Vamos a España

februar - april 2023
Primavera a España
Der dritte Versuch von Spanien etwas mehr als nur die Costa Brava zu sehen. Unsere Tour soll uns bis nach Andalusien führen. Ein lang gehegter Traum: Frühling im Süden zu erleben. Der Sonne und dem Frühling entgegen!
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  • Dag 20

    Fallas in Gandia

    16. mars 2023, Spania ⋅ ☀️ 16 °C

    Nee....nicht wirklich? Doch, der Himmel ist beim Aufstehen grau und warm ist es auch nicht gerade.
    Da ist es ja gut, dass wir weiter Richtung Süden fahren.

    Knapp 200 km wollen wir heute fahren, nach Gandia. Die Herzogsstadt Gandia kann auf eine vornehme Geschichte zurückblicken und liegt in einer eigentümlichen Landschaft zwischen den Bergen im Landesinneren und dem Mittelmeer.

    Um 9.30 Uhr sind wir abreisefertig und können ohne Stress und große "Kurbelei" über den Platz vor uns, der leer geblieben ist, den Camping verlassen.

    Kurze Zeit später brummt der Diesel bereits auf der AP 7 Richtung Valencia.
    Bereits bei Castellòn beginnt der Grauschleier des Himmels sich aufzulösen und das Blau setzt sich mit aller Macht durch.

    Die Ebene bis Valencia ist voller Apfelsinenbäume, wohin das Auge schaut.
    Rechts vor Valencia taucht das Castello Almenara auf.
    Die Burg von Almenara ist eine muslimische Festung, der der Stadt Almenara den Namen gab.

    Wenig später erregt das Castillo de Beselga unsere Aufmerksamkeit.

    Burgen, Festungen und Wachttürme sind in dieser Gegend reichlich zu finden, denn auch früher mussten sich die Menschen ständig gegen Angriff und Okkupation wehren.

    Dann taucht die Skyline von Valencia auf. Die Berge haben sich etwas zurückgezogen und die Ebene bis zum Meer bietet reichlich Platz für urbanen Raum.

    Kurz vor der Abfahrt Gandia sehen wir zum ersten Mal mit Plastik überspannte Felder.

    Es ist kurz nach 12.00 Uhr als wir, nach einem kurzen Tankstopp, vorher, vor der Schranke des Stellplatzes in Daimŭt / Gandia Platja stehen.

    Oh.... da stehen aber schon sehr viele Wohnmobile!
    Wir werden sehr freundlich begrüßt. Es gibt noch drei freie Plätze unter denen wir wählen können.
    Der Platz kostet 10 Euro. Strom kostet 4 Euro extra.

    Die Plätze sind relativ schmal, aber recht lang, deshalb verschaffen wir uns hinter dem Mobil eine kleine Sitzecke mit Blick in Palmen und auf einen kleinen Bach.

    Beim Anmelden erfahre ich, dass es inzwischen schon wieder ruhiger geworden sei. Bis vor 2 Wochen haben schon morgens die Wohnmobile vor der Schranke gewartet, bis wieder Platz wurde.

    Als die Räder abgeladen sind, fahre ich auf Erkundungstour.
    Der Strand von Daimŭs ist nicht weit entfernt. Die Häuser am Strand leer. Einige wenige Besucher spazieren auf der Promenade. Es hat sogar eine Bar geöffnet. Aber ansonsten zeigt sich das gewohnt typische Bild der Nebensaison mit Kilometer weit leeren Stränden.

    Gandia ist im übrigen eine geteilte Stadt. Es gibt Gandia Vila mit dem historischen Zentrum und Gandia Platja, die Stadt der Touristen im Sommer.

    Vom Strand versuche ich an den Fluss Serpis zu kommen, der in nicht allzu weiter Entfernung ins Meer fließt .

    Nachdem ich mich über die Anweisung meiner Fahrradapp hinweggesetzt habe, finde ich nicht nur den Fluss, wenn auch auf recht abenteuerliche Weise auf einem kleinen Pfad mitten durch ein Schilfgebiet, ich finde auch einen wunderbaren Radweg, der ganz entlang des Flusses autofrei bis in die Altstadt führt.

