• Womoblog.ch
Actualmente viajando
ene. – ago. 2025

Skandinavien im Winter

Eine Wohnmobilreise im Winter durch Skandinavien bis zum Nordkap ist ein Abenteuer voller eisiger Herausforderungen, atemberaubender Naturschönheiten und unvergesslicher Momente in der Stille und Magie der Polarlandschaft. Leer más
  • Visto por última vez 💤
    Hoy

    Heimkehr nach zwei Monaten Skandinavien

    3 de marzo, Suiza ⋅ ☀️ 8 °C

    Knutschi braucht Wellness

    Gestern sind wir wohlbehalten in Sevelen angekommen – nach zwei Monaten voller Abenteuer, eisiger Landschaften, Polarlichter und unvergesslicher Erlebnisse. Die Heimfahrt war abwechslungsreich, der Verkehr hielt sich in Grenzen, und die Sonne begleitete uns bis nach Hause. Ein perfekter Abschluss unserer Reise!

    Wir sind unendlich dankbar, dass wir unfallfrei durch dieses Wintermärchen gereist sind. Und ein riesiges Dankeschön geht an euch, unsere treue Leserschaft! Jeder Kommentar, jedes Like hat uns motiviert und gezeigt, dass wir unsere Erlebnisse nicht nur für uns, sondern auch für euch festhalten.

    Heute steht aber nicht nur das Ankommen im Vordergrund – Knutschi hat sich nach dieser Tour dringend einen Wellness-Tag verdient! Doch kurz vor der Heimkehr meldete sich plötzlich die Motorenlampe. Also gibt es erst eine gründliche Wäsche und dann einen Besuch beim „Arzt“ – die Werkstatt wartet schon. Gleichzeitig bekommt Knutschi seine Sommerpneus und einen Service verpasst, damit es bald wieder startklar ist.

    Auch das Heimkommen selbst ist in vollem Gange: Die Waschmaschine läuft auf Hochtouren, der Kühlschrank ist blitzblank, und die Betten sind abgezogen. Siux, unsere Katze, weicht uns dabei nicht von der Seite – sie scheint mindestens genauso froh zu sein, dass wir wieder zu Hause sind.

    Nun heisst es erst mal durchatmen, die Erlebnisse setzen lassen und sich langsam wieder an den Alltag gewöhnen. Aber eines ist sicher: Die nächste Reise kommt bestimmt!
    Leer más

  • Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist

    2 de marzo, Alemania ⋅ ⛅ 3 °C

    Für alle, die denken, uns wäre langweilig geworden und wir hätten deshalb den Heimweg angetreten: Nein, keine Sorge, Langeweile war nie ein Thema! Im Gegenteil, wir haben den hohen Winter in Skandinavien genau so erlebt, wie wir es uns erhofft hatten – mit klirrender Kälte, endlosen Schneelandschaften und magischen Nordlichtern. Jede Minute war ein Abenteuer, jede Fahrt ein kleines Epos.

    Aber jetzt, wo der Winter langsam seinen Mantel ablegt, wo die Temperaturen steigen und der Schnee sich zurückzieht, merken wir: Unser Ziel ist erreicht. Der tiefe Winter war unsere Mission – nicht der frühe Frühling. Und genau deswegen macht es jetzt Sinn, den Heimweg anzutreten.

    Natürlich könnten wir einfach weiterfahren, uns treiben lassen, irgendwo in Deutschland Halt machen, hier und da etwas besichtigen. Aber genau das wäre dann… ja, eine Art Übergangszustand, ein Umherirren ohne klares Ziel. Wir reisen nicht, um zufällig irgendwo zu sein. Wir reisen mit Absicht, mit einer Idee, mit Vorfreude auf das, was kommt.

    Und das bedeutet: Knutschi wird zu Hause geputzt, umgeladen, vorbereitet – für neue Ziele, neue Abenteuer, neue Temperaturen. Denn wenn wir wieder losfahren, dann nicht als Zwischenstopp auf dem Heimweg, sondern mit frischem Elan für eine neue, eigenständige Reise.

    Und diese neue Reise haben wir schon im Kopf: Im Herbst zieht es uns nach Ostdeutschland und Polen. Wir sind gespannt auf die historischen Städte, die beeindruckenden Landschaften und das, was diese Region uns zu bieten hat. Doch bevor es so weit ist, geniessen wir die letzten Kilometer auf dem Heimweg – mit dem Wissen, dass es nie wirklich ein Abschied ist, sondern immer nur eine Pause bis zum nächsten grossen Abenteuer.

    Also keine Sorge: Langeweile? Fehlanzeige.
    Leer más

  • Mit der Sonne im Gesicht Richtung Heimat

    1 de marzo, Suecia ⋅ 🌙 3 °C

    Kaum haben wir beschlossen, nach Hause zu fahren, macht auch das Wetter mit – als hätte Skandinavien beschlossen, uns mit einem goldenen Abschied zu winken. Seit unserer Entscheidung strahlt die Sonne vom Himmel, und was gibt es Schöneres, als den Heimweg mit Licht und Wärme anzutreten?

    Am Fährhafen in Trelleborg sind wir etwas zu früh. Kein Problem – Zeit genug, um noch ein kleines Festmahl zu zaubern: frische Eierbrötchen. Während das Wasser für die Eier blubbert, beobachten wir das Treiben im Hafen. Punkt 14 Uhr öffnet sich der riesige Schlund der Fähre, und wir lassen unser Mittagessen zur Unterhaltung werden: Lastwagen, PWs, Wohnmobile – wir zählen sie, als wären wir wieder Kinder, die Autos auf der Autobahn zählen.

    Ein entspannter Moment vor der langen Überfahrt. Noch ein Bissen, noch ein Blick auf das geschäftige Entladen – dann sind wir bald an der Reihe. Die Sonne bleibt unser Begleiter.

    Um 15 Uhr. Die Motoren brummen, die Fähre schiebt sich gemächlich von der Mole weg, Kurs: Deutschland. Uns erwarten sechs Stunden, in denen wir – ja, was eigentlich? Nichts tun? Dösen? Über die Reling in die Weite starren? Genau das. Aber immerhin gibt’s Unterhaltung: Ein Offshore-Windpark gleitet an uns vorbei, seine riesigen Rotoren drehen sich träge im Dämmerlicht.

    Das Beste an dieser Fährstrecke? Man bleibt in Mobilfunkreichweite! Dänemark ist nah genug, um uns mit Internet zu versorgen. So kann Rolf schon mal seinen Blog schreiben, während ich mein Sommerpullöverchen weiterstricke.

    Wenn wir um 21 Uhr in Rostock anlegen, wollen wir noch etwa 100 Kilometer Richtung Berlin fahren. Dann bleiben uns noch gut 800 Kilometer bis nach Hause. Der Plan für morgen, Sonntag: so viele Kilometer wie möglich abspulen, solange die Lastwagen noch brav auf ihren Parkplätzen stehen. Montag dann – endlich – zurück in die Heimat.

    Aber bis dahin geniessen wir noch ein bisschen das Schaukeln der Fähre und die salzige Meeresbrise.
    Leer más

  • Pläne schmieden und Kilometer sammeln

    28 de febrero, Suecia ⋅ 🌙 0 °C

    Gestern Abend, nach einem köstlichen Käsefondue, wurden wir Zeugen eines himmlischen Spektakels: Die Nordlichter tanzten über den sternenklaren Nachthimmel, begleitet von einer Sternschnuppe, die vor unseren Augen verglühte. Ein magischer Moment, der uns in Staunen versetzte.

    Nach einer erholsamen Nacht starten wir früh in den Tag. Der Himmel ist wolkenlos – perfektes Reisewetter. Auf unserer Route legten wir eine Pause an einem Vogelbeobachtungspunkt ein, der für seine Kranichscharen im April bekannt ist.

    Der Hornborgasjön-See in Schweden ist ein bedeutender Rastplatz für Kraniche auf ihrem Weg nach Norden. Jährlich versammeln sich hier Tausende dieser majestätischen Vögel, um ihre beeindruckenden Tänze aufzuführen. Im Frühjahr werden die Kraniche am See Hornborgasjön von Hand gezählt – jeden Abend! Der Rekord liegt bei 27.300 Kranichen, die gleichzeitig ihre Tänze aufführten (3. April 2019).

