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  • Day 2

    Nuraghe La Prisgiona

    May 25, 2017 in Italy ⋅ 22 °C

    Heute geht es Richtung Westen, das Fahrziel heißt Castelsardo. Unterwegs ergeben sich zwei Zwischenstopps, die zu einer archäologischen Rundreise einladen. In der Heidelandschaft rund um die Stadt Arzachena finden sich Stätten der pränuraghischen und nuraghischen Zeit.

    Das Gigantengrab Tomba dei giganti di Coddu Vecchiu liegt bei Arzachena in der Provinz Sassari. Diese Bauten sind die größten prä-nuraghischen Kultanlagen Sardiniens und zählen europaweit zu den spätesten Megalithanlagen. Die über vier Meter hohe, perfekt erhaltene Eingangs-Stele ist besonders beeindruckend. Auf der großen Steinplatte erkennt man nicht nur einen kleinen Eingang, sondern ganz deutlich auch das rechteckige Relief einer Tür. Hinter der Stelenwand liegt die über zehn Meter lange Grabkammer - eine rechteckige, gedeckte Grabgalerie mit Steinkisten und Decksteinen.

    Auf Sardinien gibt es wohl mehr als 7000 Nuraghen. Die Nuraghenkultur ent-wickelte sich etwa um 1600 v. Chr. während der Bronzezeit und wurde nach den von ihr errichteten Steintürmen, den Nuraghen, benannt. Die bei Arzachena gelegene Anlage Nuraghe La Prisgiona war einst die bedeutendste Nuraghen-Siedlung Nordost-Sardiniens. Auch seine Architektur, die so genannte Tholos-Bauweise mit falschem Gewölbe und präzise gearbeiteten Steinquadern, ist einmalig in der Gallura. Der Name Prisgiona bedeutet auf galluresisch "Gefängnis". Bislang gewonnene historische Belege weisen auf eine Nutzung zwischen dem 14. und dem 9. Jahrhundert v. Chr. hin. Der runde Hauptturm (Mastio) und zwei Nebentürme sind zusammen mit dem größeren Hof von einer Umfassungsmauer umgeben. Der Mastion ist noch mehr als sechs Meter hoch und besitzt eine falsche Kuppel. Das Dorf um die Bastion besteht aus etwa 90 Einzelbauten, der größte Teil des Nuraghen-Dorfs liegt jedoch noch verborgen.
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