• Weltenbummler on Tour
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Apr 2018 – Aug 2025

Europaroadtrip mit Finn 1.0

An open-ended adventure by Weltenbummler on Tour Read more
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    Der Kalksteinfelsen Penyal d'Ifac

    October 28, 2018 in Spain

    Nach drei Tagen voller Sonnenschein verabschiedeten wir uns heute morgen mit schwerem Herzen von Peniscola und fuhren weiter in Richtung Süden. Das Camp und das süße kleine Städtchen haben uns wirklich richtig gut gefallen und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal hier. Unser nächster Stopp sollte Calp sein. Nachdem wir so viele tolle Fotos vom kleinsten Naturschutzgebiet Spaniens gesehen hatten, war klar, auch wir wollen den Kalksteinbrocken Penyal d‘Ifac aus nächster Nähe bestaunen. Schnell war ein schönes Plätzchen zum Verweilen gefunden. Das Wetter war zu verlockend, dass wir uns nach einem kurzen Einkauf für ein Barbecue mit leckeren selbstgemachten Burgern, bei strahlendem Sonnenschein Ende Oktober entschieden haben. Abends ging es zum Bummeln noch an die Promenade ans Meer und in die Altstadt von Calp.

    Voller Tatendrang standen wir am nächsten Morgen auf und wurden von Nieselregen und Windböen begrüßt. Na toll, wir wollten doch heute wandern gehen. Da heute Sonntag war und zwei Mal die Woche (Mittwoch und Sonntag) eine Art Wochenmarkt in Calp ist, mit jeglichem Souvenir und Klamotten Krimskrams schlenderten wir erst dort drüber. Zwischenzeitlich ließ sich die Sonne auch immer mal wieder blicken, so dass wir unsere sieben Sachen packten und in Richtung Naturschutzgebiet losmarschierten. Auf dem Weg zum Eingang liefen uns noch gefühlt Hundert Katzen mit ihren Jungtieren über den Weg, die das Naturschutzgebiet als ihr Zuhause ansehen.

    Als wir das Drehkreuz am Eingang (Ende Oktober mussten wir keinen Eintritt bezahlen) passiert hatten, ging es in Serpentinen stets bergauf. Der Ausblick, auch wenn es wahrscheinlich tausendfach schöner mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel aussieht, war richtig klasse. Vor uns dieser riesige Felsen, hinten der Strand von Calp und die Berge und rechts und links das Meer. Traumhaft, auch bei Nieselregen und der ein oder anderen Windböe. Ungefähr auf der Hälfte unserer geplanten Strecke bis zum Gipfel mussten wir durch einen dunklen Tunnel im Fels klettern. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie es durch den Wind in diesem Tunnel gezogen hat. Dazu kam noch, dass es aufgrund des Regens sehr glatt und rutschig im Fels war. Leider fing es immer stärker an zu regnen und der Weg wurde immer mehr zur Kletterpartie, so dass wir schweren Herzens entschieden haben, umzukehren. Leider doch nicht die Aussicht genießen von ganz Oben – aber ganz bestimmt beim nächsten Mal. Sicherheit geht aber vor!

    Abends gab es für uns dann noch die beste Sea-Food-Paella in einem ganz kleinen unscheinbaren Restaurant in zweiter Reihe am Strand. Wahnsinn so eine köstliche Paella haben wir seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen. Da es die ganze Nacht durchregnete und wir morgens früh mit Sonnenschein geweckt wurden, war für uns klar – wir bleiben noch einen Tag. Am späten Vormittag schlenderten wir in Richtung Strand und Promenade und genossen die Sonne. Durch Zufall entdeckten wir ganz hinten in der Ferne eine recht unscheinbare Bude, oder besser gesagt einen Container am Strand stehen. Unser Ziel stand also fest! Wir spazierten den Strand entlang und unsere Bude entpuppte sich als kleine Strandbar, die heute ihren letzten Tag der Saison geöffnet hat. Viel Auswahl gab es nicht mehr, so dass wir uns für zwei Sangria entschieden. Hier wird der Sangria noch aus frischen Früchten und Rotwein selbst gemacht und das schmeckt man. So ließen wir uns die Sonne ins Gesicht scheinen, genossen unseren Sangria und die fantastische Aussicht aufs Meer und den Penyal d‘Ifac. Spanisches Lebensgefühl par excellence! Wirklich schade, dass das Wetter bei der Wanderung sich nicht von der besten Seite gezeigt hatte. Aber egal, wir haben das Beste daraus gemacht und es hat auch so viel Spaß gemacht.
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  • Peniscola: süße Altstadt mit Castle

    October 24, 2018 in Spain

    Nachdem wir uns gestern Nachmittag die kleine Hafenstadt Peñíscola angeschaut hatten und wir richtig begeistert sind von den kleinen Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster und den netten kleinen Häusern, entschieden wir spontan einen weiteren Tag zu bleiben. Unser Camp, Los Pinos in Peñíscola, ist ein echter Glücksgriff mit 12,-€ die Nacht inkl. Strom, Wifi und dem ganzen Schnickschnack, noch dazu richtig günstig.

    Wie immer steht Finn sicher auf dem Campingplatz und wir spazieren los. Es sind knapp drei Kilometer bis ans Meer und die Altstadt von Peñíscola, wenn man sich nicht verläuft, wie wir gestern Nachmittag auf unseren ersten Tour. Unser erster Stopp, wie könnte es anders sein, ist die Touristeninformation direkt am Strand. Bewaffnet mit einem Map geht es erneut in die Altstadt und hoch hinauf zum Castle. Für 5,-€ pro Person können wir die Festung mit dem dazugehörigen Palmengarten besichtigen. Die Festung selbst blickt auf eine lange Geschichte zurück, die im Jahre 718 unter maurischer Herrschaft begann und im 13. Jahrhundert an den Templerorden ging. Im 14. Jahrhundert war die Burg dann im päpstlichen Besitz und zwar unter Benedikt XIII, dem sogenannten Mondpapst „Papa Luna“. Also wie man sieht, jede Menge Geschichte und Kultur, die auf uns wartet. Zu all dem Geschichtskram kommt noch eine fantastische Aussicht auf die Gassen der Altstadt, das wunderbar blauschimmernde Meer und die umliegenden Dörfer im Hang hinzu.

    Nachdem wir mit der Festung und Aussicht genießen fertig waren, ging es in Richtung Palmengarten, der eigentlich der Artilleriepark ist. Auch hier genossen wir die Aussicht aufs Meer und hoch hinauf auf die Festung, die toll in der Sonne schimmerte. Im Anschluss schlenderten wir erneut durch die verwinkelten Gassen der Altstadt und ließen uns treiben. Schauten bei dem ein oder anderen Souvenirladen rein und liefen ganz unbewusst am „Haus der Muscheln“ vorbei. Eine ganze Hauswand die mit Muscheln verziert ist.

    Den Nachmittag ließen wir mit einem herrlichen Sonnenuntergang und Blick aufs Meer ausklingen. Für alle Filmliebhaber so am Rande, auch Teile von Game of Thrones wurden in der Festungsanlage abgedreht. Wahrscheinlich kostet der Eintritt dann auch bald das Doppelte ;-)
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  • Barcelona - Sonne, Tapas und Meer

    October 21, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Barcelona ist eine unserer Lieblingsstädte in Spanien und wir sind schon gefühlt 100-mal dort gewesen. Wir lieben die Kombination aus Strand, City-Flair, meistens Sonne und gutem Essen. Was will man mehr!

    Auf unserer Tour durch Spanien durfte ein Stopp in Barcelona also nicht fehlen. Ein Camp war schnell gefunden und in der Nebensaison absolut zu empfehlen. Im Preis von 19,- € ist nicht nur Strom etc. enthalten, sondern auch der tägliche Shuttle-Service nach Barcelona rein zum Placa de Catalunya. Somit war direkt klar, das „Camping Barcelona“ unser Camp für die nächsten Tage wird. Nachdem wir den ersten Tag gechillt auf dem Campingplatz verbrachten und uns auch mal wieder um unsere Wäsche gekümmert haben, sollte es die nächsten beiden Tage in die Stadt gehen.

    Da wir die Standard Sehenswürdigkeiten alle mindestens bereits einmal besucht haben, musste für dieses Mal etwas Neues her. Nach einigen Recherchen sind wir auf die Aussichtsplattform „Bunkers del Carmel“ gestoßen und unser heutiges Ziel stand fest. Es war herrlicher Sonnenschein und um 10:00 Uhr hockten wir mit einigen anderen Campern im Bus in Richtung Barcelona. Die Fahrt dauert ungefähr 45 Minuten inklusive Stadtverkehr. Am Placa de Catalunya angekommen, ging es für uns mit der U-Bahnlinie 4 bis zur Haltestelle „Hospital de Sant Pau“ direkt weiter. Hier angekommen, versorgten wir uns erst mal an einem Kiosk mit Getränken und Gebäck und dann ging es links die Carrer del Telègraf steil den Berg hinauf.

    Oben am ersten Plateau angekommen, wartete auf uns ein Aufzug. Wir waren überrascht und zugleich erfreut, da es doch recht steil war und wenn wir so nach oben schauten, lagen noch einige Höhenmeter vor uns. Für die Anwohner des Viertels wurden die Aufzüge in den Berg montiert, so dass sie leichter im Alltag ihre Wohnungen erreichen können. Wir nutzten die Aufzüge jetzt, um ganz entspannt hoch hinauf zur Endstation am Parc del Guinardo zu gelangen. Jetzt war es noch gut ein Kilometer bis zum unserem heutigen Ziel den „Bunkers del Carmel“. Wir schlenderten durch den Park und machten noch den einen oder anderen Höhenmeter und genossen bereits von hier die wunderschöne Aussicht auf die City und das Meer im Hintergrund. Vor uns konnten wir bereits die Überreste der alten Festungsanlage auf dem Turó de la Rovira - die Bunkers del Carmel erkennen. Einige junge Leute tummelten sich bereits hier oben und hatten die selbige Idee wie wir. Bepackt mit Getränken und Snacks saßen sie auf den Überresten der Festungsanlage und genossen die Aussicht über Barcelona und die Sonne. Wir hatten Glück und konnten uns noch ein kleines Plätzchen in erster Reihe ergattern und so hockten wir da ... genossen die Aussicht, die Sonne, unsere Getränke und einfach den Moment. Auch wenn Sonntag war und die Bunkers del Carmel kein Geheimtipp mehr sind, ist die Atmosphäre hier oben ganz besonders.

    Nachdem wir schon ein wenig geröstet waren, ging es zurück ins Gewusel. Wir fuhren mit der U-Bahn zurück zum Placa de Catalunya und flanierten über die Ramblas zur „Mercat de la Boqueria“, der Markthalle von Barcelona. Für uns gehört ein Besuch der Markthalle zu Barcelona dazu. Das bunte Treiben und die Vielzahl an Köstlichkeiten, ziehen uns immer in ihren Bann. Im Anschluss ging es am Kolumbus Denkmal, den gefühlt tausenden Straßenhändlern und dem Jachthafen vorbei in Richtung Stadtstrand. So spazierten wir am Strand entlang, immer mit Blick auf den „Peix d´Or Barcelona“, dem goldenen Fisch am Olympia Hafen. Wir hatten ein ganz bestimmtes Ziel im Visier ... unsere ganz persönliche Lieblings Tapas-Bar mit Blick auf den Strand und das Meer. Zuletzt waren wir 2016 in Barcelona und waren gespannt, ob unsere Bar noch existiert und ob wir sie auch wiederfinden. Nachdem wir zweimal dran vorbeigelaufen sind und uns nicht sicher waren, ob sie es tatsächlich ist, haben wir sie gefunden. Die Tapas waren wie immer ein Gedicht und die Zeit verflog viel zu schnell, so dass wir tatsächlich die letzten Meter zum Pick-up Point um 19:00 Uhr am Placa de Catalunya laufen mussten, um unseren Bus nicht zu verpassen.

    Auch am nächsten Tag sind wir nochmal nach Barcelona reingefahren und haben das schöne Leben genossen. Chillen in der Strandbar und Bummeln in der Stadt, kann zwischendurch doch auch mal ganz schön sein. Auch wenn es uns nach dem ganzen Trubel danach auch mal wieder in ruhigere Gefilde zieht.

    Für uns zwei perfekte Tage – und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal in Barcelona!
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  • Bardenas Reales - Wüste in Nordspanien

    October 17, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einer entspannten und ruhigen Nacht an den Höhlen von Arguedas, ging es am nächsten Morgen frühzeitig für uns los. Unser „kleines“ Wüstenabenteuer konnte beginnen ... und wir waren schon riesig gespannt, was uns erwartet.