    Das ist dann ein herrliches Radfahren. Von weitem kann ich schon die Kirchtürme der Stadt sehen

    Über eine Brücke gelange ich auf die andere Seite des Rio Serpis, der erschütternd wenig Wasser führt.
    Durch eine Parkanlage komme ich in das historische Zentrum und bin überrascht. In der ganzen Stadt wird gefeiert.

    Überlebensgroße und farbenfrohe Skulpturen aus Pappmasché
    stehen in der ganzen Stadt und locken Besucher an. Die Stadt feiert das Fallasfest. Fallas ist ein Frühlingsfest in der Region Valencia.
    Hauptattraktion sind die teils haushohe Skulpturen aus Pappmaché und anderen brennbaren Materialien, die am letzten Tag des Festes feierlich angezündet und von lautstarkem Feuerwerk begleitet auf den Straßen und Plätzen abgebrannt werden. Sie heißen ebenfalls Fallas und haben dem Fest seinen Namen gegeben.
    Das größte und bekannteste findet derzeit in Valencia statt.

    So schiebe ich mit meinem Rad durch die geschmückten Gassen der Altstadt und bewundere die Skulpturen.

    In einer Bar gegenüber des Rathauses mache ich eine Pause. "Was muss man unbedingt in Gandia angesehen haben?" , frage ich den erstaunten Kellner.

    "Den Palacio Ducal und den Strand," kommt es wie aus der Pistole geschossen und nach kurzem Überlegen:" Das Fallas Museum und die Höhlen von Parpallò und nicht vergessen "Fideua" zu probieren, meint er lachend und kassiert das Geld für ein "Clara", dem spanischen Alster, das mir mit gerösteten Maiskörnern serviert wird, nach denen ich mittlerweile schon fast süchtig bin.
    Fideula, mache ich mich schlau, ist ein Nudelgericht der valencianischen Küche.

    Den Strand habe ich gesehen, den Palacio Ducal sowie die Kirche Stanta Maria, die ursprünglich einmal eine Moschee war, habe ich, wenn auch nur von außen gesehen. Für die das Nudelgericht ist mein Magen noch nicht aufnahmebereit, und für die Höhlen ist es schon zu spät.
    So rolle ich wunderbar in der Abendsonne zurück auf unseren Stellplatz.

    Von fern hört man das Knallen der Feuerwerkskörper, als wir den Tag bei einem Getränk ausklingen lassen.

    Morgen geht es wieder 200 km weiter Richtung Süden.

    http://www.dunesareacamper.com/
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  • Dag 21

    San Javier und das Mar Menor

    17. mars 2023, Spania ⋅ ☁️ 13 °C

    Es ist 9.30 Uhr, als wir den mehr als vollen Platz im Richtung Olivia verlassen.
    Wir fahren durch Orangenfelder und durch die kleinen Orte Guademar, Miramar und Piles, bevor es kurz vor Olivia wieder auf die AP 7 geht .

    Kurz vor der Auffahrt bietet sich ein schöner Blick über die Orangenfelder in die fantastische Bergwelt, die geheimnisvoll durch den Dunst scheint.

    Heute wollen wir nach San Javier fahren, an das Mar Menor und zwar auf den Camper Park La Ribera.

    Wir sind etwas angespannt , ob wir einen Stellplatz finden, da es Wochenende ist und die Spanier selbst an der Küste unterwegs sind.

    Noch fünf Tage haben wir, bis wir in Torremolinos sein wollen, um uns mit unserem Sohn zu treffen. Das sind noch 700 km zu fahren.

    Zunächst führt die AP7 mitten durch die Berge. Überall am Rand der Straße blühen gelb die Mimosen.

    Dann folgt eine Hochebene. Immer neue Bergspitzen werden sichtbar.

    Schade, dass es noch so dunstig ist.
    Die Häuser von Benissa zeigen sich am Horizont. Wir sind in der Region um Calpe, und wie auf meinen Wunsch, setzt sich die Sonne durch.

    Oliven, werden auf Terrassen angebaut.

    Für einen kurzen Moment ist das Meer zu sehen und die Hochhäuser von Calpe,

    Weiter geht es durch die Bergwelt, in der sich die Felsen immer neu zu formieren scheinen.

    Als wir den Tunnel von Mascarat verlassen, erwartet uns ein "Wow-Blick" auf das Meer.

    Vorbei geht es an Althea Callosa. Häuser und Orte schmiegen sich an die Felsen.