    Kraniche sind faszinierende Geschöpfe: Sie leben monogam, und einige Paare bleiben ein Leben lang zusammen. Ihre charakteristische rote Kopfplatte verändert je nach Stimmung ihre Größe. Mit einer Flügelspannweite von etwa zwei Metern und einem Gewicht zwischen vier und sieben Kilogramm sind sie imposante Erscheinungen.

    Es ist beeindruckend zu wissen, dass diese Vögel Strecken von bis zu 430 Kilometern an einem Tag zurücklegen können, dabei Geschwindigkeiten von 70 bis 80 km/h erreichen und die Thermik ähnlich wie Segelflugzeuge nutzen.

    Der Besuch des Hornborgasjön-Sees während der Kranichsaison ist ein unvergessliches Erlebnis, das die Schönheit und Vielfalt der Natur eindrucksvoll präsentiert.

    Eigentlich hatten wir geplant, hier zu übernachten. Aber wie das so ist – Pläne sind da, um überdacht zu werden. Während wir noch überlegen, wie es morgen weitergehen soll, fällt die Entscheidung: Wir nehmen die Fähre ab Trelleborg.

    Und weil wir wissen, dass es immer gut ist, ein paar Kilometer Vorsprung zu haben, rollen wir heute noch 70 Kilometer weiter. Was wir haben, das haben wir! Morgen um 15 Uhr legt die Fähre ab, und mit fast 400 Kilometern vor uns (abzüglich der 70 km von heute) bedeutet das: ein bisschen länger schlafen. Luxus pur!
    Leer más

  • Der lange Weg nach Hause

    27 de febrero, Suecia ⋅ ⛅ 1 °C

    Ein Entschluss mit Wehmut und Vorfreude

    Manchmal trifft einen die Erkenntnis nicht wie ein Blitz, sondern schleicht sich langsam ins Bewusstsein. Gestern war so ein Tag. Nach langen Gesprächen, ehrlichem Abwägen und einem Glas Wein (oder vielleicht zwei) war klar: Wir fahren nach Süden. Nicht, weil wir müssen, sondern weil wir wollen. Weil wir das Gefühl haben, dass diese Reise ihren Höhepunkt erreicht hat und alles, was jetzt noch käme, nur eine Verlängerung ohne echtes Ziel wäre.

    Natürlich könnten wir noch zwei Wochen durch Skandinavien tingeln, noch ein paar Nordlichter jagen oder auf den nächsten Schneesturm warten. Aber die Wahrheit ist: Wir haben alles gesehen, was wir sehen wollten. Wir haben das Gefühl, dass wir nichts mehr "entdecken", sondern nur noch "ausharren". Und dafür sind wir nicht gemacht.

    Wir brauchen Ziele. Echte, greifbare, motivierende Ziele. Und die sind nicht daran geknüpft, einfach nur unterwegs zu sein, sondern an das Staunen, das Erkunden und das Erleben. Und wenn wir ehrlich zu uns sind, haben wir davon auf dieser Reise mehr als genug gehabt.

    Also ändern wir die Richtung, 2500 Kilometer gegen Süden, mit der Freiheit, heute 150 Kilometer zu fahren oder morgen 600 – ganz nach Lust und Laune. Und seit dieser Entschluss gefallen ist, fühlt es sich richtig an. Wir freuen uns auf die Heimreise, auf das, was noch kommt, und ja, auch darauf, irgendwann wieder nach Skandinavien zurückzukehren. Denn eines ist sicher: Das war nicht unser letzter Winter hier oben!

    Schnee, Chaos und ein fast unmögliches Museumsabenteuer

    Der heutige Tag hatte zwei Missionen:

    Knutschi waschen – denn unter all dem Dreck verbirgt sich tatsächlich ein Wohnmobil.

    Das Wasalauf-Museum in Mora besuchen – weil wir ja wenigstens so tun wollen, als wären wir sportlich interessiert.

    Ersteres klappte erstaunlich gut. In Östersund fand Knutschi eine Waschbox, und nach 20 Minuten Hochdruckreiniger-Massaker erstrahlte unser treuer Begleiter wieder in seinem ursprünglichen Glanz. Zumindest für ein paar Kilometer. Denn kaum fuhren wir weiter Richtung Mora, war der Schnee nur noch ein Relikt aus besseren Tagen, die Straßen matschig und unser frisch gewaschenes Wohnmobil bald wieder dekorativ gesprenkelt.

    Dann Mora. Wir hatten uns das so schön vorgestellt: Parkplatz finden, gemütlich ins Museum schlendern, ein bisschen Geschichte schnuppern. Die Realität? Verkehrschaos vom Feinsten. Überall Lastwagen, die Schnee (!) herankarrten, Strassensperrungen, Busse voller Langläufer, verzweifelte Autofahrer – und mittendrin wir mit Knutschi, der sich irgendwie durch die engen Gassen quetschen musste.

    Der Versuch, irgendwo zu parken? Gescheitert.
    Ein zweiter Versuch? Ebenfalls gescheitert.
    Ein dritter? Machen wir’s kurz: Mora war wohl einfach nicht bereit für uns.

    Stattdessen landeten wir im Biltema, wo ich mich mit neuen Camping-Gläsern tröstete. Dann ein letzter hoffnungsvoller Blick Richtung Museum – und die Erkenntnis, dass wir es heute einfach bleiben lassen sollten. Also auf zu unserem Plan B: Siljansfors. Ein kleines, stilles Wald- und Flössereimuseum, das zwar geschlossen war, uns aber mit einem perfekten Übernachtungsplatz empfing.

    Hier stehen wir nun, lassen den Tag Revue passieren und fragen uns, wo um Himmels willen die Organisatoren des Vasalaufs den Schnee für das Rennen herzaubern. Denn viel davon haben wir in der Umgebung nicht gesehen.

    Aber egal – unser Rennen ist sowieso ein anderes. Und unser Ziel ist klar: Nach Hause, mit vielen Erinnerungen im Gepäck und der Gewissheit, dass wir wiederkommen.
    Leer más

  • Geschenkte Nacht in Schweden

    26 de febrero, Suecia ⋅ ☁️ -2 °C

    - und ein perfekter Tag

    Gestern Abend sitzt Rolf noch eine Weile über der Routenplanung. Also haben wir ein Ziel, tippen es ins Navi ein und legen uns schlafen – voller Vorfreude auf den nächsten Tag.

    Heute Morgen dann: ein Start wie aus dem Bilderbuch. Zuerst liegt noch leichter Nebel in der Luft, doch die Sonne kämpft sich durch und taucht die Landschaft in ein fast magisches Licht. Wir rollen los, vorbei an zugefrorenen Seen und wilden Flüssen, die im Sonnenlicht glitzern. Es ist so schön, dass wir uns ständig gegenseitig darauf hinweisen müssen, nicht nur zu staunen, sondern auch mal zu fahren.

    Dann taucht sie auf: die Sørli Kirke. Eine kleine Kirche mitten in der verschneiten Landschaft. Einfach weiterfahren? Keine Chance. Also raus aus Knutschi, tief durchatmen in der klaren Luft und ein paar Fotos machen. Dieser Ort hat etwas Beruhigendes, etwas Erhabenes.

    Ein paar Kilometer später: Die Grenze nach Schweden. Wieder ein neues Land unter den Rädern, und obwohl es keine grosse Sache ist – die Landschaft bleibt dieselbe, die Strassen auch – fühlt es sich immer ein bisschen aufregend an.

    Nach zwei Stunden erreichen wir unseren anvisierten Campingplatz. Dort treffen wir den Platzwart – oder besser gesagt: Wir überraschen ihn gerade beim Klopapier-Auffüllen. Ein freundlicher Kerl, der sich Zeit nimmt, uns alles zu erklären. Doch dann kommt der Moment der Wahrheit: die Bezahlung. Irgendwas funktioniert nicht. Wir schauen uns fragend an, doch der Platzwart winkt nur ab: „Ach, für eine Nacht geht das aufs Haus!“ Einfach so. Wow. Solche Begegnungen machen das Reisen besonders. „Danke vielmol!“, sagen wir – und meinen es wirklich so.