    Kurzer Boxenstop an der Touristeninformation um uns noch eine Karte zur Orientierung abzuholen und schon ging’s los. Die ersten fünf Kilometer rein in den Park sind noch asphaltierte Straße. Bereits nach den ersten 200 Metern mussten wir schon am ersten Viewpoint anhalten und wir bekamen eine geniale Übersicht, was uns in der Ferne erwarten wird. Die Vorfreude wurde immer größer und schnell ging es zurück auf die Straße, weiter rein in den National Park.

    Angekommen an der Militärbasis, die Bardenas Reales sind teilweise spanisches Militärgebiet, entschieden wir uns rechts abzubiegen um die große Runde von insgesamt 34 Kilometern zu fahren. Hier begann dann auch die Schotterpiste, welche jedoch ohne Probleme befahrbar ist. Allrad ist hier definitiv nicht von Nöten.

    Von Beginn an hatten wir das Gefühl, uns irgendwo im Südwesten der USA zu befinden und nicht in Nordspanien ... Wahnsinn was für geniale Naturschönheiten Europa zu bieten hat. Den einen Tag noch Strand, spanischer City-Flair mit Pintxos und Wein und am nächsten Tag steht man in dieser kargen Wüstenlandschaft. Wir sind wirklich sprachlos und dass kommt nicht so oft vor. So cruisen wir schön gechillt mit 25 km/h durch diese ganz spezielle Landschaft und sind begeistert. Immer wieder halten wir mitten auf der Straße an, steigen aus und knipsen abertausende Fotos. Jede Felsformation sieht anders aus und in der Sonne spiegeln sich die unterschiedlichen Rottöne unfassbar schön.

    Auf unserem Weg treffen wir noch auf die Bewohner der Wüste, ein kleiner Bauernhof mit Schafen, Ziegen, Eseln und Hunden, mitten im nirgendwo. Wir folgen immer weiter den Wegweisern, die gut sichtbar am Wegesrand liegen und sind einfach nur mega froh, uns für den Abstecher in die Bardenas Reales entschieden zu haben. Wenn ihr in der Nähe seid, ein ganz klares „Must-See“, was wir absolut empfehlen können. Gerade jetzt um die Jahreszeit sind kaum andere Besucher hier und du kannst mitten auf der Straße aussteigen, Fotos machen und einfach die Natur auf dich wirken lassen.

    Das eigentliche Highlight der Bardenas Reales ist der sogenannte „Castildetierra“ ein Fels, der auf seiner Spitze einen weiteren Felsbrocken beherbergt. Wir persönlich fanden aber eher die gesamte Halbwüste mit den verschiedensten Vegetationen und Felsen ein Highlight und hätten nicht gedacht, so eine karge Landschaft in Nordspanien zu finden.

    Nach guten 3 Stunden Staubpiste erreichen wir unseren Ausgangspunkt und verlassen den Nationalpark. Unser Van sieht immer mehr aus wie ein Dreckspatz und wir sind froh, kein Geld für eine Wäsche ausgegeben zu haben. Unsere Route führt uns weiter nach Barcelona. Da wir jedoch nach den ganzen Eindrücken nicht mehr sooo weit fahren wollen, legen wir spontan noch einen Zwischenstopp im Landesinneren am Lake Caspe ein. Hier genießen wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages und unser Barbecue. Der Tag heute hätte für uns nicht perfekter sein können!
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  • Arguedas Cave: The hills have eyes

    October 16, 2018 in Spain ⋅ ⛅ 15 °C

    Von San Sebastián ging es für uns quer durch das Landesinnere über Pamplona nach Arguedas an den Eingang der spanischen Halbwüste „Bardenas Reales“.

    Von Pamplona waren wir ein wenig enttäuscht. Nachdem uns San Sebastián ja so richtig vom Hocker gerissen hat und wir aus dem Schwärmen nicht mehr herauskommen, hält sich das Ganze bei Pamplona eher in Grenzen. Natürlich gibt es viele kleine Gässchen und jede Menge Bars, Bistros und Cafés zum Verweilen, aber irgendwie kam das Flair nicht richtig rüber. Vieles war etwas schmuddelig und überall gab es schmierige Graffiti. Wären die wenigstens schön, sähe es bestimmt ganz cool aus. Die Stadt ist jetzt nicht wirklich schlecht, aber nach San Sebastian, hatte sie irgendwie keine Chance. Man kann durchaus einen kurzen Abstecher machen, wenn man vorbeifährt, mehr aber auch nicht.

    Sehr gut hat uns das Rathaus und sein Vorplatz gefallen. Wirklich ein tolles Gebäude! In den Altstadtgassen von Pamplona hat man die Möglichkeit mit Hilfe eines Stadtplans der Touristeninformation den Weg der alljährlichen Stierhatz nachzulaufen. Ein sehr merkwürdiges Gefühl, wenn man sich vorstellt, dass hier die gewaltigen Bullen durchgetrieben werden und Menschen aus aller Welt sich dieses Treiben anschauen oder sogar mitmachen. Sowas ist nicht ganz unser Ding.

    Nach einer kurzen Stippvisite ging es für uns weiter. Unser heutiges Ziel ist ein Stellplatz direkt an den Felsenhöhlen von Arguedas. Von hier aus sollte es dann morgen früh ganz zeitig in die Wüste gehen. Bereits aus der Ferne konnten wir die Felsformationen erkennen und im Licht der Sonne sahen die rot-orangen Felsen gigantisch aus. Schnell suchten wir uns einen Platz für die Nacht und schon ging’s auf Erkundungstour.

    Jede einzeln zugängliche Höhle wurde von uns unter die Lupe genommen. Teilweise konnte man sich gut vorstellen, wie die Menschen hier gelebt haben müssen. Alles irgendwie ein bisschen verrückt, Höhlen, die mit Türen und Fenstern zu richtigen Wohnungen ausgebaut wurden. Manche Räumlichkeiten sind auch noch sehr gut erhalten und andere ähneln einer Ruine. Ein cooler Ort, der jedoch teilweise von Vandalismus zerstört wird. Schade, da wir solche Orte super spannend und faszinierend finden. Nachdem wir eine gute Stunde herumgeklettert sind, haben wir fast alles gesehen und gehen zu Finn zurück.

    Mit einem guten Glas Wein genossen wir noch die Aussicht und das Farbenschauspiel der untergehenden Sonne auf den Felswänden. Ein wenig mystisch und unheimlich sind diese Felswohnungen ja schon, besonders wenn man direkt darunter schläft. Und mit dem Gedanken, ob uns jemand aus den Felslöchern heraus beobachtet, schlafen wir in unserem Dachzelt ein.
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  • Sonne und Pintxos - Was will man mehr?

    October 15, 2018 in Spain ⋅ 🌧 17 °C

    Nachdem es gestern den ganzen Tag geregnet und gestürmt hat sieht die Welt heute schon wieder viel besser aus. Die Sonne lacht und wir sind bereits zeitig unterwegs in Richtung San Sebastián. Mit der Bahn ging es in gut 30 Minuten ins Zentrum von San Sebastián. Die Bahnverbindung vom Camping in Orio mit direktem Zugang zum Strand ist für uns von der Lage her perfekt, in ein paar Minuten hat man zu Fuß den Bahnhof erreicht.

    Unser erster Weg führte uns vorbei an Geschäften vom Bahnhof aus in Richtung Stadtstrand und Touristeninformation. Nach einer kurzen Orientierung stand für uns fest, dass wir, bevor die spanische Siesta beginnt, uns noch kulinarisch verwöhnen wollten. So schlenderten wir durch die engen Gassen der Altstadt und ließen das bunte Treiben in den Pintxos-Bars auf uns wirken. Das Angebot an Pintxos, kleine Snacks auf einer Scheibe Baguette mit allerlei Toppings, die in der Regel zu einem Wein oder Bier gereicht werden, war überwältigend. Vor allem Fisch steht dabei im Mittelpunkt. So standen wir also vor dem Tresen einer solchen Bar und vor uns türmten sich die Köstlichkeiten. Ein Traum für Genussmenschen wie uns! Schnell hatten wir unseren Teller mit Pintxos gefüllt und ließen uns bei einem Glas Wein die Leckereien schmecken.

    Nachdem wir zweimal nachbestellt hatten entschieden wir uns die Sonne zu genießen und spazierten hoch hinauf auf den „Monte Urgull“ und genossen die Aussicht auf das Meer, den Strand und die Stadt. Hier oben waren nur wenige Touristen unterwegs und es war herrlich ruhig und idyllisch. Durch seine Lage und die auf seinem Gipfel errichtete 12,5 Meter hohe Christus-Statue dominiert der Monte Urgull das Stadtbild. Neben der Statue prägt den Berg noch eine Burg, das „Castillo de la Mota“. Der Aufstieg hier hoch lohnt sich definitiv.

    Zurück in der Altstadt angekommen besichtigten wir noch in die ein oder andere Kirche und schauten in der Markthalle vorbei. So langsam wurde das Gewusel in den Altstadtgassen immer weniger und so entschieden wir uns, wie so viele andere auch die Mittagssonne am Hafen mit Blick auf die Bucht von San Sebastián zu genießen. So kann es für die nächsten Wochen liebend gerne weitergehen. Tolles Essen und Sonnenschein – ein Traum!

    Die Zeit verflog wie im Fluge und nachdem wir noch ein wenig durch die Fußgängerzone spaziert sind und uns einen Kaffee mit spanischem Gebäck gegönnt haben, war es auch schon wieder Zeit unseren Zug zurückzunehmen. Eigentlich sind wir ja absolute Barcelona-Fans und lieben spanische Tapas, aber San Sebastián und seine Pintxos haben uns regelrecht vom Hocker gerissen. Für uns ist heute schon klar, bevor es über Frankreich Ende November wieder nach Hause geht, stoppen wir erneut in San Sebastián und genießen ein weiteres Mal Pintxos und ein gutes Glas Wein.
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  • Schlechter Start in Spanien

    October 13, 2018 in Spain ⋅ 🌧 26 °C

    Nach dem wir die Sanddüne von Pila verlassen haben, ging es weiter in Richtung spanische Grenze. Wir wollten heute noch gute 250 km fahren, bis nach San Sebastian. Laut Navi sollten wir gegen 16:00 Uhr vor Ort sein und wir freuten uns schon auf unser Barbecue, Sonnenschein und vielleicht sogar ein Bad im Meer. So war zu mindestens unser Plan … doch dann kam einiges dazwischen.

    Daniel wollte unbedingt nicht mehr in Frankreich tanken, da Diesel so unverschämt teuer ist, und so hatte er eine Tankstelle kurz hinter der Grenze als Ziel ins Navi gegeben. Die Tanknadel fiel immer weiter und weiter und war schlussendlich im Reservebereich angekommen. Die Tankstelle war jedoch weit und breit noch nicht in Sicht. Und dann dieses komische Geräusch, welches wir auf einmal hörten. „Haben wir uns vielleicht einen Platten gefahren?“, fragten wir uns. Das muss doch jetzt nicht sein, unsere Winterreifen wurde gerade erst vor fünf Tagen auf den Van montiert und sind gerade mal gute 2.000 Kilometer gelaufen. Ich steuerte die nächstmögliche Haltebucht an und Daniel sprang aus dem Wagen und schaute kurz nach. Auf den ersten Blick war keine Auffälligkeit an den Reifen zu erkennen!

    Na super, die Tankanzeige fängt jetzt auch noch an zu blinken, dieses komische Geräusch begleitet uns auch weiter und laut Navi ist unsere Tankstelle noch gute 20 Kilometer entfernt. Die Nervosität stieg immer weiter in mir auf! Meine Gedanken kreisten sich nur noch darum, was ist, wenn wir hier liegen bleiben und dass nur wegen unseres verdammten Geizes und der Möglichkeit Geld zu sparen. Daniel sah man keinerlei Nervosität an, hier kamen nur so kluge Sprüche „Die Reserve sollte locker ausreichen – und im Cali-Forum haben Leute schon weit mehr als 1.000 Kilometer mit einer Tankfüllung geschafft“. Alles sehr beruhigende Worte die bei mir als Fahrerin nicht wirklich zur Entspannung führten. Genau mit der Anzeige in meinem Display „Reichweite 0 km“ erreichten wir die ersehnte Tankstelle. War ich froh! Aber da war ja noch das Problem mit diesem komischen Geräusch!