    Die Ausfahrt nach Benidorm taucht auf und wenig später sieht man die ersten Hochhäuser. Ein Wahnsinn, diese Skyline. Wie kann man eine Landschaft nur so verschandeln.

    Da haben sich die Architekten richtig ausgetobt.

    Wenn ich mir die vielen mittelalterlichen Wachtürme, die die Küste säumen, anschaue, dann stellt sich mir die Frage, ob"Türme bauen" wohl eine spanische Eigenschaft ist.

    Auf der A70 umfahren wir Alicante und steuern auf Elche zu.

    Den großen Touristenziele schenken wir keine Beachtung. Wir sind mehr an kleineren Orten interessiert.

    Die Berge sind wieder etwas in den Hintergrund getreten und wir können links die große Wasserfläche des "Pantà de Llevant" silbrig glitzern sehen.

    Auf der AP7 geht es weiter in Richtung Carthagena. Jetzt haben die Zitronenbäume die Apfelsinenbäume abgelöst.
    Die Straße wird mautpflichtig. Auf der linken Seite ist die "Laguna Rosa" zu sehen.

    Dann erreichen wir die Ausfahrt San Javier und stehen wenig später vor der Schranke des Camper Park La Ribera.

    Unsere Befürchtung, keinen Platz hier zu bekommen, war unbegründet.
    Wir können uns sogar die Größe aussuchen.
    Der Platz kostet 10 Euro. Strom wird separat abgerechnet. Es gibt zwei Sanitärhäuschen mit Dusche, Toiletten, Spülmöglichkeit und jede Menge Waschmaschinen sowie Gastronomie.
    Eigentlich ist das schon ein Campingplatz.

    Auf diesem Stellplatz überwintern viele Deutsche. Man kennt sich untereinander, stellen wir fest.

    Über 200 Wohnmobile können hier stehen. Alles ist sehr gepflegt und gut organisiert.

    Schnell haben wir uns eingerichtet und stellen die Stühle in die Sonne.

    Ein kleiner Plausch mit der Nachbarin, die seit dem Tod ihres Partners den Winter hier allein verbringt. Hut ab. Die ganze Strecke allein zu fahren.

    Endlich hat Michael mein Rad vom Träger geholt und ich kann auf eine kleine Radtour gehen.

    Die Promenade ist nicht weit und Radwege sind vorhanden. Auch wenn diese zwischendurch verschwinden und an anderer Stelle wieder auftauchen.

    Ich wundere mich über das satte Grün der Rasenflächen überall, wo doch alles so staubtrocken ist. Beim näheren Hinsehen stelle ich fest, dass überall Kunstrasen liegt. Na, so was!

    Die Promenade ist, da Wochenende, belebt. Die Bars und Restaurants haben geöffnet und die Menschen genießen, wie ich, diese wunderbare Mischung aus kühlem Wind und warmer Sonne.
    Mein Ziel ist der Punta de Algas. Der Punkt der Bucht, der der Landzunge La Manga genau gegenüber liegt.

    Manche würden sagen, dass es sich beim Mar Menor um einen riesigen Teich handelt, andere sprechen von einem kleinen Meer, unbestreitbar aber ist, dass es sich um Salzwasser mit dem höchsten Salzgehalt ( 50 %) in Europa handelt.

    Ich verlasse La Ribera und komme an die Promenade von San Pedro.
    Heute kann ich ohne Probleme über die Promenade fahren, aber es gibt auch einen Radweg .

    Stege mit Fischerhütten reichen weit ins Wasser.
    Das "kleine Meer", wie das Mar Menor übersetzt heißt, hat seit Jahren Umweltprobleme durch Schadstoffe und Überdüngung. So kam es vor zwei Jahren zu einem großen Fischsterben.

    Dann sehe ich viele Holzplattformen, die ins Wasser führen. Neugierig lese ich die Ausschilderung.
    Das sind die "Baňos de lodo". Hier kann man sich mit dem Schlamm aus dem Mar Menor einschmieren, dem man heilende Wirkung bei allerlei Gebrechen zuschreibt.

    Der Rad- und Wanderweg führt einige Kilometer zwischen dem Mar Menor und dem Mittelmeer entlang und ist an diesem Tag wunderbar zu fahren. Die Hochhäuser von La Manga, einer 22 km langen Landzunge , die das Mar Menor vom Mittelmeer trennt , kommen immer näher.