    Unser Stellplatz liegt direkt am See. Traumhaft schön, aber auch glatt wie eine Eislaufbahn. Der Platzwart hat vorgesorgt und Sand gestreut – sehr aufmerksam, schliesslich wollen wir den Abend nicht mit blauen Flecken verbringen. Wir streifen über den Campingplatz und bestaunen die festen Wohnwagen mit ihren angebauten Hütten. Fast jeder hat ein Snowmobil davor – hier ist man eindeutig winterfest.

    Doch das Beste kommt noch: Der See selbst. Gefroren, hart wie Beton, mit Spuren von Snowmobilen und Langlaufskiern. Perfekt zum Laufen. Wir drehen eine grosse Runde, geniessen die absolute Stille, nur ab und zu durchbrochen vom entfernten Surren eines Motorschlittens. Eine Stunde lang nichts als klare Luft, knirschenden Schnee unter den Schuhen und das Gefühl, mitten in einer Postkarte unterwegs zu sein.

    Zurück im Knutschi gönnen wir uns eine lange, heisse Dusche. Ein Luxus, der nach so einem Tag noch besser ist als sonst. Und während draussen die Kälte langsam über den See kriecht, sitzen wir gemütlich im warmen Knutschi, glücklich über diesen Tag – und über eine Nacht, die uns einfach so geschenkt wurde.
    Leer más

  • Von Nordlichtern und Wetterkapriolen

    25 de febrero, Noruega ⋅ ⛅ -2 °C

    Die Nacht war ein Geschenk des Himmels – im wahrsten Sinne des Wortes. Immer wieder zog es uns raus in die Kälte, um den tanzenden Nordlichtern zuzusehen. Grünliche Schleier, die über den Himmel waberten, manchmal kräftig, manchmal kaum sichtbar. Eine magische Show, die uns den Schlaf raubte, aber wen kümmert schon Schlaf, wenn der Himmel tanzt?

    Trotzdem haben wir gut geschlafen und starten am Morgen weiter. Das Wetter? Es meint es gut mit uns. Und die Landschaft? Einfach unfassbar schön. Man kann sich nicht sattsehen, nicht genug aufsaugen, nicht genug staunen. Die schroffen Berge, das glitzernde Wasser, die weiten Hochebenen – ein Traum für die Seele.

    Wir fahren vorbei an Flüssen, an einem Wasserfall, an endlosen Weiten. Mittags halten wir in Nordnorge und gönnen uns einen Burger mit Kartoffeln. Sehr fein, aber viel zu großss– typisch nordisch eben. Man bekommt hier nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch die volle Portion.

    Dann geht es weiter, den nächsten Berg hoch, das Wetter strahlend schön. Doch oben angekommen: ein Tunnel. Und als wir wieder herauskommen, ist es, als hätten wir eine andere Welt betreten. Die Sonne ist verschwunden, die Sicht trüb, das Wetter hat sich komplett gewandelt. Willkommen zurück in der Realität!

    Jetzt heisst es: einen Platz zum Bleiben finden. Gar nicht so einfach, wenn Wind und Wetter ihre eigene Vorstellung von Gemütlichkeit haben. Aber Knutschi ist zäh, und wir sind es auch. Mal sehen, wo wir heute unser Dach über dem Kopf finden.
    Leer más

  • Elchsichtung

    24 de febrero, Noruega ⋅ ⛅ 1 °C

    Früh aufstehen ist ja normalerweise nicht unser Ding, aber heute machen wir mal eine Ausnahme. Der Grund? Wir haben eine lange, aber wunderschöne Fahrt vor uns! Also raus aus den Federn, Knutschi startklar machen und los geht’s.

    Zuerst geht’s zu Caro, um alles zu bezahlen – Ordnung muss sein. Marcel und Doris sind noch beim Frühstück, wir bringen ihnen einen Flyer von Womoland, dass sie noch etwas anzuschauen haben. Dann verabschieden wir uns herzlich von allen, schwingen uns ins Wohnmobil und fahren weiter Richtung Norwegen.

    Wir starten auf der E12, dem sogenannten Blå vägen, der von Norwegen über Schweden bis nach Russland führt. Die Strasse führt uns durch eine faszinierende Winterlandschaft, entlang endloser Wälder und vereister Seen. In Storuman biegen wir rechts ab und folgen der Route weiter nach Tärnaby. Die E12 ist gut ausgebaut, aber auf den schneebedeckten Abschnitten ist dennoch volle Konzentration gefragt.

    Dann, urplötzlich, steht er da: ein riesiger Elch am Ufer eines zugefrorenen Sees. Natürlich haben wir keinen Fotoapparat bereit, und bis wir auf die Bremse trete, sind wir schon vorbei. Schnell drehen wir um und fahren langsam zurück. Doch der Elch ist verschwunden! Einfach weg! Wo kann so ein riesiges Tier nur so schnell hin sein? Wir drehen nochmals und fahren die Strecke im Schritttempo ab. Nichts. Unglaublich. Dann, wie aus dem Nichts, trottet der Elch keine 15 Meter hinter unserem Knutschi seelenruhig über die Strasse.

    Bis wir die Kamera bereit haben, ist er schon im Wald. Also tun wir das, was jeder Abenteurer tun würde: Wir nehmen die Verfolgung auf! Nach wenigen Metern im tiefen Schnee merken wir jedoch, dass der Elch uns spielend abhängt. Während wir bis zu den Hüften einsinken, trabt er elegant und mühelos weiter. Wir geben auf, lachen über unsere Naivität und schauen ihm zu, bis er zwischen den Bäumen verschwindet. Als würde er uns zeigen wollen: „Wenn ich nicht will, dass ihr mich seht, dann seht ihr mich nicht!“

    Mit diesem Erlebnis im Kopf fahren wir weiter nach Tärnaby – klingt unscheinbar, ist es aber nicht. Hier ist immerhin Ingemar Stenmark aufgewachsen! Der legendäre Skifahrer, der so viele Rennen gewonnen hat, dass man die Pokale kaum noch zählen kann. Ein bisschen Sportler-Flair gefällig? Wir fahren weiter, aber nicht ohne noch schnell einzukaufen.

    Mit gut gefülltem Kühlschrank und voller Vorfreude geht es weiter durch diese atemberaubende Landschaft. Knutschi schnurrt wie ein Kätzchen, und wir freuen uns auf das, was noch vor uns liegt – Norwegen, wir kommen!

    Die unbesetzte Grenze überqueren wir bei Umbukta und halten Ausschau nach einem schönen Schlafplatz. Kaum sind wir in Norwegen, taucht auch schon der erste vielversprechende Spot auf. Doch er liegt im Schatten und hat keinen Handyempfang. Also weiter. Wenige Kilometer später erreichen wir Røssvasshuset – und sind sprachlos.

    Ein Rastplatz mit Blick auf einen zugefrorenen See und die umliegenden Berge. Die letzten Sonnenstrahlen kitzeln den Schnee, und es gibt ein kleines Häuschen. Aber nicht irgendein Häuschen! Drinnen erwartet uns nicht nur ein sauberes WC, sondern auch ein beheizter Aufenthaltsraum mit riesigen Fenstern und sogar einer kleinen Mineralienausstellung! Und das Beste: kein einziger Kratzer an den Wänden, kein Vandalismus. Ein Hüttenbuch liegt bereit, und anstelle von Schmierereien höfliche Einträge. Warum kann das nicht überall so sein?

    Das erinnert uns an die Einkaufswägelis im Norden: keine Pfandsysteme, kein Einsammeln, und trotzdem stehen sie alle schön da, wo sie hingehören. So einfach kann das Leben sein, wenn sich alle an ein paar simple Regeln halten.

    Wir lieben den Norden!
    Leer más

  • Sonne, Eisfischen und Genuss

    23 de febrero, Suecia ⋅ ☀️ 1 °C

    Der Morgen beginnt freundlich, die Sonne schiebt sich langsam über den Horizont. Wir drehen eine Runde übers Gelände und den zugefrorenen See – die frische Luft tut gut. Danach geht’s ans Praktische: Die Wäsche muss mal wieder zur Waschmaschine, damit wir für die nächsten Tage gerüstet sind.

