• Day 11

    Was für ein Morgen!

    January 18 in Finland ⋅ 🌙 -1 °C

    Knallblauer Himmel, die Sonne blinzelt durch die Äste, und man könnte fast meinen, der Tag wäre zu perfekt, um wahr zu sein. Nach einer himmlisch ruhigen Nacht – wir haben wirklich wunderbar geschlafen – wurde es heute früh abenteuerlich. Einer meiner Leser hatte uns den Tipp gegeben: "Probiert es doch mal wie die Finnen – erst Sauna, dann ins Eisloch." Und wer wären wir, so eine Erfahrung auszuschlagen?

    Also, Sauna vorgeheizt, dicke Mäntel übergeworfen und ab zum See. Rolf, mutig wie immer, wagte sich bis zur Badehose ins eisige Wasser. Ich? Nun ja, ich kam nicht weiter als bis zum Knie. Aber glaubt mir, das hat auch gereicht! Der Schmerz, diese Kälte – ich musste laut aufschreien, mein ganzer Körper wollte fliehen. Sofort ein Krampf, aber gleichzeitig: Was für ein unglaubliches Erlebnis! Wir haben so gelacht, während die Kälte uns den Atem raubte.

    Die Belohnung? Die Sauna danach. Oh, wie wir sie genossen haben! Mindestens doppelt oder dreifach so intensiv, weil die eisigen Minuten davor unseren Kreislauf auf Hochtouren gebracht hatten. Es fühlte sich an wie ein Reset für Körper und Geist.

    Langsam haben wir dann zusammengepackt, während Rolf – immer für eine Überraschung gut – kurzerhand einen neuen Campingplatz "rausgeschmissen". Natürlich wieder direkt an einem See. Scheint fast, als hätten wir uns unwissentlich einem "See-Hopping" verschrieben. Aber ehrlich gesagt: Was gibt es Besseres?

    Ich hoffe, ihr startet mit genauso viel Lachen und Abenteuerlust in euren Tag wie wir. Bleibt mutig, bleibt neugierig – und traut euch auch mal ins kalte Wasser!

    Ankunft im kleinen Paradies

    Nach einer entspannten Fahrt sind wir beim Campingplatz Mainiemi Caravan eingetroffen. Die Betreiber? Herzlich, zuvorkommend – man merkt sofort, dass sie mit Leidenschaft dabei sind. Es gibt sogar ein kleines Beizli vor Ort, was den Charme des Platzes noch unterstreicht. Nach dem unkomplizierten Einchecken fuhren wir zu unserem Stellplatz, richteten uns ein und liessen den Blick über die Umgebung schweifen.

    Der Platz liegt direkt am See – natürlich wieder gefroren. Die Stille, die klare Luft, das Glitzern der Eisfläche im Licht… einfach magisch! Dieses Mal fühlte sich der See fast wie eine Einladung an, ihn zu betreten. „Also, wer wagt es?“, dachten wir. Na, Rolf natürlich. Mutig wie immer stapfte er aufs Eis, während ich vom sicherem Boden aus die Szenerie beobachtete und mich innerlich fragte: Was, wenn das Eis knackt? Aber Rolf, ganz unerschrocken, hatte seinen Spass.

    Ich? Naja, ich hatte meinen Spass mit dem Gedanken, ihm notfalls einen Rettungsring zuzuwerfen. Aber alles blieb ruhig – Rolf kam unversehrt zurück, mit dem selbstzufriedenen Grinsen eines Mannes, der das Abenteuer für sich gewonnen hat.

    Grillkota und Lauberhorn

    Beim Spaziergang entlang des zugefrorenen Sees haben wir eine echte Überraschung entdeckt: eine Grillkota! Diese kleinen Holzhütten haben einfach etwas Magisches – sie strahlen Gemütlichkeit aus und laden ein, die Kälte kurz draussen zu lassen. Also nichts wie rein!

    Während das Feuer in der Mitte der Kota knackte und die Wärme uns durchströmte, haben wir unser Smartphone gezückt. Warum? Natürlich, um das Lauberhornrennen live zu verfolgen! Von Allmen und Odermatt in Aktion – da war Gänsehaut vorprogrammiert. Es war ein seltsamer, aber herrlicher Kontrast: draussen eisige Temperaturen, drinnen die glühenden Kohlen, und auf dem Bildschirm die besten Skifahrer, die sich den Hang hinunterstürzen.

    Mit jedem spannenden Lauf stieg die Stimmung, und die doppelte 👍👍 für ihre Leistung kamen von Herzen! Es war fast, als wären wir mitten im Geschehen – nur eben mit einer Tasse Tee und ohne Gefahr, selbst auf Skiern zu stehen.

    Der Abend klingt hier am Mainiemi ganz gemütlich aus – der See schweigt, die Kälte beisst sanft, und das Beizli lockt vielleicht noch mit einem warmen Getränk. Wieder ein Tag voller kleiner Geschichten, die den Alltag so besonders machen.
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