Skandinavien im Winter

January - March 2025
Current
Eine Wohnmobilreise im Winter durch Skandinavien bis zum Nordkap ist ein Abenteuer voller eisiger Herausforderungen, atemberaubender Naturschönheiten und unvergesslicher Momente in der Stille und Magie der Polarlandschaft. Read more
Currently traveling
  • 69footprints
  • 75days
  • 596photos
  • 3.4klikes
List of countries
  • Svalbard and Jan Mayen
  • Norway
  • Finland
  • Åland Islands
  • Sweden
  • Germany
  • Austria
  • Show all (8)
Categories
Camper, Camping, Couple, Digital nomad, Nature, Photography, Sports, Vacation, Wilderness
  • 12.3kkilometers traveled
  • Camper9,611kilometers
  • Flight2,067kilometers
  • Ferry301kilometers
  • Walking47kilometers
  • 4x444kilometers
  • Bus26kilometers
  • Hiking18kilometers
  • Cruise ship5kilometers
  • Cable car1kilometers
  • Bicycle-kilometers
  • Motorbike-kilometers
  • Tuk Tuk-kilometers
  • Car-kilometers
  • Train-kilometers
  • Caravan-kilometers
  • Swimming-kilometers
  • Paddling/Rowing-kilometers
  • Motorboat-kilometers
  • Sailing-kilometers
  • Houseboat-kilometers
  • Horse-kilometers
  • Skiing-kilometers
  • Hitchhiking-kilometers
  • Helicopter-kilometers
  • Barefoot-kilometers
  • 69footprints
  • 75days
  • 596photos
  • 3.4klikes
  • 12.3kkilometers
  • 9.6kkilometers
  • 2.0kkilometers
  • 301sea miles
  • 47kilometers
  • 44kilometers
  • 26kilometers
  • 18kilometers
  • 5sea miles
  • 1kilometers
  • Day 55

    Heimkehr nach zwei Monaten Skandinavien

    March 3 in Switzerland ⋅ ☀️ 8 °C

    Knutschi braucht Wellness

    Gestern sind wir wohlbehalten in Sevelen angekommen – nach zwei Monaten voller Abenteuer, eisiger Landschaften, Polarlichter und unvergesslicher Erlebnisse. Die Heimfahrt war abwechslungsreich, der Verkehr hielt sich in Grenzen, und die Sonne begleitete uns bis nach Hause. Ein perfekter Abschluss unserer Reise!

    Wir sind unendlich dankbar, dass wir unfallfrei durch dieses Wintermärchen gereist sind. Und ein riesiges Dankeschön geht an euch, unsere treue Leserschaft! Jeder Kommentar, jedes Like hat uns motiviert und gezeigt, dass wir unsere Erlebnisse nicht nur für uns, sondern auch für euch festhalten.

    Heute steht aber nicht nur das Ankommen im Vordergrund – Knutschi hat sich nach dieser Tour dringend einen Wellness-Tag verdient! Doch kurz vor der Heimkehr meldete sich plötzlich die Motorenlampe. Also gibt es erst eine gründliche Wäsche und dann einen Besuch beim „Arzt“ – die Werkstatt wartet schon. Gleichzeitig bekommt Knutschi seine Sommerpneus und einen Service verpasst, damit es bald wieder startklar ist.

    Auch das Heimkommen selbst ist in vollem Gange: Die Waschmaschine läuft auf Hochtouren, der Kühlschrank ist blitzblank, und die Betten sind abgezogen. Siux, unsere Katze, weicht uns dabei nicht von der Seite – sie scheint mindestens genauso froh zu sein, dass wir wieder zu Hause sind.

    Nun heisst es erst mal durchatmen, die Erlebnisse setzen lassen und sich langsam wieder an den Alltag gewöhnen. Aber eines ist sicher: Die nächste Reise kommt bestimmt!
    Read more

  • Day 54

    Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist

    March 2 in Germany ⋅ ⛅ 3 °C

    Für alle, die denken, uns wäre langweilig geworden und wir hätten deshalb den Heimweg angetreten: Nein, keine Sorge, Langeweile war nie ein Thema! Im Gegenteil, wir haben den hohen Winter in Skandinavien genau so erlebt, wie wir es uns erhofft hatten – mit klirrender Kälte, endlosen Schneelandschaften und magischen Nordlichtern. Jede Minute war ein Abenteuer, jede Fahrt ein kleines Epos.