    Beim Tanken schaute sich Daniel erneut die Reifen an und die Schraube war jetzt sehr gut zu sehen. „Oh Shit“ platzte es aus uns heraus, der Reifen an der Fahrerseite hatte eine wirklich riesige Schraube in der Lauffläche. „Was nun?“ – es ist Samstagnachmittag und außer die gängigen spanischen Floskeln können wir uns nur mit Englisch verständigen. Einer der Mitarbeiter der Tankstelle sprach ein paar wenige Brocken englisch und nachdem er sich unser Problem angeschaut hatte, teilte er uns mit „Highway first exit car service“. Okay, an der ersten Ausfahrt der Autobahn soll es eine Werkstatt geben. Mit Hilfe von Google konnten wir eine Werkstatt in vier Kilometer Entfernung ausfindig machen. Wie sich im Nachgang herausstellte war es genau die Werkstatt, die uns der Herr an der Tankstelle empfohlen hatte.

    Der Herr am Servicepoint der Autowerkstatt ließ uns erstmal freundlich abblitzen. Wir probierten ihm zu erklären, was unser Problem sei und dass wir mit dieser riesigen Schraube nicht weiterfahren könnten. Er zeigte auf seine Uhr und dann auf seinen Kalender im Computer und wollte uns einen Termin für Montag geben. Wir lehnten ab und marschierten wie begossene Pudel aus dem Verkaufsraum. „Jetzt war guter Rat teuer!“ Dann bleibt wohl nur eins übrig und wir müssen unseren Reifen hier und jetzt auf dem Parkplatz wechseln. Will uns wirklich keiner Helfen, schwirrte es durch meinen Kopf und ich machte noch einen zweiten Versuch. Ich probierte in der Werkstatt einen Spanier zu finden, der wenigstens ein paar wenige Worte Englisch spricht. Leider vergebens, aber einer der Monteure war so nett und begleitete mich zu unserem Van. So kniete ich also mit dem Monteur auf dem Boden vor dem kaputten Reifen und zeigte ihm unser Problem. Er probierte mir auf spanisch verständlich zu machen, dass wir zwanzig Minuten warten müssten und dann verschwand er in die Werkstatt und winkte mich wenige Minuten später zu sich. In der Zwischenzeit begann Daniel bereits unseren Kofferraum leer zu räumen, damit wir an unser Werkzeug zum Wechseln des Reifens kommen.

    Daniel ließ mich dann mal alleine in den Verkaufsraum marschieren und so stand ich da und tatsächlich waren die Jungs bereit unseren Reifen zu wechseln bzw. zu flicken. Wenige Minuten später kam ich mit einem weiteren Monteur zu unserem Van der sich ebenfalls unser Problem ansah. Er nahm sein Handy zur Hilfe und übersetzte uns seine Frage, ob wir den Reifen geflickt haben wollen oder unser Reserverad aufgezogen. Daniel entschied, dass wenn die Möglichkeit besteht, den Reifen zu flicken, wir dieses Angebot annehmen. Der Spanier hob nur seinen Daumen und marschierte wieder in den Verkaufsraum. Kurze Zeit später wurde Finn auch schon in die Werkstatt gefahren und der Reifen repariert. Was für ein Stein ist uns da vom Herzen gefallen. Da sehen wir mal davon ab, dass der Reifen in der falschen Laufrichtung montiert wurde. Das ist uns leider jedoch auch erst aufgefallen, als wir an unserem gewünschten Zielort angekommen waren. Nach einer kurzen Recherche im Netz bleibt der Reifen jetzt so, bis wir Ende November wieder in Köln sind.

    Nach dem ganzen Nervenkitzel hatten wir einen Bärenhunger und freuten uns riesig auf unser Barbecue, welches wir tatsächlich noch mit den letzten Strahlen der Abendsonne genießen konnten. Da wir noch nicht genug Abenteuer, Aufregung und Aktion hatten wurden mir Mitten in der Nacht so gegen 01:00 Uhr von einem heftigen Orkan geweckt. Um uns herum war bereits ein Gewusel und die Camper räumten ihr Hab und Gut und Vorzelte weg. Die Windböen wurden immer heftiger und stärker und es pfiff nur so durch unser Dachzelt und unser Van wackelte hin und her. Wir schauten uns um, was die anderen Bulli-Fahrer machten und entschieden dann, in einer kurzen Sturmpause unser Dach einzufahren. Sicher ist sicher, ein kaputtes Dachzelt wollten wir jetzt nicht riskieren. Somit war heute unsere erste Nacht, in der wir unser zweites Bett unten im Bulli unfreiwillig ausprobiert haben. Ein nicht ganz so perfekter Start in Spanien.
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  • Dune du Pilat - im Sandsturm

    October 13, 2018 in France ⋅ ☀️ 24 °C

    Da wir gestern Abend in Arcachon auf dem Camp einen Spezial-Deal bekommen haben, mussten wir heute morgen pünktlichst um 10:00 Uhr den Platz verlassen. So kamen wir bereits um kurz nach zehn am Parkplatz der „Dune du Pilat“ an. Die Düne von Pilat ist die größte Sanddüne Europas. Wir wussten gar nicht, dass Europa sowas zu bieten hat und waren dementsprechend mega gespannt, was uns erwarten wird. Unsere französischen Freunde hatten uns den Ort so sehr angepriesen, dass kein Weg daran vorbei führte, sich dieses Spektakel mit eigenen Augen anzusehen.

    So packten wir auf dem Parkplatz schnell unseren Rucksack und marschierten in Richtung Düne. Schnell erreichten wir den Sand im Wald und es wurde etwas beschwerlicher voran zu kommen. Ich zog meine Schuhe aus und lief barfuß und Daniel sammelte kiloweise Sand in seinen Turnschuhen. Da wir von der Sanddüne so begeistert waren, stapften wir direkt drauflos. Immer schön bergauf und hatten völlig übersehen, dass es eine Treppe gab, die einen direkt auf die Spitze der Düne brachte. Naja egal, wir hatten jede Menge Spaß im Sand und können sagen, dass wir die Düne ohne jegliche Hilfsmittel erklommen haben. Ist auch cooler als eine Treppe hochzulaufen.

    Auf dem Grat der Düne angekommen, pfiff uns erstmal der Wind um die Ohren und der Sand peitschte nur so in unser Gesicht. Das tut richtig weh, wenn man ein unfreiwilliges Ganzkörperpeeling bekommt. Da es auf Dauer doch etwas unangenehm wurde, marschierten wir etwas unterhalb des Grats die Sanddüne entlang. Der Ausblick war atemberaubend schön und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auf der einen Seite der Düne soweit das Auge reicht Pinienwälder und auf der anderen Seite das Blau des Atlantiks. Von oben hatten wir einen fantastischen Blick auf die vorgelagerte Sandbank „Banc d´Arguin“ und wie so oft, wenn uns die Natur mal wieder vom Hocker reißt, knipsten wir um die Wette, was das Zeug hält. Da die meisten Touristen lediglich die Sanddüne über die Treppe erklimmen und ein paar Fotos knipsen, spazierten wir drauf los. Immer weiter, den Sand zwischen den Zehen und diese grandiose Aussicht vor Augen.

    Immer wieder machten wir eine Pause und genossen die Aussicht und Ruhe um uns herum. Wir waren mittlerweile einiges gegangen, dass nur noch wenige andere Verrückte so weit abseits der Treppe und des Parkplatzes unterwegs waren. Irgendwann machten wir schweren Herzens kehrt und stapften wieder zurück. Kurz vor dem Parkplatz befreiten wir unsere Füße und Daniels Schuhe von dem Sand, den wir unterwegs aufgesammelt hatten. Abends beim Duschen sollten wir noch weiteren Sand auf dem Kopf, hinter den Ohren und diversen anderen Stellen unseres Körpers finden. So viel Spaß hatten wir schon länger nicht mehr und können jedem einen Abstecher zur größten Wandersanddüne Europas mit einer geschätzten Höhe von 110 Metern und einer Länge von gut 2,8 km empfehlen. Definitiv ein Must-see auf einer Frankreich Reise.
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  • Meet and Greet in Bordeaux

    October 12, 2018 in France ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach fünf Tagen auf dem CVSM in Tirol, ging es für uns weiter in Richtung München. Unser Van Finn sollte seine Winterreifen aufgezogen bekommen. Da unser Termin Montag Vormittag war, legten wir noch einen Stopp in Garmisch-Partenkirchen ein und sparzierten bei schönstem Herbstwetter einmal um den Eibsee herum. Was für eine traumhafte Kulisse, wenn das Herbstlaub so schön bunt in der Sonne schimmert!

    Montag morgen ging es dann zeitig nach München und nach einer Autowäsche und Winterreifen aufziehen, weiter in Richtung Frankreich. Wir hatten ein strammes Programm vor uns, da wir in zwei Tagen Freunde in Bordeaux besuchen wollten, bevor es dann endlich weiter in Richtung Süd-Europa und Sonnenschein gehen sollte. Unser erster Stopp in Frankreich war Autun. Abends hatten wir noch die Chance etwas zu grillen und morgens wachten wir mit tiefhängenden Nebelschwaden auf. Damit fiel der Besuch in Autun aus. Diese Nebelschwaden nahmen wir über den ganzen Tag hin mit. Da wir uns gegen das Bezahlen der Autobahngebühren entschieden hatten, ging es nur sehr schleppend voran und so bummelten wir übers Land und durch das ein oder andere Dorf irgendwo im Nirgendwo. Mit Tempo 80 dauert doch alles ganz schön lange.

    Unseren nächsten Stopp machten wir in Dun-le-Palestel und standen ganz alleine auf einer riesigen Wiese im dortigen Camping. Den Campingplatz hatten wir vollständig für uns alleine, so dass wir die Chance nutzten, sowohl unseren Van als auch unsere Wäsche mal wieder auf Vordermann zu bringen. Heute war es dann endlich soweit! Wir waren von unseren Freunden Johanna und Flavian eingeladen worden, sie in Bordeaux besuchen zukommen. Über das kleine Städtchen Saint-Emilion, welches für seine vorzüglichen Weine bekannt ist, ging es für uns in einen Vorort von Bordeaux. Leider hatten wir mit dem Wetter in Saint-Emilion nicht ganz so viel Glück und unser Besuch fiel aufgrund des Regens recht kurz aus. Durch die ein oder andere Weinhandlung und Kirche sind wir dann aber doch noch spaziert.

    Den Abend ließen wir dann bei einem vorzüglichen Raclette mit Wein und Bier ausklingen und hatten jede Menge Spaß. Es gab soviel zu erzählen von unseren gemeinsamen Abenteuern, die wir in den unterschiedlichsten Ländern in Süd-Ost-Europa erlebt haben. Wir haben uns in so vielen Ländern getroffen, dass wir gar nicht mehr alle zusammen bekommen.

    Am nächsten Morgen fuhren wir gemeinsam mit unserem persönlichem Guide Johanna nach Bordeaux. Mit der Bahn ging es bis in die Innenstadt von Bordeaux und bewaffnet mit einem Stadtplan ging es auf große Sightseeing Tour. Über den Place des Quincones ging es zum Grands Hommes vorbei an Galerien, Kirchen und gefühlt hunderten von Straßencafés in die historische Altstadt, die nicht ohne Grund zum UNESCO Welterbe gehört. Die Innenstadt von Bordeaux hat uns von der ersten Minute an begeistert und wir sind in das südländische Flair in Kombination mit den historischen Gebäuden eingetaucht. Ganz besonders gut haben uns die Stadttore gefallen, die ein ganz besonderes Wahrzeichen von Bordeaux darstellen und von denen wirklich noch viele erhalten sind. Am Fluss Garonne lässt sich gut verweilen und auch dort finden sich viele tolle Fotomotive. Petrus hatte für unseren Bordeaux Besuch auch ein Einsehen und ließ die Sonne strahlen. So macht Sightseeing doch gleich viel mehr Spaß. Insbesondere die Altstadt hat es uns wirklich angetan und wir werden bestimmt wiederkommen. Der kurzweilige Stadtausflug ging dann aber auch viel zu schnell zu Ende und so mussten wir unsere beiden Freunde schon wieder zurücklassen und weiterziehen.

    Am späten Nachmittag ging es für uns noch gute 45 Minuten weiter in Richtung Süden nach Arcachon. Auch ein kleiner hübscher Küstenort. Vom Campingplatz sind wir am Abend noch ins Zentrum gelaufen und haben den Abend in einer netten Pizzeria verbracht. Morgen früh sollte es ganz zeitig, bevor die ganzen Touristen Massen auftauchen, zur Dune du Pilat gehen. Der größten Sanddüne Europas! Wir sind schon riesig gespannt was uns dort für ein gigantisches Naturschauspiel erwartet.
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  • Campervan Summit Meeting 2018

    October 5, 2018 in Austria ⋅ ⛅ 12 °C

    Nach unserem kurzen Stopp in Wien, ging es für uns am Mittwochmorgen recht früh los, da wir noch ein gutes Stück bis nach Leutasch in Tirol zu fahren hatten. Hier sollte es zum Campervan Summit Meeting 2018 gehen, wo wir von Mittwoch bis Sonntag Zeit mit gleichgesinnten Vanlifern verbringen wollten.

