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- terça-feira, 7 de janeiro de 2025 21:42
- ☁️ 1 °C
- Altitude: 461 m
SuíçaSevelen SG47°7’17” N 9°29’24” E
Nur noch einmal schlafen

Nur noch einmal schlafen: Aufbruch in den skandinavischen Winter
Die Kälte kriecht schon in die Knochen, aber die Aufregung wärmt das Herz – nur noch einmal schlafen, und dann beginnt unsere zweimonatige Reise durch den Winter Skandinaviens!
Schneebedeckte Landschaften, gefrorene Seen und tanzende Nordlichter – das ist die Kulisse, die uns erwartet. Es fühlt sich fast wie ein Wintermärchen an, das wir morgen betreten. Die letzten Wochen waren ein Mix aus intensiver Vorbereitung und purer Vorfreude. Von der richtigen Winterkleidung bis zu den geplanten Stopps wie Lappland, den Lofoten oder dem verschneiten Stockholm – alles ist bereit.
Unser Highlight? Ganz klar: Die Chance, das Nordlicht mit eigenen Augen zu sehen, eingekuschelt in eine dicke Decke, während die Temperaturen draussen weit unter null sinken. Aber auch die kleinen, warmen Momente – eine Tasse heisse Schokolade in einer gemütlichen Hütte oder das Knirschen des Schnees unter den Schuhen – sind Teil der Vorfreude.
Die Herausforderungen des Winters reizen uns genauso wie seine Magie. Dunkelheit, Minusgrade und vielleicht das eine oder andere Abenteuer auf vereisten Strassen – all das gehört dazu. Aber mit der richtigen Ausrüstung, einer Portion Neugier und etwas Mut sind wir bereit, uns darauf einzulassen.
Morgen geht es los. Skandinavien, wir kommen – und wir freuen uns darauf, die kalte Jahreszeit in all ihren Facetten zu erleben!Leia mais
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- Dia 1
- quarta-feira, 8 de janeiro de 2025 08:30
- 🌧 3 °C
- Altitude: 461 m
SuíçaSevelen SG47°7’17” N 9°29’24” E
Mit dem Wohnmobil ins Winterwunderland

Endlich ist es soweit – unser lang ersehntes Abenteuer beginnt! Voller Vorfreude und mit allem, was wir brauchen, starten wir mit unserem Wohnmobil von Sevelen aus. Der Regen begleitet uns, doch das tut unserer Stimmung keinen Abbruch. Denn vor uns liegen verschneite Landschaften, beeindruckende Fjorde und vielleicht sogar das magische Leuchten der Nordlichter.
Unser Wohnmobil ist nicht nur unser Transportmittel, sondern auch unser Zuhause für die nächsten Wochen. Wir haben es mit allem ausgestattet, was wir für eine Winterreise brauchen: eine gute Heizung, warme Decken und gute Kleidung. Der Gedanke, mitten in der Natur zu stehen, umgeben von Schnee, und dabei in unserer kleinen, gemütlichen Wohnmobil-Welt zu sein, erfüllt uns mit Vorfreude.
Unsere Route führt uns quer durch Skandinavien. Wir planen, die Schönheit der nordischen Winterlandschaften zu entdecken – von den verschneiten Wäldern Schwedens über die glitzernden Fjorde Norwegens bis hin zur stillen Weite Finnlands. Das Wohnmobil gibt uns die Freiheit, flexibel zu sein und überall dort anzuhalten, wo es uns gefällt – sei es, um eine atemberaubende Aussicht zu geniessen oder einfach eine Pause in der Stille der Natur einzulegen.
Auch wenn wir uns auf eisige Strassen und vielleicht herausfordernde Wetterbedingungen einstellen müssen, fühlen wir uns gut vorbereitet. Die Vorfreude auf das Abenteuer, die gemütlichen Abende im Wohnmobil und die einzigartigen Eindrücke machen jede Herausforderung zu einem Teil der Reise.
Wir können es kaum erwarten, die ersten verschneiten Wege zu befahren, die klare, kalte Luft einzuatmen und das Wohnmobil an einem abgelegenen, verschneiten Ort zu parken, um den Winter in seiner ganzen Pracht zu erleben.
Bleibt dran – wir nehmen euch mit auf unsere Reise und berichten von all den Abenteuern, die uns erwarten! Skandinavien im Winter, wir sind bereit!Leia mais

ViajanteSo guet. Ich freue mich für euch und auch für mich 😊, auf tolle Fotos und Berichte 😊
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- Dia 1
- quarta-feira, 8 de janeiro de 2025 09:12
- 🌧 3 °C
- Altitude: 414 m
ÁustriaAlter Rhein Altes Emser Bad47°22’29” N 9°40’18” E
Volltanken mit Winterdiesel

Volltanken – Der erste Schritt ins Abenteuer
Bevor es richtig losgeht, gibt es einen wichtigen Zwischenstopp: die Tankstelle. Volltanken – nicht nur das Wohnmobil, sondern auch unsere Vorfreude. Mit einem fast leeren Tank können wir schliesslich keine Abenteuer erleben, also wird dieser Moment zur ersten kleinen Etappe unserer Reise.
Während der Diesel in den Tank fliesst, gehen mir die Gedanken durch den Kopf. Es ist ein eigenartiges Gefühl: Auf der einen Seite der Alltag, die vertraute Umgebung, die wir hinter uns lassen. Auf der anderen Seite die ungewisse Weite, die Freiheit der Strassen und die Magie des Winters, die vor uns liegt.
Volltanken bedeutet auch, sich mit Energie für die Reise zu versorgen – physisch und emotional. Schnell werden noch Snacks für die Fahrt eingepackt, die Scheiben werden gereinigt, und die Reifen bekommen den letzten Druck-Check. In der Luft liegt der Geruch von Diesel, der mit einem Hauch Abenteuerlust vermischt ist.
Als die Zapfsäule klickt und der Tankdeckel wieder verschlossen wird, ist es soweit: Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Das Wohnmobil ist bereit, und wir sind es auch. Die ersten Kilometer raus aus Sevelen fühlen sich wie der Auftakt zu etwas Grossem an.
Ein vollgetanktes Wohnmobil und ein Herz voller Vorfreude – das ist die perfekte Kombination, um die Winterreise nach Skandinavien zu beginnen. Es sind diese kleinen Momente, die eine grosse Reise ausmachen. Und jetzt heisst es: Motor starten und losfahren!Leia mais
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- Dia 1
- quarta-feira, 8 de janeiro de 2025 16:33
- ☁️ 2 °C
- Altitude: 80 m
AlemanhaGremmin51°45’36” N 12°27’0” E
Ferropolis

Unsere Reise läuft wie am Schnürchen – zumindest meistens. Mit unserem rollenden Zuhause unter uns und guter Laune im Gepäck rollen wir durch Deutschland. Anfangs hat uns der Winter noch mal schnell gezeigt, was er draufhat: Schnee! Mal sanft rieselnd, mal so heftig, dass wir dachten, wir drehen einen Weihnachtsfilm. Doch je weiter wir fahren, desto besser wird das Wetter – als ob der Winter selbst beschlossen hätte, uns eine Pause zu gönnen.
Die Stimmung im Wohnmobil? Hervorragend! Während Rolf am Steuer sein Bestes gibt, um uns sicher durch Schnee und Regen zu navigieren, bin ich damit beschäftigt, die Playlist auf "Abenteuer-Modus" zu halten. Wichtigste Erkenntnis des Tages: Man kann nie genug Kaffee dabei haben.
Um 16 Uhr erreichen wir unser Tageshighlight: Ferropolis – die Stadt aus Eisen. Was soll ich sagen? Beeindruckend trifft es nicht mal annähernd. Gigantische Bagger und Maschinen, die still in der Landschaft thronen, wie Überbleibsel aus einer postapokalyptischen Welt – oder aus einem richtig guten Science-Fiction-Film. "Interessant" ist fast untertrieben. Wir haben uns wie kleine Entdecker gefühlt, die durch eine verlassene Zukunftswelt spazieren. Natürlich mussten wir zig Fotos machen – Rolf in Action, ich zwischen den riesigen Stahlmonstern.
Ferropolis ist nicht nur ein Fotospot, sondern auch irgendwie ein bisschen magisch. Der Gedanke, dass hier mal gearbeitet, geschuftet und gelebt wurde, lässt uns staunen.
Nach der Besichtigung rollen wir entspannt auf den nahegelegenen Parkplatz und kochen ein Risotto mit Salat. Unser Fazit: Ferropolis ist ein Muss für jeden, der auf der Suche nach außergewöhnlichen Orten ist. Und für uns ist es schon jetzt ein Highlight dieser Reise.
Mal sehen, was der nächste Tag bringt – vermutlich wieder etwas, mit dem wir nicht rechnen. Aber genau das ist ja das Schöne an so einer Tour: Man weiß nie, was einen erwartet.Leia mais
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- Dia 2
- quinta-feira, 9 de janeiro de 2025 08:00
- 🌧 2 °C
- Altitude: 69 m
AlemanhaGremmin51°44’59” N 12°26’16” E
Eine Nacht auf dem Kiesplatz

Wir stehen ganz alleine auf einem großen Kiesplatz. Die Weite um uns herum fühlt sich seltsam an – keine Geräusche außer dem Wind, kein Licht außer den Sternen. Als wir gestern Abend früh ins Bett gingen, fühlte sich die Ruhe noch friedlich an. Doch dann kam ein weiteres Auto auf den Platz.
Plötzlich änderte sich etwas in der Atmosphäre. Meine Gedanken begannen zu kreisen, und die Stille wurde von meiner eigenen Unruhe durchbrochen. Wer war das? Warum waren sie hier? Ich konnte nicht schlafen. Stattdessen lauschte ich, aufmerksam auf jedes Geräusch, und ließ meiner Fantasie freien Lauf. Jedes Knarzen, jede Bewegung schien eine Bedrohung zu sein.
Ich merkte, wie mich die Dunkelheit und die Einsamkeit des Platzes herausforderten. In solchen Momenten wird einem klar, wie sehr das Unbekannte die eigenen Ängste schüren kann. Doch irgendwie ging die Nacht vorbei.
Jetzt, bei Tageslicht, erscheint alles harmlos. Das fremde Auto ist längst verschwunden, und der Kiesplatz liegt friedlich vor uns. Ich frage mich, warum ich mir so viele Sorgen gemacht habe. Vielleicht war es einfach die Kombination aus der Dunkelheit, der Stille und der eigenen Fantasie.
Solche Nächte zeigen mir, wie wichtig es ist, Ruhe in sich selbst zu finden – auch wenn die äußere Umgebung unheimlich erscheint. Nächstes Mal werde ich versuchen, der Dunkelheit gelassener zu begegnen. Es ist schließlich nicht die Nacht, die uns Angst macht, sondern das, was wir in ihr sehen wollen.Leia mais

