• Kiruna: Welcome to Lapland

    Mar 1–5 in Sweden ⋅ ❄️ -5 °C

    Jetzt wo ihr schon so weit mit eurer Vorstellungskraft mit uns mitgereist seid: schließ' doch noch einmal die Augen und stelle dir einen tiefverschneiten Winterwald vor. Die Sonne strahlt hoch über Lappland und lässt jede einzelne Flocke der dicken weißen Schneedecke funkeln und glitzern, so dass die ganze Umgebung noch heller erscheint. Was für ein "warm welcome" trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt.

    Willkommen in Lappland! Das zu Hause von Santa Claus und seinen Rentieren, den Nordlichtern und Kaffeeflatrates. (Spoiler: eines dieser Dinge konnten wir nicht sehen.. was meint ihr was es war?)

    Kiruna ist eines der letzten Dörfer, bevor es über die Grenze nach Norwegen geht. Verträumt, verschneit und unscheinbar.... liegt es auf der Zugstrecke des Arctic Circle Train von Stockholm nach Narvik und ist vorallem bekannt für seine riesige Eisenerzmine, die größte seiner Art.
    Vielmehr jedoch geflashed vom Winterwunderland, erleben wir großartige (Sonnen-) Tage und die Jagd nach 2 Dingen: Eisbaden und Nordlichtern! Beides haben wir uns irgendwie einfacher vorgestellt!

    Es gibt in Schweden zwar über 250.000 Seen und über 100 verschiedene Begriffe für Schnee, aber find mal so ein Loch im Eis! Fehlanzeige. Die Eisdecken sind einfach enorm dick. Beim Herumfragen wird uns das Eisbaden zwar im Zusammenhang mit der Sauna angeboten "It's not just Sauna, it's a 10 Steps experience with a, we call it: "finish aufguss"". Ja schön für deine Saunaerfahrung mit finnischem Aufguss, würde diese nicht ungelogen 600 Euro kosten, hätten wir es uns vermutlich sogar überlegt. Aber für 600 Euro kann ich auch nach Deutschland fahren, dort in die Sauna gehen und wieder zurück kommen und hab wahrscheinlich immernoch die Hälfte übrig! 😄

    Generell ist eh alles unsagbar teuer. Von wegen nur Alkohol! Nee nee. Lebensmittel, Diesel und naja, Spaß kostet ja eh, und dann auch noch in einem touristischen Ort wir Kiruna (Im Sommer ist hier wohl absolut tote Hose, dann müssen eben die Wintertouris das ausgleichen).
    Wir plündern unsere Reisekasse also eher bei "Fika-Abenteuern" und im hiesigen Supermarkt.

    Aber eine Sache gibt es da ja noch und die sollte ja eigentlich "for free" sein: Die Nordlichter - Aurora Borealis!
    Die bunten Lichter, die entstehen, wenn geladene Teilchen des Sonnenwinds auf die Erdatmosphäre treffen und mit Sauerstoff oder Stickstoff reagieren. Diese sollen zu dieser Jahreszeit eigentlich im Schnitt alle zwei Nächte zu sehen sein.

    Nach Tag Nummer drei haben wir uns so langsam gefragt, woran es wohl liegt, dass wir sie noch nicht gesehen haben, haben wir doch die Rentiersuppe, zu der unser Gastgeber "Stik" uns am ersten Abend eingeladen hat, fleißig aufgegessen!
    Es nützt nichts. Wir beschließen uns ein Auto zu mieten um noch weiter raus zu fahren. Raus in die Wildnis, weg von Zivilisation und Lichtverschmutzung.

    Was wir finden ist ein Traum! Riesige zugefrorene Seen über die wir spazieren, wir wandern ein Stück des Kingsleven Weitwanderwegs (einer der berühmtesten in der Welt), versüßen uns unseren letzten Tag mit so viel heißem Kakao, bis uns die Nordlichter schon fast gar nicht mehr so wichtig ist.

    Was soll ich euch sagen, wie es so ist, wenn man mal loslässt. Auf unserem Weg zurück nach Kiruna, auf einmal ein Schimmern links neben uns. EIn Schimmern, aber es sind nur Wolken... Ein Schimmern, aber es ist nur die Silhouette eines Berges... ein Schimmern, aber es ist nur... DIE NORDLICHTER!

    Gerade als wir es aufgeben wollten tanzen Sie über uns in einem sanften grün. Erleuchten den großen zugefrorenen See und unsere strahlenden Gesichter. Wir haben es geschafft und wir starren wie gebannt Minutenlang dem Naturschauspiel zu!

    Ein magischer Platz auf Erden und wie es der Zufall wollte, es war der Platz wo wir am Vormittag eines jenen Tages schon unsere Eisbadestelle gefunden hatten. Die Welt meinte es gut mit uns... Und so tuckern wir gemütlich nach Hause, träumen von bunten Lichtern die uns vom Himmel her zuzwinkern und uns den Abschied nicht mehr so schwer haben werden lassen.

    Morgen heißt es nämlich Abschied nehmen. Abschied nehmen von Mörti, der wieder die Heimreise antritt. Abschied nehmen von Kiruna, dem Ort in dem wir uns wieder ein bisschen näher gekommen sind, Willkommen auf einer Reise, die ab jetzt alleine weiter geht...
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