    Die Tage sollten ganz im Zeichen von Workshops, Vorträgen und Gesprächen stehen. So haben wir etwa unsere Fotokünste bei einem Fotoworkshop verbessern können. Da wir unsere Spiegelreflexkamera noch ganz neu haben, konnten wir da doch die ein oder andere Funktion entdecken, die vorher im Verborgenen lag. Von Portraitbildern, über bewegte Motive bis hin zu Fließeffekten, war alles dabei. Sehr informativ. Daneben haben wir vielen Vorträgen gelauscht und das Essen sowie der ein oder andere Plausch bei einem Bierchen, kam natürlich auch nicht zu kurz.

    Freitag morgen ging es für uns zeitig raus aus den Federn. Wir hatten uns für die große Wandertour angemeldet. Freudestrahlend begrüßte uns Rainer, unser Wanderguide, und zeigte uns von unten unser heutiges Ziel, das Gipfelkreuz der Gehrenspitze auf 2.367 Metern. Wir staunten nicht schlecht, wohin es für uns heute hoch hinauf gehen sollte. Unsere bunte Gruppe bestand aus neun Leuten und einem Vierbeiner.

    Pünktlich um neun Uhr ging es dann los. Ausgerüstet mit Wanderstöcken, für uns das erste Mal und wir müssen sagen, sie sind gar nicht so schlecht. Die ersten ein bis zwei Kilometer gingen noch recht gemütlich durch den Wald. Unser Guide Rainer meinte, „wir grooven uns jetzt mal schön ein“. Danach ging es aber auch schon los, in Serpentinen stiegen wir Höhenmeter um Höhenmeter weiter durch den Wald hinauf. Gut eine Stunde liefen wir so im Gänsemarsch und guter Dinge hintereinander her. Der Ausblick, den wir zwischen den Bäumen auf das Bergpanorama, bereits erhaschen konnten, war schon großartig. Rainer spornte uns an und sagte, „wenn wir oben auf der Alm sind, habt ihr ein traumhaftes Bergpanorama“ und im Nachhinein müssen wir sagen, er hat nicht zu viel versprochen, es war eine atemberaubende Kulisse bei traumhaftem Wetter.

    Auf der Alm machten wir unsere erste Rast, konnten die Berge auf uns Wirken lassen und uns ein wenig mit Energie für den weiteren Aufstieg stärken. Von hier unten konnten wir den weiteren Verlauf unserer Tour erahnen. Es ging weiter über die Almwiesen und im späteren Verlauf dann über den Grat weiter, hinauf bis ganz nach Oben. Bis wir oben auf dem Grat ankamen, mussten wir noch einige hundert Höhenmeter hinter uns lassen. Wir wanderten bereits durch erste Schneefelder, da es zum Beginn der Woche hier in Tirol den ersten Schneefall der Saison gegeben hatte. Zwischendurch überquerten wir auch den ein oder anderen Bach und konnten in der Ferne Gämse in den Felswänden umherspringen sehen.

    Man kam aus dem Staunen über das wunderschöne Bergpanorama nicht heraus. Stundenlang hätten wir uns hier nur ins Gras hocken können und einfach genießen, so traumhaft schön war es. Berge, Sonnenschein und Ruhe, mehr brauchen wir nicht um glücklich zu sein. Wir hatten jedoch für heute noch Großes vor. Nachdem wir gute 1.000 Höhenmeter hinter uns gebracht hatten und der Weg über den Grad auf uns wartete, konnten wir bei einer erneuten Pause an einer Schutzhütte, eine weitere tolle Aussicht weit hinunter ins Tal genießen. Rainer fragte in die Gruppe hinein, ob einer von uns auf die letzten gut 300 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz verzichten und hier warten möchte. Selbstverständlich ließ sich keiner von uns die letzten Höhenmeter nehmen … „wir wollen alle bis ganz nach oben ans Gipfelkreuz.“ Für die letzte Strecke über den Grat, sollten wir erneut gut eine Stunde Zeit benötigen. Das erste Stück verlief über Grasfelder, bis wir dann schlussendlich im Berg selber auf schmalen Pfaden und im Geröll kletterten.

    In der Ferne konnten wir irgendwann unser Ziel erahnen, mussten jedoch noch einige Kurven um den Berg herum bezwingen, bis wir auf der Zielgeraden waren und nur noch die letzte Anhöhe überwinden mussten. Was für ein erhabenes Gefühl oben am Gipfelkreuz zu stehen und zu wissen, dass man es aus eigener Kraft geschafft hat. Hinter uns lagen 1.300 Höhenmeter in gut vier Stunden, die wir gemeinsam bezwungen hatten. Am Gipfelkreuz gab es nicht nur ein traumhaftes Panorama, sondern noch eine kleine private Erdkunde-Einheit von unserem Guide Rainer. Wir hatten so eine geniale Sicht, dass wir nicht nur Seefeld mit dem Seefelder-See bestaunen konnten, sondern in der Ferne den Brenner und Italien erkennen konnten.

    Alles was wir uns bis hier oben hin hart erarbeitetet hatten, ging dann um so beschwingter wieder hinunter. Es gab nochmals eine letzte Pause auf der Alm im Gras, um die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen und nach gut acht Stunden waren wir wieder zurück am Camp. Nach unserem Wandermarathon von insgesamt 19 Kilometern, hatten wir uns die heutigen Rippchen mehr als nur ein bisschen verdient. Ein großartiger Tag, mit einer tollen Wandergruppe und einem Wanderführer, der seines Gleichen sucht, geht somit vorbei und wir liegen in unserem Dachzelt und schlafen vom Fleck weg ein. Die Wanderung war sicher das Highlight des CVSM für uns.

    Am Samstag spürten wir unsere Knochen schon etwas, aber es stand der Spendenlauf auf dem Programm und für einen guten Zweck quält man sich doch gerne aus dem Bett. Also wieder rein in die Wanderklamotten und los ging es. Unterwegs mussten noch diverse Fragen beantwortet werden und eh wir uns versahen, hatten wir das Camp auch schon wieder wohlbehalten erreicht.

    Am Sonntag ging es dann nach 5 schönen Tagen, bei meist supertollem Wetter weiter. Wir haben viele neue tolle Leute kennengelernt und auch den ein oder anderen aus der virtuellen Welt, endlich mal persönlich getroffen. Das ist, bei aller Liebe zu Instagram & Co, doch immer noch am Schönsten und manchmal recht lustig, wenn man zufällig nebeneinander steht und dann feststellt, dass man sich ja kennt.
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  • Kurzer Stoppover in Wien

    October 2, 2018 in Austria ⋅ 🌧 11 °C

    Nach wirklich sehr entspannten Tagen in der Slowakei heißt es für uns Abschied nehmen. Von dem was wir uns vorgenommen hatten, haben wir nicht allzu viel geschafft. Ein Grund mehr, wie schon gesagt, wieder zurückzukehren. Nach einem kurzen Versorgungsstopp um unsere Getränke- und Essensvorräte wieder aufzufüllen, verlassen wir die Slowakei in Richtung Österreich oder besser gesagt in Richtung Wien. Da wir noch einen Tag bis zum Beginn des Camper-Van-Summit-Meeting in Leutasch Zeit haben, war schnell die Entscheidung gefallen, einen Tag in Wien zu verbringen. Wir waren zwar erst letztes Weihnachten in Wien, aber es gibt immer was zum Anschauen und Bummeln, so dass wir uns auf einen Tag im Großstadt-Dschungel freuen.

    Am späten Vormittag fuhren wir mit der S-Bahn und U-Bahn in Richtung Wien. Unser erster Stopp war der Naschmarkt mit all seinen Köstlichkeiten. Wir lieben es über Märkte und Markthallen zu schlendern und all die verschiedensten Gerüche aufzusaugen. So spazierten wir durch die Reihen und erspähten die leckersten Dinge, wie Käse, Antipasti, Baklava, Gewürze, Obst und Gemüse und vieles mehr. Bei einem entspannten Kaffee und Tee und ein paar Sonnenstrahlen genossen wir Zeit in einer Großstadt. Manchmal auch ganz nett!

    Weiter ging es, vorbei an der Karlskirche, in Richtung Stephans Dom. Ein Besuch darf für uns bei keinem Wien Aufenthalt fehlen. Wir ließen die Fiaker an uns vorbeiziehen und klapperten die nächsten Touri-Hotspots ab. Durch den 1-ten Bezirk ging es in Richtung Hofburg und Volksgarten, vorbei an den wunderbaren Altstadt-Prachtbauten. Da das Wetter heute nicht so wirklich auf unserer Seite war und es zwischendurch immer mal wieder anfing zu regnen, ließen wir den Nachmittag in einem Irish Pub bei Fish and Chips, Burger und einem schönen Guinness als Dessert ausklingen.

    Voller Vorfreude, auf das, was uns in den nächsten vier Tagen auf unserem ersten Van Meeting in Leutasch (Tirol) erwarten wird, ging es am nächsten Morgen zeitig auf die Autobahn. Gute 400 Kilometer lagen noch vor uns, um rechtzeitig in Tirol einzutreffen.

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  • Farm Camping Slowakei - Part 2

    September 30, 2018 in Slovakia ⋅ ☀️ 12 °C

    Nachdem es gestern Abend bereits anfing dunkel zu werden und es in der Slowakei ja schon recht kühl ist, haben wir uns nur noch einen Tee gemacht und den Heizlüfter in unserem Van laufen lassen. Heute morgen sind wir dann von herrlichem Sonnenschein geweckt worden. Eigentlich hatten wir das Camp nur für die Durchreise ausgesucht, sind jedoch sowas von begeistert, dass wir den heutigen Tag definitiv hierbleiben.

    Zum Frühstück haben wir uns erstmal frische Eier organisiert und ausgiebig den Einstieg in den Tag genossen. Die Mittagssonne haben wir dazu genutzt, ein wenig die Gegend auf diversen Wanderstrecken zu erkunden. Das Camping „Sedliacky – Het Boerenhof“ in Brezno liegt unmittelbar in der niederen Tatra und die Wanderstrecken in die Umgebung beginnen direkt am Camp. Für uns ein Traum, rein in die Wanderschuhe und loslaufen. Die beiden Jungs des Camps, hatten erst vor ein paar Tagen eine neue Route markiert und so bot es sich an, dass wir diesen Track einmal Probe laufen. Vorbei noch an dem ein oder anderem Bauernhof ging es in den Wald stetig bergauf, um auf dem Plateau den gigantischen Blick über die Weiten der Slowakei schweifen zu lassen. Wir waren überrascht wie grün und hügelig die Slowakei ist. Ein Land in Europa, was wir völlig unterschätzt haben und eigentlich so gar nicht auf dem Schirm hatten.

    Nach ein paar Orientierungsschwierigkeiten, da die Marker heruntergefallen waren bzw. etwas zu spartanisch verteilt wurden, ging es durch Wiesen und Felder immer mit dem Blick in Richtung Camp zurück. Den Abend ließen wir am gemeinsamen Feuerplatz ausklingen. Da wir sowieso die einzigen Gäste auf dem Camp waren, hatten wir unser Lagerfeuer ganz für uns alleine. Obwohl nicht so ganz, zu späterer Stunde als das Feuer bereits so richtig gut brannte und ordentlich Wärme abgab, gesellten sich noch die Katzen des Camps zu uns. Mein Liebling, der rot-orangene Kater, ließ es sich auch nicht nehmen und genoss die Wärme und ein paar Streicheleinheiten auf meinen Knien. Fun-Fact vielleicht so am Rande, als wir nach drei Tagen das Camp verließen, wurden wir gebeten den rot-orangenen Kater bitte nicht mitzunehmen.

    Da wir uns auch auf diesem Camp in der Slowakei so sehr wohlfühlten, blieben wir erneut hängen. Eigentlich, wie bereits gesagt, sollte es nur zur Durchreise sein, da wir auf dem Weg ins slowakische Paradies waren. Mittlerweile wird die Zeit sehr eng, bis zum Camper-Van-Summit-Meeting in Leutasch (Tirol) und all unsere Marker auf unserer persönlichen Google-Karte werden wohl nicht umsetzbar sein. Naja, für uns ein Grund der Slowakei nicht den Rücken zuzuwenden, sondern schnellstmöglich nochmal vorbeizuschauen. So verbrachten wir einen weiteren Tag mit Faulenzen, Spazieren, Wäsche waschen, die Sonne genießen und einem weiteren frischen gebackenen Apfelkuchen. Es war einfach zu verlockend die frischen Äpfel von den Bäumen nicht in einem frisch gebackenen Kuchen zu verarbeiten.