ViajanteDu hast es richtig auf den Punkt gebracht. So ist es mir auch schon ergangen. Da freut man sich auf „wild Camping“ wie so oft in den schönen YouTube-Filmen, und dann, macht die Fantasie einem solche Streiche.
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- Dia 2
- quinta-feira, 9 de janeiro de 2025 12:24
- ☁️ 2 °C
- Altitude: 5 m
AlemanhaRostock Port54°8’39” N 12°5’53” E
Weiter zum Fährhafen

Heute ging’s früh los – gegen Norden, Richtung Rostock. Das Ziel? Der Fährhafen. Aber bevor wir uns ins große Abenteuer stürzen konnten, gab’s natürlich noch die klassische Roadtrip-Routine: Diesel tanken. Ein bisschen was rein, gerade so viel, dass der Tank nicht beleidigt ist. Und das LPG? Voll bis obenhin, denn wenn schon, denn schon.
Kurz vor Rostock dann der grosse Moment: Einkaufen! Eigentlich nur ein paar Lebensmittel… und dann stand da dieser kleine DAB-Radio im Regal. Ich meine, wer kann so einem charmanten Ding schon widerstehen? Jetzt darf er mit uns Musik machen, während wir die Straßen erobern. Praktisch ein neues Crew-Mitglied.
Die Snacks stapeln sich mittlerweile im Auto, der Diesel schnurrt zufrieden, und wir? Wir sind irgendwie total in Fahrt – im wahrsten Sinne des Wortes. Rostock, wir kommen! Und keine Sorge, wir haben Proviant und gute Laune dabei.Leia mais
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- Dia 2
- quinta-feira, 9 de janeiro de 2025 22:30
- ☁️ 1 °C
- Altitude: 5 m
SuéciaTrelleborg55°22’32” N 13°7’13” E
Fährfahrt von Rostock nach Trelleborg

Wir sind pünktlich am Fährhafen in Rostock angekommen – im Januar sieht der Tag hier ein bisschen kälter aus als die Sommerversion von uns, aber immerhin sind wir trocken und die Heizung im Wohnmobil funktioniert. Um 13:30 Uhr haben wir den Hafen erreicht und uns langsam auf die sechsstündige Überfahrt nach Trelleborg vorbereitet. Das Wohnmobil ist parat, der Rucksack mit dem nötigsten für die kommenden Stunden geschnürt – inklusive der hoffnungsvollen Erwartung, dass es auf See genug zu essen geben wird.
Die Fähre legt um 15:30 Uhr ab, und die ruhige See macht uns Hoffnung auf eine entspannte Fahrt. Kein Sturm, keine raue See – stattdessen eine friedliche, glatte Oberfläche, die aussieht wie ein riesiger Wintersee. Die Aussicht aufs Wasser mag zwar beeindruckend sein, aber wenn ich ehrlich bin: Das Highlight des Tages war der leckere Hamburger mit Pommes, den wir uns im Bordrestaurant gegönnt haben. Wer hätte gedacht, dass fast alles besser schmeckt, wenn man das Glück hat, auf hoher, flacher See zu sein?
Nach dem Essen haben wir uns noch ein bisschen die Beine vertreten und ein paar frische Atemzüge der kalten Seeluft geschnappt. Dann ging es weiter in die bequemen Fernsehsessel – jetzt sind wir im Chill-Modus angekommen und lassen die ersten Eindrücke langsam auf uns wirken.
Während ich die Ruhe geniesse, merke ich schon, dass diese Reise etwas Besonderes wird. Die Landschaft, die noch in weiter Ferne liegt, scheint friedlich auf uns zu warten – Lappland, die endlosen Wälder, die klaren Seen und hoffentlich das eine oder andere Rentier. Aber jetzt? Jetzt lassen wir uns einfach treiben und geniessen die Fahrt.Leia mais
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- Dia 3
- sexta-feira, 10 de janeiro de 2025 08:39
- ⛅ 0 °C
- Altitude: 5 m
SuéciaTrelleborg55°22’32” N 13°7’14” E
Ein perfekter Morgen

Wir haben geschlafen wie die sprichwörtlichen Murmeltiere – tief und traumlos. Wenn das so weitergeht, überlegen wir, den Wecker endgültig aus dem Fenster zu werfen. Rolf hat mich dann mit dem besten aller Guten-Morgen-Rituale geweckt: einem Kaffee ans Bett. Ein Luxus, den man in einem Camper wahrlich zu schätzen weiss.
Während ich den ersten Schluck nehme, zeigt sich die Sonne. Und ich meine, sie zeigt sich wirklich: golden, spektakulär und genau in dem Moment, wo ich den Kaffee richtig geniessen konnte. Timing ist eben alles.
Frisch gestärkt beschliessen wir, noch vor dem Frühstück zum Meer zu laufen. Es liegt ja praktisch vor unserer Tür, und wenn man schon mal hier ist … Neben dem Stellplatz gibt es einen Vogelbeobachtungspunkt, also eine gute Gelegenheit, die Natur zu bestaunen – oder eher zu belauschen, denn die Vögel scheinen trotz der frühen Stunde erstaunlich wach zu sein.
Am Meer angekommen, wurden wir belohnt: die Wellen, das Licht und die frische Meeresluft. Stell dir vor, du bist der einzige Mensch weit und breit – nur du, die Natur und ein Himmel, der gefühlt die ganze Welt umarmt.Leia mais
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- Dia 3
- sexta-feira, 10 de janeiro de 2025 18:58
- 🌬 -1 °C
- Altitude: 11 m
SuéciaKalmar C56°39’37” N 16°21’40” E
Von Trelleborg nach Kalmar

Heute ging es von Trelleborg nach Kalmar – und wie immer auf unseren Reisen, waren die kleinen Momente die besonderen. Mit belegten Broten im Gepäck und der Thermoskanne Tee griffbereit, fühlte sich die Fahrt bei Schneefall fast wie ein Picknick an.
Unser erster Zwischenstop, ein spontaner Abstecher zu Biltema. Wer hätte gedacht, dass der Kauf von Enteiserspray sich wie eine Mission anfühlen kann? Aber mit der Lösung in der Hand ging’s weiter, und der Winter hatte keine Chance.
Kalmar empfängt uns mit seinem charmanten Flair,
eine der ältesten Städte Schwedens, liegt an der Südostküste und ist ein wahres Schmuckstück für Geschichts- und Architekturliebhaber. Sie kombiniert historische Pracht mit moderner Lebendigkeit.
Nach einer kurzen Suche finden wir einen Stellplatz direkt am Hafen– perfekter Ausgangspunkt für unsere kleinen Erkundungen. Unser erstes Ziel: das beeindruckende Schloss Kalmar. Das imposante Kalmarer Schloss ist ohne Zweifel das Herzstück der Stadt. Ursprünglich im Mittelalter erbaut, erhielt es im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Gustav Vasa und seinen Söhnen sein heutiges Aussehen im Renaissancestil. Natürlich mussten wir die Kamera zücken, die besten Winkel finden und ein paar Schnappschüsse machen.
Wir spatzieren vorbei an der Universität und hinunter zum Hafen – alles bequem in kurzer Gehdistanz vom Stellplatz erreichbar. Gerade als wir an der Uni vorbeikommen, strömen die Studierenden nach ihren Vorlesungen hinaus. Interessant zu beobachten: Während Rolf und ich als einzige in der Stadt warme Mützen tragen, scheinen die Einheimischen mit den milden Temperaturen bestens zurechtzukommen. An die kühle Luft müssen wir uns wohl erst noch gewöhnen und etwas abhärten.
Zurück im Wohnmobil machen wir es uns gemütlich: Der Wintervorhang wird montiert, die Heizung aufgedreht und die Dachfenster sorgfältig isoliert. So schaffen wir uns eine kleine, warme Oase, während draußen die Kälte Einzug hält.Leia mais
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- Dia 4
- sábado, 11 de janeiro de 2025 20:01
- ⛅ -2 °C
- Altitude: 29 m
SuéciaTantolunden59°18’44” N 18°3’13” E
Winterabenteuer

Die Nacht war stürmisch – der Schnee fiel unaufhörlich. Als wir morgens losfuhren, hat es aufgehört zu schneien aber das Abenteuer lag definitiv noch vor uns.
Unsere Route führte uns von Kalmar nach Stockholm, und wie immer im Winter mit dem Wohnmobil, wurde jede Strecke zu einem kleinen Abenteuer. Die Strassen wechselten zwischen schneebedeckt und halbwegs frei, während der Seitenwind unser treuer, aber nerviger Begleiter war. Mit den Temperaturen um minus 2 bis minus 4 Grad und immer wieder Eis und Salz auf den Scheiben war die Sicht… sagen wir mal, „herausfordernd“. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft wir dass Scheibenwischwasser spritzen liessen.
Zwischendurch machten wir einen Stopp bei Biltema. Eigentlich wollten wir nur schnell Frostschutzmittel und einen neuen Schuhabtreter besorgen. Tja, „schnell“ ist so eine Sache, wenn man plötzlich von allen Seiten Dinge sieht, die man im Wohnmobil vielleicht irgendwann mal brauchen könnte. Heraus kamen wir jedenfalls mit einem Einkaufswagen voller Sachen, die wir nie geplant hatten: von Angelzeugs über Eisbohrer bis hin zu einem dreifachen Eurostecker, der „so praktisch aussieht“.
Zurück auf der Straße wurde es nicht unbedingt einfacher: mal kämpften wir gegen Eis der sich an den Scheibenwischern festgeklammert hatte, mal gegen die Sonne, die sich plötzlich zwischen den Wolken zeigte und uns blendete – als hätte der Winter selbst beschlossen, uns alle Wetterlagen an einem Tag zu zeigen.
Aber so ist es, wenn man im Wohnmobil unterwegs ist: Es ist nicht immer bequem, oft ein bisschen chaotisch, aber immer einzigartig. Und obwohl die Reise etwas lange dauert, gab es auch diese magischen Momente, in denen die verschneite Landschaft vor uns lag wie ein Bild aus einem Wintermärchen.
Am Ende kamen wir in Stockholm an, ein bisschen müde, aber zufrieden. Denn genau das lieben wir an unseren Wohnmobilreisen: die Mischung aus Herausforderung und Freiheit, die Geschichten, die man später erzählt, und die Erkenntnis, dass selbst ein Stopp für Frostschutzmittel ein Abenteuer sein kann.
Stockholm bei Nacht: Ein Spaziergang voller Überraschungen
Wir hatten keine Ahnung, wie weitläufig und lebendig diese Stadt ist. Anders als in vielen Orten, wo sich alles auf eine zentrale Einkaufstrasse konzentriert, hat Stockholm gefühlt überall Läden. Egal, wo wir entlanggingen, es gab immer neue Schaufenster zu entdecken – von kleinen Boutiquen bis zu großen, hell erleuchteten Geschäften.
Die Luft war frisch, und überall glitzerten Lichter – von den Schaufenstern, den Straßenlaternen und den winterlichen Dekorationen. Obwohl es dunkel war, hatte die Stadt eine ganz besondere Energie. Stockholm schien niemals stillzustehen.
Nach unserem ausgiebigen Spaziergang trieb uns der Hunger schließlich in ein kleines italienisches Restaurant, das wir zufällig entdeckten. Warmes Licht, der Duft von frischem Teig und Kräutern – wir wussten sofort, hier sind wir richtig. Die Pizza, die wir dort aßen, war einfach perfekt. Heiß, knusprig, und genau das Richtige nach einem langen Tag an der kalten Winterluft.
Am Ende des Tages kehrten wir müde, aber rundum zufrieden zurück – mit vollen Mägen und neuen Geschichten im Gepäck.Leia mais
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- Dia 5
- domingo, 12 de janeiro de 2025 07:50
- 🌙 -3 °C
- Altitude: 12 m
SuéciaRiddarholmskanalen59°19’19” N 18°4’4” E
Unsere Reise nach Fasta Åland

