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  • Day 4

    Radtour nach Dokkum

    May 28, 2020 in the Netherlands ⋅ ☀️ 14 °C

    Was gibt es Schöneres als morgens nach dem Aufwachen aus dem Wohnmobilfenster zu schauen und auf kleine Boote im Hafen zu blicken, die unter einem strahlend blauen Himmel im Wasser vor sich hin dümpeln, während auf dem Kanal nebenan bereits die ersten Schiffe unterwegs sind? Urlaubsfeeling vom Feinsten. Dieser Platz ist wirklich wunderschön, stellen wir mal wieder beim Frühstück fest, während wir den Tag planen.
    Wir wollen mit dem Rad in die nördlichste Stadt der Niederlande radeln. Nach Dokkum. Der Tourenplan dorthin hängt am Informationsbrett aus. Wir brauchen nur noch die Knotenpunktzahlen in die "Fietsknopp-App" eingeben. Die kann man kostenlos im Playstore herunterladen. Mit den Zahlen gefüttert, soll uns das Handy dann durch die vielen kleinen Wege führen. Natürlich kann man sich auch einfach nur nach den Radwegweisern richten. Aber bevor es richtig losgehen kann, müssen wir zunächst den Startknotenpunkt mit der Nr .67 finden. Rechts vom Hafen soll der liegen. Wir versuchen es rechts, aber es scheint verkehrt zu sein. Und dann passiert es. Während ich aufs Handy schaue, um zu sehen, ob die Richtung richtig ist, bremst Michael und hält an, um mich auf einen netten Verkaufsstand an einer Auffahrt aufmerksam zu machen. Das sehe ich viel zu spät und fahre auf ihn auf. Bis auf ein paar kleine Blessuren ist Gott sei Dank nichts passiert. Das hätte böse ausgehen können. Jeden Tag eine "nettes Ereignis", denke ich.
    Wenig später finden wir unseren Startpunkt und lassen uns vom holländischen Radwegsystem über herrliche Radwege und durch eine wunderschöne Natur leiten. Trotz alledem schaffen wir es, uns zu verfahren. Augen auf beim Knotenpunkt . Wir haben einen Knotenpunkt übersehen und müssen ein kleines Srück wieder zurückradeln. Aber das macht nichts.
    Kurz vor Dokkum machen wir Rast in einem kleinen Park. Bilderbuchansichten. Wir haben ein kleines Picknick eingepackt , denn die Gastronomie ist in Holland noch geschlossen. Der Weg führt weiter an einem Kanal entlang. Die Gärten der Häuser am Kanal würden jedes Garten-oder Einrichtungsmagazin zieren, mit den Sitzplätzen am Wasser. Ich muss aufpassen, dass ich vor lauter Hinguckem, nicht meinem Blick hinterher fahre und im Kanal lande. Über eine Brücke gelangen wir zu unserem Zielpunkt Nr. 1 direkt am Het Groots Diep. Dort parken wir die Räder und setzen die Besichtigungstour zu Fuß fort. Es ist wenig los zwischen den Mauern der mittelalterlichen Stadt. Alle Läden sind geöffnet, aber das Herz der Stadt, die vielen kleinen Cafes, Bars und Restaurants sind auch hier geschlossen und begrüßen uns mit aufgestapelten Stühlen. Hier in Dokkum wirkte Bonifatius. Es gibt daher eine Sint-Bonifatiuskerk und man kann denn sogenannte Bonifatitusweg durch die Stadt gehen, auf dem man über das Wirken und Schaffen des bekanntesten Missionars und Kirchenreformers informiert wird. Ein markantes Wahrzeichen ist das alte Rathaus am Zjil. In Nicht-Corona-Zeiten gibt es auch Stadtführungen, über die man sich am Museum informieren kann. Viele kleine und urige Geschäfte laden zum Shoppen ein. Aber so richtigen Einkaufsbiss haben auch die Niederländer nicht, obwohl sie das ohne Mundschutz machen könnten. Wir kaufen uns ein Eis und wollen das eigentlich auf einer Bank in der Sonne sitzend essen. Aber die Sonnenplätze sind bereits alle besetzt. So bummeln wir mit Eis weiter durch dieses bezaubernde Städtchen, bevor wir uns langsam wieder auf die Rückfahrt machen. Übrigens: jeden Abend um 21.50 Uhr läuten hier die Glocken. Das ist ein Überbleibsel aus früheren Zeiten, als damit das Schließen der Stadttore im 22.00 Uhr angekündigt wurde. Aber so lange wollen wir nicht bleiben. Wir haben nämlich ein kleines Problem. Alle öffentlichen Toiletten sind Corona bedingt geschlossen und in ein Lokal zu gehen, diese Option steht auch nicht zur Verfügung. Also nichts wie zurück und unterwegs nach einem geeigneten Naturplätzchen geschaut. Dokkum hat übrigens auch einen Stellplatz und zwar direkt am Wasser. Allerdings nur für 5 Fahrzeuge. Aber um dort einen Platz zu bekommen muss man Glück haben. Zu Pfingsten ein aussichtsloses Vorhaben. Mehr Platz findet man im Hafencamping von Dokkum. Das sind Wiesenplätze ohne Wasserblick.
    Am späten Nachmittag sind wir wieder zurück, genießen Sonne, Wasserblick und Umgebung und beschließen den Tag wieder mit einem Spaziergang durch den Hafen. Es ist voller geworden.
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