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- Day 66
- Thursday, May 1, 2025 at 5:52 PM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 127 m
SerbiaGemeinde India45°9’54” N 20°1’44” E
Es ist nicht, wie es aussieht!
May 1 in Serbia ⋅ ☀️ 25 °C
Cortanovci - Belgrad: (63km - 2:50h)
Ja ich weiß was ihr jetzt denkt: Ach jetzt erzählt sie wieder von Vogelgezwitscher, friedvollen Sonnenauf- und Untergängen an der Donau. Jaaa, nee! Falsch gedacht. Das Bild lügt! Nicht gänzlich aber es verrät etwas nicht:
Nach meinem glückseligen Ende der gestrigen Tour durch die Weinberge, finde ich diesen, auf Google ganz anmutig dreinschauenden Schlafspot. Als ich ankomme sind ein paar Jugendliche dort, wir stören uns nicht. Ich fahre ein paar Meter weiter, krabbele ein wenig durchs Unterholz und finde den Platz den ihr oben im Bild seht.
Es ist schön hier. Aber um ehrlich zu sein, auch etwas dreckig (es erinnert an die Stotternheimer Seen, wo Grillfreunde einfach gern vergessen, dass einige der Hinterlassenschaften dort vorher noch nicht lagen) und so am sandigen feuchten Ufer lässt es sich auch schlecht sitzen. Außerdem (bisher echt kein Thema) jetzt ist sie aber da, die Fingernagelgroße "ssssss"-Plage: Mücken!
Ich will nicht jammern, den Sonnenuntergang kann ich auch aus dem Zelt beobachten, ich schnorpse genüsslich mein Käsebrot mit Hummus und schlafe zufrieden ein.
Mitternacht: Ich werde wach. Laute Bässe durchdringen meinen Schlaf. Okay morgen ist auch hier Feiertag, sollen sie mal feiern!
02:00 Uhr Das wummern des Basses schmeißt mich von der Luftmatratze. Serbische Gesänge durchdringen meine Träume...
04:00 Uhr: Ich sehe schon den ersten Lichtstreif der bald aufgehenden Sonne am Horizont. Ich höre Autotüren knallen... ob die Party nun zu ENde ist?
06:00 Uhr: Ruhe! Ich weiß nicht wann die Party vorbei war aber nachdem ich mich tief in meinen Schlafsack gekuschelt habe und wieder eingeschlafen bin, hat wohl auch die Partymeute ein alkoholisiertes Ende gefunden, vermutlich weil der Alkohol den stecker gezogen hat, anders kann ich es mir nicht erklären, warum ich mich, gerade zum magischsten Tagesmoment, dem Sonnennaufgang, schlafen legen sollte...
07:00 Uhr: Ich krabbel aus dem Zelt. Etwas in mir jagt mich schon wieder, schnell weiter zu fahren. Nur warum? In Belgrad erwartet mich nichts außer Stadt, also genieße ich den Moment der Ruhe, lass Zelt und Klamotten von der Morgensonne trocknen..
"Hello!" Ich drehe mich um. Ein zugegeben ziemlich gut aussehender Mann Mitte 40 ruft mir zu. "Coffee?" "Ähm, yes sounds nice!" Als er 5 Minuten später zurück kommt, hat er zwar keinen Kaffee in der Hand, aber 2 Bier. Klar, es ist Feiertag, 7:30 Uhr und nach einer durchzechten Nacht, kann ich seinen Drang zum Biertrinken sogar ein bisschen verstehen. Allerdings betrifft das ja nicht mich und ich verneinen freundlich. Tja, nimm es mal mit der Gastfreundschaft der Serben auf. Das ist wie wenn du zur Oma sagst: "Nein danke Oma, ich möchte keine 4. Portion, ich bin so voll." Und zack, hast du noch 2 Klöße auf deinem Teller. Und wehe du isst die nicht! :D Also sippe ich zumindest an meinem Bier... bei Sonennaufgang... 7.30 Uhr :D
Wir kommen kurz "ins Gespräch", soweit man in Gespräch kommen kann, wenn man keinen gemeinsamen Sprachnenner hat. Goran heißt mein neuer Bekannter. Wir geben unser bestes uns mit "Handy und Füßen" zu verständigen. Er lädt mich zum BBQ mit seinen Freunden ein, gleich nebenan (ach was^^) und wir verabschieden uns auf gleich...
*Unz, unz, unz..* Und weiter geht die Party! Vorbei die Morgenruhe. Ich packe zusammen um mich von meiner morgendlichen Bekanntschaft zu verabschieden und meine letzten Kilometer in die Hauptstadt anzugehen.
Naja, talking about Serbian Gastfreundschaft. Natürlich funktioniert das nicht so einfach. Außerdem stelle ich fest, dass neben Goran, Sasch und Milan noch dutzende andere Gruppen sich an dem Platz an der DOnau zusammengefunden zu haben um den Feiertag zu zelebrieren. Es räuchert aus allen Ecken, ANgeln werden ausgeworfen (mehr symbolisch, weil Bier und BBQ doch mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Ja was soll ich euch sagen. Das war echt cool! Wir spielen Karten, ich werde mit allem möglichen "gemästet", was die Kühlbox hergibt wir tauschen uns aus mit allem was unsere Kommunikationswerkzeugkasten hergibt und haben echt einen schönen Vormittag. Ich erlebe serbische Kultur hautnah, Bier, Zigaretten, Fleisch und gaaaanz viel Gastfreundschaft! Ein richtiger Männer-Angel-Feiertag (der nur von Saschs Frau "gestört" wir, die alle halbe Stunde anruft um sicher zu gehen, dass alles gut ist :D).
Ich misch mich da auch nicht weiter ein und mache mich nach diesen geselligen Stunden am frühen Nachnmittag auf den Weg nach Belgrad.
Hier werde ich wieder ein paar Tage verweilen. Ich muss unbedingt Wäsche waschen! Aber immerhin finde ich so immer einen Platz :PRead more












