• Fazit: (Nord-) Norwegen

    June 18, 2022 in Norway ⋅ ☀️ 16 °C

    Zum Abschluss der Reise versuche ich es mal mit einem kleinem Fazit über Nordnorwegen. Für Oslo hatte ich mir nur einen Tag Zeit genommen, allerdings fand ich die Stadt irgendwie entspannt. Vielleicht lag es auch an dem schönen Wetter an dem Tag oder an der Fahrt mit dem eScooter, was echt Spaß gemacht hat. Aber ich denke, Oslo hat für ein Wochenende auch einiges zu bieten.

    Insgesamt hat mir Nordnorwegen sehr gut gefallen. Natürlich zuallererst ist es ein Paradies für Naturliebhaber. Nicht nur die herrliche Landschaft, die Straßen immer am Wasser entlang, im Hintergrund die Berge. Das Wetter ist selbstverständlich dem Breitengrad entsprechend kühl, teilweise auch jetzt im Juni unter 10 °C, aber das sollte man wissen. Die Leute hier sind sehr entspannt, das Land ist auch sehr sicher. Es scheint auch ein grundsätzliches Vertrauen hier zu geben. Ich kann mich noch erinnern, vor viele Jahren in Schweden, da wurde nicht mal die Haustür abgeschlossen, wenn man ging. Die Zeiten sind bestimmt vorbei, aber bei den Cottages, die ich hier hatte, hab ich nie von jemanden den Schlüssel bekommen, er steckt und bleibt stecken. Für Camper, ob Wohnmobil oder Zelt, ist das sicher ein Paradies, auch wenn ich persönlich nicht mehr zelten mag. Selbst für ein Wohnmobil ist mir das noch zu kalt, ich mochte es einfach, bei warmen Außentemperaturen am Lagerfeuer sitzen zu können.

    Gern hervorheben möchte ich (noch einmal) die herrliche Zeit des Mittsommers. Es wird hier einfach nicht dunkel, das Dämmern war nur den Wolken zuzuschreiben, sonst ist in der Zeit von Ende Mai bis Ende Juli die helle Nacht hier allgegenwärtig. Nicht nur dass ich es toll finde, es macht ja auch das Reisen einfacher, hat man doch theoretisch keinen Stress, wenn man nicht im Dunkeln fahren mag.

    Was man allerdings auch erwähnen muss, sind die horrenden Preise für deutsche Verhältnisse. Schon Island war nicht billig, aber das hier fand ich noch krasser. Der Benzinpreis (sicher auch den generellen Umständen geschuldet) liegt bei 2.30- 2.70 EUR/Liter. Die Lebensmittel, hui... die Preise für die Unterkünfte schwanken auch sehr. In Sortland hatte ich ein schönes Hotel vergleichsweise billig mit gut 100 EUR, während ich für eine Hütte auf einem Campingplatz, für meinen geschmag nicht gut ausgestattet und in die Jahre gekommen, gut 30 EUR mehr bezahlt hab. Was ich auch etwas anstrengend finde, ist die Energieverschwendung, die hier gelebt wird, und dieses permanente "Brauchst du einen (Plastik-) Beutel?"

    Ein wenig schräg fand ich, dass die (einzige Land-) Straße zum Nordkap mal eben für Tage gesperrt wurde. Nicht nur dass es meine Reisepläne durchkreuzt hat, es war einfach auch ärgerlich. Ich hätte nicht gedacht, dass das in eine europäischen Land einfach so gemacht wird. Ampeln an Baustellen werden auch überschätzt, man kann das zusätzlich auch mit Autos und Menschen regeln ;-)
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