    Am Ende erwartet mich eine Dünenlandschaft und ein Strand am Mittelmeer.

    Auf dem Rückweg mache ich eine Pause in einer der Strandbars und freue mich über diesen erlebnisreichen Tag, bevor es zurück zum Wohnmobil geht.
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  • Dag 22

    Markt in Los Alcàzares

    18. mars 2023, Spania ⋅ 🌙 17 °C

    Wir bleiben noch einen Tag, das haben wir gestern Abend entschieden. Es ist Samstag, viele Spanier sind ebenfalls unterwegs, wir stehen hier wirklich perfekt und können mal wieder einen Wasch- und Putztag machen.

    Die Waschmaschinen sind gigantisch.
    10 kg können sie fassen und für 3,50 € ist der Wäschekorb wieder entlastet.

    Heute ist es relativ warm, aber die Optik lässt doch sehr zu wünschen übrig.

    Während die Wäsche ihre Runden dreht, drehen wir eine Fahrradrunde in das ca. 7 km entfernte Los Alkàzares. Da ist, laut Information unserer Nachbarin, heute Markt.

    Erst hatte ich überlegt, mit dem Rad Richtung Landzunge La Manga zu fahren. Doch die dortigen Hochhäuser motivieren nicht unbedingt.

    Die Fahrt geht entlang der RM-F 34. Die Straße ist mäßig befahren und es gibt fast auf der ganzen Strecke einen separaten Radweg.

    Rechts fahren wir entlang einer riesigen Zitronenplantage. Zitrusfrüchte und Säfte können in der dazugehörigen Finca gekauft werden.

    Links ist der Luftwaffenstützpunkt San Javier, der Flughafen des Aeroclub Mar Menor, und die Pilotenschule Academia General del Aire.
    San Javier nennt sich selbst die Stadt der Flugzeuge.

    Als wir in Los Alkàzares ankommen, ist der Markttag schon weit fortgeschritten. Um 13.00 Uhr ist Ende.

    Der Markt ist riesig und es gibt so ziemlich alles zu kaufen.
    Wir schlendern entlang der Marktstände und ergänzen unsere Obst- und Gemüsevorräte. Obst und Gemüse ist erstaunlich billig.

    Mit einer Verkäuferin kommen wir ins Gespräch. Sie kommt gebürtig aus Osnabrück und ist vor 30 Jahren nach Spanien ausgewandert. Sie klagt über die immens gestiegenen Preise, mangelnde Perspektiven für die Jugend und über Umweltprobleme.

    Spanien hat übrigens drei mal so viel Beamte wie Deutschland, erzählt sie uns. Alles ist ziemlich bürokratisiert.

    Das haben wir auch bei den Anmeldungen auf den Plätzen bemerkt. Wahnnsinn, was da alles ausgefüllt werden muss.

    Während wir uns unterhalten, fängt es doch tatsächlich an zu regnen. Wir fahren zum Strand und setzen uns in eine Strandbar, um etwas zu trinken.

    Leider hat sich der "kleine Hunger" auch eingeladen und so werden die Getränke um Tapas erweitert.
    Der "kleine Hunger" ist mehr als zufrieden und das mit dem Abendessen hat sich so auch erledigt.

    Dann schauen wir uns noch den Stellplatz in Los Alcàzares an. Hier steht man auf Asphalt. Auch hier sind noch einige leere Plätze zu erkennen.....und das am Samstag!

    Am späten Nachmittag fahre ich mit dem Rad nach San Javier. Mich interessiert der ursprüngliche Ort.

    Unser Stellplatz liegt zwischen Santiago de la Ribera und San Javier. Während man in Santiago de la Ribera die Promenade den Strand und die Hotels findet, ist San Javier ein kleiner mehr authentischer Ort mit Kirche, Markt und kleinen Läden, die aber bedingt durch Aldi, Lidl und Mercadona, die ich gleich an der Haupstraße sehe, zum Teil leer stehen.

    Und dann kann ich noch ein großes Einkaufszentrum sehen, in dem heute, am Samstagabend, recht viel los ist.

    Auch auf dieser Strecke hat man ein Herz für Radfahrer und es gibt zum Teil Radwege.