    Dann reisst der Himmel völlig auf – ein traumhafter Tag, keine einzige Wolke in Sicht! Perfektes Wetter, um unser Eisfisch-Equipment zu packen und hinaus auf den See zu ziehen. Die Drohne surrt über uns und fängt die Weite dieser glitzernden Winterlandschaft ein. Es ist fast zu warm – +2 Grad, viel zu mild für diese Jahreszeit hier im Norden. Aber für den Moment lassen wir das schlechte Gewissen beiseite und geniessen einfach die Sonne.

    Am Abend gönnen wir uns ein Essen im Resort – Elch- und Rentierfilet, zart und auf den Punkt gegart. Ein Festmahl! Dabei lernen wir Doris und Marcel kennen, die schon eine Weile hier sind. Wir plaudern über das Reisen, das Leben und all die Geschichten, die man unterwegs sammelt.

    Ein rundum perfekter Tag!
    Leer más

  • Verloren im Schnee – und doch gefunden

    22 de febrero, Suecia ⋅ 🌫 -1 °C

    Heute Morgen haben wir uns eine kleine Auszeit gegönnt – ausschlafen, tief durchatmen und dabei fasziniert zusehen, wie die Schneemobile von den Anhängern rollen. Jedes glänzt ein bisschen mehr als das andere, und die Fahrer tragen dazu passende, perfekt abgestimmte Rennanzüge. Eine Szene wie aus einem nordischen Actionfilm.

    Erst gegen 11 Uhr kommen wir selbst in die Gänge und steuern Knutschi über die weiten, schneeweissen Hochebenen. Rauf, runter, immer weiter – und dann überqueren wir ihn: den Polarkreis. Ein magischer Moment, den wir eigentlich gebührend feiern wollten. Unser Plan? Frühzeitig einen Übernachtungsplatz finden, um noch eine Schneeschuhwanderung in dieser märchenhaften Winterlandschaft zu machen.

    Doch Skandinavien hat eigene Regeln. Und die besagen heute: „Kein Platz für euch!“ Wir fahren Kilometer um Kilometer, suchen nach dem kleinsten freien Fleckchen, doch nichts. Kein Parkplatz, keine geräumte Bucht, nur die Strasse und die unermüdlichen Pfosten, die ihren Weg durch die Schneemassen bahnen. Mehrmals steigen wir aus, prüfen vorsichtig, ob wir uns etwas abseits stellen könnten – aber nein. Entweder versinken wir sofort im Schnee oder stehen vor einem unsichtbaren Graben.

    Während wir herumirren, begleitet uns eine Armee von Schneemobilfahrern. Wohin sie wohl alle wollen? Tagesausflug? Geheimes Ferienquartier? Ein arktisches Paralleluniversum? Wir werden es nie erfahren.

    Erschöpft und ein wenig resigniert kommen wir schliesslich auf die Hauptstrasse zurück. Jetzt sind es nur noch 40 Minuten bis zum Sandsjögården Holiday Resort – also fahren wir einfach durch. Als wir dort eintreffen, ist es bereits am Eindunkeln. Keine Schneeschuhwanderung mehr, aber immerhin ein sicherer Platz für die Nacht.

    Manchmal führt einen das Leben erst durch eine Odyssee, bevor es einen ankommen lässt. Heute sind wir einfach nur froh, hier zu sein.

    Kaum hatten wir Knutschi auf dem Platz abgestellt, verkündete Rolf grosszügig: „Heute koche ich – du ruhst dich aus!“ Ein Angebot, das ich nach diesem endlosen Parkplatz-Such-Marathon nur zu gern annahm. Also lehnte ich mich zurück, liess den Tag Revue passieren und genoss das Gefühl, einfach mal nichts tun zu müssen.

    Und dann – was für ein Znacht! Ein herrlicher Kalbfleisch-Gemüse-Eintopf, perfekt gewürzt und mit viel Liebe zubereitet – genau das Richtige nach so einem langen, anstrengenden Tag. Und als krönender Abschluss: frische Heidelbeeren in einer samtigen Vanillesauce. Einfach himmlisch! Ich wurde rundum verwöhnt und hätte es mir nicht besser wünschen können.
    Leer más

  • Matsch und eine Prise Enttäuschung

    21 de febrero, Suecia ⋅ ☁️ -8 °C

    Nach einer erholsamen Nacht wurden wir unsanft geweckt – nicht von einem sanften Sonnenaufgang oder Vogelgezwitscher, sondern von einem höllischen Lärm. Die Fabrik nebenan hatte offenbar beschlossen, den Tag mit einem ohrenbetäubenden Konzert aus Maschinen und metallischem Getöse zu beginnen. Draussen verweilen? Unmöglich. Also blieb uns nichts anderes übrig, als zusammenzupacken und weiterzufahren.

    Unser Ziel: heute noch über die Grenze nach Schweden. Doch die Fahrt begann alles andere als spektakulär. Viel zu warm für diese Jahreszeit, und anstatt einer idyllischen Schneelandschaft erwartete uns schwarzer, schmieriger Pflutsch auf den Strassen. Der Winter zeigte sich von seiner trostlosesten Seite – grau, nass und enttäuschend.

    Doch ein wenig Hoffnung keimte auf, als wir die E6 verliessen und auf die 77 Richtung Junkerdal abbogen. Die Strassen wurden wieder etwas weisser, die Temperatur sank, und für einen Moment fühlte es sich fast wieder nach Winter an. Doch der Eindruck täuschte – überall war es einfach zu wenig Schnee für diese Region.

    Trotz allem schafften wir es über die Grenze und fanden einen Platz für Knutschi – umgeben von unzähligen Schneemobilanhängern. Wohin all die Schneemobilfahrer verschwunden sind? Keine Ahnung. Vielleicht haben sie irgendwo das letzte bisschen Winter gefunden, das wir verzweifelt suchen.
    Leer más

  • Total erschöpft in Innhavet

    20 de febrero, Noruega ⋅ ⛅ -2 °C

    Wir haben gut geschlafen. Zumindest so lange, bis die Fähre vorbeifuhr und uns sanft aus den Träumen hupte. Ich merke schnell: Heute ist nicht mein Tag. Gestern gings doch schon recht gut, heute völlige Erschöpfung. Wenn ich mir selbst eine Pflegediagnose stellen müsste, würde sie „Fatigue“ heissen.

    Eigentlich wollten wir ja von Anfang an gemütlich reisen. Doch der Wind, die Stürme – immer wieder mussten wir weiterziehen, um nicht in den nächsten Wetterkapriolen stecken zu bleiben. Jetzt holt uns das ein. Heute fahren wir nur 50 Kilometer, suchen uns ein schönes Plätzchen direkt am Fjord. Ich lege mich hin und bin sofort weg. Rolf erkundet die Umgebung erst allein, später noch einmal mit mir – aber ich bin wieder schnell am Ende. Also zurück ins Bett. Tee, Wasser, Kaffee – nichts hilft.

    Am Nachmittag erwischt es dann auch Rolf. Einfach nur müde. Wir legen uns zusammen hin, schlafen weiter, bis ihn das Telefon aus dem Koma holt. Ich schaffe es gerade noch, Rösti mit Spiegelei zu machen – Raclette-Reste wollen schliesslich nicht ewig mitreisen. Doch selbst beim Essen können wir uns kaum gerade halten. Also: essen, wieder hinlegen.

    Jetzt, schon nach 20 Uhr schaffen wir es immerhin noch, ein paar Zeilen zu schreiben. Rolf hat ein tolles Drohnenvideo zusammengeschnitten – vielleicht bekomme ich es, wenn ich lieb frage. Eigentlich wollte ich den Rückweg von den Lofoten aufarbeiten, aber heute ging einfach nichts.

    Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, das Tempo rauszunehmen. Der Sturm ist vorbei, jetzt darf der Kopf auch mal ankommen. Morgen wird hoffentlich besser.
    Leer más

  • Planänderung mit Seegang-Garantie

    19 de febrero, Noruega ⋅ ☁️ 1 °C

    Gestern Abend war die Sache eigentlich klar: Wir nehmen die Fähre nach Bodø, denn auf den Lofoten soll ein Sturm aufziehen. Um 19 Uhr wäre die letzte Möglichkeit, noch halbwegs ruhig überzusetzen. Perfekt!