    Unser Stopp in der Slowakei ist jetzt völlig anders verlaufen, als eigentlich geplant. Hier haben wir jedoch endlich Mal wieder auf unserer Reise Camps gefunden, die uns förmlich dazu aufgefordert haben, die Zeit anzuhalten und einfach mal zu genießen. Natürlich haben die abendlichen Lagerfeuer dazu beigetragen, die Atmosphäre und das Gefühl von Freiheit zu verstärken. Für uns steht ganz klar fest, Farm-Camping und die Slowakei wurden nicht das letzte Mal von uns besucht. Ein Land mit jeder Menge Potenzial, was nicht unentdeckt bleiben sollte. Des Weiteren gibt es noch ein drittes Farm-Camp in der Nähe von Košice, „Camping Sokol“, welches wir unbedingt noch ausprobieren wollen und unser Abenteuer im slowakischen Paradies steht ja auch noch aus. Wir kommen zurück und zwar bald – versprochen!

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  • Banska Stiavnica - das Bergbaudorf

    September 28, 2018 in Slovakia ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach einigen entspannten Tagen beim Camping Lazy wurde es schlussendlich Zeit für uns wieder aufzubrechen. Wir wollten noch ein bisschen die Slowakei unsicher machen und es stand noch so einiges auf unserer persönlichen To-Do-Liste drauf. Nach einer großen Verabschiedungsrunde, ging es für uns zurück auf die Straße. Auf unserer heutigen Route stand als erstes das Bergbaudorf „Banská Stiavnica“.

    Wir hatten den Tipp bekommen, einmal durch das Örtchen durchzufahren und oben auf dem Berg an der Kirche den Parkplatz zu wählen. Den Tipp können wir nur weitergeben. Für 0,50 € die Stunde steht man hier zentral und super günstig. Bei herrlichsten Sonnenschein spazierten wir durch das wirklich hübsche Bergdorf und können definitiv verstehen, warum die Slowaken sagen, es ist „die schönste Stadt“ der Slowakei. Viele tolle alte Gebäude und kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster, welches wir so sehr lieben, gibt es. Eine alte Burg, die von Außen wirklich interessant aus sah. Ein kleiner Minen-Rundgang direkt an der Touristeninformation, sowie eine deutliche größere Mine, die in der Nebensaison nur noch am Wochenende geöffnet hat. Leider ... wir waren unter der Woche da!

    Was auch ganz spannend war, in Banská Stiavnica gibt es die erste Liebesbank der Welt. In der Bank gibt es 100.000 Schließfächer in denen Liebende aus aller Welt ihre Liebesgeschichte aufbewahren können. Wie ich finde eine witzige und zugleich romantische Sache, und auch dieser Ort kann mit einer Führung besichtigt werden.

    Wie ihr seht, hat das älteste Bergdorf der Slowakei jede Menge zu bieten und gehört nicht umsonst seit 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir waren wirklich von dem Charme des Ortes total begeistert und hätten stundenlang umherbummeln können und in den Cafés die Zeit genießen. Irgendwann muss man jedoch vorankommen und aufbrechen.

    Weiter ging es für uns nach Hornsek, um uns eine der acht Holzkirchen aus der Slowakei anzuschauen, welche ebenfalls Weltkulturerbe sind. Hier müssen wir sagen, dass wir nach den Holzkirchen in Rumänien etwas enttäuscht waren. Wenn es auf dem Weg liegt, kann man es machen, extra dafür einen Umweg einlegen, würden wir nicht.

    Recht spät am Abend kamen wir dann an einem weiteren Farm-Camping an und waren erneut hin und weg von der speziellen Atmosphäre.
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  • Slowakei: Farmcamping Lazy

    September 27, 2018 in Slovakia ⋅ ⛅ 14 °C

    Nach einem netten Nachmittag in Brünn (Brno), ging es heute in ein neues Land. So jockelten wir also weiter auf der Landstraße entlang, in Richtung Slowakei. Wir hatten Glück, die Einreise in die Slowakei verlief ganz unkompliziert und ohne Stau über eine Nebenstrecke oberhalb von Bratislava.

    Zur Begrüßung präsentierte uns die Slowakei die besten Straßenverhältnisse ever, die Rillen zwischen den einzelnen Betonplatten waren so riesig, dass wir uns wie in einem Panzer vorkamen. „Einmal durchschütteln bitte!“ Unser erster Stopp in der Slowakei war für uns ein ganz Besonderer. Wir wollten erstmalig Farm-Camping ausprobieren und hatten dafür einen ganz bestimmten Ort im Kopf.

    Es sollte nach Cerovo gehen, nahe der ungarischen Grenze, in die absolute Einöde. Genau das war es, was wir gesucht haben, unendliche Weite an Feldern, Wald und ein Bauernhof mitten drin. Camping Lazy ist eine absolute Idylle und auf den ersten Blick waren wir sofort verliebt. Wir hatten freie Platzwahl und suchten uns den schönsten Platz aus.

    Im Anschluss machten wir eine Orientierungsrunde und begrüßten Trudy das Hausschwein, Rosa eine der vielen Ziegen, die Schafe, die ganzen Hühner und die beiden Pferde auf der Koppel. An jeder Ecke gab es was zu erleben ... Wahnsinn! Eines unserer Highlights war ganz sicher unsere eigene Feuerstelle. So cool, jeder Platz kann wann und wie lange er will, ein eigenes Lagerfeuer machen. Einzige Bedingung der Hosts „keine Bäume im Wald fällen, sondern nur das bereits tote Holz nutzen“ - kein Problem, das bekommen wir hin. Also ging es bevor es dunkel wurde in den Wald, zum Holz suchen. So schleppten wir Äste und kleinere Hölzer aus dem Unterholz in Richtung Van. Nachdem wir das Holz gesammelt hatten, wurden wir von der Schafherde überfallen, die neben uns auf der Koppel standen. Als eines den Zaun überwunden hatten, rannten alle hinterher und wir waren von ihnen eingekreist. Finn hatte mal wieder neue Freunde, die sich an ihn schmiegten.

    Sobald es anfing zu dämmern, hockten wir vor unserem eigenen Lagerfeuer und ließen uns von den Flammen wärmen. Wow ist das schön ... das ist Vanlife pur für uns! Die Nacht wurde eisig kalt und wir hatten erstmalig auf unserer Tour Frost. Es guckte nur noch so gerade unsere Nasenspitze aus dem Schlafsack raus und am nächsten morgen wollte erstmal keiner aus dem Van aussteigen. Wir wurden von der Sonne begrüßt und so genossen wir bei unter 10 Grad nach langen mal wieder ein Frühstück im Freien.

    Da hier alles so schön entspannt und relaxt war, entschieden wir spontan einen weiteren Tag Farm-Camping zu genießen. Im Camp eigenem Garten kann man sich mit Obst und Gemüse versorgen und so wurde mal wieder gebacken. Die Äpfel lachten uns so unwiderstehlich an, dass wir spontan ein eigenes Apfelkuchen Rezept kreierten und eh wir uns versahen, duftete es bereits nach frischem Kuchen aus unserem Omnia.

    Am späten Nachmittag wurde dann noch was gearbeitet ... wir, oder besser gesagt ich, versuchte mich am Ziegen melken. Garnicht mal so einfach! Mit meiner mageren Ausbeute hätten wir wohl nicht sooo einen super leckeren Ziegenkäse zum Frühstück essen können. Nach einer kleinen Runde über die Felder ging es anschließend nochmal in den Wald zum Holz holen. Später hockten wir mit Lui und Steffi von Comewithus2 und Dani und Ralf von Three_on_the_road gemeinsam am Lagerfeuer und wir plauderten bei einem Bierchen über unsere Abenteuer in Europa. Vanlife verbindet!

    Schlussendlich sind wir drei Tage beim Camp Lazy hängengeblieben und haben die Zeit unendlich genossen. Wenn ihr entschleunigen wollt und einfach mal die Seele baumeln lassen wollt, ist dies der perfekte Ort. Morgens vom grunzen von Trudy geweckt werden und abends stundenlang am Lagerfeuer hocken! Was braucht man mehr? That’s life!

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  • Der Drachen von Brünn

    September 24, 2018 in Czech Republic ⋅ 🌬 11 °C

    Auch wenn das Wetter minimal besser ist als gestern, entschieden haben wir uns bereits gestern Abend, Prag zu verlassen. Vielleicht kommen wir irgendwann nochmal auf ein Wochenende her, aber für dieses Mal, haben wir genug gesehen. Da im River Camp Prag bereits um 10:00 Uhr Checkout Time ist, waren wir heute bereits früh auf den Beinen.

    Bereits um 10:00 Uhr saßen wir in Finn und probierten den lästigen Stadtverkehr hinter uns zu lassen. Da wir ja ohne Vignette in Tschechien fahren, verpassten wir zwei Mal die richtige Abfahrt und waren schön völlig entnervt und Daniel verfluchte abermals, dass wir ohne Vignette unterwegs sind. Wie sagt er es immer so schön ... „sparen am falschen Ende“. Der dritte Versuch war dann erfolgreich und wir waren auf der Landstraße in Richtung Brünn (im tschechischen: Brno) unterwegs.

    Es war mal wieder eine Tour quer durchs Land und die gut 300 km zogen sich wie Kaugummi. Da wir uns über unseren Schlafplatz für heute Nacht noch uneinig waren und mangels Alternativen nicht wirklich Auswahl vorhanden war, steuerten wir das Camp Hana gute 20 km vor Brünn an. Es lag auf dem Weg in die Stadt und wir wollten einen Blick riskieren. Da wir so freundlich begrüßt wurden und bereits mit Informationsmaterial überschüttet wurden, entschieden wir spontan, hier bleiben wir. Da die Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auch ganz passabel war und wir innerhalb der nächsten 15 Minuten den Bus nehmen konnten .... parkten wir Finn schnell auf der riesigen Wiese und liefen los. Checkin und alle anderen Formalitäten sollten wir abends machen ... kein Problem.

    So saßen wir um halb drei erst im Bus und kurze Zeit später in einer nostalgischen Bahn in Richtung Brünn. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt! In Brünn selbst wurden wir von einem kurzen aber heftigen Hagelschauer begrüßt und dann schien wieder die Sonne. Der einzige Nachteil, es war bitterlich kalt.

    Wir spazierten durch die Innenstadt von Brünn, die wirklich winzig ist, obwohl Brünn die zweitgrößte Stadt in Tschechien ist. Es gab ein paar nette Gebäude und Kirchen, an denen wir vorbei gingen, aber nichts spektakuläres. Fast hätten wir das Wahrzeichen der Stadt den „Brünner Drachen“ verpasst. Wir waren bereits zweimal dran vorbei gelaufen, bis wir den Torbogen an der Touristeninformation am Alten Rathaus entdeckten und ein Krokodil unter der Decke hingen sahen. Viele Sagen drehen sich um den Drachen von Brünn, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzte oder aber, dass das Krokodil ein Geschenk des ungarischen Königs ans Volk war ... was nun der Wahrheit entspricht wird ein Geheimnis für sich bleiben. Warum man vom Drachen spricht, wo es doch ein Krokodil ist, hat sich uns auch nicht erschlossen.

    Wir hatten einen netten Nachmittag, auch wenn es wirklich bitterlich kalt war und können sagen, wenn Brünn oder Brno auf dem Weg liegt, haltet für einen kleinen Spaziergang und eine Kaffeepause ruhig an. Erwartet nicht zu viel ... es gibt ein paar nette Ecken, sowie Cafés und Bars und vergesst nicht beim Brünner Drachen vorbei zu schauen. Man ist halt recht schnell durch, aber nett ist es trotzdem.
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  • Abstecher nach Prag

    September 23, 2018 in Czech Republic ⋅ 🌧 13 °C

    Nach einer sturmreichen Nacht mit viel Regen und Gewitter ist es heute morgen recht kühl in Prag. Aber wir wollen mal nicht meckern, es hat wenigstens aufgehört zu regnen. So gibt es erstmal ein entspanntes Frühstück und dann geht’s los in Richtung Straßenbahn.

    In weniger als 30 Minuten stehen wir mitten im Stadtzentrum von Prag auf dem Altstädter Ring. Um uns besser zu orientieren, suchen wir eine Touristeninformation auf und bewaffnet mit einem Stadtplan bummeln wir los. Bereits auf den ersten Metern können wir unseren Augen kaum glauben ... in den Buden auf dem Herbstmarkt gibt es die ersten Weihnachtsdekoartikel und es gibt Glühwein. Die Temperaturen sind tatsächlich im niedrigem einstelligen Bereich, so dass ein Glühwein nicht die schlechteste Idee wäre, aber irgendwas in uns drin sträubt sich noch davor. Es ist noch September und noch keine Zeit für Glühwein!

