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  • Day 102

    Auf dem achten Weltwunder

    January 10 in Sri Lanka ⋅ 🌧 26 °C

    Diesmal geht es ganz tief zurück in die Vergangenheit: nämlich zwei Milliarden Jahre weit!

    So alt ist der erkaltete Vulkanschlot, der heute als "Lion Rock" bekannt ist. Und oben drauf sind Ruinen - deutlich jünger zwar, aber immerhin noch 1.500 Jahre alt. Sigiriya war nämlich kurzzeitig mal Hauptstadt des Reiches von Anuradhapura, wo wir zuletzt waren: Ein Halbbruder des legitimen Thronfolgers hatte diesen vertrieben, seinen Vater, den König, ermordet, und sich selbst zum König erklärt. Aus Angst davor, dass der vertriebene wahre Thronfolger zurückkehren würde, hat er dann die Hauptstadt an diesen scheinbar uneinnehmbaren Ort verlagert.

    Genutzt hat es nichts: Als sein Halbbruder (mit einer Armee) tatsächlich zurückkam, haben seine Truppen den Usurpator einfach verlassen, worauf dieser sich auf sein Schwert gestürzt hat. Und der zurückgekehrte, nun legitime König, hat die Hauptstadt prompt wieder zurück verlegt. Tja: Vatermord lohnt sich nicht! 👨‍🏫

    Der Nachwelt, also uns, blieb von der ganzen Episode dann aber ein wahrlich spektakulärer Ort erhalten. Den zu besteigen wir, trotz ziemlich frecher Preispolitik (Ausländer: 32 Euro, Inländer: 30 Cent), nicht bereut haben. Und wir hatten auch Glück mit dem Timing: Genau zu der Minute, als wir wieder unten waren, fing es an zu schütten, und hat seit drei Tagen nicht mehr aufgehört.

    Die erzwungene Pause tut uns aber gut. Die Tage davor waren doch ziemlich anstrengend, und mit der Stimmung ging es langsam aber sicher steil bergab. Wir müssen definitiv noch besser lernen, uns solche Pausen selbst zu gönnen.

    Hier ist jetzt der perfekte Ort dafür: Unsere Hosts sind richtig cool, und wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Sigiriya (die Ortschaft, nicht die Ruinen) ist fest in deutscher Hand. Das nervt zwar einerseits, aber andererseits gibt es in so einer Traveller-Bubble dann jede Menge cooler Bars mit schöner Atmosphäre, wo wir tiefenentspannte Abende hatten.

    Gestern und heute waren unsere Gastgeber dann gar nicht zu Hause, und wir hatten ein großes Haus inklusive Katze für uns. Wir haben ausgespannt, meditiert, Yoga gemacht, unsere Bücher/Blogs gelesen und an unserer Odissi-Karriere gearbeitet. Mitte Februar geht ja unser dreiwöchiger Kurs los, und da der sehr ernsthaft betrieben wird, wollen wir uns mit einem 30-tägigen Onlinekurs vorbereiten.
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