Der Wecker klingelt um 7 Uhr, und ich muss zugeben, ein bisschen schwer fällt es mir schon, die Augen aufzumachen. Aber dann ein Blick nach draußen: sternenblauer Himmel, einfach mega! Schweden zeigt sich von seiner besten Seite, und plötzlich bin ich hellwach.
Wir haben ein klares Ziel: die Fähre von Kapellskär, die uns auf die Insel Fasta Åland bringen wird. Überpünktlich kommen wir am Hafen an und ich nutze die Zeit, um noch schnell an Rolfs Mütze die Zottel zu Zopfen und sie zu befestigen.
Dann steht sie vor uns: die Fähre. Und was für eine! Ein wahres Riesenteil, und wir staunen nicht schlecht. Was uns noch mehr beeindruckt? Wir dürfen fast eine Stunde vor Abfahrt an Bord gehen. Das ist uns wirklich noch nie passiert – und macht das Ganze gleich noch entspannter.
Sobald wir die Fähre betreten, sind wir hin und weg. Sie ist nicht nur groß, sondern auch unglaublich schön. So modern, so stilvoll – es fühlt sich fast an wie ein schwimmendes Hotel. Und dann die Überraschung: Rolf hat uns den VIP-Bereich gebucht!
Das bedeutet: Wir haben den gesamten Lounge-Bereich für uns allein. Bequeme Sessel, Panoramafenster mit Blick aufs glitzernde Meer, dazu eine Auswahl an Snacks und Apéros, die keine Wünsche offenlässt. Einfach perfekt. Während ich in meinem Sessel sitze, nippe ich an einem Getränk und lasse die Atmosphäre auf mich wirken.
Was für ein Morgen! Vom stahlblauen Himmel über den magischen Sonnenaufgang bis hin zu dieser luxuriösen Überfahrt – ich kann mir keinen besseren Start in den Tag vorstellen. Und jetzt? Jetzt freue ich mich auf Fasta Åland und all die Abenteuer, die dort auf uns warten.
Fortsetzung folgt …Leia mais
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- Dia 5
- domingo, 12 de janeiro de 2025 17:02
- 🌙 0 °C
- Altitude: Nível do mar
Ilhas ÅlandLilla Holmen60°5’48” N 19°57’8” E
Åland Insel

Die Fähre war ein Erlebnis für sich: Wir haben uns die Zeit genommen, alles ganz genau anzusehen, und waren beeindruckt von den liebevollen Details an Bord. Besonders für Hundebesitzer war die Ausstattung grossartig.
Draussen gab es einen eigenen kleinen Spielplatz für die Vierbeiner – perfekt, um ihnen die Überfahrt so angenehm wie möglich zu machen. Im Innenbereich war sogar ein separates Abteil im Restaurant speziell für Hunde und Besitzer eingerichtet, mit einer ruhigen und gemütlichen Atmosphäre. Es war schön zu sehen, wie gut an alle Bedürfnisse gedacht wurde.
Nach einer angenehmen Überfahrt kamen wir schliesslich auf der wunderschönen Insel Åland an.
Auf Åland haben wir einen Stellplatz gefunden, der kaum idyllischer sein könnte: direkt am zugefrorenen Meer. Die Stille und die Weite sind atemberaubend.
Direkt neben unserem Platz liegt ein liebevoll gestaltetes Naherholungsgebiet, das besonders für Kinder ein kleines Paradies ist. Dort gibt es Hasen und Hühner, die für Begeisterung sorgen, sowie einen Spielplatz, auf dem die Kleinen nach Herzenslust herumtoben können. Besonders beeindruckend ist die Kombination aus Entspannung und Aktivität: Eine Sauna lädt zum Aufwärmen ein, und für die Mutigen gibt es sogar einen Schwimmbereich im Meer. Ein Erlebnis, das uns die Natur Ålands hautnah spüren lässt.
Nicht weit von unserem Stellplatz entfernt liegt ein herziges kleines Städtchen. Mit seinen charmanten Gassen und einladenden Cafés lädt es dazu ein, gemütlich durchzuschlendern und die Atmosphäre aufzusaugen. Åland hat uns bereits am ersten Tag in seinen Bann gezogen – wir freuen uns auf das, was noch kommt!Leia mais

ViajanteDie Fähre scheint ja wirklich großartig zu sein. Sieht alles sehr gemütlich aus. In die VIP-Lounge dürfen die Hunde aber wohl nicht rein, oder? Sonst würde ich die für uns ja glatt auch mal buchen. 😍

ViajanteDann sind wir halt keine VIPs. 😊 Euch noch eine gute Reise und viele tolle Eindrücke!
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- Dia 6
- segunda-feira, 13 de janeiro de 2025 14:47
- 🌬 0 °C
- Altitude: 4 m
Ilhas ÅlandBomarsund60°12’45” N 20°14’28” E
Düster, rau und beeindruckend

Heute Morgen war es soweit: der Wecker (also, mein Blick auf die Uhr) verkündete halb zehn. Halb zehn! Ausschlafen wie im Urlaub – ach Moment, wir sind ja im Urlaub. Eine kurze Phase des Verwirrtseins, dann ging es los: Wir haben uns abfahrbereit gemacht.
Erster Stop: die Tankstelle. Hier ein kleiner Pro-Tipp für alle Camper da draußen: Scheibenputzwasser ist das Elixier des Lebens, wenn man auf der Strasse unterwegs ist. Danach kam die Mission „Wasser auffüllen“ wir sind nur an einer Autowaschanlage fündig geworden. Da alle Aussenanschlüsse abgeschaltet sind.
Frisch versorgt mit allem, was der Camper so braucht (vor allem saubere Scheiben und ein voller Wassertank), rollten wir weiter. Nächster Halt: das Einkaufszentrum. Hier wurde für unser Frühstück eingekauft.
Nach dem Einkauf und einer Tetris-Meisterleistung, um alles im Fahrzeug zu verstauen, ging es noch ein Stückchen weiter.
Wir finden ein richtig schönes Plätzchen für unser Frühstück. Und was für ein Plätzchen wir gefunden haben! Direkt neben den Überresten der Festung Bomarsund, einem historischen Highlight mit russischer Vergangenheit.
Für alle, die Bomarsund nicht kennen: Die Festung wurde im 19. Jahrhundert von den Russen gebaut, als sie auf den Åland-Inseln das Sagen hatten. Mit ihren dicken Mauern und strategischen Positionen sollte sie unüberwindbar sein – doch dann kam der Krimkrieg. 1854 wurde die Festung von britischen und französischen Truppen zerlegt, und heute sind nur noch Ruinen übrig. Aber genau diese Ruinen haben einen besonderen Charme. Sie erzählen Geschichten von vergangenem Glanz, von Verteidigung und – natürlich – von Kanonenkugeln.
Mit diesem geschichtlichen Flair im Hintergrund haben wir uns an unser Frühstück gemacht. Es war nichts Gross, aber das Gefühl, an einem Ort mit so viel Vergangenheit zu sitzen, hat es besonders gemacht. Während wir unsere Brötchen assen, haben wir überlegt, wie es wohl damals war.
Wir machten uns auf zu einem Spaziergang, der uns nicht nur in die Geschichte, sondern auch in die rau-romantische Natur entführte.
Die Festung, auch wenn sie längst eine Ruine ist, beeindruckte uns mit ihrer schieren Grösse und ihrer Geschichte. Man konnte fast die Geräusche von damals hören: das Klirren von Schwertern, das Echo von Befehlen und vielleicht sogar das Donnern der Kanonen. Und dann war da diese raue See – so wild und ungezähmt, dass sie perfekt zur Festung passte. Es fühlte sich an, als ob die Elemente selbst Geschichten erzählen wollten.
Der Wind pfiff uns um die Ohren, und trotzdem konnten wir nicht anders, als jeden Moment zu geniessen. Dieser Spaziergang hatte etwas Magisches: ein Zusammenspiel von Natur, Geschichte und der wilden Schönheit, die so typisch für Orte wie Bomarsund ist.
Nach einer Weile kehrten wir zurück, die Hände eiskalt, die Wangen gerötet, aber die Köpfe voller Eindrücke. Manchmal sind es genau solche düsteren, rauen Momente, die die Seele wärmen.Leia mais

ViajanteFalls du sehen willst wie es hier im Sommer aussieht, ich hab unsere Reise auch hier dokumentiert.
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- Dia 7
- terça-feira, 14 de janeiro de 2025 17:53
- 🌬 3 °C
- Altitude: 5 m
FinlândiaPekelot60°14’20” N 21°36’58” E
Zwischen Eisglätte und Genuss

