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  • Day 1

    Wir starten zum Ponyhof

    July 19, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Das Wohnmobil ist gepackt. Clara ist bereits seit Samstag bei uns und die meisten ihrer Sachen sind schon im Wohnmobil untergebracht. Ein kleines Problem stellt die stattliche Sammlung von Kuscheltieren dar, die alle unbedingt mit müssen und vereinzelt die Größe von Sofakissen haben. Auch ein Metaldetektor und diverse andere Sachen müssen Platz finden. Gestern hatten wir noch eine Familienfeier. Aber nun kann es direkt nach dem Frühstück losgehen ins knapp 200 km entfernte hessische Liebenau. Wir wählen den Ostwestfalendamm über Lemgo. Aber es sind viele LKWs unterwegs und so geht es nur langsam voran. Wir fahren über Barntrop, Steinheim, Nieheim, Brake ins Nethetal und dann über Borgentreich nach Liebenau. Das Navi führt uns querbeet, und die Straßen werden immer enger und kleiner. Dafür werden die wenigen uns entgegenkommenden Fahrzeuge immer größer und breiter. Mähdrescher meets Wohnmobil. Wir wären vielleicht doch besser auf der Autobahn bis Warburg gefahren. Allerdings hätten wir dann diese tollen Ausblicke nicht erlebt, wo gelbe Stoppelfelder gepaart mit grünen Wiesen und braunen Äckern an den Horizont zu stoßen scheinen und vom Blau des Mittagshimmels absorbiert werden. Beeindruckend. Das stellt sogar Clara fest, als sie einen Blick aus dem Fenster wagt und nebenbei fragt, wann wir denn endlich da sind. Es sind nicht mehr viele Kilometer, aber es zieht sich. Endlich sind wir in Liebenau und kurz darauf in Zwergen. Einem winzigen nordhessischen Ort, der aus einer Handvoll Fachwerkhäuser besteht, von denen einige eine Restaurierung dringend notwendig haben. Kommt man durch diesen fast ausgestorben scheinenden Ort zum Reiterparadies, so ist es als käme man in eine andere Welt. Schon das Abbiegen auf den Reiterhof gestaltet sich schwierig. Unzählige Kinder mit Pferden und Ponys kommen uns entgegen. Die Ponywanderung ist gerade gestartet. Wir finden einen Parkplatz vor der Rezeption. Für das Anmelden allerdings brauchen wir viel Geduld. Eine Tugend, die nicht unbedingt zu den unseren zählt. Jedem neuen Gast wird die durch Corona bedingte umfangreiche Organisationsstruktur genaustens erklärt. Das dauert, und so stehen wir über eine halbe Stunde vor der Tür und warten. Und das inzwischen nicht mehr allein, denn nach uns sind noch einige Wohnmobile und Wohnwagen angekommen. Clara nutzt die Zeit des Wartens zur Kommunikation. Als wir mit der Anmeldung fertig sind, hat sie mit Lia bereits eine neue, gleichaltrige Freundin, die zudem schon das dritte Mal auf dem Erlebnishof ist und Clara alles erklärt und zeigt. Michael hat sich während der Wartezeit schon einmal die Stellplätze angesehen, aber seine Favoriten sind alle bereits reserviert. Die höher gelegenen Terrassenplätze können nur mit Hilfe eines Treckers erreicht werden und fallen daher auch wegen des steilen Schotterweges für Wohnmobile flach. Also stürzen wir uns ins Getümmel der Campingwiese und finden sogar einen recht idyllischen Platz unter einer Birke. Und damit kann das Abenteuer Ponyhof für uns und Clara beginnen. Clara hat sich inzwischen für den heutigen Tag bereits für einen Ponywettbewerb und für den nächsten Tag für eine Ponywanderung eingetragen. Sie durchblickt das System aus Listen und Einträgen viel schneller als wir und ist mit ihrer neuen Freundin eigentlich den ganzen Tag unterwegs, um mit den Ponys zu spielen, sie zu streicheln oder auf dem Spielplatz und im Fluss zu spielen, während wir unter unserer Birke sitzen und dem munteren Treiben aus unzähligen Kindern interessiert zu schauen. Es sind doch in erster Linie Mädchen, die hier mit Reithose und Helm zwischen den einzelnen Angeboten hin und herlaufen.
    Unser Stellplatz ist ganz idyllisch, hat aber den entscheidenden Nachteil, keinen Satellitenempfang zu haben und auch der Handyempfang ist auf dem gesamten Campingplatz, mit Ausnahme des Bereichs um die Rezeption, gleich Null. Aber wir sind ja nicht zum Fernsehen hier. Am Nachmittag gehen wir ins Hofcafe ein Eis essen. Gerade da beginnt gegenüber der Ponywettbewerb. Clara verzichtet aufs Eis und ist eifrig dabei ihr Pony hübsch zu machen. Für die Frisur mit den Gänseblümchen gibt es dann auch den 2. Platz.
    Nach dem Abendessen schauen wir noch beim Reiten zu und Clara kann am Lagerfeuer noch ein paar Marshmallows braten. Als es dunkel wird, und da ist es fast schon 22 00 Uhr, ist nur noch Duschen und Bett angesagt. Das Duschen funktioniert mit einer Duschkarte, die wir vorher an der Rezeption aufgeladen haben. 1 Min Duschen kostet 25 Cent. Das Waschhaus liegt an den Terrassenplätzen und ist von uns ein ganzes Stück entfernt. Blöd, wenn man dort ist und hat seine Duschkarte oder die Maske vergessen, deren Tragen hier in den geschlossenen Räumen noch verlangt wird. Noch ein wenig Wohnmobil umbauen, damit Clara einen Schlafplatz hat, und dann ist schon der erste , aufregende Tag auf dem Reiterhof vorbei.
    https://reiterparadies-campingplatz.de/
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