    Aber jetzt, wo der Winter langsam seinen Mantel ablegt, wo die Temperaturen steigen und der Schnee sich zurückzieht, merken wir: Unser Ziel ist erreicht. Der tiefe Winter war unsere Mission – nicht der frühe Frühling. Und genau deswegen macht es jetzt Sinn, den Heimweg anzutreten.

    Natürlich könnten wir einfach weiterfahren, uns treiben lassen, irgendwo in Deutschland Halt machen, hier und da etwas besichtigen. Aber genau das wäre dann… ja, eine Art Übergangszustand, ein Umherirren ohne klares Ziel. Wir reisen nicht, um zufällig irgendwo zu sein. Wir reisen mit Absicht, mit einer Idee, mit Vorfreude auf das, was kommt.

    Und das bedeutet: Knutschi wird zu Hause geputzt, umgeladen, vorbereitet – für neue Ziele, neue Abenteuer, neue Temperaturen. Denn wenn wir wieder losfahren, dann nicht als Zwischenstopp auf dem Heimweg, sondern mit frischem Elan für eine neue, eigenständige Reise.

    Und diese neue Reise haben wir schon im Kopf: Im Herbst zieht es uns nach Ostdeutschland und Polen. Wir sind gespannt auf die historischen Städte, die beeindruckenden Landschaften und das, was diese Region uns zu bieten hat. Doch bevor es so weit ist, geniessen wir die letzten Kilometer auf dem Heimweg – mit dem Wissen, dass es nie wirklich ein Abschied ist, sondern immer nur eine Pause bis zum nächsten grossen Abenteuer.

    Also keine Sorge: Langeweile? Fehlanzeige.
    Read more

  • Day 53

    Mit der Sonne im Gesicht Richtung Heimat

    March 1 in Sweden ⋅ 🌙 3 °C

    Kaum haben wir beschlossen, nach Hause zu fahren, macht auch das Wetter mit – als hätte Skandinavien beschlossen, uns mit einem goldenen Abschied zu winken. Seit unserer Entscheidung strahlt die Sonne vom Himmel, und was gibt es Schöneres, als den Heimweg mit Licht und Wärme anzutreten?

    Am Fährhafen in Trelleborg sind wir etwas zu früh. Kein Problem – Zeit genug, um noch ein kleines Festmahl zu zaubern: frische Eierbrötchen. Während das Wasser für die Eier blubbert, beobachten wir das Treiben im Hafen. Punkt 14 Uhr öffnet sich der riesige Schlund der Fähre, und wir lassen unser Mittagessen zur Unterhaltung werden: Lastwagen, PWs, Wohnmobile – wir zählen sie, als wären wir wieder Kinder, die Autos auf der Autobahn zählen.

    Ein entspannter Moment vor der langen Überfahrt. Noch ein Bissen, noch ein Blick auf das geschäftige Entladen – dann sind wir bald an der Reihe. Die Sonne bleibt unser Begleiter.

    Um 15 Uhr. Die Motoren brummen, die Fähre schiebt sich gemächlich von der Mole weg, Kurs: Deutschland. Uns erwarten sechs Stunden, in denen wir – ja, was eigentlich? Nichts tun? Dösen? Über die Reling in die Weite starren? Genau das. Aber immerhin gibt’s Unterhaltung: Ein Offshore-Windpark gleitet an uns vorbei, seine riesigen Rotoren drehen sich träge im Dämmerlicht.

    Das Beste an dieser Fährstrecke? Man bleibt in Mobilfunkreichweite! Dänemark ist nah genug, um uns mit Internet zu versorgen. So kann Rolf schon mal seinen Blog schreiben, während ich mein Sommerpullöverchen weiterstricke.

    Wenn wir um 21 Uhr in Rostock anlegen, wollen wir noch etwa 100 Kilometer Richtung Berlin fahren. Dann bleiben uns noch gut 800 Kilometer bis nach Hause. Der Plan für morgen, Sonntag: so viele Kilometer wie möglich abspulen, solange die Lastwagen noch brav auf ihren Parkplätzen stehen. Montag dann – endlich – zurück in die Heimat.

