Satellite
Show on map
  • Day 209

    Der Bryce ist heiß

    May 24, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 21 °C

    Süd-Utah, 1959. Walt Disney, Ralph McQuarrie und ein noch recht junger Bob Ross beschließen bei einem höchst konspirativen Treffen der US-Regierung, der Gegend um Tropic ebenfalls eine Attraktion zu bescheren...denn das kleine Städtchen im Garfield County ist mittlerweile das einzige ohne eigenem Nationalpark.
    Nach langen, geheimen Planungsphasen, einigen "Unfällen" eingeweihter Geheimnisträger und mehreren Budgetkürzungen ist es endlich soweit: der Bryce-Canyon-Nationalpark wird eingeweiht.

    Ob sich das wirklich so zugetragen hat, ist fraglich, aber wenn man sich Bryce anschaut, könnte man das wirklich glauben. Der Park ist recht klein, an einem Tag gut erkundbar, und wahnsinnig schön. Wenn man zum ersten Mal vom Sunrise Point auf das sogenannte "Amphitheater" hinunterblickt, bekommt man das Gefühl, dass der Anblick nicht natürlich sein kann, so unglaublich perfekt wirkt es – wie eine außerirdische Filmkulisse, in der vereinzelt idyllische irdische Landschaften eingefügt wurden. Überall springen zutrauliche Eichhörnchen, Erdhörnchen und Rehe rum, die dir aus der Hand fressen würden, wenn das Füttern nicht strikt verboten wäre. Kein Scheiß.

    Eines ist bei unseren ganzen Besuchen der Nationalparks ebenfalls erstaunlich: man könnte meinen, es gäbe nichts, was einem beim nächsten noch groß begeistern könnte. Immerhin befinden sich alle mehr oder weniger auf dem Colorado Plateau, sodass die Gesteinsformationen sich wiederholen müssten, ebenfalls die Einflüsse, die auf die Felsen im Laufe der letzten Millionen Jahre gewirkt haben. Und trotzdem wurden wir bisher bei jedem Park von der gleichen, fast ehrfürchtigen Begeisterung ergriffen, wenn wir zum ersten Mal reinfuhren. Jeder Park ist anders, und jeder Park versetzt uns immer wieder in kindliches Staunen.

    So auch beim Zion National Park gestern. Während der Bryce Canyon eher klein ist und aufgrund seiner Hoodoo-Formationen sehr filigran wirkt, begeistert Zion durch seine massive Größe und schiere Wucht – man fährt rein und wird regelrecht von den hohen Steilwänden und massiven Felsblöcken erschlagen. Der Park ist in jeder Hinsicht gigantisch, besitzt zahlreiche Wanderwege und ist eigentlich nicht an einem Tag vernünftig zu ergründen; wir suchten uns zwei Routen aus, die etwas anspruchsvoller und somit nicht so ganz überlaufen waren (für die Kenner der Gegend: Angels Landing und Upper Emerald Pool Trail). Das angehängte Video zeigt die Einfahrt in den Park.
    Read more