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    Dogsitting in Tallinn

    11–24 mar, Estonia ⋅ ☁️ 0 °C

    Dogsitting? Was ist das eigentlich?
    Stellt euch vor, ein Hundebesitzer muss für eine Weile verreisen. Hier bietet es sich an, wenn es jemanden geben würde, der in dessen Abwesenheit, auf Hund und Haus aufpasst... Et voila! Gesucht, gefunden und für gut befunden!

    Aber wo findet man so etwas eigentlich??
    Die Lösung findet sich, wie so oft heutzutage, in den weiten der Internets.. Auf verschiedenen Plattformen werden "Sitting.Gesuche" auf der ganzen Welt offeriert. Von Hund über Huhn, bis hin zum Goldfisch oder dem Ehemann (ok diesen vielleicht eher auf anderen Plattform, aber sonst ists ja manchmal auch das Gleiche :P). Alles über drei Klicks und etwas Neugierde zu finden.

    Da ich (wie immer) nicht ganz fertig geworden bin mit meiner Reisevorbereitung und mir eh noch etwas Zeit geben wollte, gut ins Work-and-Travel-Leben einzusteigen, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, entlang meines Weges ein paar Tage zu "pausieren", die ersten Eindrücke sacken zu lassen und weitere Schritte vorzubereiten.
    Und wie ich so durch die weiten des world wide web umhersegelte, erschien mir plötzlich: Katlin. Katlin mit ihren 2 Vierbeinern Frankie und Bruce (bei Letzterem ist der Begriff "Beine" allerdings schon sehr optimistisch verwendet, als Dackel hatte er davon nicht allzu viel).

    Die drei leben in in einem kleinen Vorort vor Tallin, Hauptstadt Estlands und perfekter Zwischenstopp auf meiner Reise Richtung Süden. Ein kurzer Videocall noch von Deutschland aus hatte den Deal schon vor rund 2 Wochen klar gemacht, und nun war es soweit.
    Nach 3 Schiffsstunden von Finnland nach Estland und einer knappen halben Autostunde, mit einem etwas verbitterten Taxifahrer, der mir erste eisige baltische Eindrücke vermittelte, erreiche ich den, an Hamburg Norderstedt erinnernden Vorort Peetri, wo die drei mich bereits erwarteten.

    Die Basics waren schnell besprochen und wie wir uns grad kennengelernt haben, war Katlin auch schon weg. Weg auf dem Weg nach Kanada. Und ich da. In einer großen weißen 100qm2 Wohnung mit riesigem Fernseher, riesigem Bett, einer riesigen Küche und den 2 kleinen Doggies. Hier sollte ich also für die kommenden 2 Wochen bleiben, fleißig Gassi gehen, zum Sport gehen, mich darüber aufregen wie unglaublich kalt es die ganze Zeit in Estland noch ist um dann wieder Gassi zu gehen...

    Ich arbeite viel, starte mit Vollgas in die Selbstständigkeit. Schreibe Texte, verhandle mit neuen Geschäftspartnern. Alles neu, alles aufregend. Zum Glück, dass da alles andere nicht ganz so aufregend war.
    Ich befinde mich in einem Minikleinen Kosmos, von Haustür bis Supermarkt. Weniger wild mehr Komfortzone, dachte ich! Weit gefehlt!

    Die 2 wilden Raubtiere stellen mich, mit ihrer nicht ganz so ernstnehmenden Haltung was die Stubenreinheit angeht, auf die Probe. Die Abgekehrtheit meiner Nachbarn und anderer Gassi-Geher:innen verunsichert mich (was aber wahrscheinlich eher meinem angespannten und konzentrierten Blick lag wenn wir an anderen Hunden vorbeiliefen, welcher vermutlich sehr abschreckend wirkte). Umso mehr werden Mann und Maus lautbellend begrüßt, wenn sie nur schon daran denken, an unserer Haustier vorbeizugehen.

    Nach 2 Wochen bin ich froh die beiden Rabauken wieder abgeben zu können. In unserer kurzen intensiven Beziehung, haben wir zwar gestritten. Z.B. wenn Bruce vor meinen Augen und bei geöffneter Gartentür wieder ans Stuhlbein pinkelte... Wenn Frankie sich wieder lieber ins Bett als ins Körbchen gelegt hat oder wenn der Wind so eisig war, dass keiner von uns das Haus verlassen wollte.
    Alles war aber halb so schlimm, wenn wir Abends zusammen im "Körbchen" (die 2m große Hundecouch, jedoch die einzige) kuschelten oder auf unseren Morgensportrunden aller Ärger sich in Luft auflöste,

    Was nicht alles dazugehört, zu einem Job als Hundemama. Chapeau an alle die eine solche Verantwortung tagtäglich tragen!

    Katlin kommt heute zurück von ihrer Dienstreise und für mich ist es Zeit weiterzuziehen. Weiter Richtung Süden. 6 Grad sollen es in Riga sein, Lettlands Hauptstadt an den Ausläufen der Ostsee...
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