Der Tag begann für mich ganz entspannt – wir haben ausgeschlafen. Der sanfte Trommelwirbel des Regens auf dem Dach des Wohnmobils lullte uns in eine träge Gemütlichkeit. Doch dann, als wir uns aus den Decken schälten und einen Blick nach draußen wagten, traf es uns wie ein Zauber: Ein feuerrotes Morgenrot spannte sich über den Himmel. Mystisch, als hätte die Natur uns ein geheimes Versprechen gemacht.
Bevor wir uns auf den Weg machten, hatten wir noch eine Aufgabe zu erledigen: das Scheibenputzwasser auffüllen. Klingt einfach, oder? Denkste! Der erste Stolperstein: Wo war eigentlich die Einfüllöffnung?
Mit Smartphone in der Hand und YouTube-Anleitungen im Dauereinsatz suchten wir uns durch eine Reihe von Videos, die alle irgendwie unser Modell, aber auch irgendwie nicht behandelten. Es war, als hätte der Hersteller beschlossen, das Geheimnis des Einfüllstutzens zu einem Escape-Room-Rätsel zu machen.
Nach einigen Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, tauchte plötzlich ein kleiner, unscheinbarer Hinweis auf – und da war sie, die verborgene Öffnung. Natürlich an einem Ort, den man nur als "besonders unpraktisch" bezeichnen kann. Es brauchte einen Trichter, viel Geduld und noch mehr lautes Fluchen, bis endlich das Wasser dort war, wo es hingehörte.
Am Ende stand die Erkenntnis: Manchmal ist nicht die Technik der Feind, sondern das Design. Und trotzdem: Der Triumph, als wir es geschafft hatten, fühlte sich an wie ein kleiner Sieg über die Tücken des Alltags. Mit sauberem Blick und einem Hauch Stolz ging es dann endlich los!
Es regnet immer noch, die Strasse ist vereist.
Unser erstes Ziel war das Schloss Kastelholm. Leider blieb es bei einem Blick von aussen – näherzukommen war auf diesen spiegelglatten Strassen einfach zu riskant.
Das Schloss Kastelholm ist eine beeindruckende mittelalterliche Burg, die im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Es liegt malerisch auf einer kleinen Insel, umgeben von Wasser und Schilf, was ihm eine märchenhafte Atmosphäre verleiht. Kastelholm war einst eine wichtige Festung und spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte der Region, insbesondere während der Herrschaft von Schweden über die Åland-Inseln.
Weiter am Hafen gönnten wir uns ein ausgiebiges Frühstück, frisches Brot, dampfender Kaffee und der Geschmack von einer Fährfahrt in der Luft.
Mit einem feinen Gläschen Weisswein in der Hand und einem Teller voller knuspriger Chips und anderer kleiner Leckereien fühlten wir uns wie König und Königinnen des Moments. Durch die großen Fenster bot sich uns ein fantastischer Blick – das Spiel von Himmel, Wolken, Inseln und Meer war fast so betörend wie der Wein.
Es war dieser perfekte Mix aus Genuss und Leichtigkeit, der uns das Gefühl gab, die Zeit ein wenig anzuhalten. Kein Stress, keine Eile, nur das Hier und Jetzt. Die kleinen Freuden des Lebens sind eben oft die besten.Leia mais

Also wirklich Anita, schade, hast du nicht schon früher geschrieben. Wie wäre es mit einem ca 50 cm langen Wasserschlauch; Trichter rein, Schlauch ins Ziel und es fliesst. Seither ist mein mitgeführter Schlauch 8 Meter Wasserschlauch halt nur noch 7,5 Meter. Aber das reicht oft auch zu einem Indoor Anschluss. [Andreas]

Beim meinem Hymer ( auf Sprinter Basis ) geht das auch nur mit umfuellen in eine Leere Wasserflasche..ihr seid also nicht allein mit dem Problem…allerdings muss man nicht suchen 😵💫🙋♂️ [Werner]
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- Dia 8
- quarta-feira, 15 de janeiro de 2025 17:40
- ☁️ -2 °C
- Altitude: 85 m
FinlândiaKultavuori61°41’14” N 24°22’20” E
Gezwungene Planänderung

Zwischen Abenteuerlust und Batterieangst
Gestern Abend haben wir noch 20 Kilometer hinter uns gebracht, um einen Stellplatz zu erreichen. Der Schlaf war gut, auch wenn ich mich schon nach den stillen Plätzchen sehne, an denen das sanfte Zwitschern der Vögel den Tag einläutet und nicht der dröhnende Autolärm. Aber immerhin: Frisches Wasser im Tank, Strom aufgeladen – der Tag kann kommen.
Wir rollen los, und wie immer teilen wir uns die Fahrt. Rolf übernimmt die erste und die letzte Hälfte, weil er ja doch ein bisschen Chef Ingenieur unseres Gefährts ist. Aber dann kommt's: Seine Technik-Paranoia! „Die Aufbau-Batterie hat nur noch 60 %!“ sagt er mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er gerade erfahren, dass die Welt untergeht. Ich hingegen? Schulterzucken. Rolf und seine Technik, denke ich mir, der Mann wird schon wissen, wie man ein Gerät bedient, das er selbst eingebaut hat.
Unser Ziel: ein Aussichtsturm. Am liebsten natürlich mit Aurora Borealis – dem Nordlicht-Schauspiel schlechthin. Die Strasse dorthin? Eine schmale, verschneite Piste, die alles andere als einladend aussieht. Rolf und ich tauschen uns mit Blicken aus, die sagen: „Das wird spannend.“ Ich greife mutig zum Lenkrad, als es steiler wird schalte in den ersten Gang, und wir spulen uns irgendwie den Weg hoch. Bis... ja, bis ich meine Angst vor Tiefschnee-Debakeln von vor sieben Jahren wiederbelebe. Ein Desaster, das wir im Detail lieber nicht nacherzählen.
Also: Schneeketten raus, Fahrerwechsel – jetzt ist Rolf wieder dran. Wir erreichen den Gipfel, atmen die kalte Luft ein (natürlich ohne Jacke, wer braucht die bei minus zwei Grad?) und stürmen auf den Turm. Zwei Fotos, ein bisschen Frostbeulen-Feeling, und dann nix wie runter. Übernachten? Hier? Nicht im Leben! Wir sind schneller wieder im Auto, als der Schnee schmelzen könnte.
Doch zurück zur Batterie. Sie macht uns das Leben schwer. 50 %, keine Aussicht auf Besserung. Eine Werkstatt muss her! Gefunden. Dort angekommen, dauert es eine Weile, bis jemand unser Sorgenkind unter die Lupe nimmt. Die Diagnose? Lichtmaschine lädt nicht mehr. Und dann die Frage: „Wollen Sie ein Ersatzauto?“
Rolf und ich schauen uns an, wortlos, aber mit einem ganzen Roman im Blick. Fünf Minuten Bedenkzeit brauchen wir. Ersatzauto? Nein, danke. Das hier ist unser Zuhause.
Als der Monteur uns mit ruhiger Stimme mitteilte, dass die Reparatur erst am Montagmorgen möglich sei, fühlte ich, wie mir für einen Moment der Boden unter den Füssen weggezogen wurde. Montagmorgen? Wir hatten doch einen Plan, eine Route, ein Ziel – und nun diese unerwartete Bremse mitten in unserem Abenteuer.
Rolf und ich standen da, zwischen einem Werkstatt-Tresen und unserer ratlosen Stille. „Was jetzt?“ schien der unausgesprochene Gedanke zu sein, der wie Nebel zwischen uns schwebte. Natürlich berieten wir uns – wie immer mit viel Hin und Her. Campingplatz? Gute Idee! Aber wo? Ein Blick aufs Navi: Nichts in der Nähe, zumindest nichts, was wie eine Lösung aussah.
Und dann dieser Gedanke: „Vielleicht bleiben wir hier. Einfach heute dableiben, das Wohnmobil einstecken und uns irgendwie arrangieren.“ Klingt pragmatisch, oder? Aber für mich fühlte sich das irgendwie an wie aufgeben. Ich war hin- und hergerissen.
Rolf war erstaunlich ruhig, obwohl die Technik normalerweise sein Drama ist. Ich hingegen war im Kopf längst am Hin- und Herwälzen sämtlicher „Was-wäre-wenns“: Was, wenn die Batterie über Nacht noch mehr schlappmacht? Was, wenn wir wirklich hierbleiben und nichts mehr geht?
Die Entscheidung fiel am Ende nicht aus Mut oder Überzeugung, sondern aus schlichter Vernunft. „Wir bleiben hier“, sagte Rolf schliesslich mit einem Seufzen, und ich nickte, obwohl ich mich dabei fühlte, als würde ich einen Kompromiss eingehen, der mir nicht schmeckte.
Vielleicht ist das die wahre Kunst des Reisens: nicht nur die geplanten Ziele zu geniessen, sondern auch die ungeplanten Stopps.Leia mais
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- Dia 9
- quinta-feira, 16 de janeiro de 2025 19:00
- 🌙 5 °C
- Altitude: 98 m
FinlândiaHämylänlahti61°46’36” N 23°0’55” E
Eine Reise voller Wendungen

Der Tag begann mit vorsichtiger Hoffnung. Nach der Nacht, in der uns sowohl die Aufregung als auch der Werkstattlärm begleitet hatten, klingelte am Morgen das Telefon. Eine finnische Nummer – das Herz schlug höher. Doch der Anruf brachte nicht die erhoffte Nachricht. Stattdessen erfuhren wir in der Werkstatt, dass unsere Lichtmaschine zwar bestellt ist, aber erst am Montag eingebaut werden kann. Das bedeutet noch ein paar weitere Tage Warten.
Wir hatten gehofft, unser Wohnmobil früher wieder voll einsatzbereit zu haben. Doch so ist es nun – und anstatt die Zeit mit Frust zu verbringen, haben wir beschlossen, die Tage bis Montag sinnvoll zu nutzen.
Da wir unser Wohnmobil noch nutzen können, fuhren wir los, um die Gegend weiter zu erkunden. Unser heutiges Ziel: der Näsinneula-Turm in Särkänniemi. Ein bisschen Ablenkung und ein neues Abenteuer sind genau das, was wir jetzt brauchen.
Der Näsinneula-Turm, mit seinen beeindruckenden 168 Metern der höchste Aussichtsturm in den nordischen Ländern, bot uns genau das: einen Moment des Staunens. Oben angekommen, lag Tampere in all seiner winterlichen Schönheit vor uns, eingerahmt von den Seen Näsijärvi und Pyhäjärvi, die glitzerten wie Diamanten.
Während wir die Aussicht genossen, schmiedeten wir neue Pläne für die kommenden Tage. Es gibt so viel in der Region zu entdecken, und diese unerwartete Wartezeit ist vielleicht auch eine Chance, die wir so nicht geplant hätten.
Die Reise geht weiter: Ein Halt in Kylpylä
Unsere Reise führt uns in die friedliche Umgebung von Kylpylä. Dort erwartet uns eine Therme, die so vielversprechend klingt, als könnte sie selbst die müdesten Abenteurer wiederbeleben. Nebenan entdecken wir einen Stellplatz, idyllisch am See gelegen – ein Ort, der schreit: „Steckt Knutschi ein und lasst das Abenteuer für einen Moment stehen.“
Die Temperaturen steigen, die Sonne scheint, und wir packen unser Badezeug. Es fühlt sich ein bisschen so an, als hätten wir uns den Wellness-Tag verdient, obwohl uns eigentlich das Schicksal dazu verdonnert hat. Ironie des Lebens: Manchmal schenkt dir die Panne den Whirlpool.
Aquafit und sprudelnde Träume
In der Therme starten wir mit Aquafit – Bewegung im Wasser, die fast nach Arbeit klingt, sich aber anfühlt wie Urlaub. Ein paar unkoordinierte Armbewegungen und viel Lachen später fühlen wir uns, als hätten wir das Fitnessprogramm des Jahres absolviert. Danach geht’s in den Aussenbereich.
Hier begrüßt uns das Sprudelbad, ein Pool voller Bläschen und Glücksgefühle. Es blubbert, wir grinsen, und der letzte Tag voller Werkstatt-Drama scheinen sich in Seifenblasen aufzulösen. Kurzzeitig überlegen wir, ob wir hier einziehen sollen – die Sauna nebenan klingt ebenfalls nach Heimvorteil.
Die heisse Luft und der Duft von Holz sind erfrischend und beruhigend zugleich. Verschiedene Saunen laden zum Verweilen ein, und wir nehmen uns die Zeit, den Moment voll zu geniessen. Der Wechsel zwischen Hitze und Abkühlung gibt uns das Gefühl von neuer Energie.
Zurück am Stellplatz verabschiedet sich die Sonne über dem See mit einem goldenen Funkeln.
Manchmal, so merken wir, führt uns das Leben nicht zu unseren Plänen, sondern zu heissen Pools, die wir niemals eingeplant hatten – und das ist vielleicht gar nicht so schlecht.Leia mais
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- Dia 10
- sexta-feira, 17 de janeiro de 2025 20:22
- ☁️ 2 °C
- Altitude: 85 m
FinlândiaUitto61°11’26” N 23°54’5” E
Nebel und Eisbaden in Finnland

