• Noyelle- sur- Mer – St.Valery sur Somme

    19 июля 2017 г., Франция ⋅ ☁️ 21 °C

    Von einer heißen Nacht, einem pittoresken Städtchen am Fluß und zwei verhinderten Möglichkeiten Essen zu gehen.

    Die Nacht ist heiß gewesen. Die Temperaturen sind nicht unter 22 Grad gesunken. Kein Windhauch, der auch nur ein Blättchen bewegt hätte. Dementsprechend schlecht haben wir geschlafen. Michael hat in die beiden Dachluken Ventilatoren eingebaut. Wenigsten etwas, das die Luft um uns herum bewegt. Nach dem Aufstehen schnappe ich mir deshalb als allererstes meinen Badeanzug. Jetzt schnell ein erfrischendes Bad und danach einen Kaffee. Die Aussicht so zeitig am Morgen das Bad nicht mit planschenden Kindern und Ball spielenden Jugendlichen teilen zu müssen, lässt mich schnell wach werden und hurtig aus dem Bett springen. Den Kaffee bekomme ich zwar kurze Zeit später, das ungestörte Baden muss ich allerdings verschieben, bis das Bad um 10.00 Uhr geöffnet hat. Aber dazu kommt es nicht mehr, weil wir nach dem Frühstück eine Radtour in das ca 5km entfernte St.Valery sur Somme unternehmen. Das kleine Örtchen Noyelle sur Mer habe ich gestern noch auf der Suche nach einem Bäcker kennengelernt. (Es hat im Übrigen keinen Bäcker und Brot habe ich an der Anmeldung später bekommen). Ein Schloss, das als sehr nobles Hotel fungiert, einen schmucken Bahnhof, an dem auch die Schmalspurbahn für die Touristen hält, einen Schlachter, zwei Campingplätze und eine Anzahl bäuerliche Anwesen. Das wars. Sehr Idyllisch und sehr übersichtlich. Noyelle sur Mer liegt in jeweils ungefähr 5km Abstand zwischen Le Crotoy und St. Valery sur Somme. Von Crotoy haben wir gestern ja gestern schon etwas im Schnelldurchgang, bzw. bei der Durchfahrt gesehen, also wählen wir für die Radtour St,Valery sur Somme. Der Radweg läuft separat neben der D 640 entlang, die an diesem Vormittag schon ordentlich befahren ist. Gefühlt ist jedes 3. Auto ein Wohnmobil. Der Radweg ist zwar gut zu befahren, aber sonderlich schön ist er entlang der Straße nicht gerade. Die grasenden Rinder auf den Weiden , die einzige Abwechslung, lassen sich durch den Urlauberverkehr nicht sonderlich stören. Sie scheinen es gewöhnt zu sein. Endlich verlässt der Radweg die D640 und führt weiter an der Somme entlang. Und gleich verschwindet das monotone Bild und wird abgelöst durch eine fröhliche Flusslandschaft. Von weitem können wir schon die Häuser von St. Valery sur Somme sehen. Wir wechseln die Flussseite an der nächsten Brücke und radeln auf den Ort zu. Dabei kommen wir an dem kleinen Bahnhof der Schmalspurbahn vorbei, die die Orte Noyelle-sur-mer, St. Valerie sur Somme, Le Crotoy und Cayeux -sur-mer mehrmals täglich verbindet.
    Im Hafen dümpeln die Schiffe im Restwasser, das der Ebbe widerstanden hat. Von hier aus starten die Ausflugsboote und schippern Touristen wie uns durch die Bucht und ein Stückchen auf der Somme entlang. Die Somme entlang zu fahren und sich die schönen Städte wie Amiens oder Allbeville an zuschauen, wäre auch eine Option. Aber nicht dieses Mal. Dieses Mal wollen wir am Meer entlang fahren soweit wir in 4 Wochen kommen. Der kleine, pittoreske Orte Valery sur Somme hat zwar einige Straßen und Häuser, aber nur an der Straße im Hafen mit den Läden, Cafes und Restaurants tummeln sich die Touristen. Wir parken dort die Räder und durchstreifen den Ort.
    Dabei geraten wir in eine Straße, deren Häuser über und über mit Blumen bepflanzt sind. Ein schöner Anblick. Von einem Aussichtspunkt können wir über die gesamte „Baie de Somme „ schauen bis hin nach Le Crotoy, und dort kann man sogar im Dunst die Wohnmobile stehen sehen
    So langsam macht sich der kleine Hunger bemerkbar. Wir haben in einem Lokal auf der Speisekarte eine ganz leckere Wurst- und Käseplatte entdeckt, die mit Brot und Wein serviert wird. Aber es ist Mittagszeit und alle Plätze sind besetzt. „Aha! Darum waren wir fast allein im Ort unterwegs. Die sitzen hier alle und essen“, denke ich. Das Mittagessen muss warten, bis wir wieder am Womo sind. Vor der Rückfahrt kaufen wir noch im Carrfour ein. Zurück am Womo machen wir uns unsere eigene Wurst-und Käseplatte mit frischen Baquette, das wir gekauft haben und beschließen am Abend in der Brasserie des Platzes das Essen gehen nachzuholen. Dort sitzen am Nachmittag die Gäste in der Sonne bei Moules et frites und einem Glas Wein. Doch auch daraus wird nichts. Als wir am Abend erwartungsvoll auf der Terrasse Platz genommen haben, sagt man uns, dass es am Abend kein Essen mehr gäbe. Nur noch trinken könnten wir etwas. Wir schauen uns an. Das gibt es doch nicht. So oft gehen wir eigentlich nie essen und jetzt fällt unser Vorhaben gleich zwei Mal ins Wasser. Zum zweiten Mal an diesem Tag müssen wir uns unser Essen selber machen.
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