Satellite
Show on map
  • Day 10

    Barcelona- -Ostermontag

    April 17, 2017 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute sind wir sehr pünktlich aufgestanden und vertrödeln auch nicht die Zeit, was eigentlich sonst zum Entspannungsprogramm in den Ferien gehört. Zeit verrinnen zu lassen, ohne sie einzuteilen, zuzuteilen, aufzuteilen ist etwas, was im berufstätigen Alltag nicht so leicht zu haben ist. Zwischen “genussvoll verrinnen lassen” und “Zeit totzuschlagen” liegen allerdings Welten, denke ich beim Beobachten unserer Nachbarn im Rentenalter, die die Zeit mit Kreuzworträtseln verbringen. Ist dafür die Zeit gerade in der „dritten Lebenshälfte“ nicht viel zu kostbar?

    Wir haben uns auf jeden Fall heute den ganzen Tag Zeit genommen, um Barcelona zu besichtigen.  Am Bahnhof, der keine 5 Min.Fussweg vom Campingplatz liegt, holen wir uns Fahrkarten. Oh je. Eine Schlange, die nach den Tickets ansteht. Und das soll heute auch nicht die letzte Schlange sein. Ostermontag war vielleicht keine gute Idee zum Besuch von Barcelona. Wir bezahlen 19.80 Euro für Zwei, Hin- und Rückfahrt. Dafür können wir über eine Stunde Zugfahrt genießen. Der Nahverkehrszug R1 verbindet die Küstenorte von Blanes beginnend mit Barcelona. Wir durchfahren daher alle bekannten Orte, immer direkt am Meer entlang. Eine schöne Fahrt, auch wenn der Zug mit jedem Halt voller wird. In Barcelona Plaza Catalonya steigen wir aus. Die Bahn ist bereits 4 Stationen vorher in den Untergrund verlegt worden. Wir steigen daher ans Tageslicht und sind erschlagen. So viele Menschen. Alle haben das gleiche vor: erst ein Ticket zu kaufen, dann damit in einen der wartenden Hopp- on- Hopp- off Busse steigen zu dürfen und „Upstairs“ einen Platz zu ergattern. Und genau das war eigentlich auch unserer Idee. Doch das was alle tun, das machen wir erst einmal nicht. Hätten wir nur am Bahnhof in Santa Susanna gleich das Combi-Ticket gekauft. Dann würde zumindest das Anstehen nach dem Busticket wegfallen. Aber das Angebot habe ich leider erst gesehen, als wir unsere Fahrkarten schon hatten. Von unserem Cuxhavener Nachbarn haben wir einen Barcelona Reiseführer geliehen bekommen.
    Jetzt werden wir uns von dem führen lassen. Und da wir gerade an der"Rammlers“ sind, der Hauptprachtstraße Barcelonas, gehen wir die ein Stück hinunter Richtung Hafen.  Aber auch die „Rammlers“ mit ihren Buden ist voller Menschen-  wie auf einer Kirmes. Auffällig ist die enorme Präsenz der spanischen Polizei an diesem Tag. Und mit einem leisen Schaudern denke ich an die Geschehnisse von Nizza und Berlin. Das ist dann wohl auch der Grund, dass ich vorschlage, in eine der weniger belebten Seitenstraßen abzubiegen. Wir schauen uns die Kirche Iglesia de Santa Maria del Pi an und spazieren durch den Jardins di rubio i Liuch. Plötzlich fällt uns eine Verkaufsstelle der Touristen -Busse ins Auge. Wir bekommen unsere Tickets, ohne warten zu müssen. Mit diesen wandern wir zu einem der letzten Haltepunkte kurz vor dem Anfangs-und Endziel, dem Plaza Catalunya. Kurze Zeit später können wir ohne anstehen zu müssen auf dem Oberdeck eines Busses Platz nehmen und mit unserer ersten Rundfahrt durch den Osten der Stadt beginnen.
    Rundfahrt ist Rundfahrt, da ist es egal, ob man am Ende oder am Anfang einsteigt. Zwei Stunden erleben wir nun Barcelona bei schönstem Wetter und reichlichen Informationen über die Ohrstöpsel. Viele wunderschöne Gebäude und Stadtteile streifen wir. Besonders beeindruckend Barcelona von oben. Eigentlich hatten wir vor zwischendurch auszusteigen, aber da noch eine zweite, ebenfalls zweistündige Tour durch den Westen zum Umfang des Tagestickets gehört, lassen wir das erst einmal bleiben. Nach den ersten zwei Stunden laufen wie ein Stück der Avenguida entlang, um  die Beine zu bewegen, ein Lokal zu finden, wo wir eine Kleinigkeit Essen können und was am aller wichtigsten ist, eine Toilette zu finden.Damit ist Barcelona wirklich nicht gut bestückt, das haben wir vorher schon am Bahnhof bemerkt. Auf dem ganzen Bahnhofsgelände kein WC. Rettung war das gegenüberliegende Mac Donalds. Und auch in diesem Fall bleibt eine Filiale dieser Kette Retter in höchster Not. Hunderdtausende von  Menschen,  schwitzen die das alle aus? Ich würde mir  sehr gern das Gaudi Haus ansehen, aber beim Anblick der Schlange, die nach einem Ticket ansteht, begnüge ich mich mit einem Blick von außen.
    Nach der Einkehr in einer Tapasbar mit leckeren Patatas Bravas, in Michaels Version mit Schinken und Ei, und einem erfrischenden San Miguel starten wir die zweite Runde unser Bustour.
    Wieder steigen wir am Ende zu und haben einen der schönsten Plätze direkt vorne vor  der Scheibe erwischt. Auf dem Plaza Catalonya aber fährt der Bus plötzlich nicht mehr weiter.Und das, obwohl viele Touristen neu zugestiegen sind. Nach langer Ungewissheit erfahren wir, dass der Bus defekt ist und wir einen anderen Bus nehmen müssen. Aber wir haben beim Umsteigen vorrang vor der langen Schlange der Wartenden und dürfen in VIP Manier umsteigen.
    Dann kann es endlich losgehen. Am beeindruckendsten ist die Sergrada  Familia, die Kathedrale, an der Gaudi sein ganzes Leben lang gebaut hat. Aber die Schlangen…..Am Ende der zweiten Fahrt sind wir platt und wollen nur noch zum Wohnmobil zurück, denn inzwischen ist es nach 18.00 Uhr.
    Aber vor dem Ausruhen im Wohmobil müssen wir noch eine Stunde Bahnfahrt hinter uns bringen.Und vor der Abfahrt noch einmal den freundlichen Entsorgungs-Service von Mac Donalds in Anspruch nehmen. Die Bahnfahrt, die ich dieses Mal an der vom Meer abgewandten Seite mache, lässt mich die Verschiedenartigkeit der Häuser erleben, die groß und klein und in unterschiedlichsten Farben gestrichen aneinander gebaut sind. Ein deutsches Bauamt würde die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, ob der Ordnungswidrigkeiten, die mit diesen Bauten begangen worden sind. Positiv fällt mir der kleine Ort S.Pol de Mar auf. Hier findet sich auf den ersten Blick keine der Touristenburgen.  Bacelona werden wir wieder besuchen….mit mehr Zeit und nicht am Ostermontag.
    Read more