Ein Tag in Weiß: Abenteuer, Nebel und Eisbaden in Finnland
Es war einer dieser Morgen, an denen die Welt dir zunächst zuzwinkert, nur um dich kurz darauf an der Nase herumzuführen. Nach einer Nacht, die uns tiefen, erholsamen Schlaf geschenkt hat, begrüßt uns der Tag mit einer frischen Brise Optimismus. Doch bevor es losgeht, müssen wir erstmal Müll entsorgen – das wahre Highlight jedes Reisenden, der meint, mobil zu sein...
Kaum sitzen wir im Wagen, beginnt die Landschaft, sich wie ein schlecht entwickeltes Polaroid zu präsentieren. Nebel kriecht heran, hüllt alles in ein diffuses „Weiss in Weiss“. Es sieht aus, als hätte jemand die Farbpalette vergessen. Aber hey, wer braucht schon Farben, wenn er in Finnland ist?
Unterwegs noch ein paar Erledigungen: Diesel tanken, Lebensmittel einkaufen – und wie könnte man die Romantik dieser Szenen beschreiben? Vielleicht so: „Liebe geht durch den Dieselfilter und den Einkaufswagen.“
Ein Ort wie aus dem Bilderbuch
Rolf, mein unermüdlicher Platzfinder, überrascht mich mit einem neuen Ziel. Ein Platz des gleichen Anbieters wie letzte Nacht – und was für ein Fund! Direkt an einem zugefrorenen See, mit einer Aussicht, die selbst Postkarten alt aussehen lässt.
Doch das Beste: Hier gibt es alles! Sauna, Duschen, Toiletten, Waschmaschine – Finnland, du verwöhnst uns!
Der erste Akt: Brotzeit. Nichts hebt die Stimmung nach einem Reisetag wie ein paar liebevoll geschmierte Brote belegt mit Lachs – die Quintessenz der einfachen Freude.
Mutige Menschen, eiskalte Gewässer
Gestärkt machen wir uns auf zum See, wo die eigentlichen Helden des Tages auf uns warten: die Eisbader. Wie ferngesteuerte Pinguine marschieren sie zum Wasser, schmeissen sich hinein, lachen (oder schreien?) und steigen wieder heraus – das alles in stoischer Gelassenheit, als wäre es das Natürlichste der Welt. Wir? Wir schauen beeindruckt zu, eingehüllt in unsere Jacken.
Es scheint, als ob dieser Ort ein geheimes Zentrum für Eisbader ist. Leute aus allen Ecken kommen hierher, um in den eiskalten See zu springen. Ihr Enthusiasmus für das Bad im gefrorenen Wasser ist so ansteckend wie… nein, halt, nicht ansteckend – eher bewundernswert.
Während ich zuschaue, denke ich: Vielleicht ist Eisbaden gar keine finnische Tradition, sondern ein Test der Götter. Wenn du’s überlebst, bist du würdig, in diesem Land zu leben.
Sauna-Zauber
Zurück am Wohnmobil wartet das nächste Highlight: Die Sauna. Finnische Saunen sind nicht einfach Orte – sie sind fast heilig. Wir heizen das kleine Paradies auf, setzen uns hinein und lassen die Wärme in jede Pore kriechen. Es ist, als ob all der Nebel und die Kälte des Tages von innen heraus verdampfen. Einfach herrlich.
Und nach der Sauna? Natürlich duschen! Ausgiebig, mit dem Gefühl, als hätten wir gerade einen VIP-Wellnessbereich für uns allein.
Nachtbaden für Mutige
Weil wir ja nicht genug kriegen können, gehen wir ein weiteres Mal zum See. Jetzt ist es dunkel, und der Ort hat etwas Magisches. Die Sterne spiegeln sich im Eis, und dennoch sind da immer noch Eisbader, die mutig ins Wasser springen. Manche lachen, andere reden in ihrer melodischen Sprache, und wir stehen da, eingehüllt in die Nacht, und fragen uns erneut: Sollten wir es wagen?
(Die Antwort bleibt in der Schwebe, während wir uns entscheiden auf das nächste belegte Brot zu warten.)
Fazit
Finnland zeigt uns, wie man Kälte umarmt – mit Brot, Sauna und einer Prise Mut. Es ist herrlich, wie einfach Glück manchmal sein kann.Leia mais

Wenn ihr bis jetzt noch nicht im Eiswasser gewesen seid, tut es morgen früh, heizt vorher die Sauna und geht saunieren. Ihr werdet es nicht bereuen und die Brötchen schmecken noch einen Zacken besser. Da bin ich mir sicher aus eigener Erfahrung. Gute Nacht und viel Spass morgen früh. Gruss Andreas&Pirkko [Andreas]
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- Dia 11
- sábado, 18 de janeiro de 2025 18:30
- 🌙 -1 °C
- Altitude: 80 m
FinlândiaSaunalahti61°22’31” N 25°17’18” E
Was für ein Morgen!

Knallblauer Himmel, die Sonne blinzelt durch die Äste, und man könnte fast meinen, der Tag wäre zu perfekt, um wahr zu sein. Nach einer himmlisch ruhigen Nacht – wir haben wirklich wunderbar geschlafen – wurde es heute früh abenteuerlich. Einer meiner Leser hatte uns den Tipp gegeben: "Probiert es doch mal wie die Finnen – erst Sauna, dann ins Eisloch." Und wer wären wir, so eine Erfahrung auszuschlagen?
Also, Sauna vorgeheizt, dicke Mäntel übergeworfen und ab zum See. Rolf, mutig wie immer, wagte sich bis zur Badehose ins eisige Wasser. Ich? Nun ja, ich kam nicht weiter als bis zum Knie. Aber glaubt mir, das hat auch gereicht! Der Schmerz, diese Kälte – ich musste laut aufschreien, mein ganzer Körper wollte fliehen. Sofort ein Krampf, aber gleichzeitig: Was für ein unglaubliches Erlebnis! Wir haben so gelacht, während die Kälte uns den Atem raubte.
Die Belohnung? Die Sauna danach. Oh, wie wir sie genossen haben! Mindestens doppelt oder dreifach so intensiv, weil die eisigen Minuten davor unseren Kreislauf auf Hochtouren gebracht hatten. Es fühlte sich an wie ein Reset für Körper und Geist.
Langsam haben wir dann zusammengepackt, während Rolf – immer für eine Überraschung gut – kurzerhand einen neuen Campingplatz "rausgeschmissen". Natürlich wieder direkt an einem See. Scheint fast, als hätten wir uns unwissentlich einem "See-Hopping" verschrieben. Aber ehrlich gesagt: Was gibt es Besseres?
Ich hoffe, ihr startet mit genauso viel Lachen und Abenteuerlust in euren Tag wie wir. Bleibt mutig, bleibt neugierig – und traut euch auch mal ins kalte Wasser!
Ankunft im kleinen Paradies
Nach einer entspannten Fahrt sind wir beim Campingplatz Mainiemi Caravan eingetroffen. Die Betreiber? Herzlich, zuvorkommend – man merkt sofort, dass sie mit Leidenschaft dabei sind. Es gibt sogar ein kleines Beizli vor Ort, was den Charme des Platzes noch unterstreicht. Nach dem unkomplizierten Einchecken fuhren wir zu unserem Stellplatz, richteten uns ein und liessen den Blick über die Umgebung schweifen.
Der Platz liegt direkt am See – natürlich wieder gefroren. Die Stille, die klare Luft, das Glitzern der Eisfläche im Licht… einfach magisch! Dieses Mal fühlte sich der See fast wie eine Einladung an, ihn zu betreten. „Also, wer wagt es?“, dachten wir. Na, Rolf natürlich. Mutig wie immer stapfte er aufs Eis, während ich vom sicherem Boden aus die Szenerie beobachtete und mich innerlich fragte: Was, wenn das Eis knackt? Aber Rolf, ganz unerschrocken, hatte seinen Spass.
Ich? Naja, ich hatte meinen Spass mit dem Gedanken, ihm notfalls einen Rettungsring zuzuwerfen. Aber alles blieb ruhig – Rolf kam unversehrt zurück, mit dem selbstzufriedenen Grinsen eines Mannes, der das Abenteuer für sich gewonnen hat.
Grillkota und Lauberhorn
Beim Spaziergang entlang des zugefrorenen Sees haben wir eine echte Überraschung entdeckt: eine Grillkota! Diese kleinen Holzhütten haben einfach etwas Magisches – sie strahlen Gemütlichkeit aus und laden ein, die Kälte kurz draussen zu lassen. Also nichts wie rein!
Während das Feuer in der Mitte der Kota knackte und die Wärme uns durchströmte, haben wir unser Smartphone gezückt. Warum? Natürlich, um das Lauberhornrennen live zu verfolgen! Von Allmen und Odermatt in Aktion – da war Gänsehaut vorprogrammiert. Es war ein seltsamer, aber herrlicher Kontrast: draussen eisige Temperaturen, drinnen die glühenden Kohlen, und auf dem Bildschirm die besten Skifahrer, die sich den Hang hinunterstürzen.
Mit jedem spannenden Lauf stieg die Stimmung, und die doppelte 👍👍 für ihre Leistung kamen von Herzen! Es war fast, als wären wir mitten im Geschehen – nur eben mit einer Tasse Tee und ohne Gefahr, selbst auf Skiern zu stehen.
Der Abend klingt hier am Mainiemi ganz gemütlich aus – der See schweigt, die Kälte beisst sanft, und das Beizli lockt vielleicht noch mit einem warmen Getränk. Wieder ein Tag voller kleiner Geschichten, die den Alltag so besonders machen.Leia mais