    Bei einem Prag Besuch darf natürlich nicht die Karlsbrücke fehlen, so marschierten wir noch durch die ein oder andere Gasse und standen dann am Ufer der Moldau mit fantastischem Blick auf die Brücke. Die Sonne kommt gerade auch mal zum Vorschein und so gibt’s tatsächlich ein schönes Panoramafoto. Wir spazieren, durch die wie wild fotografierenden Asiaten, über die Karlsbrücke auf die Prager Kleinseite. Hier schafften wir es nicht mehr an den hunderten von Striezel-Bäckern vorbei zu gehen. Der Duft stoppte uns und wir genießen einen Baumstriezel mit Zimt und Zucker. So lecker!

    Zurück auf der anderen Moldau-Seite schauten wir noch beim Pulverturm und der ein oder anderen Kirche vorbei. Nach einem zünftigen Essen in einem der zahlreichen Pilsener Urquell Kneipen ging es zurück zum Camp. Mittlerweile hatte es auch wieder angefangen zu regnen und so hockten wir mit laufender Standheizung auf Stufe 3 im Van und ließen den Tag ausklingen.
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  • Sächsische Schweiz - Bastei

    September 22, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Nach zwei Tagen wandern, ging es für uns nach dem Frühstück weiter. Wir hatten ja noch einiges vor, bevor wir am 3. Oktober in Leutasch auf dem CVSM 2018 sein wollen. Bevor wir die sächsischen Schweiz jedoch für das Erste verlassen, sollte es noch zu dem Spot schlechthin gehen. Wenn man die sächsischen Schweiz mal googlet, kommt ein Bild in tausendfacher Ausfertigung ... das Bild der Bastei. Natürlich wollten auch wir oder besser gesagt, ich ein solches Bild haben. Wenn man schon mal hier ist, warum nicht den meist fotografierten Ort der sächsischen Schweiz anschauen?!

    Gesagt getan, wurde das Navi programmiert und schon ging es los. Da wir gelesen hatten, dass es Shuttlebusse gibt und so auch ganz entspannt die etwas weiter entfernten Parkplätze angesteuert werden können, machten wir dies. Die Kosten halten sich auch absolut im Rahmen, parken 3,-€ für den ganzen Tag und das Shuttle einfache Strecke 1,-€ pro Person. Wir entschieden uns den Hinweg schön durch die Felder und den Wald im Sonnenschein bis zur Bastei zu spazieren.

    Wow, als wir an der Bastei ankamen, wurden wir bereits von Menschenmassen erschlagen, zumindest kam es uns so vor, nach zwei Tagen wandern, wo wir auf weit mehr als 30 km nicht mehr als vielleicht 30 Menschen getroffen haben. Man merkt direkt, dass das der Ort ist, der beim Besuch der sächsischen Schweiz von den Reisebussen und Tourveranstaltern angefahren wird. Naja egal, auch wenn uns das jetzt nicht wirklich zusagt, müssen wir da jetzt durch.

    Wir schlängeln uns durch die für uns schleichenden Massen, mal rechts - mal links vorbei, bis wir den ersten Fotostop erreichen. Die Bastei (mit ihrer berühmte Brücke) ist noch nicht dabei, aber ein herrlicher Blick auf die Felsen des Sandelbsteingebirge. Weiter ging es in Richtung Plattform, um einen schönen Blick auf die Elbe zu ergattern. Sehr schön, sieht auf jeden Fall schonmal richtig klasse aus. „Aber wo ist jetzt die sagenumwobene Brücke“, fragten wir uns.

    Schnell die Wegweiser nochmal gecheckt und weiter ging’s ... nach einigen Stufen konnten wir die Bastei sehen und die ersten Fotos knipsen. Die Brücke selbst kostenfrei und so standen wir recht schnell mitten drauf. Wir hatten recht Glück und obwohl Samstag war und schönes Wetter konnten wir uns ohne Gedrängel frei bewegen. Die Felsenburg wird aktuell saniert und nur kleine Stücke sind begehbar, so dass wir uns gegen die Besichtigung entschieden haben. Wir spazieren lieber noch was umher.

    Wir entdecken noch eine weitere Plattform auf einem Felsen, von dem man eine herrliche Aussicht auf die Brücke und die Bastei hat. Hier heißt es leider anstehen! Naja egal, wir haben Zeit und sind nicht auf der Flucht. Es geht recht zügig voran und so standen wir nach gut fünf Minuten oben auf der Plattform und genossen die Aussicht. Nicht nur der Blick auf die Brücke war genial, sondern auch die Aussicht auf die Felsformationen und das Tal der sächsischen Schweiz. Wunderschön ... das Anstellen hat sich gelohnt!

    Mit dem Bus ging es dann zurück zum Parkplatz und rüber über die Grenze nach Tschechien. Kurz hinter der Grenze bot sich noch ein Fotoshoot mit Finn an einem alten Flugzeug, welches als Restaurant heute fungiert. Da wir uns entschieden haben, die Kosten für eine Vignette zu sparen, jockelten wir die nächsten Stunden über die Landstraße und passierten den ein oder anderen Ort, bis wir an unserem Ziel in Prag eintrafen.

    Unser Camp ist zentral gut gelegen mit einem direktem Bahnanschluss innerhalb weniger Minuten bis ins Zentrum. Der Rest ist so lala ... für den Preis ist wahrscheinlich auch nicht mehr drin. Da es mittlerweile aus Eimern gießt und wir teilweise bei den Windböen das Gefühl haben weg zu fliegen, entschieden wir uns den Abend mit Ravioli aus der Dose schön gemütlich im warmen zu verbringen. Unsere Sightseeingtour in Prag läuft uns ja nicht weg.
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  • Steile Stiegen am Hermannseck

    September 21, 2018 in Germany ⋅ ☁️ 27 °C

    Noch im Bett liegend kam die erste und wichtigste Frage des Tages „was sagen unsere Füße“? ... sie schmerzten noch ein wenig, aber die verarzteten Blasen hatten sich bereits wieder zurück gebildet, so dass einer neuen Tour nichts im Wege stand. Nach einem ausgiebigen Frühstück, mit frischen Brötchen - was wir beim Campen als kleinen Luxus genießen, ging es eine Stunde später als gestern erneut in Richtung Wanderparkplatz.

    Durch Zufall hatten wir gestern mit anderen Wanderern die Empfehlung der „steilen Stiegen am Hermannseck“ bekommen und nach ein wenig Recherche bereits gestern Abend, war die Entscheidung unserer heutigen Tour bereits gefallen.

    Unser markierter Pfad führte uns als erstes zur Unteren Schleuse und bog dann unterwegs rechts ab in Richtung Hermannseck. Wir waren nach den Fotos im Netz und den Erzählungen wirklich gespannt was uns erwartet. Zuerst genossen wir von hier oben abermals eine tolle Aussicht über die Gesteinsformationen der Sächsischen Schweiz und waren begeistert. Wir lieben es, wenn die Aussichten so facettenreich sind wie hier.

    Und jetzt wartete das Highlight unserer heutigen Tour auf uns. Bereits der Blick die steilen Stufen hinab zwischen den Felswänden war schon gigantisch. Ein mulmiges Gefühl kam schon in mir auf, ob ich hier tatsächlich hinunter klettern wollte. Es war verdammt steil und die einzelnen Stufen sehr eng. Des Weiteren kam noch hinzu, dass der Weg um die Kurve ging im Fels und wir keine Ahnung hatten, ob uns jemand von unten entgegen kommt. Es gibt ja noch die Alternativroute „bequem“ ... aber nein, die kommt für uns Abenteurer nicht in Frage!

    Okay, es wird geknobelt, wer geht vor, obwohl das Ergebnis egal gewesen wäre, Daniel hätte immer zuerst gehen müssen ... wer soll mich sonst unten auffangen, wenn ich ausrutsche. Teilweise war es zu eng zwischen den beiden Felswänden, dass wir unsere Rucksäcke vom Rücken nehmen mussten und nur noch seitlich klettern konnten. Platzangst ist hier definitiv Fehl am Platz! Als Daniel sicher und unversehrt unten angekommen war, kletterte ich oben los. Ich begann vorwärts und wechselte zwischendurch auf die Variante rückwärts die Stufen hinunter zu klettern. Was für ein Adrenalin Schub und ein gutes Gefühl wenn man unten ankommt.

    Eine ganz klare Empfehlung die Stiegen von unten nach oben zu klettern, also von der Unteren Schleuse nach oben zum Hermannseck.Die Sicht nach oben ist tausendmal angenehmer, als der Blick in die Tiefe. Auch wenn es auf den Bildern nicht so rüberkommt, es ist verdammt steil und bei schlechten Wetterverhältnissen ganz klar nicht zu empfehlen, da es zudem sehr rutschig werden kann.

    Unten angekommen, ging es entlang der Krinice zurück zum Einstiegspunkt der Oberen Schleuse. Ganz ruhig und idyllisch schlängelt sich der aufgestaute Fluss hier durch die Schlucht. Weiter ging es durch den Wald und die umliegenden Felder wieder zurück nach Hinterhermsdorf, um uns noch eine kühle Erfrischung beim „zum Wanderstübel“ in der Sonne zu genehmigen.
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  • Sächsische Schweiz ... 24 km Hiking Trip

    September 20, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 26 °C

    Nach vier Wochen at Home, diversen Modifizierungen, Erweiterungen und Werkstatt-Terminen für Finn, sind wir wieder unterwegs. Endlich! Irgendwie hatten wir das Nomadenleben und das Schlafen in Finn vermisst.

    Es ist Mittwoch morgen, wir sitzen im Auto und können starten. Unser erster Stopp soll noch in Deutschland sein und zwar in der Sächsischen Schweiz, so oft haben wir gehört, dass es dort traumhafte Wanderstrecken geben soll und da das Wetter in den nächsten Tagen auch mitspielen soll, war alles geklärt. Die Strecke dorthin war jedoch eine einzige Tortur. Eine Baustelle nach der nächsten, dass sind wir nicht mehr gewöhnt ... wenn es in Osteuropa überhaupt eine Autobahn gab, dann waren die immer leer.

    Nach mehr als sechs Stunden und etwas entnervt, kommen wir in der Sächsischen Schweiz oder besser gesagt in Hinterhermsdorf an. Wir fahren auf das Camp und dann die böse Überraschung, „eigentlich sind wir ausgebucht“ ... natürlich sind wir, wie in den vergangenen vier Monaten auch, ohne Reservierung losgefahren. War das unser Fehler?!?! „Kinders, wie lange wollt ihr denn bleiben“, fragt uns die nette Dame hinter der Rezeption mit ihrem sächsischen Akzent. Wir antworteten: „zwei bis drei Tage zum Wandern“. „Aber dann müsst ihr einmal umziehen, dann kriegen wir da noch was hin“, teilte uns die Dame mit. Gebongt, das machen wir, Hauptsache wir haben einen Platz auf dem wir stehen können.

    Der nächste Tag weckte uns schon mit Sonnenschein und um zehn waren wir bereits mit Sack und Pack parat zum Wandern. Es sollte ne kleinere Runde zum Eingewöhnen werden und so ging es in Richtung Wanderparkplatz am Ende des Ortes und dann direkt in den Wald. Herrlich, es war so schön ruhig und friedlich und nur ein paar wenige Rentner unterwegs.

    Als erstes ging es in Richtung Königsplatz, hier genossen wir erstmalig die Aussicht über über das Elbsandsteingebirge und die umliegenden Wälder. Weiter ging es über die Schweinslöcher (ein paar Löcher im Fels durch die man durchging) weiter in Richtung Rabenstein. Hier oben waren wir völlig alleine und bestaunten die wunderschöne Aussicht und kletterten ein wenig auf den Felsen herum. Da wir uns gerade sehr weit oben befanden, mussten wir einige Höhenmeter wieder bergab nehmen und so kletterten wir Stufe um Stufe hinab um ein Stück der Krinice in Richtung Zeughaus zu folgen. Unsere Markierung verließ recht schnell die Ebene am Fluss und so ging es rechter Hand wieder bergauf. Schnell fragten wir uns, ob es hier nicht auch eine Verbindung auf dem Grad gegeben hätte? Naja jetzt kletterten wir gefühlte tausend Stufen wieder bergauf über die Thorwalder Wande und die Hickelhöhle. Da wir bereits schon einige Kilometer in den Knochen hatten, waren wir für jede Pause um ein Foto zu knipsen dankbar und so kam unsere neue Kamera auch erstmalig so richtig zum Einsatz. Endlich am Zeughaus angekommen, freuten wir uns über die lang herbei gesehnte kühle Erfrischung. Das tat gut, immer nur Wasser trinken ist auf Dauer doch sehr eintönig.