    Ich legte mich früh schlafen und schlief – zur Abwechslung mal – richtig gut. Doch beim Morgenkaffee dann die Überraschung: Rolf hat nochmal nachgerechnet. Der Fahrplan der Fähre? Tja, sie braucht nicht nur 1,5 Stunden länger, sondern macht auch noch einen Umweg über die Insel Værøy. Bedeutet: Offenes Meer. Wellen. Und ich? Ich bin alles, nur nicht seetauglich.

    Also neuer Plan: Statt Fähre fahren wir zurück über die Lofoten. Und was für eine Fahrt das ist! Die Stimmungen wechseln fast im Minutentakt – dramatische Wolken, Sonnenstrahlen, Schneegestöber, dann wieder blauer Himmel. Ein Naturschauspiel, das man nicht planen kann.

    Eigentlich wollten wir noch das Wikingermuseum besuchen. Wikinger, Schiffe, Geschichte – das hätte mich gereizt! Aber es öffnet erst in einer Stunde, und so viel Zeit haben wir nicht. Also weiter.

    Exakt nach 220 km kommen wir am Fähranleger an, und gemäss Fahrplan fährt um 14:30 Uhr die nächste Fähre. Perfekt! So bleibt noch Zeit für einen Kaffee und eine heisse Schokolade. Ein kleiner Luxusmoment.

    Etwas später rollen wir dann in den Bauch der Fähre. Und wie üblich hier: kein Ticketkauf, keine Vorreservierung. Alles läuft elektronisch und automatisch. Und weil wir vom Sommer noch mit dem Ferrypass registriert sind, gibt’s sogar 50 % Rabatt. Norwegen kann digital!

    Schon auf dieser Fährfahrt sind die Wellen ziemlich hoch, und wir sind uns einig – die Entscheidung, die Fähre nach Bodø nicht zu nehmen, war goldrichtig.

    Jetzt stehen wir wunderschön, nur wenige Kilometer nach Ankunft der Fähre, direkt am Meer auf einem kleinen Rastplatz an einer kaum befahrenen Strasse. Ruhig, abgeschieden, perfekt für eine erholsame Nacht. Nur das sanfte Rauschen der Wellen – diesmal ganz ohne Schaukeleffekt.
    Leer más

  • Der legendäre Fussballplatz

    18 de febrero, Noruega ⋅ ⛅ 2 °C

    Die Nacht war magisch – und doch konnte ich sie kaum geniessen. Während draussen die Nordlichter in gewaltigen, pulsierenden Wellen über den Himmel tanzten, lag ich fiebrig im Knutschi und schaute ihnen durchs Fenster zu. Jedes Mal, wenn ich kurz aufwachte, waren sie noch da, als wollten sie mich durch die Nacht begleiten. Wir hatten die Rollos offen gelassen, und so intensiv, so direkt habe ich sie noch nie vom Bett aus gesehen. Rolf, tapfer wie immer, ging kurz hinaus, um die volle Pracht zu erleben. Ich blieb liegen. Ich konnte nicht anders.

    Der Morgen brachte keine Besserung, aber einen Plan. Wir fuhren durch Henningsvær – das Venedig der Lofoten

    Henningsvær ist eines der schönsten Fischerdörfer auf den Lofoten und wird oft als „Venedig der Lofoten“ bezeichnet. Es liegt auf mehreren kleinen Inseln, die durch Brücken miteinander verbunden sind, und bietet eine atemberaubende Kulisse aus bunten Holzhäusern, steilen Bergen und dem tiefblauen Meer. Früher war Henningsvær ein wichtiges Zentrum für den Fischfang, insbesondere für den berühmten Lofoten-Kabeljau. Heute zieht der Ort nicht nur Fischer, sondern auch Künstler, Fotografen und Reisende an, die die raue Schönheit der Natur genießen wollen.

    Besonders bekannt ist Henningsvær für seine lebendige Kunstszene. Die KaviarFactory, eine moderne Kunstgalerie in einer ehemaligen Kaviarfabrik, zeigt beeindruckende zeitgenössische Werke. Dazu gibt es kleine Cafés, gemütliche Restaurants und charmante Läden mit lokalem Kunsthandwerk.

    Der legendäre Fussballplatz

    Ein absolutes Highlight ist der Fussballplatz von Henningsvær, wahrscheinlich einer der meistfotografierten Fussballplätze der Welt. Er liegt spektakulär auf einer winzigen Insel, umgeben von schroffen Felsen und dem offenen Meer. Es gibt keine Tribünen, keine Flutlichter – nur das Spielfeld, das perfekt in die Landschaft eingebettet ist. Gespielt wird hier auf Kunstrasen, da echter Rasen bei den rauen Wetterbedingungen nicht überleben würde.

    Aus der Luft betrachtet, mit den umliegenden Fischertrockengestellen und den steilen Bergen im Hintergrund, wirkt er fast surreal – ein Ort, an dem Fussballträume auf einer der schönsten Bühnen der Welt gespielt werden.
    Der Anblick war fantastisch, doch mein Körper war anderer Meinung. Jeder Meter auf den Strassen der Lofoten war wunderschön – Fjorde, schroffe Berge, malerische Fischerdörfer –, aber für mich fühlte es sich an, als würde ich durch Watte reisen.

    Schliesslich erreichten wir Reine, wo wir für die Nacht bleiben. Rolf kümmert sich um alles, während ich mich weiter ausruhe. Hoffentlich bin ich morgen wieder „zwäg“ – es gibt noch so viel zu sehen.
    Leer más

  • Lofotenzauber und ein angeschlagener Tag

    17 de febrero, Noruega ⋅ ⛅ -1 °C

    Der Morgen beginnt … sagen wir mal, durchwachsen. Noch bevor der Tag richtig erwacht, meldet sich mein Körper mit einer Liste von Beschwerden: Husten, Kopfschmerzen, Schmerzen in Rücken, Hüften, Beinen, Armen – das volle Programm. Kurz überlege ich, ob ich vielleicht im Schlaf überfahren wurde, aber dann fällt mir ein, dass ich ja im Knutschi liege und nicht auf einer Landstrasse. Also raus aus dem Bett, eine Irfen eingeworfen, und nach einer Stunde sieht die Welt schon wieder freundlicher aus.

    Rolf hingegen? Der schläft wie ein Stein, wacht auf wie ein fitter Turnschuh (woher kommt diese Redewendung eigentlich?) und ist bereit für den Tag. Beneidenswert.

    Zum Glück haben wir heute die Gelegenheit, unsere Wasservorräte aufzufüllen, also gönnen wir uns eine ausgiebige Dusche im Wohnmobil. Luxuriös! Danach steht eine Premiere an: Zum ersten Mal seit unserer Reise reinigen wir den Feststoffbehälter unserer Trockentrenntoilette. Die Technik ist bewährt – zu Hause haben wir bereits Kokosfasern aufgeweicht, portionsweise vakumiert und nun müssen wir nur den fertigen Beutel aufschneiden und erneuern. Praktisch und sauber.

    Doch dann ein Blick auf die Uhr: 10:45 Uhr! Die Fähre geht um 11:10 Uhr! Also schnell noch das Wasser auffüllen, Knutschi startklar machen und los. Zum Glück sind es nur fünf Minuten zur Fähre – Punktlandung!

    Die Überfahrt ist kurz, aber sobald wir auf den Lofoten ankommen, ist klar: Wir sind in einer anderen Welt. Eine Welt aus Schnee, schroffen Bergen und eisblauem Licht. Die Szenerie ist so atemberaubend, dass wir ein Foto nach dem anderen schiessen und trotzdem das Gefühl haben, sie nicht annähernd einfangen zu können. Es ist einfach zu schön, zu gross, zu majestätisch.

    Wir fahren auf einer kleineren Strasse, die sich durch das Winterwunderland schlängelt. Jede Kurve eröffnet eine neue Postkartenansicht, und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es ist fast surreal – wie eine Mischung aus norwegischem Märchen und Polarkulisse.

    Doch während die Lofoten ihre ganze Schönheit entfalten, spüre ich, wie mein Körper sich gegen den Tag sträubt. Gegen Abend werde ich immer müder, die Kopfschmerzen kehren zurück, und die Gliederschmerzen sind wieder da. Mein Energielevel sinkt auf den Nullpunkt.

