert es, dass kann ich nicht unangesprochen lassen. Als erstes räume ich den Müll um mein Fahrzeug weg und erkläre meinen "Garten" als müllfreie Zone. Natürlich provokant, aber ich brauche einen Aufhänger. Am abendlichen Lagerfeuer merken meine Gastgeber schnell was ich damit meine. Notfalls räume ich diesen auch hinterher. Das ist für sie das schlimmste. Nun halte ich nichts davon als Deutscher, mit dem ausgestreckten Zeigefnger, Menschen zu belehren. Wir müssen nicht alle gleich sein und jeder kann von jedem Lernen. Diese Vermüllung kann ich jedoch nicht ertragen!
Die Zeit vergeht wie im Flug und ich bin bereits 3 Tage an diesem freundlichen fleckchen Erde.. Im Hintergrund brennen 24h die Gasquellen, Büffel schwimmen durch den Fluss, die Fischer fahren vorbei und Kinder, sowie Erwachsene sind häufig zu Besuch. Einmal kommt die Polizei und kontrolliert meinen Ausweis. Mein Nachbar der Scheich eilt jedoch herbei, nimmt dem Polizisten den Ausweis weg, gibt ihn mir zurück und erklärt die Kontrolle für beendet. Die Leute in dem Dorf sind nett und herzlich. Die Übersetzungen sind fast rührend und als Fremder fühlt man sich nie. Ein tolles Verhalten mir als Gast gegenüber. Chapeau❤!
Eigentlich sollte es dann auch weitergehen. Meine Gastgeber erwähnen jedoch immer wieder, wie schön es wäre, wenn ich bis zum Zuckerfest bleiben könnte. Die Idee finde ich schön und so wird es mindest noch einen Teil 3 geben.Read more