• Sturm und die Suche nach Sicherheit

    February 5 in Norway ⋅ ❄️ -8 °C

    Die letzte Nacht war… sagen wir mal, sportlich. Der Wind tobte wie ein hungriger Wolf um Knutschi herum, rüttelte, zerrte, heulte. Ich lag wach und hoffte inständig, dass unser treues Womo nicht plötzlich abhebt und als neues skandinavisches Luftschiff in die Geschichte eingeht. Aber Knutschi hielt stand – und ich hielt durch.

    Am Morgen dann das grosse Aufräumen: Rolf kämpfte sich mit Schneeschaufel durch die Schneeberge, während ich drinnen die Winterabdeckungen sicher verstaute. Unser erster Test: Kommen wir ohne Schneeketten weg? Und tatsächlich, Knutschi meistert den Start souverän.

    Die Strassenlage bleibt spannend. Die Hochlandstrasse ist gesperrt – erst bis 12 Uhr, dann bis 14 Uhr. Und wir? Warten bringt nichts, wenn wir dann im Dunkeln durch mögliche Schneeverwehungen eiern müssen. Also nehmen wir den Rückweg über Olderfjord.

    Unterwegs gönnen wir uns einen Einkaufsstopp in Lakselv. Dringend notwendige Dinge kommen in den Wagen: Guetzli, Schokokugeln, Heidelbeeren für die Vanillesauce, Pommes Chips und Cola. Man muss schliesslich Prioritäten setzen.

    Dann werfen wir noch einmal einen Blick auf die Strasseninfos – und da steht es: Die Hochlandstrasse öffnet um 15 Uhr im Konvoi. Und genau da sind wir uns einig: Zum Glück haben wir nicht gewartet! Wären wir in Skaidi geblieben, hätten wir bis 15 Uhr herumgesessen – und dann im stockdunklen Konvoi über die verschneite Hochebene fahren müssen. Keine besonders charmante Vorstellung. Und vor allem gefährlicher als die Alternative.

    Dann endlich: Ein ruhiges Plätzchen zwischen Skoganvarri und Karasjok. Kein Wind mehr, nur Stille und das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Morgen soll es weiter oben wieder stürmischer werden – aber für heute geniessen wir einfach die Ruhe. Und natürlich unsere Schokovorräte.
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