    Aber bis dahin geniessen wir noch ein bisschen das Schaukeln der Fähre und die salzige Meeresbrise.
    Read more

  • Day 52

    Pläne schmieden und Kilometer sammeln

    February 28 in Sweden ⋅ 🌙 0 °C

    Gestern Abend, nach einem köstlichen Käsefondue, wurden wir Zeugen eines himmlischen Spektakels: Die Nordlichter tanzten über den sternenklaren Nachthimmel, begleitet von einer Sternschnuppe, die vor unseren Augen verglühte. Ein magischer Moment, der uns in Staunen versetzte.

    Nach einer erholsamen Nacht starten wir früh in den Tag. Der Himmel ist wolkenlos – perfektes Reisewetter. Auf unserer Route legten wir eine Pause an einem Vogelbeobachtungspunkt ein, der für seine Kranichscharen im April bekannt ist.

    Der Hornborgasjön-See in Schweden ist ein bedeutender Rastplatz für Kraniche auf ihrem Weg nach Norden. Jährlich versammeln sich hier Tausende dieser majestätischen Vögel, um ihre beeindruckenden Tänze aufzuführen. Im Frühjahr werden die Kraniche am See Hornborgasjön von Hand gezählt – jeden Abend! Der Rekord liegt bei 27.300 Kranichen, die gleichzeitig ihre Tänze aufführten (3. April 2019).

    Kraniche sind faszinierende Geschöpfe: Sie leben monogam, und einige Paare bleiben ein Leben lang zusammen. Ihre charakteristische rote Kopfplatte verändert je nach Stimmung ihre Größe. Mit einer Flügelspannweite von etwa zwei Metern und einem Gewicht zwischen vier und sieben Kilogramm sind sie imposante Erscheinungen.

    Es ist beeindruckend zu wissen, dass diese Vögel Strecken von bis zu 430 Kilometern an einem Tag zurücklegen können, dabei Geschwindigkeiten von 70 bis 80 km/h erreichen und die Thermik ähnlich wie Segelflugzeuge nutzen.

    Der Besuch des Hornborgasjön-Sees während der Kranichsaison ist ein unvergessliches Erlebnis, das die Schönheit und Vielfalt der Natur eindrucksvoll präsentiert.

    Eigentlich hatten wir geplant, hier zu übernachten. Aber wie das so ist – Pläne sind da, um überdacht zu werden. Während wir noch überlegen, wie es morgen weitergehen soll, fällt die Entscheidung: Wir nehmen die Fähre ab Trelleborg.

    Und weil wir wissen, dass es immer gut ist, ein paar Kilometer Vorsprung zu haben, rollen wir heute noch 70 Kilometer weiter. Was wir haben, das haben wir! Morgen um 15 Uhr legt die Fähre ab, und mit fast 400 Kilometern vor uns (abzüglich der 70 km von heute) bedeutet das: ein bisschen länger schlafen. Luxus pur!
    Read more

  • Day 51

    Der lange Weg nach Hause

    February 27 in Sweden ⋅ ⛅ 1 °C

    Ein Entschluss mit Wehmut und Vorfreude

    Manchmal trifft einen die Erkenntnis nicht wie ein Blitz, sondern schleicht sich langsam ins Bewusstsein. Gestern war so ein Tag. Nach langen Gesprächen, ehrlichem Abwägen und einem Glas Wein (oder vielleicht zwei) war klar: Wir fahren nach Süden. Nicht, weil wir müssen, sondern weil wir wollen. Weil wir das Gefühl haben, dass diese Reise ihren Höhepunkt erreicht hat und alles, was jetzt noch käme, nur eine Verlängerung ohne echtes Ziel wäre.

    Natürlich könnten wir noch zwei Wochen durch Skandinavien tingeln, noch ein paar Nordlichter jagen oder auf den nächsten Schneesturm warten. Aber die Wahrheit ist: Wir haben alles gesehen, was wir sehen wollten. Wir haben das Gefühl, dass wir nichts mehr "entdecken", sondern nur noch "ausharren". Und dafür sind wir nicht gemacht.

    Wir brauchen Ziele. Echte, greifbare, motivierende Ziele. Und die sind nicht daran geknüpft, einfach nur unterwegs zu sein, sondern an das Staunen, das Erkunden und das Erleben. Und wenn wir ehrlich zu uns sind, haben wir davon auf dieser Reise mehr als genug gehabt.

