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- Giorno 83
- domenica 18 maggio 2025 00:00
- ☁️ 12 °C
- Altitudine: 159 m
BulgariaPlowdiw42°8’31” N 24°44’60” E
Kakao-Happy-End (Bulgarien-Zusammenf.)
18 maggio, Bulgaria ⋅ ☁️ 12 °C
Bulgarien!
Du hast gegeben und du hast genommen! Du hast gezogen und du hast geschoben. Du hast geschockt und du hast versöhnt. Durch dich habe ich Krämpfe in den Wangen bekomme vom vielen Grinsen, anstatt von Krämpfen in den Beinen trotz einiger Höhenmeter und du hast es geschafft dass ich einen einzelnen Song über 200km in Dauerschleife höre. Ich habe jetzt ein kribbeln im Bauch wo anfangs mir die Enttäuschung meinen Appetit verdorben hat.
Bevor ich Bulgarien verlasse ist mir folgendes passiert. Eine Geschichte die so sinnbildlich für das Land steht, welches mir alles aufgezeigt hat, was zu einer Reise dazugehört, weshalb ich sie euch erzählen muss. Sie bezieht sich auf das STartbild:
Ich habe euch von den Kaffeeautomaten erzählt, die in Bulgariens Städten in allen Straßen und Ecken zu finden sind. Der Kaffee und Kakao kostet hier meist 1 Lew (50 Cent). Ich habe mir einen Lew aufgehoben, um mir am letzten möglichen Punkt, an der Grenze zu Griechenland, einen solchen Kakao zu holen. Gesagt, getan. Mit meinen bulgarischen Münzen bewaffnet, steuere ich zielstrebig auf einen der drei Automaten zu, die neben dem "Dutyfree-Laden" im Grenzbereich stehen, werfe meine "Stotinki" (Centmünzen) in den viel zu großen Schlitz für diese kleinen Münzen. Der Automat schüttelt sich kurz, spuckt einen Becher mit Zucker und Plastestäbchen aus (ja nachhaltig geht definitv besser!) und... Nichts. "Out of order" steht nun auf dem Display...
"Neeeeiiiin!!!", ruft meine enttäuschte Vorfreude stumm aus mir heraus. So ein Mist, dann eben doppelt "un"-nachhaltig und ohne Kakao nach Griechenland.
Ich checke ob ich meine Münzen vielleicht wieder aus der Ausgabefach herausnehmen und erneut verwenden kann. Leider nicht. Aber: Oh! Was ist denn das? Da liegt doch noch 1 Lew! Mein Vorgänger/in hat wohl sein Rückgeld vergessen, Glück für mich! Und es gibt doch noch ein Kakao-Happy-End. Der Ladenbsitzer, der den Faux-pas bereits bemerkte, kommt zudem mit einem weiteren Lew zur Tür heraus. Besteht darauf, dass ich diesen für einen weiteren Kakao nutze. Diskussion: Unmöglich!
Und so rolle ich, doppelt kakaoisiert nach Griechenland...
Bulgarien war genau dieses Auf und ab für mich, wie es diese Geschichte sinnbildlich wiedergibt!
Enttäuschungen über Menschen, die ihr Wort vergaßen und enttäuscht über die eigenen Prioritäten, die ich im Nachhinein gern anders gesetzt hätte.
Enttäuscht über die eigene Dummheit mein Handy und damit einen Großteil meiner Radreiseerinnerungen im Gewitterguss an "Pachamama" überlassen zu haben, Gesundheitlich niedergeschlagen und doch genau in diesem Moment aufgefangen von Herzensmenschen wie Anni, die mir dabei hilft, in einem Land wo kaum Englisch gesprochen wird und viele Menschen (vielleicht dadurch?!) reserviert scheinen, ein neues "altes" Handy zu organisieren...
Aufgefangen von einem Radreisebuddy, Manu, der mir erst so gar nicht als auf meiner Welle erschien und dessen unbändiges inneres Kind und Lachen ich aber jetzt schon vermisse, wenn wir mal einen Tag nicht zusammen radeln.
Wie viel (Entdecker-)freu(n)de lassen wir uns wohl in unserem Leben entgehen, weil wir nach einem einzigen ersten Eindruck entscheiden, Wege zusammenzugehen oder eben nicht...?
So hilft mir dieses Mindset auch über den ersten Eindruck Bulgariens hinweg. Geschockt von diesem Land, was erst runtergekommen, stehengeblieben und zerfallen auf mich wirkt. Die Menschen sind reserviert, wenn ich nicht gerade an den Sexarbeiterinnen vorbeifahre die mir freundlich zuwinken.
Doch Kilometer für Kilometer entdecke ich die Schönheit dieses Landes. Landschaftlich, menschlich, kulturell. Das Land in dem man "Ja" sagt aber dabei den Kopf schüttelt, wo die kyrillischen Buchstaben "erfunden" wurden und man gern auch mal einen Rakia zum Frühstück trinkt.
In Plovdiv verliebe ich mich letztendlich vollends in das Land. Noch Morgens steht mir der Schock im Gesicht geschrieben: Eine Radtaschen und Zelt, geklaut! Abends wünsche ich mir, dass dieses Land nicht "aufhört", während wir bei meiner neuen Lieblingsband den Sommerabend neue Freundschaften knüpfen. Ob auf kurz oder lang... wer weiß das schon. doch es führt dazu, dass ich heute auf dem Rad sitze, Istanbul nur noch ein "Katzensprung" entfernt. Umso näher ich meinem Ziel nun komme umso schneller vergehen die Kilometer und umso weniger bereit bin ich, diese Reise zu beenden...
Yang!Leggi altro