ViajanteWieder köstlich geschrieben, Anita!😊 Das Mitlesen macht richtig Spaß👍

Gut macht ihr das, Bravo! Und im nächsten Eisloch 20 cm tiefer, dann ist das Schlimmste überstanden und ihr seid den Finnen Nähe. [Andreas]
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- Dia 12
- domingo, 19 de janeiro de 2025 15:30
- ☀️ 2 °C
- Altitude: 123 m
FinlândiaKetunpesänmäki61°27’12” N 25°2’8” E
Eisige Abenteuer und Käseköder

Ein Sonntag wie kein anderer
Die Nacht war... sagen wir mal, ein wenig unruhig. Rolf, der Meister der Zuversicht, hatte doch etwas mit den Gedanken zu kämpfen. Würde am Montag alles wie geplant laufen? Wäre die Lichtmaschine pünktlich? Oder würde sie sich – wie ein unzuverlässiger Kumpel – einfach verspäten? Die Antworten blieben vage, aber der Morgen entschädigte grosszügig: Ein Sonnenaufgang, so atemberaubend, dass selbst die Wolken kurz innehielten, breitete sich über dem See aus.
Rolf war bereits in Mission Eis unterwegs, bewaffnet mit einem Bohrer, so entschlossen wie ein Abenteurer auf der Suche nach verborgenen Schätzen. Ich hingegen kämpfte noch mit den Herausforderungen der Kleiderschichten, bevor ich mich auf den Weg machte, ihn zu suchen. Ein leises Unbehagen kroch in mir hoch: Was, wenn das Eis nicht hält? Was, wenn ich plötzlich allein vor dem Knutschi stünde? Doch meine Sorgen zerstreuten sich schneller als der Morgennebel, als ich ihn auf dem Eis entdeckte – das Loch war gebohrt, die Eisdicke von 21 Zentimetern vermessen. Wenn das keine Einladung war!
Mit neu gewonnener Zuversicht wagte ich mich ebenfalls aufs Eis. Schnell nochmal zurück zum Knutschi, um die Ausrüstung zu erweitern: Angel und Käse. Käse? Ja, Käse. Ob die Fische den als Gourmet-Happen sehen würden, war unklar, aber einen Versuch war’s wert. Doch trotz aller Mühe und Geduld – kein Fisch wollte uns Gesellschaft leisten. Vielleicht lag’s am Käse, vielleicht an uns.
Nach einer Weile überkam mich die Lust, selbst den Bohrer auszuprobieren. Und siehe da, ich war gar nicht mal schlecht! Doch wie das so ist bei Abenteuern, irgendwann ruft die Pflicht. Wir packten zusammen, verstauten unsere Träume von Eisfischerei und machten uns auf den Weg zur Werkstatt, wo der Montag schon auf uns wartete.
Vorher jedoch ein Zwischenstopp im Supermarkt, um die Vorräte aufzufüllen – denn eines hatten wir gelernt: Abenteuer brauchen Käse. Ob die Fische das auch irgendwann lernen werden, bleibt ungewiss.
Und so endete ein Tag, der uns keine Fische, aber reichlich Geschichten schenkte. Irgendwo zwischen Nervosität, Sonnenaufgang und einem Bohrer fand sich wieder diese magische Mischung aus Herzklopfen und Gelassenheit, die nur das Leben selbst so hinbekommt.Leia mais

ViajanteLiebe Anita , du schreibst deine Berichte wunderbar. Es ist eine Freude diese zu lesen. Ich hoffe am Montag kann alles repariert werden. Gruss aus Marokko….

Womoblog.chLiebe Claudia herzlichen Dank für deine lieben Worte! Es freut mich sehr, dass dir meine Berichte gefallen und du Freude am Lesen hast. Ich hoffe auch, dass am Montag alles wieder in Ordnung gebracht werden kann. Ganz liebe Grüße zurück nach Marokko und weiterhin viel Freude auf eurer Reise. Lg
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- Dia 12
- domingo, 19 de janeiro de 2025 23:12
- 🌙 -1 °C
- Altitude: 83 m
FinlândiaKultavuori61°41’13” N 24°22’19” E
Tanz der Lichter

Der Abend war ruhig, fast unscheinbar, bis der Himmel plötzlich explodierte – in Farben, die sich nicht beschreiben lassen. Erst ein zartes Schimmern am Horizont, dann ein Wirbeln und Tanzen: Polarlichter.
Wir standen da, staunend und still, während Grün und Rosa über uns wogten wie eine geheime Botschaft des Himmels. Die Kälte unter unseren Füssen war vergessen, die Welt schien für einen Moment stillzustehen.
Rolf sagte nur: „Wow.“ Mehr brauchte es nicht. Worte reichen nicht für solche Magie.
Manchmal schenkt einem das Leben Momente, die bleiben – und dieser war einer davon.Leia mais

ViajanteDa kann man wirklich nur "Wow" sagen😍! Unsere Erinnerungen an den September letzten Jahres in Lappland werden wieder wach...

TrailwildDas ist einfach was Besonderes, auch wir wurden im September letztes Jahr mit diesem Schauspiel verwöhnt! Unvergessen!

Womoblog.chVielen Dank! Wie schön, dass ihr letztes Jahr auch dieses besondere Schauspiel erleben konntet – es ist wirklich immer wieder faszinierend🤩!
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- Dia 13
- segunda-feira, 20 de janeiro de 2025 15:52
- ☁️ -10 °C
- Altitude: 76 m
FinlândiaItälahti62°19’27” N 26°29’6” E
Die Lichtmaschinen-Odyssee

Manchmal beginnt ein Tag wie ein schief gestimmtes Orchester: Alles klingt irgendwie unrund, doch am Ende überrascht es mit einer harmonischen Melodie. Heute war so ein Tag. Unser treues Wohnmobil, liebevoll „Knutschi“ genannt, hatte sich kürzlich entschieden, uns auf eine kleine Abenteuerreise in die Werkstatt zu schicken. Die Lichtmaschine – Herz und Stromquelle – wollte nicht mehr. Heute früh war der grosse Moment: Übergabe bei der Werkstatt. Und was soll ich sagen, die Spannung lag in der Luft wie Nebel auf einem mystischen See.
Mit einer Tasche voller Zeitvertreib und einer Prise Optimismus machten wir uns auf, die Stunden des Wartens zu überbrücken. Der Plan? Einfach durchhalten. Zum Glück waren wir in einem riesigen Laden, wo es alles gibt, was das Heimwerkerherz begehrt – und direkt daneben ein Kaffeeautomat. Kaffee: der Treibstoff für alle Ungewissheiten des Lebens.
Während wir die ersten Minuten noch gemeinsam durch die Gänge schlenderten, war schnell klar: Das hier ist Rolfs Paradies. Werkzeuge, Maschinen, Zubehör – seine Augen leuchteten wie bei einem Kind im Spielwarengeschäft. Ich, die treue Mitreisende in dieser Saga, gab mir alle Mühe, ebenso begeistert auszusehen. Nach einer Weile überliess ich Rolf jedoch seiner Freude und zog mich mit einem Becher Kaffee und meinem Tablet in eine stille Ecke zurück. Puzzle spielen und die vorbeiziehenden Kunden beobachten – ein skurriler Mix aus Konzentration und Unterhaltung.
Dieser Laden hatte seinen eigenen Rhythmus: Menschen kamen und gingen, manche suchten verzweifelt nach einem Ersatzteil, andere standen einfach nur da, liessen sich einen Kaffee raus und tauschten ein paar Worte. Es war fast wie ein Film, den man nebenbei verfolgt.
Doch immer wieder schlich sich die bange Frage in unsere Gedanken: „Geht alles gut? Schaffen sie das heute?“ Die Zeit kroch dahin, und die Werkstatt blieb eine mystische Blackbox, aus der wir keinerlei Zeichen empfingen.
Doch dann, Punkt 13 Uhr, der erlösende Moment: „Es ist fertig.“ Wir bekamen den Schlüssel zurück, mit strahlenden Gesichtern und einer grossen Portion Erleichterung. Es war fast feierlich. Ich glaube, wir haben uns mindestens tausend Mal bedankt, vielleicht sogar tausendundein Mal. Als wir schliesslich die Rechnung beglichen und zum Parkplatz gingen, war die Freude unbeschreiblich.
Knutschi stand da wie neu geboren, bereit für neue Abenteuer. Und wir? Überglücklich, dankbar und ein bisschen erschöpft.
Man sagt, wahre Heldenreisen enden nicht mit Ruhm und Ehre, sondern mit einer funktionierenden Lichtmaschine. Wir können dem nur zustimmen.
Eisige Wunder und knisternde Abenteuer
Nach dem triumphalen Werkstatt-Moment ging es endlich wieder los. Unser Knutschi schnurrte wie ein zufriedener Kater, und voller Vorfreude starteten wir ins nächste Kapitel unserer Reise. Ich sass diesmal am Steuer, denn Rolf war voll und ganz mit seiner Technikmission beschäftigt: Daten checken, die neuen Einstellungen beobachten, und natürlich die Navigation im Blick behalten. Ein rollendes Büro auf vier Rädern – multitasking at its finest.
Der Himmel präsentierte sich als glasklares Blau, wolkenlos und unendlich. Es ist eine dieser besonderen Winterstimmungen im Norden, die man nie vergisst: Die Farben der Sonne – ein Spiel aus Gold, Rosa und Orange – schienen intensiver, fast surreal. Selbst die kalte Luft schien von diesem Licht erfüllt zu sein. Heute Morgen hatten wir bereits knackige minus 4 Grad, doch bei unserer Ankunft am See zeigte das Thermometer stolze minus 8. Die Kälte hatte sich wie eine unsichtbare Decke über die Landschaft gelegt, alles wirkte still, fast ehrfurchtsvoll.
Und dann kam das Eis.
Der See war vollständig zugefroren, eine riesige weisse Fläche, die in der Dämmerung noch beeindruckender wirkte. Natürlich konnten wir nicht widerstehen: Wir wagten uns vorsichtig hinaus, das erste Knirschen des Eises unter unseren Füssen war aufregend und ein kleines bisschen beunruhigend. Doch dann kamen die Geräusche.
Ein tiefes, knarrendes Knacken zog sich wie eine unsichtbare Linie über das Eis. Es folgte ein Blubbern, fast wie das Summen eines unterirdischen Monsters. Plötzlich ein lauter Knall, der durch die Stille hallte, und das Eis bildete tiefe, faszinierende Risse und Spalten. Es war, als ob der See selbst lebendig wäre, als ob er uns seine Geschichten erzählen wollte – Geschichten von unbändigem Wasser, das nun in seiner frostigen Hülle gefangen war.
Wir standen da, staunend und voller Ehrfurcht. Die Geräusche hatten etwas Mystisches, fast Bedrohliches, und doch konnten wir nicht wegsehen. Es war, als ob das Eis mit uns sprach, uns ein Teil seiner Geheimnisse anvertraute. Jeder Knall liess uns zusammenzucken, aber gleichzeitig fühlten wir uns lebendig wie selten zuvor.
Rolf zückte natürlich sofort die Kamera und fing die Dämmerung ein: die schimmernden Farben am Horizont, die bizarren Muster der Eisrisse, und die unbeschreibliche Stimmung dieses Moments. Ich konnte kaum aufhören, einfach nur zuzusehen, das Knacken und Blubbern unter meinen Füssen zu spüren, während die Kälte in meine Handschuhe kroch.
Es war einer dieser seltenen Momente, die man niemals vergessen wird – ein Winterwunder, das uns wieder einmal daran erinnerte, wie klein wir sind und wie grossartig die Natur sein kann.
Als wir schliesslich zurück ins warme Knutschi stiegen, waren unsere Nasen rot und unsere Hände fast taub. Doch unsere Herzen waren erfüllt. Wir hatten das Eis tanzen hören.Leia mais

