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  • Day 195

    Feliz Christmas aus Costa Rica 🎅🇨🇷

    November 11, 2021 in Costa Rica ⋅ ⛅ 23 °C

    Wir haben es geschafft. Wir sind in Costa Rica angekommen und senden euch sonnige Weihnachtsgrüße 🎅. Aber von Anfang an:
    Am Donnerstag klingelte uns der Wecker um 6:00 aus dem Bett. Packen, frühstücken, vergeblich versuchen aus dem ATM Bargeld zu bekommen und dann los zum Wassertaxi. Mit Vollgas fuhren wir nach Almirante, ohne dass Rücksicht auf andere Boote genommen wurde. Schwell muss man hier wohl nicht vermeiden. In Almirante halfen uns zwei Männer mit unserem Gepäck beim aussteigen und fragten uns wo wir hin wollen. Darauf hin boten sie uns ihren Shuttelservice an, den wir dankend ablehnten, da wir den Bus nehmen wollten. Sie waren etwas enttäuscht, erklärten uns aber noch den Weg zum Terminal de Transporte wo direkt ein Busfahrer uns zu winkte und unsere riesigen Rucksäcke im Kofferraum verstaute. Die Hilfsbereitschaft ist unglaublich. Und auch wenn man einen Service ablehnt, wird trotzdem geholfen und Tipps gegeben.
    Dann ging die 40 minütige Busfahrt nach Changinola los. Dort angekommen boten uns wieder zahlreiche Taxifahrer ihre Dienste an. Andere Menschen erklären uns, wo wir den nächsten Bus zur Grenze bei Guabito finden. Auch dieser Reiseabschnitt verlief reibungslos. An der Grenze angekommen, war es wichtig zunächst einen Ausreisestempel aus Panama zu bekommen, da man ohne in Costa Rica dann richtig Ärger bekommen kann. Aber wenn man nicht weiß, wo was stattfindet, könnte man auch erstmal ohne Ausreisestempel über die Brücke nach Costa Rica. Und dort angekommen hat an der Straße auch keiner kontrolliert, ob wir wirklich zum Migration Office gehen. Die Leute erklärten uns wo wir das Migration Office finden. Das verlief alles unproblematisch. Dann ging es zur Brücke, an der ein Drogenspührhund der Grenzpolizei zunächst unsere Rucksäcke kontrollierte. Alles in Ordnung. Unsere Süßigkeiten haben den Hund auch nicht interessiert ;)
    Dann ging es über den Grenzfluss. In ihm erkannten wir schwimmende Grenzposten, die mit ihren vielen Zähnen und ihrer großen Klappe die Menschen davon abschrecken, einfach ins andere Land zu schwimmen🐊.
    Auf der andere Seite der Brücke mussten wir coronabedingt unseren QR Code unseres Gesundheitsnachweises vorlegen, den wir am Vortag im Internet ausgefüllt haben. Dann wurde noch unsere Körpertemperatur gemessen. Alles in Ordnung, obwohl uns durch die Sonne und das schwere Gepäck echt warm geworden ist. Wir bekamen einen kleinen Zettel fürs costaricanische Einreiseoffice. Dort wurden wir noch einmal nach unserem QR Code gefragt, was wir für ein Beruf haben und wo wir die nächste Unterkunft haben. Dann bekamen wir unseren Stempel und fragten nach dem nächsten ATM und einem Bus Richtung San José. Mit dem ATM waren wir nicht erfolgreich aber der Busfahrer nach Limón nahm auch gerne unsere Doller. Dann ging die zweistündige Fahrt durch die Bananenplantagen los. In Limón mussten wir nun den direkten Bus nach San José finden. Die Leute waren dabei sehr aufgeschlossen und hilfsbereit, so dass wir gerade noch rechtzeitig die letzten Plätze im Reisebus ergattern konnten. Kurz vorher haben wir noch einmal einen erfolglosen Versuch unternommen Geld abzuheben. Während der Bustour nach San José hatten wir während einer Pause noch eine weitere Chance Geld abzuheben, die allerdings auch vergeblich war. So langsam machten wir uns Sorgen, aber mit dem Wechselgeld konnten wir uns zumindest eine Simkarte kaufen und dann per Uber zum AirBnB kommen. Fix und fertig kamen wir nach zwölf Stunden Fahrt endlich an und wurden freundlich empfangen. Nach ein paar Spaghetti fielen wir dann nur noch ins Bett.

