• Caazapá Abendessen

    November 3 in Paraguay ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute ging’s zur nächsten historischen Station: die Jesuitenmission San Cosme y Damián – oder auf Spanisch Misión Jesuítica de San Cosme y Damián. Eine kleine, aber sehr besondere Anlage mit einer spannenden Geschichte, die auch heute noch als Kirche genutzt wird.

    Diese Mission wurde im 17. Jahrhundert von den Jesuiten gegründet, um das indigene Volk der Guaraní in einer Art geschützter Gemeinschaft leben zu lassen. Die Jesuiten – ein katholischer Orden, entstanden im 16. Jahrhundert – waren bekannt für ihre Bildungsarbeit. Sie gründeten Schulen, brachten Handwerkskunst, Musik und Landwirtschaft in die Region und setzten sich gleichzeitig stark für den Schutz der Indigenen ein. Die „Reduktionen“, wie die Siedlungen genannt wurden, waren also eine Mischung aus Dorf, Schule und Kloster – ein einzigartiges soziales Experiment ihrer Zeit.

    San Cosme y Damián ist besonders bekannt, weil hier einer der Missionare, Pater Buenaventura Suárez, als Astronom arbeitete. Im 18. Jahrhundert baute er dort eines der ersten Observatorien Südamerikas und beobachtete Sterne und Planeten – mit einfachen, selbst gebauten Instrumenten. Noch heute gibt es an diesem Ort eine kleine Sternwarte und regelmäßig astronomische Vorträge (den wir auch bekommen haben), die an seine Arbeit erinnern.

    Am Abend haben wir dann in Caazapá Freunde getroffen und gemeinsam gegessen. Ein richtig schöner Austausch – wir haben viel über das Leben dort erfahren und auch über eine deutsche Auswanderer-Kommune, die sich in der Region niedergelassen hat. Spannend zu hören, wie unterschiedlich die Lebensgeschichten sind und was Leute tun, um ihre Träume und Ziele zu erreichen.
    Read more