    Also suchen wir uns einen Platz für die Nacht. Rolf übernimmt alles – er richtet Knutschi ein, sorgt für Ordnung und stellt sich dann noch an den Herd, während ich mich nur noch unter die Daunendecke verkrieche. Ich friere, egal wie viele Schichten ich anziehe, und kann mich einfach nicht aufwärmen. Draussen leuchtet die Welt in eisigem Blau, drinnen duftet es nach Abendessen – aber für mich gibt es heute nur Ruhe.

    Nicht mal die Polarlichter, die nun am Himmel tanzen, können mich erwärmen.
    Leer más

  • Polarlicht statt Elchblick

    16 de febrero, Noruega ⋅ ⛅ -3 °C

    Rolf ist heute fieberfrei und fühlt sich wieder halbwegs menschlich. Der Husten klingt allerdings immer noch wie ein stotternder Dieselmotor. Sprechen? Fehlanzeige. Aber keine Sorge – das Womodach vom Schnee befreien geht trotzdem problemlos. Prioritäten müssen eben gesetzt werden!

    Während Rolf draussen den Schnee von Knutschi fegt, schwinge ich drinnen das Zepter. Aufräumen, putzen, Tee in die Thermoskanne füllen – die allmorgendlichen Rituale laufen wie ein Uhrwerk. Und dann: Abfahrt! Heute steht nur eine kurze Strecke an, knapp eine Stunde bis auf die Insel Hadseløya.

    Knutschi rollt gemächlich über die Brücke nach Stokmarknes, wo das Hurtigrutenmuseum liegt. Ein Muss für alle, die sich für Schiffe, Seefahrt und die dramatische Geschichte der norwegischen Küstenschifffahrt interessieren. Hier thront die MS Finnmarken von 1956 – ein komplettes Hurtigruten-Schiff, mitten in einem riesigen Glashaus. Man kann an Bord gehen, die Brücke erkunden und sich in die luxuriösen Salons der 50er-Jahre versetzen lassen. Wir haben das vor elf Jahren schon gemacht – und es ist wirklich eindrücklich. Wenn man in einem der alten Ledersessel Platz nimmt, kann man sich direkt vorstellen, wie es wäre, mit einem Martini in der Hand und einem dampfenden Teller Rentiergulasch auf hoher See unterwegs zu sein.

    Am meisten beeindruckt hat mich aber das Untergeschoss des Museums, wo man unter den gewaltigen Schiffsrumpf treten kann. Es fühlt sich an, als würde man in den Bauch eines Wals spazieren. Genau da wird einem bewusst, was für ein Kraftakt es war, diese Schiffe zu bauen – und warum sie für die norwegische Küste so essenziell sind.

    Heute fahren wir allerdings nur am Museum vorbei, weiter über die Strassen von Hadseløya – einer kleinen, aber feinen Insel in den Vesterålen. Die Landschaft wechselt zwischen schroffen Küsten, weissen Hügeln und Wäldern, die so dicht sind, dass man fast erwartet, hinter der nächsten Biegung einem Troll zu begegnen. Stattdessen: Elche!

    Ja, sie gibt es hier wirklich. Diese nordischen Riesen mit ihren tollpatschig anmutenden Beinen und riesigen Nasen stolzieren durch die Wälder, als gehörte ihnen der ganze Laden. Wahrscheinlich tut er das auch. Wir halten gespannt Ausschau, aber natürlich zeigen sich die Elche genau dann nicht, wenn man es am meisten hofft. Typisch. Im Sommer haben wir sie hier schon gesehen – gewaltige Tiere!

    Unser Stellplatz ist ein echtes Juwel: direkt am Wasser, mit Blick auf die Lofoten und das sanfte Schaukeln der Fischerboote in der Ferne. Während Rolf sich noch ein wenig schont, steht Knutschi fest und sicher, und auf dem Bildschirm läuft der Herrenslalom.

    Doch dann zieht es uns nach draussen. Die klare, kalte Luft ruft, und die Landschaft lockt mit ihrem winterlichen Zauber.

    Als die Dämmerung langsam der Nacht weicht, packt uns die Entdeckerlust erneut. Wir fahren noch einmal um die Insel, die sich nun in sanftes, bläuliches Licht hüllt. Jeder dunkle Waldrand, jede Lichtung wird aufmerksam gescannt – vielleicht zeigt sich ja doch ein Elch? Aber nein, die majestätischen Tiere lassen sich heute nicht blicken.

    Dafür erwartet uns zurück am Stellplatz ein anderes, weitaus magischeres Spektakel: Die ersten zarten Nordlichter flackern am Himmel. Anfangs noch schüchtern, als würden sie sich erst aufwärmen, doch dann – plötzlich – explodiert der Himmel in einem intensiven, fast unwirklichen Grün. Es tanzt, es wirbelt, es spielt mit uns. Solch kräftige Nordlichter haben wir auf dieser Reise noch nicht gesehen!

    Knutschi steht still, und wir stehen staunend daneben, gefesselt von diesem himmlischen Schauspiel.

    Keine Kamera der Welt kann festhalten, was wir in diesem Moment fühlen: Ehrfurcht, Glück und dieses überwältigende Staunen über die Natur. Ein Augenblick, den wir niemals vergessen werden.
    Leer más

  • Eis, U-Boote und ein bisschen Geduld

    15 de febrero, Noruega ⋅ ☁️ -1 °C

    Nordlicht und Nachtschweiss

    Die Nacht beginnt mit Fieber. 39 Grad, Husten, eine Mischung aus Irfen, Tee, Bouillon und allem, was ich sonst noch in den Tiefen des Womovorrats finde. Rolf schwitzt, schläft, wälzt sich – und ich wache um 2 Uhr auf, weil er wie ein nasser Schwamm neben mir liegt. Tenüwechsel, Bettdecke wenden – und dann dieser Blick durchs Dachfenster: der Himmel brennt!

    Grüne Schleier tanzen über uns, als hätten die Nordlichter auf diesen Moment gewartet. Rolf schleppt sich nach draussen, die Kamera im Anschlag, während ich aus Dachfenster zuschaue. Ganz ehrlich, ich bewundere ihn ja, aber mein Kopf findet Kälte eher mässig toll. Trotzdem – dieser Anblick ist jede Gänsehaut wert.

    Wieder eingekuschelt, kommt die Wärme schnell zurück. Morgens zeigt das Thermometer immer noch 38 Grad. Noch ein Irfen, noch ein Tee, noch ein bisschen Mitleid (aber nicht zu viel, schliesslich sind wir keine Weicheier).

    Heute geht’s Richtung Lofoten. Falls es doch noch einen Arzt braucht – dort gibt’s ein Spital. Und Rolf? Der fühlt sich schon besser.

    Früh geht’s los – na ja, früh für uns, also gegen neun. Kaum sind wir auf der E6, kommt mein Standardsatz des Tages: „Nicht so schnell, es könnte eisig sein!“ Rolf seufzt, nimmt Tempo raus, beschleunigt wieder auf der Geraden – und ich wiederhole mich. Vor jeder Kurve. Vor jedem Gefälle. Vor jedem „es könnte glatt sein“. Er versichert mir hundertmal, dass er das Womo im Griff hat. Aber hilft das? Nö.

    Nach 40 Kilometern verlassen wir die E6 und biegen auf die E10 ab. An einer Baustelle müssen wir warten – und staunen nicht schlecht, als unter der Brücke ein U-Boot auftaucht! Amerikanisch? Russisch? Norwegisch? Keine Ahnung. Aber ein bisschen James-Bond-Feeling auf der Strecke hat was.