    Also ändern wir die Richtung, 2500 Kilometer gegen Süden, mit der Freiheit, heute 150 Kilometer zu fahren oder morgen 600 – ganz nach Lust und Laune. Und seit dieser Entschluss gefallen ist, fühlt es sich richtig an. Wir freuen uns auf die Heimreise, auf das, was noch kommt, und ja, auch darauf, irgendwann wieder nach Skandinavien zurückzukehren. Denn eines ist sicher: Das war nicht unser letzter Winter hier oben!

    Schnee, Chaos und ein fast unmögliches Museumsabenteuer

    Der heutige Tag hatte zwei Missionen:

    Knutschi waschen – denn unter all dem Dreck verbirgt sich tatsächlich ein Wohnmobil.

    Das Wasalauf-Museum in Mora besuchen – weil wir ja wenigstens so tun wollen, als wären wir sportlich interessiert.

    Ersteres klappte erstaunlich gut. In Östersund fand Knutschi eine Waschbox, und nach 20 Minuten Hochdruckreiniger-Massaker erstrahlte unser treuer Begleiter wieder in seinem ursprünglichen Glanz. Zumindest für ein paar Kilometer. Denn kaum fuhren wir weiter Richtung Mora, war der Schnee nur noch ein Relikt aus besseren Tagen, die Straßen matschig und unser frisch gewaschenes Wohnmobil bald wieder dekorativ gesprenkelt.

    Dann Mora. Wir hatten uns das so schön vorgestellt: Parkplatz finden, gemütlich ins Museum schlendern, ein bisschen Geschichte schnuppern. Die Realität? Verkehrschaos vom Feinsten. Überall Lastwagen, die Schnee (!) herankarrten, Strassensperrungen, Busse voller Langläufer, verzweifelte Autofahrer – und mittendrin wir mit Knutschi, der sich irgendwie durch die engen Gassen quetschen musste.

    Der Versuch, irgendwo zu parken? Gescheitert.
    Ein zweiter Versuch? Ebenfalls gescheitert.
    Ein dritter? Machen wir’s kurz: Mora war wohl einfach nicht bereit für uns.

    Stattdessen landeten wir im Biltema, wo ich mich mit neuen Camping-Gläsern tröstete. Dann ein letzter hoffnungsvoller Blick Richtung Museum – und die Erkenntnis, dass wir es heute einfach bleiben lassen sollten. Also auf zu unserem Plan B: Siljansfors. Ein kleines, stilles Wald- und Flössereimuseum, das zwar geschlossen war, uns aber mit einem perfekten Übernachtungsplatz empfing.

    Hier stehen wir nun, lassen den Tag Revue passieren und fragen uns, wo um Himmels willen die Organisatoren des Vasalaufs den Schnee für das Rennen herzaubern. Denn viel davon haben wir in der Umgebung nicht gesehen.

    Aber egal – unser Rennen ist sowieso ein anderes. Und unser Ziel ist klar: Nach Hause, mit vielen Erinnerungen im Gepäck und der Gewissheit, dass wir wiederkommen.
    Read more

  • Day 50

    Geschenkte Nacht in Schweden

    February 26 in Sweden ⋅ ☁️ -2 °C

    - und ein perfekter Tag

    Gestern Abend sitzt Rolf noch eine Weile über der Routenplanung. Also haben wir ein Ziel, tippen es ins Navi ein und legen uns schlafen – voller Vorfreude auf den nächsten Tag.

    Heute Morgen dann: ein Start wie aus dem Bilderbuch. Zuerst liegt noch leichter Nebel in der Luft, doch die Sonne kämpft sich durch und taucht die Landschaft in ein fast magisches Licht. Wir rollen los, vorbei an zugefrorenen Seen und wilden Flüssen, die im Sonnenlicht glitzern. Es ist so schön, dass wir uns ständig gegenseitig darauf hinweisen müssen, nicht nur zu staunen, sondern auch mal zu fahren.

    Dann taucht sie auf: die Sørli Kirke. Eine kleine Kirche mitten in der verschneiten Landschaft. Einfach weiterfahren? Keine Chance. Also raus aus Knutschi, tief durchatmen in der klaren Luft und ein paar Fotos machen. Dieser Ort hat etwas Beruhigendes, etwas Erhabenes.

    Ein paar Kilometer später: Die Grenze nach Schweden. Wieder ein neues Land unter den Rädern, und obwohl es keine grosse Sache ist – die Landschaft bleibt dieselbe, die Strassen auch – fühlt es sich immer ein bisschen aufregend an.

