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  • Day 314

    Fjordland Navigator

    November 14, 2019 in New Zealand ⋅ ☁️ 11 °C

    Wolkenverhangene Berge, nahezu schwarzes Wasser. Unendliche Stille oder eben nur die Geräusche der Natur. Ungestüme und fast ungezähmte Wildnis.

    Dies ist das wuchtige Herz einer der wohl schönsten Regionen Neuseelands. Mitten im Fjordland Nationalpark.

    Der Doubtful Sound.

    Dieses mit mehreren Seitenarmen zweitgrößte Fjord im Nationalpark galt es zu erkunden und erforschen. Eine zwei Tagestour auf der Fjordland Navigator bildete einen Abschluss meiner Reise wie er besser nicht hätte sein können.

    Doch startete der Mittwoch erstmal mit Dauerregen. So war auch von der Landschaft während der Anreise, die zuerst über den Lake Manapouri und dann noch mit dem Bus erfolgt, wenig bis nichts zu sehen. Auf dem Schiff angekommen wurde es mal besser mal schlechter.

    Großer Vorteil dieses Wetters, es ergeben sich zu den permanenten Wasserfällen, die immer in die Tiefe stürzen, wirklich noch hunderte von kleinen und großen zusätzlichen Wasserfällen die ohne Regen nicht da wären.

    Angebote für eine kleine Tour abseits des Schiffes gabs auch, ich wählte das Kayak. Am Ende, als wir wieder aufs Schiff gingen, sah ich ein kleines Stück blauen Himmel. Der Beginn von 3 der spektakulärsten Stunden die ich hier jemals erlebt habe.

    Wir befanden uns zu diesem Zeitpunkt in einem der Seitenarme. Zurück im Hauptsound fuhren wir der Tasmansee entgegen, und der sich langsam dem Horizont nähernden Sonne.

    Zeitweise war ich ganz allein vorne am Bug gestanden. Und es wurde sekündlich noch schöner. Das Schiff, durch die Wellen pflügend, auf die offene See hinaus und dazu die Sonne.... das war der Wahnsinn.

    Am Eingang zum Fjord gibt es eine Menge kleiner Inseln, auf denen auch Robben leben. Da gerade die Brutzeit ist, sind auch jede Menge Jungtiere zu sehen gewesen. Durch die engen Passagen sicher hindurch ging es auf die offene See hinaus (ein kleines bisschen) . Aber es hat gereicht. Teils 5 Meter hohe Wellen machten die Fahrt zu einem riesigen Spaß.

    Da die See für das Schiff aber so zu rauh ist, ging es zurück. Da die Navigator nicht nur motorbetrieben ist, wurde der Dreimaster schließlich unter volle Segel gesetzt. Selbst vom Deck aus ein toller Anblick. Ganz ganz kurz, war der Rücken eines Wahls zu sehen in einiger Entfernung.

    Es folgten noch zwei Pinguine auf einer kleinen Insel bevor es zu einem drei (!!!) Gängemenü Abendbuffet ging. Fast jedenfalls, gerade den Teller vollgemacht.... DELPHINE.

    Alle raus, schwer einzuschätzen wie viele es waren, aber etliche. Gesprungen sind sie auch ein paar mal, und selbst aus mehr als 50 oder sogar 100 Meter Entfernung wahnsinnig spektakulär mit anzusehen.

    Diesmal gings dann aber wirklich zum Essen. Es war so lecker. Keine abgedrehten 5 Sterne Sachen... braucht es gar nicht. Aber super gut. Den Wein musste ich als Flasche kaufen, grad den Riesling verkaufen sie nicht im Glas. Ok.

    Wieviele Gläser?

    Eins

    Zum Dessert landete ein Erdbeerkäsekuchen, Schokomouse und drei verschiedene Sorten Käse mit Cracker auf meinem Teller.... dem Himmel so nah.

    Kennengelernt hab ich auch ein paar Leute und wir verbrachten einen tollen Abend. Bevor ich spät ins Bett ging, genossen wir auch noch die Sterne und den Vollmond am Nachthimmel.

    Der zweite Tag begann früh, es war wieder komplett bewölkt, aber dafür so mystisch. Von unserer Ankerposition aus machten wir uns wieder auf den Weg zurück. Erstmal hat es geregnet, war aber egal da diese Zeit zum frühstücken genutzt wurde. Und wie auf Kommando nutzte die Sonne ihre Kraft um genau zum rechten Zeitpunkt immer wieder Löcher in die Wolken zu brennen. Was sich dadurch zu sehen ergab, kann wohl von keiner Kamera wirklich eingefangen werden.

    Wir sahen erneut Pinguine, sogar 7 von Ihnen wie sie es wohl auch genossen mal im Mittelpunkt zu stehen und dann, ganz am Ende des letzten Arms vor der Anlegestelle wurde das komplette Schiff abgeschaltet, jeder wurde gebeten komplett ruhig zu sein und nur zu hören. Die Stille, die Wasserfälle und ein Konzert vieler Vögel waren der Lohn.
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