    Am Nachmittag kommen wir in Sigerfjord an. Ein einsamer Stellplatz am Hafen, bezahlen per Couvert, 10 cm Neuschnee, und wir sind wieder mal die Einzigen. Die Kulisse wäre perfekt für Nordlichtfotos – aber Petrus scheint noch ein bisschen Schneenachschub liefern zu wollen. Morgen geht’s auf Elchsuche nach Hadseløya, dann weiter auf die Lofoten. Und die Lofoten in Weiss? Die lassen wir uns nicht entgehen!
    Leer más

  • Fieber, Schnee und ein Wunderwetter

    14 de febrero, Noruega ⋅ ⛅ -12 °C

    Gestern Abend passiert etwas Ungewöhnliches: Rolf legt sich hin. Das gibt es eigentlich nie! Er friert schon den ganzen Tag, hat einen Druck auf der Brust und wirkt einfach nicht fit. Zum Essen steht er noch einmal auf, aber danach verschwindet er sofort wieder ins Bett. Mir schwant nichts Gutes. Als ich nach ihm schaue, glüht er förmlich. Fieber messen: 39 Grad. Na toll.

    Sofort gibt es ein Alca-C, heissen Tee und alles, was sonst noch hilft. Mein Kopfkino läuft: Könnte das von den Legionellen auf Spitzbergen kommen? Die Symptome würden jedenfalls passen.

    In der Nacht hat es heftig geschneit, aber das scheint Rolf nicht zu kümmern – im Gegenteil. Er fühlt sich besser, so gut, dass er unbedingt selbst das Knutschi fahren will. Widerspruch? Zwecklos. Also sitzen wir kurze Zeit später wieder auf der Strasse.

    Wir fahren und fahren, nur kurze Pausen zum Einkaufen, ein bisschen Skirennen schauen und dann wieder weiter. Kilometer um Kilometer zieht die winterliche Landschaft an uns vorbei, während das Wetter in seinem eigenen wilden Rhythmus tanzt.
    Ein Wetter-Spektakel, wie es schöner nicht sein könnte. Erst dichter Schneefall, dann plötzlich ein Himmel in strahlendem Blau, als wäre es Sonnenaufgang oder -untergang. Dann wieder düstere Wolken mit dramatischem Abendrot. Unglaublich, diese Wechselspiele!

    Dann entdecken wir endlich einen Campingplatz. Niemand da. Keine klar erkennbaren Parzellen. Perfekt! Also stellen wir uns auf einen grosszügig geräumten Platz, richten uns ein und atmen durch. Doch kaum machen wir es uns gemütlich, rollt ein LKW an. Fenster runter, freundlicher, aber bestimmter Ton: „Dieser Platz gehört für drei Tage mir. Das ist so abgesprochen.“ Aha.

    Also gut, dann eben nicht. Wir importieren uns auf ein anderes Strässchen – improvisieren ist schliesslich unser zweiter Vorname. Mal sehen, was der Abend noch bringt. Vielleicht überrascht uns ja das Schicksal – oder wenigstens ein netter Stellplatz, der uns nicht gleich wieder verjagt.
    Leer más

  • Wieder Sonnenstrahlen

    13 de febrero, Noruega ⋅ ⛅ -4 °C

    Zurück nach Tromsø – mit einem Himmel, der nicht von dieser Welt sein kann

    Der Rückflug von Spitzbergen nach Tromsø war ein Erlebnis für sich. Ich sage es, wie es ist: So einen roten Himmel habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Die Fotos? Ach, die bringen das nicht mal annähernd rüber. In echt sah es so surreal aus, dass ich fast dachte, jemand hätte die Farbpalette des Himmels manipuliert. Aber nein, das war die pure, ungeschminkte Natur.

    Dank Rückenwind hatten wir auf dem Rückflug ordentlich Tempo drauf – satte 200 km/h schneller als auf dem Hinweg. Vielleicht war das der Lohn für die eisigen Temperaturen und das Sonnenlicht, das sich in Spitzbergen hartnäckig versteckt hatte.

    Knutschi wartet treu – und läuft wie eine Eins

    In Tromsø angekommen, erwartete uns unser treues Knutschi, das die zwei Nächte ohne uns bravourös überstanden hatte. Ohne Murren sprang der Motor an, als hätten wir es nur kurz für einen Kaffee abgestellt. Zur Feier des gelungenen Starts ging es gleich weiter zu einem Aussichtspunkt, der sich auch prima als Übernachtungsplatz eignete.

    Anfangs standen wir noch einsam dort, genossen die Stille und dachten uns, das wird eine ruhige Nacht. Doch das war ein Trugschluss. Bald darauf trudelten die Nordlichtjäger und andere Touristen ein, die sich mit Kameras, Stativen und viel Begeisterung in Stellung brachten. Aber wir sind ja flexibel – und haben trotzdem fantastisch geschlafen.

    Sonne! Endlich Sonne!

    Der nächste Morgen überraschte uns mit einem Anblick, den wir fast schon vergessen hatten: Sonne! Nach zwei Tagen der Dunkelheit in Spitzbergen wärmten uns die Strahlen nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich. Da konnten wir nicht widerstehen und machten einen Spaziergang zum Aussichtspunkt.

    Als wir zurückkamen, klopften plötzlich zwei Schweizerinnen an unser Wohnmobil. Ihr Anliegen? Sie mussten zurück in die Schweiz und hatten noch Kartoffeln und Salat übrig – ob wir sie brauchen konnten? Na klar, gerne! Im Gegenzug gab es eine kleine Plauderei, bei der sie uns Sommarøy empfahlen. "Wunderschön dort", meinten sie. Wir kannten den Ort noch aus dem Sommer vor elf Jahren – und hatten ihn ebenfalls in bester Erinnerung. Also stand unser nächstes Ziel fest.

    Sommarøy – als wäre der Sommer nie ganz verschwunden

    Die Fahrt nach Sommarøy war wie eine kleine Zeitreise. Vor elf Jahren waren wir schon einmal hier gewesen, doch die Magie des Ortes war unverändert. Wir fuhren durchs Dorf, parkten schliesslich auf dem Campingplatz und sahen zu, wie einige Touristen den Strand belagerten.

    Geduldig warteten wir, assen in der Zwischenzeit etwas und nutzten die Gelegenheit, um später – als es ruhiger wurde – unsere Drohne steigen zu lassen. Die Fotos? Traumhaft. Die Atmosphäre? Unbeschreiblich. Es war wieder so ein Tag, an dem einfach alles stimmte.

    Und so endete ein weiteres Kapitel unserer Reise – mit Sonne, Sand und Erinnerungen, die lange bleiben werden.
    Leer más

  • Spitzbergen – Strahlender Abschied

    12 de febrero, Svalbard y Jan Mayen ⋅ 🌙 -16 °C

    Die letzten Stunden auf Spitzbergen – ein Mix aus Wehmut und Vorfreude. Die klirrende Kälte hat sich in unsere Gesichter gebissen, die noch nicht sichtbare Sonne hat das Eis in goldenes Licht getaucht. Ein letzter Spaziergang durch Longyearbyen, ein Blick auf die schneebedeckten Gipfel, das Knirschen des Schnees unter den Stiefeln – Erinnerungen, die bleiben.

    Jetzt sitzen wir am Flughafen, bereit für den Rückflug nach Tromsø. Draussen Wolkenlos drinnen summen die Motoren der startenden Maschinen. Spitzbergen, du warst wild, frostig und wunderschön.
    Leer más

  • Das grosse Finale

    11 de febrero, Svalbard y Jan Mayen ⋅ ⛅ -18 °C

    Um 18 Uhr geht’s los. Wir stehen warm eingepackt vor unserem Hotel und sind gespannt, was der Abend bringt. Unser Guide scheint keine Angst vor der Kälte zu haben – oder vor Eisbären. Denn entgegen unserer Erwartung gondeln wir nicht nur ein bisschen durch Longyearbyen, sondern düsen tatsächlich einige Kilometer nach Süden, Westen und Osten – mitten hinein in die Eisbärengebiete. Dort, wo man nur mit bewaffnetem Guide hin darf.

    Die Fahrt führt uns zu traumhaften Fotospots. Klirrender Frost, ein Himmel so klar, dass man glaubt, die Sterne anfassen zu können. Perfekte Bedingungen für Nordlichter – aber die zieren sich. Kein grünes Leuchten, kein magischer Tanz am Himmel. Doch enttäuscht sind wir nicht. Denn der Vollmond hat beschlossen, das Rampenlicht zu übernehmen und taucht die verschneite Landschaft in ein gespenstisch schönes Licht. Fast schon unwirklich, wie Spitzbergen in dieser Nacht leuchtet.