    Nach zwei Stunden erreichen wir unseren anvisierten Campingplatz. Dort treffen wir den Platzwart – oder besser gesagt: Wir überraschen ihn gerade beim Klopapier-Auffüllen. Ein freundlicher Kerl, der sich Zeit nimmt, uns alles zu erklären. Doch dann kommt der Moment der Wahrheit: die Bezahlung. Irgendwas funktioniert nicht. Wir schauen uns fragend an, doch der Platzwart winkt nur ab: „Ach, für eine Nacht geht das aufs Haus!“ Einfach so. Wow. Solche Begegnungen machen das Reisen besonders. „Danke vielmol!“, sagen wir – und meinen es wirklich so.

    Unser Stellplatz liegt direkt am See. Traumhaft schön, aber auch glatt wie eine Eislaufbahn. Der Platzwart hat vorgesorgt und Sand gestreut – sehr aufmerksam, schliesslich wollen wir den Abend nicht mit blauen Flecken verbringen. Wir streifen über den Campingplatz und bestaunen die festen Wohnwagen mit ihren angebauten Hütten. Fast jeder hat ein Snowmobil davor – hier ist man eindeutig winterfest.

    Doch das Beste kommt noch: Der See selbst. Gefroren, hart wie Beton, mit Spuren von Snowmobilen und Langlaufskiern. Perfekt zum Laufen. Wir drehen eine grosse Runde, geniessen die absolute Stille, nur ab und zu durchbrochen vom entfernten Surren eines Motorschlittens. Eine Stunde lang nichts als klare Luft, knirschenden Schnee unter den Schuhen und das Gefühl, mitten in einer Postkarte unterwegs zu sein.

    Zurück im Knutschi gönnen wir uns eine lange, heisse Dusche. Ein Luxus, der nach so einem Tag noch besser ist als sonst. Und während draussen die Kälte langsam über den See kriecht, sitzen wir gemütlich im warmen Knutschi, glücklich über diesen Tag – und über eine Nacht, die uns einfach so geschenkt wurde.
    Read more

  • Day 49

    Von Nordlichtern und Wetterkapriolen

    February 25 in Norway ⋅ ⛅ -2 °C

    Die Nacht war ein Geschenk des Himmels – im wahrsten Sinne des Wortes. Immer wieder zog es uns raus in die Kälte, um den tanzenden Nordlichtern zuzusehen. Grünliche Schleier, die über den Himmel waberten, manchmal kräftig, manchmal kaum sichtbar. Eine magische Show, die uns den Schlaf raubte, aber wen kümmert schon Schlaf, wenn der Himmel tanzt?

    Trotzdem haben wir gut geschlafen und starten am Morgen weiter. Das Wetter? Es meint es gut mit uns. Und die Landschaft? Einfach unfassbar schön. Man kann sich nicht sattsehen, nicht genug aufsaugen, nicht genug staunen. Die schroffen Berge, das glitzernde Wasser, die weiten Hochebenen – ein Traum für die Seele.

    Wir fahren vorbei an Flüssen, an einem Wasserfall, an endlosen Weiten. Mittags halten wir in Nordnorge und gönnen uns einen Burger mit Kartoffeln. Sehr fein, aber viel zu großss– typisch nordisch eben. Man bekommt hier nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch die volle Portion.

    Dann geht es weiter, den nächsten Berg hoch, das Wetter strahlend schön. Doch oben angekommen: ein Tunnel. Und als wir wieder herauskommen, ist es, als hätten wir eine andere Welt betreten. Die Sonne ist verschwunden, die Sicht trüb, das Wetter hat sich komplett gewandelt. Willkommen zurück in der Realität!

    Jetzt heisst es: einen Platz zum Bleiben finden. Gar nicht so einfach, wenn Wind und Wetter ihre eigene Vorstellung von Gemütlichkeit haben. Aber Knutschi ist zäh, und wir sind es auch. Mal sehen, wo wir heute unser Dach über dem Kopf finden.
    Read more

  • Day 48

    Elchsichtung

    February 24 in Norway ⋅ ⛅ 1 °C

    Früh aufstehen ist ja normalerweise nicht unser Ding, aber heute machen wir mal eine Ausnahme. Der Grund? Wir haben eine lange, aber wunderschöne Fahrt vor uns! Also raus aus den Federn, Knutschi startklar machen und los geht’s.