    Für den Rückweg zum Camp wählten wir die kürzeste Strecke, da wir bereits 20 Kilometer hinter uns hatten und für eine "kleine Wanderung" es doch ganz schön viel heute war. So gequalmt haben unsere Füße bisher auch noch nie ... Am Ende waren es dann 24km.

    Geht’s morgen wieder auf große Wandertour? Man darf gespannt sein, was unsere Füße morgen früh sagen.
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  • Der fröhliche Friedhof

    August 14, 2018 in Romania ⋅ ☀️ 28 °C

    Nachdem wir gestern unseren Abend am Lagerfeuer und mit einem Mix aus rumänisch-französischem Essen verbracht hatten, haben wir uns heute morgen spontan entschieden, eine weitere Nacht in Sacalaseni auf dem Camping „Noroc“ zu bleiben. Erneut haben wir ein kleines familiäres Camp gefunden, wo wir mit unserem Van direkt im Garten parken und uns pudelwohl fühlen, was nicht immer der Fall war in Rumänien.

    Mittlerweile sind wir in der Region Maramures im Norden von Rumänien und der Westukraine angekommen. Die Region ist bekannt für ihre Holzkirchen, die zum Teil UNESCO Weltkulturerbe sind. Wenn wir schon mal in der Region sind, lassen wir es uns nicht nehmen, die ein oder andere Kirche anzuschauen. Von unseren Hosts bekommen wir noch einen Routen-Vorschlag und schon sitzen wir im Van und düsen los. Unser erster Stopp ist das Örtchen „Surdesti“, hier finden wir die höchste Holzkirche der Welt. Der Glockenturm ist 72 Meter hoch und somit ist die Kirche, das höchste Gebäude, welches vollständig aus Eichenholz erbaut wurde. Wir hatten riesiges Glück und waren pünktlich um 12:00 Uhr mittags vor Ort und konnten live miterleben, wie noch per Hand die Glocken auf dem Turm geschlagen wurden. Für eine Spende von einem Euro pro Person haben wir uns noch das Innere der Kirche angeschaut, wo heute noch zu besonderen Anlässen der Gottesdienst zelebriert wird.

    Unterwegs hielten wir noch an der ein oder anderen Holzkirche und fuhren immer weiter in Richtung der ukrainischen Grenze. Unser eigentliches Ziel für heute war der sogenannten „Merry Cemetery“. Irgendwie schon etwas merkwürdig, aber in Rumänien gehört der „Merry Cemetery“ in Sapanta zu den Touristen-Attraktionen. Als wir in dem kleinen Örtchen ankommen, ist das Chaos, wie so oft in Rumänien, bereits perfekt. Auf der schmalen Friedhofsstraße parken rechts und links die Pkw´s, Reisebusse und Wohnmobile und zwischendurch probieren die Dorfbewohner noch diverse Souvenirs an die Touristen zu bringen. Diesmal war das Glück tatsächlich auf unserer Seite und kurz vor uns fuhr ein größerer SUV aus einer Lücke und wir passten hinein.

    Irgendwie war es ja schon ein komisches Gefühl einen Friedhof als Sehenswürdigkeit zu besichtigen, aber die bunt bemalten Grabsteine zogen uns ganz schnell in ihren Bann. Auch hier zahlten wir eine kleine Spende von einem Euro pro Person zur Fertigstellung der Friedhofskirche (das Innere der Kirche war noch ein völliger Rohbau) und schon spazierten wir durch die Gräberreihen. Die Grabmale waren alle unterschiedlich, da auf ihnen eine kleine Geschichte über den Verstorbenen, seinen Beruf oder auch seine Todesursache bebildert war. So konnten auch wir uns zu jedem Verstorbenen unser eigenes Bild bzw. unsere eigene Geschichte machen. Der „Merry Cemetery“ wie der Name schon sagt, soll ein fröhlicher Ort sein, an dem geweint und gelacht werden kann zur selben Zeit. Zuerst waren wir doch recht skeptisch einen Friedhof als Sehenswürdigkeit anzusehen, doch jetzt müssen wir sagen, der erste Gedanke mag vielleicht etwas makaber klingen, aber wir haben diesen Weg bis an die ukrainische Grenze keineswegs bereut. Manchmal muss man außergewöhnlichen Dingen eine Chance geben!
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  • Kalksteinklamm - Cheile Turzii

    August 12, 2018 in Romania ⋅ ⛅ 24 °C

    Unser nächster Stopp war nicht unweit der Stadt Turda. Nach jeder Menge Sightseeing, sollte es für uns mal wieder raus in die Natur gehen. Auf dem Programm stand eine Wanderung durch die Kalksteinklamm „Cheile Turzii“ oder zu deutsch "Thorenburger Klamm". Von unseren Hosts vom Camping „De oude walnoot“ hatten wir die Info bekommen, noch vor dem Ansturm der Touristen-Massen vor Ort zu sein und im Nachhinein sind wir wirklich dankbar über den Tipp, da Rumänien sich ein weiteres Mal von seiner Chaos-Seite präsentierte.

    Bereits morgens um 09:00 Uhr bogen wir mit Finn auf den Parkplatz der „Cheile Turzii“ Schlucht und bekamen noch ohne Probleme einen Parkplatz. Den Rucksack noch auf den Rücken geschmissen und schon marschierten wir los. Der Ticketschalter der Klamm sollte eigentlich ab 09:00 Uhr in den Sommermonaten besetzt sein. In unserem Fall war um 09:15 Uhr immer noch keiner da ... nicht schlimm, wir nehmen auch gerne freien Eintritt. Wer jedoch bereits auf uns wartete, war unser neuer Wander-Guide auf vier Pfoten. Ob es unsere Brote mit Salami waren, die so verlockend gerochen haben, wir haben bis heute keine Ahnung, aber das Hündchen wich uns auf der kompletten Strecke durch die Schlucht, nicht mehr von der Seite.

    Da wir noch vor den Touristen-Massen unterwegs waren, konnten wir die Naturschönheiten der Kalksandsteinklamm noch in vollen Zügen genießen. Die Klamm selbst steht seit einigen Jahren unter Naturschutz, da sie verschiedenste Flora und Fauna beherbergt, die es nur hier in Rumänien gibt. Was wir sehr imposant fanden, waren die bis zu 300 Meter hohen Kalksteinwände rechts und links unseres Weges. Der Wanderweg selbst führte uns über Hängebrücken und teilweise an Stahlseilen am Fels vorbei. Parallel ein wenig Abenteuer zur wunderschönen Natur. Unser treuer Begleiter war auch stets dabei, mal lief er vorweg, mal neben uns her und wenn wir bereits dachten, er ist umgedreht, kam er von hinten angerannt.

    Nach gut zwei Kilometern kamen wir am Ende der Klamm an und konnten die Weiten der umliegenden Hügel und Wälder bestaunen. Hier gab es erst Mal eine kleine Rast und unsere Salamibrote. Selbstverständlich teilten wir unseren Proviant mit unserem treuem Begleiter, der tatsächlich die ganze Strecke über Stock und Stein bis hier hin an unserer Seite geblieben ist. Hoffentlich will er jetzt nicht mit uns reisen überlegten wir und schmiedeten einen Plan, wie wir ihn wieder loswerden konnten. Da wir keine Lust auf den selbigen Weg zurück hatten, kletterten wir kurzer Hand einen der Berge hinter uns hoch und hofften über den Grad wieder in Richtung Parkplatz zu gelangen. Gesagt getan, ging es mehr als nur steil den Berg hinauf. Unser Begleiter hatte anscheinend keine Lust auf Bergsteigen und schaute uns traurig hinterher. Wir waren uns ganz sicher, dass er schnell neue Begleiter findet und kletterten weiter und höher hinauf.

    Leider mussten wir irgendwann recht weit oben feststellen, dass es keinen gewünschten Weg über den Grad gibt, oder wir ihn einfach nicht gefunden haben. Wie schon so oft erlebt, wusste Google Maps auch keinen Rat und so kletterten wir schweren Herzens den ganzen Weg wieder zurück. Naja die Aussicht über das Land und hinunter in die Schlucht waren super und haben sich definitiv trotzdem gelohnt.

    Was wir dann auf unserem Rückweg durch die Klamm erlebten, war der blanke Horror. Wie im Gänsemarsch marschierten die Touristen-Massen jetzt die Schlucht entlang. Was wir jedoch am schlimmsten fanden, war das Schuhwerk der Leute ... Flip-Flops, Sandalen, Ballerinas oder Badelatschen, um nur ein paar Extreme zu benennen. Teilweise gab es kein vorankommen mehr, da die Leute mit ihren Schuhen ausrutschten oder sich nicht trauten am Fels entlang zu klettern. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einigen Überholmanövern, kommen wir auf einem völlig überfüllten Parkplatz zurück. „Was ist denn hier passiert“, platzte es wie schon so oft aus uns heraus. Das die Pkw´s nicht doppelt und dreifach übereinander standen, war wirklich alles. Vor Finn hatte sich eine Familie mit Decken und Picknick-Zeug ausgebreitet und war völlig irritiert, als wir mit Händen und Füßen probierten ihnen verständlich zu machen, dass wir aus unserer Parklücke fahren wollten.

    Abends gab es noch eine super coole Überraschung für uns und die drei anderen Camper, die der ewig langen Schotterpiste bis ins Camp gefolgt sind ... es gab selbst gemachte Cocktails. Der Sohn der Hosts ist Barkeeper und war kurzfristig vorbei gekommen und präsentierte seine Künste. Sehr cool ... nach dem wir unser Barbecue hatten, gab es noch Cocktails und wir saßen bis spät in die Nacht zusammen. Ein gelungener Tag und ein total süßes Camp, welches wir sehr in unser Herz geschlossen haben! Diese kleinen familiengeführten Camps sind doch häufig deutlich angenehmer, als die Riesencampingplätze. In diesem Camp waren die Hosts wirklich sehr gastfreundlich und haben sich sehr um die Gäste gekümmert. De oude Walnoot ist wirklich zu empfehlen.
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  • Cluj - Klausenburg

    August 10, 2018 in Romania ⋅ ☀️ 26 °C

    Da wir schon nicht die Hauptstadt Rumäniens angeschaut haben, sollte es wenigstens die zweit größte Stadt des Landes sein. Also jockelten wir über die Dörfer in Richtung Norden nach Cluj-Napoca (Clausenburg).

    Unsere Erwartungen waren recht hoch und um es vorweg zunehmen, sie wurden nicht ganz erfüllt. Nachdem uns Sibiu so ans Herz gewachsen ist, mit seiner gemütlichen und liebevoll gestalteten Altstadt/Stadtzentrum, waren wir von Cluj sehr enttäuscht. Finn blieb etwas außerhalb des Stadtzentrums stehen und wir nutzten die Tram. Unser erster Weg führte uns zur Touristen-Information und wir deckten uns mit einem Stadtplan zur besseren Orientierung ein. Schnell war uns klar eine richtige Fußgängerzone oder eine Altstadt, gibt es hier nicht nach unseren Vorstellungen.

    So marschierten wir mit unserem Stadtplan in der Hand los in Richtung „rumänischer Nationaloper“ und gegenüber bestaunten wir direkt die „Kathedrale Mitropolitana“. Zwei Gebäude die unterschiedlicher nicht sein können, uns jedoch von der Architektur sehr beeindruckt haben. Im Anschluss ging es am „Tailor Tower“ vorbei wieder in die andere Richtung des Stadtzentrums zurück. Der Tower war im Mittelalter die südöstlichste Ecke der Festung Cluj und gehört heute zu den wenigen noch erhaltenen Festungstürmen. Auf dem Weg kamen wir noch an einen kleinen Ladenfenster vorbei, an dem eine kleine Schlange an Menschen, ein für uns unbekanntes Gebäck kaufte. Kurzerhand standen wir auch in der Schlange und bestellten zwei süße Gebäcke mit Kirsch- und Apfelfüllung. Sehr vorzüglich!

    Gestärkt ging es weiter, ein Stück durch den botanischen Garten und dann hoch auf den kleinen Hausberg (Fortress Hill) von Cluj, um die Aussicht über die Stadt zu genießen. Wir hockten uns ein wenig in die Sonne und genossen die Sicht von oben auf die Häuserblocks. Irgendwann gesellte sich noch eine Katze zu uns und so saßen wir zu dritt und genossen die Zeit.