ViajanteDini Bricht sind eifach de Hammer 🤩. Ich han gad s Gfühl ich begleiti eu uf eurer Reis. Wenn du dänn mal es Buech schriibsch, bin ich eini vo de erste Leserinne - versproche 🙏🥰!!! Gruess Jacqueline

Womoblog.chLiebe Jacqueline, vielen Dank für dein wundervolles Feedback, das freut mich riesig😊! Es ist schön zu wissen, dass du unsere Reise so intensiv miterlebst. Wenn es irgendwann ein Buch gibt, bist du garantiert die erste Leserin😅! Liebe Grüße, Anita😘
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- Dia 14
- terça-feira, 21 de janeiro de 2025 15:25
- ☁️ -12 °C
- Altitude: 219 m
FinlândiaPuijon torni62°54’34” N 27°39’20” E
Ein Wintertag wie ein Gedicht

Ich wache auf und bin todmüde. Wirklich, als hätte ich die ganze Nacht einen Marathon gelaufen – in meinen Träumen natürlich, mit Umwegen durch Labyrinthe und Gesprächen mit Eichhörnchen (keine Ahnung, wo die plötzlich herkamen). Aber dann, der Wendepunkt des Morgens: Mein lieber Mann bringt mir einen Kaffee ans Bett. Und in genau diesem Moment beginnt der Tag, sich von „Bitte nicht!“ zu „Vielleicht doch!“ zu wandeln.
Kaum sind wir abfahrbereit, verabschieden wir uns von diesem wunderschönen See, der sich gestern wie eine Postkarte ins Gedächtnis gebrannt hat, und düsen los nach Kuopio. Unser Ziel? Der berühmte Puijo-Turm. Heute Abend werden wir dort dinieren, und ich schwöre, ich sehe uns schon, wie wir mit einem Glas Wein in der Hand auf die schneebedeckte Landschaft hinabblicken und uns fühlen wie König und Königin des Winters.
Doch bis dahin haben wir noch einiges vor.
Rolf, mein Wikinger, macht sich an die Arbeit, die Langlaufskier startklar zu machen. Er gleitet los, als hätte er in einem früheren Leben ein Rentiergespann angeführt. Ich hingegen bin eher mit der Frage beschäftigt, wie ich meine Finger vor dem sicheren Kältetod bewahren kann. Minus 12 Grad sind keine Kleinigkeit. Nach wenigen Minuten lande ich zurück im Knutschi, der wunderbar warmen Komfortzone unseres mobilen Zuhauses.
Rolf macht noch eine weitere Runde auf der Loipe, während ich es mir im Wohnmobil gemütlich mache. Dann tauschen wir: Gemeinsam schauen wir noch beim Skispringen zu. Diese Waghalsigen, die sich von der Schanze stürzen – ich bewundere sie, während ich froh bin, mit beiden Füssen fest auf dem Boden zu stehen.
Aber jetzt wird’s magisch: Wir fahren zu einem riesigen See. Und Leute, ich sag’s euch, mein Herz macht einen Sprung. Der See ist zugefroren, das Eis glatt wie ein Spiegel, und überall Menschen auf Schlittschuhen – so lässig, als wären sie direkt aus einem finnischen Wintermärchen geschlüpft.
Ich spaziere mit Rolf über den See. Ja, über das Eis. Ich bin hin und weg. Das Eis wird sogar von einer Maschine geglättet – wie in einem überdimensionierten Outdoor-Traum. Es glitzert, funkelt und sieht so surreal schön aus, dass ich am liebsten eine Ode an diesen Moment schreiben würde.
Es sind diese Tage, an denen die Welt einem zuflüstert: „Hey, so wunderschön bin ich, wenn du mal kurz innehältst.“ Und genau das mache ich. Mit kalten Fingern, einem glücklichen Herzen und einem Lächeln, das vielleicht sogar das Eis zum Schmelzen bringt – hoffentlich nicht wörtlich.
Es ist ein Moment, den ich am liebsten in eine Schneekugel packen und für immer bewahren würde.
Als die Sonne langsam am Horizont verschwindet, machen wir uns auf zum Puijo-Turm. Der Gedanke an ein Dinner über den Lichtern von Kuopio lässt mein Herz ein bisschen höher schlagen. Es sind Tage wie diese, die einem zeigen, wie wunderschön das Leben sein kann – mit einem treuen „Knutschi“, einem geliebten Menschen und einer Welt, die immer wieder aufs Neue verzaubert.
Wir geniessen die Aussicht während des Essens, und ich muss zugeben: Es hat etwas Magisches, wenn man während eines leckeren Menüs ganz langsam einen 360-Grad-Blick auf die Umgebung bekommt. Ein bisschen fühlt es sich an wie in einem Film – wir, die Hauptdarsteller, auf einer drehenden Bühne. Die Lichter in der Stadt gehen an. Ein Lichtermeer, das sich im See spiegelt. Ich erwische mich dabei, wie ich einfach nur aus dem Fenster starre und fast mein Dessert vergesse.
Rolf schaut mich schmunzelnd an und fragt, ob er mich ans Fenster kleben soll, damit ich gleich bis zum Frühstück sitzen bleiben kann. Ich lache, aber insgeheim überlege ich wirklich, ob ich einfach hier bleiben möchte. Wie gemütlich wäre es, in den weichen Polstern sitzen zu bleiben, bis der Morgen graut?
Nach dem Essen entscheiden wir, noch einen letzten Rundgang draussen auf der Plattform zu wagen – diesmal gut eingemummelt. Der Wind pfeift uns um die Ohren, und ich fühle mich wie in einem epischen Abenteuerfilm.
Zurück im Wohnmobil kuscheln wir uns in Decken ein, trinken einen Schluck Rotwein und lassen den Tag Revue passieren. Es fühlt sich an, als wären wir auf einer anderen Ebene unterwegs gewesen – nicht nur geografisch, sondern auch irgendwie spirituell. Der Turm, die Aussicht, das Essen, der Wind: alles hat seinen eigenen kleinen Platz in diesem wunderbaren Puzzle, das wir Reise nennen. Und ich kann es kaum erwarten, was morgen auf uns wartet.Leia mais

ViajanteEinfach magisch und traumhaft eure wunderschöne Reise. Jeden Tag gegen 18:00 Uhr schau ich immer ob dein tolle Bildee und Tagesbericht online sind.

Womoblog.chVielen Dank für deine lieben Worte! Solche Rückmeldungen machen das Schreiben für mich noch besonderer. Lg.Anita&Rolf

ViajanteWunderbar was aus deiner Feder kommt, liebe Anita! Es gibt Momente und Orte wo man ganz bei sich ist. Und jeder Tag eine neue Seite im Buch des Lebens. Vieles was du beschreibst kann ich fühlen!🤩
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- Dia 15
- quarta-feira, 22 de janeiro de 2025
- ☁️ -8 °C
- Altitude: 4 m
FinlândiaSelkäletto65°17’11” N 25°17’18” E
Ein Tag zum Vergessen – oder doch nicht?

Manchmal beginnt der Tag, bevor die Nacht richtig endet. So erging es uns heute. Unser Schlafplatz war – nun ja – ein Abenteuer für sich. Die Schräglage des Bodens machte entspanntes Schlafen praktisch unmöglich. Nach unzähligen Versuchen, doch noch Ruhe zu finden, gaben wir schließlich auf. Um 4 Uhr packten wir zusammen, starteten den Motor und fuhren los. Noch vor halb fünf rollten wir in Richtung Norden, begleitet vom monotonen Summen des Motors und der stillen Dunkelheit einer skandinavischen Winternacht.
Doch irgendwann, gegen sechs Uhr, war die Müdigkeit stärker als unser Drang weiterzufahren. Wir fanden einen Parkplatz an der Strasse, schalteten den Motor aus und tauchten in einen tiefen, wohlverdienten Schlaf – bis um zehn Uhr. Und oh, wie göttlich das war!
Der Morgen begann gemütlich, wie es nur im Wohnmobil möglich ist: Kaffee für die Seele, Tee für die Wärme, und der Schnee, der draussen leise vor sich hin fiel, wie ein Gruss aus einer anderen Welt. Danach ging es weiter, Schritt für Schritt, Kilometer für Kilometer, während der Winter uns gnadenlos begleitete. Schneeflocken wehten durch die Luft, die Temperaturen blieben konstant unter minus acht Grad, und jedes Mal, wenn wir ausstiegen, um uns die Beine zu vertreten, traf uns die eisige Realität. Unter dem luftigen Schnee lag blankes Eis, das uns fast, bei Rolf einmal ganz die Füsse unter dem Körper wegzog. Es war, als würde der Winter selbst versuchen, uns herauszufordern.
Mittags gönnten wir uns eine kleine Pause in einer ABC-Raststätte. Ein Hamburger mit Pommes wurde unser Festmahl, ein warmes Stück Normalität, während draussen der Winter tobte. Solche kleinen Momente fühlen sich unterwegs besonders an – als würde man kurz aus der frostigen Realität ausbrechen und ins Warme gleiten.
Am Nachmittag fuhren wir weiter, auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Unser Ziel: ein zugefrorenes Meer. Die Küste lag da, eingefroren in der Zeit, das Wasser unter einer dicken Eisschicht begraben. Keine Wellen, kein Geräusch, nur diese endlose, glatte, fast unheimliche Fläche, die sich bis zum Horizont erstreckte.
Bevor wir uns zurückzogen, wollten wir noch die Umgebung erkunden. Trotz der beissenden Kälte entschieden wir uns für ein kleines Abenteuer: Eisfischen. Der lockere Schnee knirschte unter unseren Füssen, und jeder Schritt auf dem gefrorenen Meer fühlte sich an wie eine Gratwanderung zwischen Wagemut und Wahnsinn. Die Kälte biss uns in die Wangen, kroch in jede Ritze unserer Kleidung.
Manche Tage beginnen schon mit einer schiefen Note und spielen dann die ganze Klaviatur der Frustrationen durch. Heute war so ein Tag. Zuerst die Sache mit dem Schlaf:
Dann beim Eisfischen. Die Kulisse war magisch: Das zugefrorene Meer, der unendliche Schnee, die kalte, klare Luft. Und dann, wie aus einem schlechten Film, fiel mir der Kameradeckel von Rolfs Kamera aus der Hand – und zwar genau ins Eisloch. Das Meer ist riesig. Kilometerweit nichts als Eis. Und dieser blöde Deckel, von allen möglichen Orten, entscheidet sich, in diese winzigen 20 Zentimeter Durchmesser zu plumpsen. Perfekt.
Ich stand da, starrte in das dunkle Loch, wo der Deckel für immer verschwunden war, und dachte: Natürlich. Warum nicht? Rolf hat’s mit Fassung getragen, aber ich war innerlich schon angezählt.
Am Abend wollte ich wenigstens mit einem leckeren Essen den Tag retten. Aus den übrigen Gschwelti zauberte ich Rösti – oder besser gesagt, ich versuchte es. Doch in einem Moment der Unachtsamkeit schoss die Hälfte der Rösti von der Raffel direkt auf den Boden. Eine Sauerei vom Feinsten, Kartoffelstückchen überall. Ich hätte lachen können, hätte heulen können, aber ich war einfach nur fertig.
Manchmal sind es nicht die großen Dramen, die einen runterziehen, sondern diese vielen kleinen Pannen, die sich aneinanderreihen wie Perlen auf einer Kette – nur, dass es keine schöne Kette ist, sondern eher eine aus Alpträumen.
Aber, wie so oft: Morgen ist ein neuer Tag. Und wenn ich das Chaos von heute überlebe, dann kann mich morgen kaum noch etwas schocken. Hoffentlich.
Und zu guter letzt, kann ich keine Fotos hochladen, zu wenig Netz🙈!Leia mais