    Im "Centro ciudad", im Stadtzentrum, entdecke ich den "Parroquia San Francisco," die Kirche von San Francisco Javier. Das ist so ziemlich das einzige ältere Gebäude, das ich finden kann.

    Ich fahre durch die engen Gassen der Stadt und irgendwann bin ich wieder an der Promenade am Mar Menor, wo heute ein Kunsthandwerkermarkt stattfindet.

    Für heute reicht es mit Markt, denke ich, als ich wenig später zurück zum Wohnmobil fahre.
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  • Dag 23

    Cabo de Gata

    19. mars 2023, Spania ⋅ ☀️ 18 °C

    Ein Tag, wie er besser nicht beginnen kann. Strahlendblauer, wolkenloser Himmel und eine Luft so prickelig wie Sekt.

    Heute geht es weiter ins Cabo de Gata. Dort haben wir uns einen Campingplatz ausgesucht, um das Naturschutzgebiet, von dem wir schon viel gehört haben, ein wenig kennen zu lernen.

    Das Kap auf der Ostseite des Golfs von Almeria ist die einzige natürliche Wüste Europas. Der Reiz des Cabo de Gatas liegt in den naturbelassenen Stränden und der Pflanzen- und Vogelwelt.

    Nach dem Frühstück und dem Bezahlen mit ein wenig Smalltalk fahren wir den bekannten Weg Richtung Los Alcàzares und dann auf die AP7.

    Die freundliche Frau an der Rezeption hat mir erzählt, dass der Stellpatz La Ribera im Winter fast immer ausgebucht ist und das sich dort schon eine richtige deutsche Gemeinde gebildet hat. Manchmal sogar mit "Bürgermeister", meint sie Augen zwinkernd.

    Uns hat der Platz gut gefallen.....für ein paar Tage.

    Die AP 7 ist ziemlich leer. Ach ja, wir haben ja Sonntag.
    Ein Stück nach Carthagena wird die AP plötzlich wieder mautpflichtig. Als unsere Mautbox 1, warum auch immer, nicht reagiert, ziehen wir ein Ticket.

    Die Autopista führt durch eine karge, bergige Landschaft.
    Auf angelegten Terrassen grünen Bäume. Das müssen Mandelbäume sein. Die haben jetzt gerade Laub ausgetrieben .

    Wir lassen Carthagena links liegen und die AP 7 führt in die Berge. Immer neue Berge tauchen auf. Die Landschaft zwischen Mazzaron und Vera ist beeindruckend ...fast irgendwie unwirklich.

    Außer der Autobahn gibt es nichts, unberührte Natur, außer hin und wieder einmal ein verlassenes Haus.

    Bei Mazzaron tauchen sie dann auf, die riesigen Plastikflächen unter denen das Gemüse wächst, das wir in Deutschland im Supermarkt kaufen. Foliengewächshäuser mit Tomaten, Folientunnel unter, denen Erdbeeren reifen.
    Solche große Flächen haben wir noch nie gesehen. Das ist echt gewöhnungsbedürftig.

    Für die tolle Bergfahrt mit den Tunneln müssen wir 10 Euro Maut bezahlen.

    Wir sind in Andalusien.

    Bei Retamar fahren wir ab von der AP7 auf die N344, fahren durch Retamar und auf der Al 3115 nach Gabo del Gata und auf den gleichnamigen Campingplatz.

    Der Platz macht einen freundlichen Eindruck, wenn auch die Umgebung mit den Plastikgewächshäusern nicht so schön ist. Aber die bemerkt man auf dem Camping nicht.

    Wir bekommen einen Plan und einen Platz zugewiesen. Das ist einer der kleineren, das sehe ich gleich auf dem Plan und weise deshalb noch einmal auf die Größe unseres Wohnmobils hin.

    "Das müsste passen," meint der etwas wortkarge Mann an der Rezeption, " sonst kommen Sie wieder."

    Wie schön, dass jemand dafür sorgt, dass ich nach den fast 3 Stunden Fahrt etwas Bewegung bekomme.

    Der zugewiesene Platz liegt nämlich ganz am Ende des Campings und ist natürlich...... viel zu klein.

    Zurück zur Rezeption und gesagt, dass wir den Platz nur nehmen können, wenn uns jemand beim Zerlegen des Wohnmobils behilflich ist.