    Wieder in der Stadt unten angekommen, marschierten wir noch etwas durch die Gassen und ließen den Tag ganz typisch rumänisch in einem Irish Pub mit Guinness, Cidre und Fish and Ships ausklingen. Unser Fazit zu Cluj ist ein wenig zweigeteilt ... ganz klar gibt es ein paar nette Gebäude zum Anschauen, aber richtig abgeholt und begeistert, hat uns die Stadt nicht. Ganz klar bleibt unser Favorit in Rumänien, die süße kleine Stadt Sibiu. Hier haben wir uns von der ersten Sekunde an wohlgefühlt und sind noch immer begeistert von den Häusern und der wunderschönen Altstadt. Zusammengefasst: Cluj kann man machen, muss man aber nicht!
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  • Die Serpentinen des Chaos

    August 6, 2018 in Romania ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach unserem wunderschönen Sightseeing-Sonntag, kribbelte es uns schon wieder unter den Fingern und wir wollten die nächsten Abenteuer erkunden. Der Plan für heute ist die berühmt-berüchtigte Passstraße "Transfagarasan" mit Finn zu befahren. Der ein oder andere kennt die Serpentinenstraße vielleicht aus den TV-Sendungen Grip oder Top Gear und wenn wir schon mal in den Karpaten sind, cruisen wir mal entlang. Oben auf der höchstbefahrenen Stelle soll es ein paar Markständen mit regionalen Köstlichkeiten geben und einen Parkplatz, so dass wir uns auf eine kleine Wanderung gefreut haben.

    Gesagt getan, stand der Plan für heute und wir düsten recht zeitig los. Unser heutiges Ziel sollte dann irgendwo auf deren Seite des Berges liegen ... vielleicht finden wir ja auch ein lauschiges Plätzchen im Wald, mal abwarten. Die ersten Kilometer waren beim Transfagarasan nicht ganz so spektakulär und so kurvten wir eine Serpentine nach der nächsten durch den Wald. Das erste Highlight auf der Strecke mussten wir schon wegen akuter Überfüllung hinter uns lassen ... den Transfagarasan Wasserfall schauten wir uns nur aus der Ferne und beim Vorbeifahren an. Das Chaos, welches hier bereits herrschte, sollte lediglich ein kleiner Vorgeschmack sein, auf dass, was uns noch im Verlauf der Strecke erwartete.

    Sobald wir die Baumgrenze überschritten hatten, war die Aussicht unbeschreiblich toll. Vor einem die gefühlt hundert Kurven, die sich den Berg hinauf winden und im Rücken der tolle Blick ins Tal. Heute hatten wir auch wirklich Glück mit dem Wetter, so dass die Sicht richtig bombastisch war. Nach ein paar Anläufen hatten wir auch einen passenden Platz am Straßenrand gefunden, um dieses sagenhafte Panorama festzuhalten und einfach nur zu genießen. Wir waren noch frohen Mutes, oben an der Passhöhe einen Parkplatz zu bekommen und eine kleine Wanderung zu unternehmen, bevor wir nicht glauben konnten, was vor unseren Augen passierte. Gute zwei bis drei Kurven vor dem Pass begannen die Rumänen ihre Pkw´s rechts und links neben der Straße zu parken. Wir schauten uns beide an und verstanden die Welt nicht mehr! Hier oben auf 2.042 Metern herrschte auf einmal völlige Anarchie. An vorwärtskommen war nicht mehr zu denken. Wenn nicht gerade das Auto abgestellt wurde zum Parken, wurde angehalten und Fotos geknipst und der Pkw blieb mitten auf der Fahrbahn stehen. Wahnsinn, so was haben wir tatsächlich noch nie gesehen. Dieses Chaos und die Anspannung Finn ohne jegliche Blessuren durch die parkenden Autos zu manövrieren ließ die Lust auf eine entspannte Wanderung weichen. Was wir dann oben auf der Passhöhe noch geboten bekamen, war das Tüpfelchen auf dem I ... zwei ausnahmslos überfüllte Parkplätze und die Pkws werden von den Parkeinweisern weiter aufgefordert auf die Plätze zu fahren.

    Hier brauchten wir uns noch nicht mal mehr anschauen, gleichzeitig platzte es nur so aus uns heraus: „Nein Danke, wir fahren weiter“. Schade, irgendwie hatten wir uns heute morgen den Tag anders vorgestellt. Egal, hilft ja nix! Die Aussicht vom Transfagarasan ist atemberaubend schön und ganz klar ein Highlight in Rumänien, jedoch besser nicht in der Hauptsaison, wenn die Rumänen auch alle diese Straße fahren wollen. Wie wir später erzählt bekamen, ist die Passhöhe des Transfagarasan lediglich vier Monate im Jahr befahrbar und zwar von Juli bis Oktober. Klar, dass dann alle hin wollen.

    Für uns ging es dann ohne Zwischenstopp wieder bergabwärts ins Tal der Karpaten. Der Transfagarasan ist ebenfalls wie der Transalpina gute 150 km lang und auch hier müssen wir sagen, dass die spektakulärere Wegstrecke bis hoch zur Passhöhe von Siebenbürgen ausgeht. Die zweite Hälfte geht überwiegend durch den Wald und an einem riesigen Stausee vorbei. Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir endlich in Argisch angekommen und die Suche nach einem Übernachtungsplatz begann. Da die Gegend teilweise nicht wirklich sehr einladend aussah, war klar, dass wir ein Camp bevorzugen. Schlussendlich haben wir unter Pflaumenbäumen und neben einem riesigen Hausschwein unseren Finn geparkt. Eine kleine Oase der Ruhe und Gastfreundschaft haben wir im Camp „Curtea de Arges“ nach dreieinhalb Kilometern Schotterpiste gefunden.
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  • Sibiu - die schönste Stadt Rumäniens?

    August 5, 2018 in Romania ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute morgen hieß es erstmal ausschlafen. Nachdem es gestern Abend etwas später geworden ist, schlafen wir heute morgen erstmal so richtig aus. Um uns herum war schon Gewusel und Aufbruchsstimmung, als wir in der Sonne unser Frühstück genossen und Pläne für den heutigen Sonntag schmiedeten.

    Für kleines Geld konnten wir ein Taxi durch das Camp bestellen lassen, welches uns bis in die Altstadt von Sibiu (Hermannstadt) fährt. So sassen wir am späten Vormittag mit fünf Passagieren und einem Fahrer in einem kleinen Taxi ... ja, ihr habt richtig gehört zu fünft, sprich hinten auf der Rücksitzbank hockte ich auf Daniels Schoß und hielt mich an der Kopfstütze des Fahrers fest. Gut das die Fahrt nur knapp eine viertel Stunde dauerte. Dafür war es dann auch nochmal günstiger.

    Als erstes ging es für uns in Richtung Touristeninformation und wir versorgten uns mit einem Stadtplan, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Bereits auf den ersten Metern in die Altstadt hinein, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Im Jahre 2007 war Sibiu die Kulturhauptstadt Europas und alles war so wunderschön herausgeputzt. Ganz besonders sind uns die farbenfrohen gut restaurierten Fachwerkhäuser ins Auge gestoßen und wir waren direkt begeistert. Alles strahlt so fröhlich im Sonnenschein und es scheint ein perfekter Sonntag zu werden.

    Da Sibiu flächenmäßig nicht besonders groß ist, aber so viele versteckte kleine Schönheiten zu bieten hat, verbringen wir den ganzen Sonntag in der Altstadt und lassen uns treiben. Fast an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Beispielsweise die evangelische Stadtpfarrkirche mit ihrem Dach aus tausenden von kleinen Mosaiksteinen, das wunderschöne Rathausgebäude mit seinem Marktplatz oder die Reste der Stadtmauer, um nur ein paar wenige Highlights zu nennen.

    Wir nutzen die Möglichkeit in dem ein oder anderem Café einen Drink zu genießen und einen entspannten Sonntag zu verbringen. Vermutlich sind wir durch fast jede der kleinen Altstadtstraßen gewuselt. Sibiu ist wirklich eine wunderschöne Stadt und unser persönliches Städte-Highlight in Rumänien! Auf jeden Fall einen Besuch wert.
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  • Cruisen über den Transalpina

    August 4, 2018 in Romania ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir sind in Rumänien, unserem nächsten Land und sind gespannt welche Abenteuer hier auf uns warten. Bereits wenige Meter hinter der Grenze begrüßte uns schon der erste Pferdekarren und die Straßenverhältnisse waren so lala ... wir schauten uns an und wussten, es wird anders als wir es uns vorgestellt hatten.

    Die erste Nacht verbrachten wir nahe der bulgarischen Grenze in Herkulesbad einem Kurort, der für uns so gar nicht nach einem Kurort aussah. Ein Camp direkt an der Hauptstraße, welches vom Durchgangstourismus lebt, war unser erster Stopp. Begeisterung sieht irgendwie anders aus!

    Am nächsten Morgen ging es zügig wieder auf die Straße. Unser erstes Highlight soll die berühmt-berüchtigte Panorama-Straße "Transalpina (knapp 150 km)" werden, die sogenannte 67C, die höchst befahrene Straße Rumäniens, welche die Walachei mit Siebenbürgen verbindet. Wir fahren die Transalpina in die Richtung von Târgu Jiu nach Mühlenbach (Sebes) und kommen auf dem ersten Stück aus dem Staunen nicht mehr raus. Im herrlichsten Sonnenschein cruisen wir mit Finn Serpentine um Serpentine hinauf. Legen hier und dort einen Stopp ein und unsere Fotoapparate glühen mal wieder vom Feinsten. Ja, man kann sagen, wir sind begeistert!

    Je höher wir kommen, um so schlechter wird jedoch das Wetter. Vom herrlichen Sonnenschein ist nichts mehr zu sehen. Es wird diesig, kühler und es fängt tatsächlich an zu nieseln. "Na toll, das muss doch jetzt nicht sein", platzt es mal wieder gleichzeitig aus uns heraus. Oben auf 2.145 m geht dann gar nichts mehr, mit einer Sicht von weniger als 20 Metern, schleichen wir über die Passhöhe. Von einer schönen Aussicht ist hier oben jetzt nichts mehr zusehen. Genaugenommen sieht man überhaupt nix mehr und es geht wirklich nur noch im Schritttempo voran. Schade!

    Sobald sich die Wolken und der Nieselregen kurzzeitig verziehen, legen wir erneut einen Stopp ein. Dass wir hier oben noch so einen Spaß haben würden und ein mega cooles und witziges Foto knipsen würden, hätten wir niemals gedacht. Wir stoppen am Straßenrand und um uns herum eine Vielzahl von Eseln. Daniel bleibt im Auto sitzen und ich mache mich auf, hinauf auf einen kleinen Hügel, um noch ein paar Fotos der Landschaft und seinen Bewohnern zu machen. Das Knaller Foto schlecht hin machte Daniel zwischenzeitlich ... unser Van Finn bekam sein erstes Küsschen und das von einem Esel auf der höchsten Panorama-Straße in Rumänien. So witzig, ein Erlebnis, welches wir so schnell nicht vergessen werden. Finn hat seine erste Freundin ;-)

    Weiter ging es dann stets bergab, vorbei an noch der ein oder anderen Eselherde, dem ein oder anderen Gipsy-Dorf und eine gefühlte Ewigkeit durch den Wald. Das obere Stück der Transalpina in Richtung Mühlenbach, ist für uns ganz klar das uninteressantere. Die meiste Zeit fährt man durch den Wald und die Straßenverhältnisse waren wirklich sehr bescheiden. Ein Schlagloch nach dem nächsten und man kommt nur sehr langsam voran. Schlussendlich haben wir für die heutige Etappe den ganzen Tag gebraucht und kommen erst gegen 20:00 Uhr mehr als erschöpft auf dem „Camping Ananas“ in der Nähe von Hermannstadt (Sibiu) an. Einen der letzten drei freien Plätze können wir noch ergattern.

    Da wir wirklich keine Lust mehr auf Kochen hatten, genossen wir zwischen lauter Einheimischen auf dem Marktplatz von Michelsberg Krakauer, Cevapcici und eine Portion Pommes, am einzigen multifunktionalen Tante-Emma-Laden im Ort. Mit einigen Einheimischen kamen wir dort auch ins Gespräch. Da sie zeitweise in Deutschland gewohnt hatten und jetzt ab und zu noch zum arbeiten dort sind, können wir uns in perfektem deutsch unterhalten. Sehr informativ, die Infos aus erster Hand zu bekommen.

    Wow was für ein aufregender und spannender Tag geht zu Ende. Jetzt sind wir im richtigen Rumänien angekommen und es ist so ganz anders, als wir dachten.
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