Satellite
Show on map
  • Day 111

    Cruisen über den Transalpina

    August 4, 2018 in Romania ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir sind in Rumänien, unserem nächsten Land und sind gespannt welche Abenteuer hier auf uns warten. Bereits wenige Meter hinter der Grenze begrüßte uns schon der erste Pferdekarren und die Straßenverhältnisse waren so lala ... wir schauten uns an und wussten, es wird anders als wir es uns vorgestellt hatten.

    Die erste Nacht verbrachten wir nahe der bulgarischen Grenze in Herkulesbad einem Kurort, der für uns so gar nicht nach einem Kurort aussah. Ein Camp direkt an der Hauptstraße, welches vom Durchgangstourismus lebt, war unser erster Stopp. Begeisterung sieht irgendwie anders aus!

    Am nächsten Morgen ging es zügig wieder auf die Straße. Unser erstes Highlight soll die berühmt-berüchtigte Panorama-Straße "Transalpina (knapp 150 km)" werden, die sogenannte 67C, die höchst befahrene Straße Rumäniens, welche die Walachei mit Siebenbürgen verbindet. Wir fahren die Transalpina in die Richtung von Târgu Jiu nach Mühlenbach (Sebes) und kommen auf dem ersten Stück aus dem Staunen nicht mehr raus. Im herrlichsten Sonnenschein cruisen wir mit Finn Serpentine um Serpentine hinauf. Legen hier und dort einen Stopp ein und unsere Fotoapparate glühen mal wieder vom Feinsten. Ja, man kann sagen, wir sind begeistert!

    Je höher wir kommen, um so schlechter wird jedoch das Wetter. Vom herrlichen Sonnenschein ist nichts mehr zu sehen. Es wird diesig, kühler und es fängt tatsächlich an zu nieseln. "Na toll, das muss doch jetzt nicht sein", platzt es mal wieder gleichzeitig aus uns heraus. Oben auf 2.145 m geht dann gar nichts mehr, mit einer Sicht von weniger als 20 Metern, schleichen wir über die Passhöhe. Von einer schönen Aussicht ist hier oben jetzt nichts mehr zusehen. Genaugenommen sieht man überhaupt nix mehr und es geht wirklich nur noch im Schritttempo voran. Schade!

    Sobald sich die Wolken und der Nieselregen kurzzeitig verziehen, legen wir erneut einen Stopp ein. Dass wir hier oben noch so einen Spaß haben würden und ein mega cooles und witziges Foto knipsen würden, hätten wir niemals gedacht. Wir stoppen am Straßenrand und um uns herum eine Vielzahl von Eseln. Daniel bleibt im Auto sitzen und ich mache mich auf, hinauf auf einen kleinen Hügel, um noch ein paar Fotos der Landschaft und seinen Bewohnern zu machen. Das Knaller Foto schlecht hin machte Daniel zwischenzeitlich ... unser Van Finn bekam sein erstes Küsschen und das von einem Esel auf der höchsten Panorama-Straße in Rumänien. So witzig, ein Erlebnis, welches wir so schnell nicht vergessen werden. Finn hat seine erste Freundin ;-)

    Weiter ging es dann stets bergab, vorbei an noch der ein oder anderen Eselherde, dem ein oder anderen Gipsy-Dorf und eine gefühlte Ewigkeit durch den Wald. Das obere Stück der Transalpina in Richtung Mühlenbach, ist für uns ganz klar das uninteressantere. Die meiste Zeit fährt man durch den Wald und die Straßenverhältnisse waren wirklich sehr bescheiden. Ein Schlagloch nach dem nächsten und man kommt nur sehr langsam voran. Schlussendlich haben wir für die heutige Etappe den ganzen Tag gebraucht und kommen erst gegen 20:00 Uhr mehr als erschöpft auf dem „Camping Ananas“ in der Nähe von Hermannstadt (Sibiu) an. Einen der letzten drei freien Plätze können wir noch ergattern.

    Da wir wirklich keine Lust mehr auf Kochen hatten, genossen wir zwischen lauter Einheimischen auf dem Marktplatz von Michelsberg Krakauer, Cevapcici und eine Portion Pommes, am einzigen multifunktionalen Tante-Emma-Laden im Ort. Mit einigen Einheimischen kamen wir dort auch ins Gespräch. Da sie zeitweise in Deutschland gewohnt hatten und jetzt ab und zu noch zum arbeiten dort sind, können wir uns in perfektem deutsch unterhalten. Sehr informativ, die Infos aus erster Hand zu bekommen.

    Wow was für ein aufregender und spannender Tag geht zu Ende. Jetzt sind wir im richtigen Rumänien angekommen und es ist so ganz anders, als wir dachten.
    Read more