    Wir bekommen einen neuen Platz und das ist dann der größte überhaupt. Geht doch!
    Und..... er ist vollständig mit Folie abgedeckt.
    Na, dass passt ja zur Umgebung. Aber das Wohnmobil bleibt immerhin sauber .

    Als wir auf den Platz gefahren sind, habe ich auf der Terrasse des Campingplatzrestaurants Leute beim Essen gesehen. Das sah so einladend aus, dass ich Michael den Vorschlag mache, doch gleich da einzukehren.
    Das war eine gute Idee. Es gibt für 13 Euro ein super Drei-Gang-Menü als "Menu del dia" im Sonnenschein und dazu ein Getränk( Paella, gegrillte Dorade ind eine Auswahl aus verschiedenen Desserts).
    Danach sind wir reif für eine kleine Siesta.

    Später fahre ich mit dem Rad in den Ort Cabo de Gata. Es geht auf einem Schotterweg entlang der Plastikhäuser, bis kurz vor den Strand, und dann sind es noch gut 2 km bis in den Ort, der noch ziemlich verschlafen erscheint.

    Einzig in den Bars an der Strandpromenade herrscht richtig Wochenendbetrieb.
    Der Parkplatz am Strand ist voll. Zur Hälfte allerdings mit Wohnmobilen.

    Etwas hinter der Promenade befindet sich der "Torròn de San Miguel de Cabo de Gata", der heute auch ein beliebtes Ausflugsziel zu sein scheint. Oben auf dem Rand haben es sich zwei Jugendliche mit einer Shisha bequem gemacht und lassen ihre Beine nach unten baumeln.
    In der angrenzenden Strandbar sitzen Ausflügler im Sonnenschein.

    Die Boote der Fischer sind an den Strand gezogen. In alten, fast verfallenen Hütten daneben bewahren sie ihr Equipment auf und verkaufen den Fisch.

    Ich fahre weiter auf der AI 3115 entlang der Dünenlandschaft bis zu den Salzbecken und der "Iglesia de la Almadraba". Dann kehre ich um und nehme den Schotterweg durch die Dünenlandschaft zurück. Dabei komme ich am Vogelschutzgebiet vorbei. Hier soll es sogar Flamingos geben.

    Zurück in Cabo de Gato dauert es ein bißchen, bis ich den richtigen Weg zum Campingplatz gefunden habe.

    Pünktlich, um dem Sonnenuntergang zuzusehen, bin ich wieder am Wohnmobil.

    Heute haben wir viel gesehen. Die Fahrt durch die Berge war schon ziemlich beeindruckend.
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  • Dag 24

    Faro de Cabo de Gata

    20. mars 2023, Spania ⋅ ☀️ 19 °C

    Erster!" sage ich leise heute Morgen, denn ich will ja keinen ;-) wecken.
    Heute bin ich vor der Sonne wach, die erst mühsam aus ihrem rosa-lila Himmelbett steigt.

    Stimmt nicht ganz. Die unzähligen Spatzen, die in den Palmen ihr Nachtlager aufgeschlagen haben, waren vor mir wach und schilpen bereits lautstark um die Wette.

    Das nutzt mir aber nicht viel, denn so früh morgens ist es noch sehr frisch. Deshalb tut sich auch vor 9.00 Uhr selten etwas auf den Plätzen. Es sei denn es kommen Hunde ins Spiel. Hundebesitzer gehören zu den Frühaufstehern.

    Da ich keine Lust auf Sonnenaufgang über Pastikplanen habe, koche ich Kaffee und gehe damit wieder ins Bett.
    Zwei Stunden später sieht die Welt schon wärmer aus. Um uns herum sind diverse Aktivitäten bemerkbar.

    Nach der Morgenroutine überlegen wir das heutige Vorhaben.
    Ich würde gern zum Faro de Cabo de Gata radeln. Gestern bin ich ja nur bis zu den Salzbecken, den Salinas von Almadraba, gekommen.
    Michael kommt mit , ob bis zum Leuchtturm, lässt er aber offen.

    Wir radeln wieder den schotterigen Privatweg und fahren entlang der Dünenlandschaft bis Cabo del Gata.

    Beim Torròn de San Miguel verabschiedet sich Michael und fährt zurück.