ViajanteLiebe Anita, Thats life! Und der Salz in der Suppe. Es geht schon mal was daneben, aber Du hast wenigstens dein Schreib Humor nicht verloren. Also; Kopf hoch, Krönchen richten und der nächster Tag wird besser. Sicher !👍
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- quinta-feira, 23 de janeiro de 2025 10:11
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FinlândiaSelkäletto65°17’1” N 25°18’2” E
Wir starten bei -22 Grad

Jetzt heißt es: warm anziehen, tief durchatmen und den Tag voller Möglichkeiten angehen. Die Welt draußen wartet – und ich freue mich darauf, sie zu erleben.

ViajanteKeine Probleme beim Fahren? Ein norwegischen Bekannter hat uns empfohlen die Winterreifen in Norwegen zu kaufen, falls wir so etwas Vorhaben.

Womoblog.chWir haben bisher keine Probleme, wir haben neue gute Winterreifen aus der Schweiz.
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- quinta-feira, 23 de janeiro de 2025 19:00
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FinlândiaSelkäkallio65°39’22” N 24°38’3” E
Auf Eisbrecher-Mission in Kemi

Ach, Skandinavien im Winter – was könnte es Schöneres geben, als mit einem Wohnmobil durch Schnee und Eis zu tuckern? Zugegeben, manchmal fühlt es sich eher wie eine Expedition ins Ungewisse an. Aber hey, die Belohnung ist immer ein bisschen Abenteuer, und diesmal hiess unser Ziel: Kemi.
Nach einer Stunde Fahrt durch eine endlose, weisse Landschaft – die übrigens perfekt als Kulisse für einen Polarkrimi taugen könnte – erreichten wir unser Ziel. Kemi. Der Ort ist bekannt für seine Eisbrecher-Touren, und natürlich wollten wir uns dieses Erlebnis nicht entgehen lassen. Rolf, unser Online-Buchungsspezialist (ich sage nur: Multitasking beim Abendessen), hatte uns schon gestern zwei Tickets für den „Arctic Icebreaker“ gesichert.
Am Tourismuszentrum angekommen, fühlte es sich fast ein wenig wie eine winterliche Themenwelt an. Neben der Eisbrecher-Tour hätte man auch das berühmte Eishotel besichtigen können – mit glitzernden Eiskristallen, frostigen Zimmern und allem Drum und Dran. Aber, wie Rolf so schön sagte: "Ein Eishotel reicht im Leben." Wir hatten schliesslich schon mal eines besucht, und na ja, es ist kalt. Überraschend, ich weiss.
Trotzdem liessen wir es uns nicht nehmen, mal einen Blick ins Eishotel zu werfen. Ein bisschen herumschlendern, staunen – niemand hinderte uns daran. Es schien, als sei der Grossteil der Touristen ohnehin anderweitig beschäftigt. Manche standen für Eisskulpturen an, andere fotografierten sich mit einem Eisbären aus Plüsch.
Auf zum Eisbrecher
Chaos am Bus: Ein kleiner Kulturschock in Kemi
Da standen wir nun am Tourismuszentrum, bereit, von einem Bus abgeholt zu werden, der uns zum Hafen bringen sollte. Das klang in der Theorie nach einem glatten Ablauf. In der Praxis war es – sagen wir mal – eine chaotische Lehrstunde in Geduld und Gruppendynamik.
Der Bus war spät. Warum? Keine Ahnung. Vermutlich hatte er irgendwo zwischen Schnee, Eis und schmalen Strassen die Zeit vergessen. Als er dann endlich in Sicht kam, begann das eigentliche Spektakel: Die wartenden Touristen, eine Mischung aus Chinesen, Indern und einigen anderen Nationalitäten, stürzten sich förmlich auf die Bustür.
Physik trifft auf Reisegruppe
Jetzt stellt euch vor, der Bus ist rappelvoll mit Menschen, die aussteigen möchten. Kein Platz, kein Durchkommen. Aber das hinderte niemanden daran, sich so dicht wie möglich an die Türen zu quetschen – in der Erwartung, irgendwie magisch hineinzukommen. Es war, als hätten sie noch nie erlebt, dass man erst aussteigen muss, bevor man einsteigen kann.
Die Reiseleiter hatten ihre liebe Mühe. Im Fünf-Sekunden-Takt hallte es durch die eisige Luft: „Bitte zurücktreten! Lassen Sie die Leute aussteigen!“ Doch die Botschaft schien nicht ganz anzukommen. Stattdessen drückten die Wartenden weiter nach vorne, was dazu führte, dass die Menschen im Bus regelrecht eingeklemmt waren.
Rolf und ich standen amüsiert ein paar Schritte abseits. „Na, das kann ja dauern“, murmelte er trocken, während ich versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. Der Kontrast zwischen skandinavischer Gelassenheit und dieser... nennen wir es mal enthusiastischen Energie hätte nicht grösser sein können.
Wir fuhren los, Richtung Hafen, mit einer Mischung aus Vorfreude und einem Hauch von Kopfschütteln. Skandinavien ist eben nicht nur Natur und Ruhe – manchmal bietet es auch kleine kulturelle Kuriositäten. Und genau das macht eine Reise ja so besonders.
Der Arctic Icebreaker wartete bereits auf uns, majestätisch in seiner Funktion und – na ja – irgendwie ziemlich massiv. Es ist schon beeindruckend, wie so ein Koloss durch das gefrorene Meer pflügt, als wäre es Butter.
An Bord hiess es erst einmal: warm anziehen. Denn der eisige Wind und das kalte Eisen unter den Füssen forderten uns heraus. Ich sage es mal so: Die Thermosocken hätten gern noch ein paar Verstärkungen vertragen können.
Ein Abenteuer auf Eis
Nach einiger Zeit stoppte der Eisbrecher mitten auf dem gefrorenen Meer. Und jetzt wurde es richtig spannend: Wir durften das Schiff verlassen! Ja, mitten im arktischen Nirgendwo stapften wir auf dem Eis herum, als wäre es das Normalste der Welt. Ein Highlight war natürlich, dass man sich mit speziellen Anzügen ins Eiswasser legen konnte. Und nein, das war nicht so furchteinflössend, wie es klingt – die Anzüge hielten einen warm und sicher über Wasser.
Natürlich durfte der obligatorische Fotostopp nicht fehlen. Rolf zog den Eisbrecher wie ein alter Polarforscher – ich mit einer Mütze, die mir irgendwie immer ins Gesicht rutschte.
Irgendwann, als wir schon eine Weile draussen auf dem Eis standen, spürten wir unsere Zehen nicht mehr. Auch die Nase, eigentlich gut verpackt, fühlte sich langsam an wie ein kleiner Eiszapfen. Es war dieser Moment, in dem die kühle, frische Luft nicht mehr nach "Abenteuer" roch, sondern nach "wo ist die nächste Wärmequelle?".
Der rettende Hafen: Das Café
Zum Glück gibt es auf dem Eisbrecher ein kleines Café – mehr ein Unterschlupf als ein gastronomisches Highlight, aber in diesem Moment kam es uns vor wie der Himmel auf Erden. Wir drängten uns hinein, schüttelten den Schnee von den Jacken und setzten uns auf die ersten freien Stühle, die wir finden konnten.
"Heisse Schokolade?", fragte Rolf, als er die kleine Tafel hinter der Theke las. "Unbedingt", sagte ich, während ich versuchte, meine klammen Finger aufzuwärmen.
Die heisse Schokolade kam in dicken Keramiktassen, dampfend und unwiderstehlich duftend nach Kakao und einer Prise Winterzauber. Und ich schwöre, sie war das Beste, was wir an diesem Tag getrunken haben. Vielleicht lag es an der Kälte, vielleicht an der Atmosphäre, aber jeder Schluck war eine Wohltat.
Wärme tanken
Im Café herrschte eine gemütliche, etwas träge Stimmung. Andere Passagiere sassen ebenfalls mit dicken Jacken und roten Nasen da, hielten ihre Tassen wie kleine Schätze und lächelten einander wortlos zu.
Für einen Moment fühlten wir uns wieder wie normale Menschen und nicht wie wandelnde Eisskulpturen. Die Kälte war vergessen – zumindest bis wir wieder raus auf Deck gingen. Aber bis dahin genossen wir die Wärme, die Schokolade und den kleinen Moment der Behaglichkeit mitten im frostigen Abenteuer.
Zurück ins Wohnmobil
Nach diesem eiskalten, aber unvergesslichen Erlebnis ging es zurück an Land und schliesslich wieder in unser warmes Wohnmobil. Dort wartete schon die warme Heizung und eine heisse Tasse Kaffee auf uns. Kemi hat uns gezeigt, wie beeindruckend und abenteuerlich der Winter in Skandinavien sein kann.Leia mais

Yvi on tourWow, was für ein Erlebnis. Danke fürs Teilen. Habe dies mir auch gleich mal notiert.
ViajanteIch wünsche Dir und Rolf eine ganz schöne, erholsame Reise… mit tollen Eindrücken, ohne Pannen oder Unfälle. Gruss aus Marokko
Womoblog.chVielen lieben Dank und euch auch weiterhin eine gute Reise!
ViajanteJa dann machts mal gut, wir hauen ab nach Marokko mit allen anderen 😉
Womoblog.chGute und warme Zeit!