    Zuerst geht’s zu Caro, um alles zu bezahlen – Ordnung muss sein. Marcel und Doris sind noch beim Frühstück, wir bringen ihnen einen Flyer von Womoland, dass sie noch etwas anzuschauen haben. Dann verabschieden wir uns herzlich von allen, schwingen uns ins Wohnmobil und fahren weiter Richtung Norwegen.

    Wir starten auf der E12, dem sogenannten Blå vägen, der von Norwegen über Schweden bis nach Russland führt. Die Strasse führt uns durch eine faszinierende Winterlandschaft, entlang endloser Wälder und vereister Seen. In Storuman biegen wir rechts ab und folgen der Route weiter nach Tärnaby. Die E12 ist gut ausgebaut, aber auf den schneebedeckten Abschnitten ist dennoch volle Konzentration gefragt.

    Dann, urplötzlich, steht er da: ein riesiger Elch am Ufer eines zugefrorenen Sees. Natürlich haben wir keinen Fotoapparat bereit, und bis wir auf die Bremse trete, sind wir schon vorbei. Schnell drehen wir um und fahren langsam zurück. Doch der Elch ist verschwunden! Einfach weg! Wo kann so ein riesiges Tier nur so schnell hin sein? Wir drehen nochmals und fahren die Strecke im Schritttempo ab. Nichts. Unglaublich. Dann, wie aus dem Nichts, trottet der Elch keine 15 Meter hinter unserem Knutschi seelenruhig über die Strasse.

    Bis wir die Kamera bereit haben, ist er schon im Wald. Also tun wir das, was jeder Abenteurer tun würde: Wir nehmen die Verfolgung auf! Nach wenigen Metern im tiefen Schnee merken wir jedoch, dass der Elch uns spielend abhängt. Während wir bis zu den Hüften einsinken, trabt er elegant und mühelos weiter. Wir geben auf, lachen über unsere Naivität und schauen ihm zu, bis er zwischen den Bäumen verschwindet. Als würde er uns zeigen wollen: „Wenn ich nicht will, dass ihr mich seht, dann seht ihr mich nicht!“

    Mit diesem Erlebnis im Kopf fahren wir weiter nach Tärnaby – klingt unscheinbar, ist es aber nicht. Hier ist immerhin Ingemar Stenmark aufgewachsen! Der legendäre Skifahrer, der so viele Rennen gewonnen hat, dass man die Pokale kaum noch zählen kann. Ein bisschen Sportler-Flair gefällig? Wir fahren weiter, aber nicht ohne noch schnell einzukaufen.

    Mit gut gefülltem Kühlschrank und voller Vorfreude geht es weiter durch diese atemberaubende Landschaft. Knutschi schnurrt wie ein Kätzchen, und wir freuen uns auf das, was noch vor uns liegt – Norwegen, wir kommen!

    Die unbesetzte Grenze überqueren wir bei Umbukta und halten Ausschau nach einem schönen Schlafplatz. Kaum sind wir in Norwegen, taucht auch schon der erste vielversprechende Spot auf. Doch er liegt im Schatten und hat keinen Handyempfang. Also weiter. Wenige Kilometer später erreichen wir Røssvasshuset – und sind sprachlos.

    Ein Rastplatz mit Blick auf einen zugefrorenen See und die umliegenden Berge. Die letzten Sonnenstrahlen kitzeln den Schnee, und es gibt ein kleines Häuschen. Aber nicht irgendein Häuschen! Drinnen erwartet uns nicht nur ein sauberes WC, sondern auch ein beheizter Aufenthaltsraum mit riesigen Fenstern und sogar einer kleinen Mineralienausstellung! Und das Beste: kein einziger Kratzer an den Wänden, kein Vandalismus. Ein Hüttenbuch liegt bereit, und anstelle von Schmierereien höfliche Einträge. Warum kann das nicht überall so sein?

    Das erinnert uns an die Einkaufswägelis im Norden: keine Pfandsysteme, kein Einsammeln, und trotzdem stehen sie alle schön da, wo sie hingehören. So einfach kann das Leben sein, wenn sich alle an ein paar simple Regeln halten.

    Wir lieben den Norden!
    Read more

  • Day 47

    Sonne, Eisfischen und Genuss

    February 23 in Sweden ⋅ ☀️ 1 °C

    Der Morgen beginnt freundlich, die Sonne schiebt sich langsam über den Horizont. Wir drehen eine Runde übers Gelände und den zugefrorenen See – die frische Luft tut gut. Danach geht’s ans Praktische: Die Wäsche muss mal wieder zur Waschmaschine, damit wir für die nächsten Tage gerüstet sind.