    Zum grossen Finale bringt uns der Busfahrer noch zu einem der sichersten Orte der Welt: dem Svalbard Global Seed Vault. Ein Tresor, tief im Permafrost verborgen, der aktuell 1,2 Millionen verschiedene Samen von Pflanzen aus aller Welt schützt. Falls irgendwo auf der Welt eine Genbank ausfällt – sei es durch Krieg, Naturkatastrophen oder schlichtes Missmanagement – hier gibt es eine Sicherungskopie der biologischen Vielfalt unseres Planeten. Ein wahrhaftiges Backup der Natur.

    Und dann, zurück am Hotel, durchgefroren und bereit für die warme Decke, passiert es. Genau in dem Moment, in dem wir uns verabschieden, tanzen sie plötzlich los. Die Nordlichter! Als hätten sie nur darauf gewartet, den perfekten dramatischen Auftritt hinzulegen. Also reissen wir nochmal die Kameras raus und machen all unsere Nordlicht-Fotos – direkt vor dem Hotel. Spitzbergen, du weisst wirklich, wie man eine Show inszeniert!
    Leer más

  • Spitzbergen

    11 de febrero, Svalbard y Jan Mayen ⋅ 🌙 -15 °C

    Die Landung? Klassisch arktisch. Der Flughafen: winzig. Wir stapften durch den Schnee ins Terminal, warteten auf unseren Rucksack und sprangen dann in den Bus. Denn hier gilt: Zu Fuss vom Flughafen in die Stadt? Fehlanzeige. Ohne Schusswaffe gegen Eisbären bewegt sich hier niemand ausserhalb der Stadtgrenzen.

    Willkommen im ewigen Winter

    Unser Hotel war schnell bezogen – und dann der erste Dämpfer: Whirlpool und Sauna ausser Betrieb. Grund: Legionellen im Wasser. Duschen? Ja, aber bitte ohne Brausekopf. Trinkwasser? Sicher. Irgendwie.

    Egal, wir stürzten uns in den Schneesturm und erkundeten die Stadt. Longyearbyen hat genau einen Supermarkt – also schnell rein, ein paar Kleinigkeiten besorgt und weiter zum Abendessen. Während wir unser Essen genossen, wurde uns bewusst: Wir sind jetzt wirklich fast am Nordpol. Oslo liegt weiter entfernt als das Eis!

    Es ist Brauch, die Schuhe beim Betreten eines Hauses auszuziehen – also auch im Hotel: Schuhe aus und auf Socken durch die Flure.

    Leben in der ewigen Dunkelheit

    Die Durchschnittstemperatur hier? -6,7 Grad, heute genau im Soll. Morgen sind dann -16 Grad angesagt. Und obwohl offiziell am 15. Februar die Sonne wieder aufgehen soll, dauert es durch die umliegenden Berge noch 21 Tage, bis der erste Sonnenstrahl die Stadt erreicht. Am 8. März wird das dann gefeiert – mit allen 2300 Einwohnern.

    Was für ein Ort. Und wir sind mittendrin.

    Die Nacht war ruhig. Kein Eisbär, der am Fenster schnüffelte, keine Schneestürme, die unser Hotel in eine Eisburg verwandelten. Also aufstehen, duschen und ab zum Frühstücksbuffet. Und was für eines! Smoothies in allen Farben, Rührei, Spiegelei, Drei-Minuten-Ei – kurz gesagt: Eier in sämtlichen Aggregatzuständen. Lachs, Käse, Brot, süß, salzig, warm, kalt. Ein Schlaraffenland! Dabei sind wir gar keine Frühstücksmenschen. Aber heute? Heute war es ein Festmahl. Danach? Proppenvoll. Für den ganzen Tag. Essen wird überbewertet.

    Trotzdem, frische Luft muss sein. Also raus in die arktische Kälte. Der Mond hängt gigantisch über den Bergen, als hätte ihn jemand extra für uns dekoriert. Wir stapfen Richtung Meer, unsere Kameras klicken, die Finger frieren, aber es ist einfach zu schön. Longyearbyen zeigt sich von seiner besten Seite.

    Als hätten wir nicht schon genug Kälte getankt, brechen wir zu einer ausgedehnten Tour durch Eis und Schnee auf. Unser Tagesmotto? „Polarforscher light“. Ohne Schlittenhunde, ohne Erfrierungen, aber mit viel Staunen über diese raue, beeindruckende Welt.
    Zurück im Hotel gönnen wir uns eine Pause.

    Dann steht das nächste Highlight an: das Nordpolexpeditionsmuseum. Und was für ein Museum! Geschichten von frostigen Abenteuern, kühnen Pionieren, Luftschiffen über dem Eis und heldenhaften Versagern. Wir tauchen ein in eine Welt, in der Männer mit irrem Blick und wenig Angst versuchten, den hohen Norden zu erobern. Wir spüren förmlich das Knirschen des Eises unter ihren Schlitten. Faszinierend, beeindruckend – und ein wenig verrückt.

    Danach noch ein Abstecher in die Läden. Typischer Touri-Reflex: Alles anschauen, nichts kaufen.

    Und nun? Nun sitzen wir hier, leicht erschöpft, aber voller Vorfreude. Um 18 Uhr werden wir abgeholt – es geht auf Nordlichtjagd. Ob sich die grünen Schleier heute für uns zeigen? Bald wissen wir es.
    Leer más

  • Die Flügel werden enteist

    10 de febrero, Noruega ⋅ ❄️ 0 °C
  • Tromsø – Tanken, Parken, Abheben

    10 de febrero, Noruega ⋅ 🌫 0 °C

    Tromsø, die Stadt der Nordlichter, begrüsst uns heute nicht mit tanzenden Himmelslichtern, sondern mit einer ganz irdischen Mission: Tanken. Knutschi bekommt eine volle Ladung Diesel, Wasser und LPG – eine Art Wellness-Kur für unser treues Wohnmobil. Danach rollen wir Richtung Flughafen.

    Parkplatz gefunden, Motor aus, und los geht’s! Einchecken, Gepäck abgeben, Sicherheitskontrolle – das übliche Flughafenritual. Jetzt sitzen wir da, umgeben von wartenden Menschen, zwischen Duty-Free-Shops und Kaffeegeruch. Der Bildschirm zeigt: Noch ein bisschen Geduld, dann hebt unser Flieger ab.
    Leer más

  • Von letzter Woche

    Regen, Crepes & Krimi

    9 de febrero, Noruega ⋅ ❄️ 1 °C

    Manche Tage laden einfach nicht zum Abenteuer ein – und das ist auch gut so. Tromsø begrüsst uns heute mit einer Mischung aus Regen, Schneeregen und allgemeiner Unlust, vor die Tür zu gehen. Also nehmen wir das Wetter als Einladung, einfach mal nichts zu tun.

    Das Zmorge fällt gemütlich in den Mittag und kommt in Form von Crepes daher. Der einzige echte Spaziergang führt uns zur Rezeption, wo wir spontan noch einen Tag dranhängen. Danach verfallen wir ins Planungsfieber: Wohin als nächstes? Wie lange bleiben wir? Gibt es Orte mit besserem Wetter? Die Entscheidung fällt – wir fliegen morgen nach dem Mittag auf die Spitzbergen! Zwei Nächte in der nördlichsten dauerhaft bewohnten Siedlung der Welt: Longyearbyen.

    Die Spitzbergen liegen etwa 1.000 Kilometer nördlich von Tromsø – näher am Nordpol als an Oslo. Der Flug dauert ungefähr 1,5 Stunden, und dann stehen wir mitten in der arktischen Wildnis, umgeben von Gletschern, Bergen und vielleicht sogar Eisbären. Mal sehen, was uns dort erwartet!

    Zwischendurch läuft die Ski-Abfahrt, ich stricke und gönne mir auf dem Tablet eine schwedische Krimiserie auf Netflix. Perfektes Programm für so einen Tag.

    Zum Znacht gibt es ein einfaches, aber herrliches Essen: Gschwelti mit Käse und Butter. Manchmal braucht es nicht mehr als heisse Kartoffeln, um glücklich zu sein. Ein rundum fauler, aber genau richtig fauler Tag in Tromsø.
    Leer más