    Am nächsten Tag stand zum einen Bargeld besorgen und zum anderen das Mietauto abholen auf unserer Liste. Doch vorher wurden wir von unserer Gastgeberin Raquel und ihrer Familie mit Kaffee und Pancakes verwöhnt. Gut gestärkt machten wir uns dann los ins Zentrum von Alajuela. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir einen Bankautomaten. Und dieses Mal klappte es auch endlich, auch wenn Nils etwas besorgt war, als zwar Geld ausgespuckt wurde, aber seine Kreditkarte nicht. Aber nach einiger Zeit hat auch das geklappt. Alles kleine Abenteuer :D
    Uns blieb noch genug Zeit für einen Spaziergang durch die Stadt. An einer Kirche, die wir besuchen wollten, wurden wir direkt von einem Mann Namens Rodrigo angesprochen, der uns was zur Kirche erzählen wollte. Daraus entwickelte sich ein interessantes halbstündiges Gespräch, in dem er uns viele Reisetipps für sein Land gegeben hat. Nach dem Kirchenbesuch machten wir noch eine kleine Snackpause im Stadtpark. Dort beobachtete Jessi, wie Kinder Eichhörnchen und Tauben fütterten. Das wollte sie natürlich auch direkt einmal ausprobieren, bekam Futter einer Dame und gab dem süßen Eichhorn einen Sonnenblumenkern.

    Auf dem Rückweg trafen wir dann noch zwei Kanadier, die uns in der Kirche gesehen haben und uns ansprachen. Auch hier bekamen wir wieder wertvolle Tipps für unsre Reise. Aber auch Covid 19 ist in diesen Gesprächen häufig Thema.

    Nach unserem Stadtbummel fuhren wir entspannt per Uber zur Autovermietung. Hier wurden wir freundlich empfangen und mit der Übergabe klappte alles super. Tagesziel erfüllt und Erleichterung kehrte ein. Wir fuhren noch etwas essen und einkaufen und stellten uns auf einen entspannten Abend zu zweit ein.

    Bei der Unterkunft angekommen öffnete uns Lizbeth, die Schwester von Raquel per App das große Einfahrtstor. Anscheinend hatte sich die komplette Familie im Garten getroffen. Auf dem Grundstück leben neben Raquel, ihrer Mutter, ihrem Mann und Ihrer Zwillinge auch ihre Schwester mit Familie. Es gab auch noch einige andere Gesichter, die aber immer mal wieder auftauchten und verschwanden. Wir unterhielten uns kurz mit Lizbeth und auf einmal kam die ganze Familie dazu und man kam direkt ins Gespräch. Jessi mehr, Nils weniger. Er versuchte mit seinem Anfängerspanisch von vor über zehn Jahren zumindest den Kontext zu verstehen. Die Kinder Nicole und Marco konnten aber Englisch und so konnte auch Nils sich unterhalten. Sie luden uns zu Kaffee und Kuchen ein und später noch zu einem leckeren Stück Lasagne. Bier scheint in dieser Familie nicht sehr beliebt zu sein. Es ergaben sich viele schöne Gespräche in Spanisch, Englisch und Deutsch. Das war ein kunter bunter Sprachmix. Nils hatte irgendwann das Gefühl das bei dem ganzen Input sein Kopf platzt 🇨🇷🇬🇧🇩🇪🤯. Um halb zwei nachts verabschiedeten wir uns und wurden direkt für den nächsten Morgen zum Frühstück eingeladen.
    Der Familienvater, der auch Marco heißt, zeigte uns wie man Tortillas aus Maismehl macht, die es zusammen mit Rührei und Casado, einem Bohnen-Reis-Mix, gab. Das war sehr lecker.

    Wir mussten gegen 11:00 auschecken und wollten dann nach Monte Verde fahren. Als Nils die Familie fragte, ob man unterwegs noch irgendwo gut Smartphones kaufen könnte, da Jessis schon wieder den Geist aufgeben hat, meinten sie, dass sie uns in die City Mall begleiten können und uns beim Kauf unterstützen würden. Gesagt getan. Im Gegenzug zur ganzen Hilfe luden wir sie zu einer Fahrt im Riesenrad ein, welches auf der City Mall zu finden war und eine geniale Aussicht über die Stadt und den Flughafen ermöglichte.
    Zum Abschluss machten wir noch ein (vorläufiges) Abschiedsfoto vor dem gigantischen Weihnachtsbaum, der im Einkaufszentrum stand. Die Menschen in Costa Rica fangen im November schon an für Weihnachten zu schmücken. Und da sag noch einer, in Deutschland sind wir mit Süßigkeitenverkauf zu früh dran. Hier ist jetzt schon alles so schön am leuchten, wie bei uns am 1. Advent. Auch wenn es in Mittelamerika kein Schnee oder Tannenbäume gibt, unterscheidet sich die Dekoration kaum von unserer.

    Wir sind zwar erst zwei Tage in Costa Rica aber wir sind schon jetzt überwältigt von der Aufgeschlossenheit, Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Menschen, die wir kennen lernen durften. Einfach genial! 😀
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