    Dann reisst der Himmel völlig auf – ein traumhafter Tag, keine einzige Wolke in Sicht! Perfektes Wetter, um unser Eisfisch-Equipment zu packen und hinaus auf den See zu ziehen. Die Drohne surrt über uns und fängt die Weite dieser glitzernden Winterlandschaft ein. Es ist fast zu warm – +2 Grad, viel zu mild für diese Jahreszeit hier im Norden. Aber für den Moment lassen wir das schlechte Gewissen beiseite und geniessen einfach die Sonne.

    Am Abend gönnen wir uns ein Essen im Resort – Elch- und Rentierfilet, zart und auf den Punkt gegart. Ein Festmahl! Dabei lernen wir Doris und Marcel kennen, die schon eine Weile hier sind. Wir plaudern über das Reisen, das Leben und all die Geschichten, die man unterwegs sammelt.

    Ein rundum perfekter Tag!
    Read more

  • Day 46

    Verloren im Schnee – und doch gefunden

    February 22 in Sweden ⋅ 🌫 -1 °C

    Heute Morgen haben wir uns eine kleine Auszeit gegönnt – ausschlafen, tief durchatmen und dabei fasziniert zusehen, wie die Schneemobile von den Anhängern rollen. Jedes glänzt ein bisschen mehr als das andere, und die Fahrer tragen dazu passende, perfekt abgestimmte Rennanzüge. Eine Szene wie aus einem nordischen Actionfilm.

    Erst gegen 11 Uhr kommen wir selbst in die Gänge und steuern Knutschi über die weiten, schneeweissen Hochebenen. Rauf, runter, immer weiter – und dann überqueren wir ihn: den Polarkreis. Ein magischer Moment, den wir eigentlich gebührend feiern wollten. Unser Plan? Frühzeitig einen Übernachtungsplatz finden, um noch eine Schneeschuhwanderung in dieser märchenhaften Winterlandschaft zu machen.

    Doch Skandinavien hat eigene Regeln. Und die besagen heute: „Kein Platz für euch!“ Wir fahren Kilometer um Kilometer, suchen nach dem kleinsten freien Fleckchen, doch nichts. Kein Parkplatz, keine geräumte Bucht, nur die Strasse und die unermüdlichen Pfosten, die ihren Weg durch die Schneemassen bahnen. Mehrmals steigen wir aus, prüfen vorsichtig, ob wir uns etwas abseits stellen könnten – aber nein. Entweder versinken wir sofort im Schnee oder stehen vor einem unsichtbaren Graben.

    Während wir herumirren, begleitet uns eine Armee von Schneemobilfahrern. Wohin sie wohl alle wollen? Tagesausflug? Geheimes Ferienquartier? Ein arktisches Paralleluniversum? Wir werden es nie erfahren.

    Erschöpft und ein wenig resigniert kommen wir schliesslich auf die Hauptstrasse zurück. Jetzt sind es nur noch 40 Minuten bis zum Sandsjögården Holiday Resort – also fahren wir einfach durch. Als wir dort eintreffen, ist es bereits am Eindunkeln. Keine Schneeschuhwanderung mehr, aber immerhin ein sicherer Platz für die Nacht.

    Manchmal führt einen das Leben erst durch eine Odyssee, bevor es einen ankommen lässt. Heute sind wir einfach nur froh, hier zu sein.

    Kaum hatten wir Knutschi auf dem Platz abgestellt, verkündete Rolf grosszügig: „Heute koche ich – du ruhst dich aus!“ Ein Angebot, das ich nach diesem endlosen Parkplatz-Such-Marathon nur zu gern annahm. Also lehnte ich mich zurück, liess den Tag Revue passieren und genoss das Gefühl, einfach mal nichts tun zu müssen.

    Und dann – was für ein Znacht! Ein herrlicher Kalbfleisch-Gemüse-Eintopf, perfekt gewürzt und mit viel Liebe zubereitet – genau das Richtige nach so einem langen, anstrengenden Tag. Und als krönender Abschluss: frische Heidelbeeren in einer samtigen Vanillesauce. Einfach himmlisch! Ich wurde rundum verwöhnt und hätte es mir nicht besser wünschen können.
    Read more