    Der Parkplatz gegenüber dem Turm ist ein offizieller Wohnmobilstellplatz, kostenlos, aber ohne Service und heute Mittag wieder gut belegt mit vor allem spanischen Wohnmobilen.

    Es lässt sich auf der AL 3115 gut radeln, da wenig Verkehr ist. Ich fahre durch Almadraba und sehe die Besucher der dortigen Café sitzen.

    In Fabriquilla stehen am Strand und auf dem Parkplatz.......Wohnmobile.

    Dort registriere ich das erste Mal, was es bedeutet, zum Faro de Cabo de Cata zu fahren, als ich die Straße sich in etlichen Serpentinen über den Berg winden sehe.

    " Willst du dir das wirklich antun?" , fragt mein innerer Schweinhund lauernd.
    Zweifelnd schau ich den Berg hinauf.
    Egal! Das wird doch wohl mit einem E-Bike zu packen sein?

    Ja, ist es auch, aber ich komme doch zum Schluss ein klein wenig an meine Grenzen. Man ist ja keine 30 mehr. ;-).
    Es ist gut, dass auf der relativ engen Straße heute kaum Verkehr ist. So kann ich zwischendurch anhalten, zu Atem kommen und die Aussicht genießen. Eines weiß ich nach der Tour: Mountain Biking wird definitiv nicht zu meiner Lieblingssportart werden. Ich mag es lieber, wenn es geradeaus rollt.

    Oben angelangt, geht es dann ziemlich steil bergab. Auch nicht unbedingt etwas für mich, vor allem, weil ich weiß, dass ich da später wieder hoch muss. Aber da sehe ich schon das Ziel meiner Anstrengung: der Faro de Cabo de Gata. Leuchtend gelb steht er auf einer 50 Meter hohen Klippe und mit einer Turmhöhe von 18 Metern sind die Blitze des Leuchtturms 30 Meilen entfernt sichtbar.
    Der Leuchtturm wurde gebaut, um die Seeleute vor der gefährlichen Laja del Cabo zu warnen, dieses Riff, das eine Seemeile im Meer vor dem Leuchtturm liegt, ist im Laufe der Geschichte die Ursache zahlreicher Schiffswracks.

    Ein paar Meter vor dem Leuchtturm befindet sich rechts der Strand von Corralete , der über einen etwa 100 Meter langen Weg mit einigen Unebenheiten zugänglich ist. Der Strand lädt im Sommer zum Baden ein und bietet einen herrlichen Blick auf den Leuchtturm auf der Punta del Cuccillo.

    Von diesem Punkt aus gibt es einen Weg, um Cala Rajá und das Fingerriff zu besuchen. Aber das mache ich dann heute nicht mehr.

    Ich genieße den tollen Ausblick vom Aussichtspunkt Las Sirenas auf das Meer, die Buchten und die Wanderwege über den schroffen Bergrücken, bevor ich mich wieder an den Aufstieg mache.

    Wie gesagt, mit dem Rad würde ich das nur außerhalb der Saison empfehlen, da die Straße an manchen Stellen sehr eng ist und die Autos nicht gut überholen können und anhalten dann nicht so einfach ist.

    Und dann hole ich mir für die Strampelei eine Belohnung in Form eines Cervezas am Strand von Cabo de Gata.
    Das "Chiringuito Restaurante Shiri-Bus" ist mir gestern schon aufgefallen.
    Jetzt stehen die weißgedeckten Tische am Strand und über Buchenholzfeuer werden die Fische gegart. So schön. Und wenn wir heute nicht schon anders disponiert hätten, würde ich da jetzt liebend gern am Strand essen.

    Zu meinem Bier bekomme ich Brot und einen Teller mit in Olivenöl eingelegtem Fleisch und Zwiebeln.
    Lecker, lecker! Da ist dann auch der Preis von 3 Euro für ein Glas Bier angemessen. Das Mittagessen habe ich mir quasi "ertrunken".

    Als ich den Mann vom Nachbartisch frage, ob er mal ein Foto von mir machen könnte, bekomme ich nicht nur ein Foto, sondern gleich eine Einladung zu seinem Essen, das für ihn zuviel ist.
    Das ist mir dann auch zuviel und ich lehne freundlich ab und mache mich wieder auf den Weg.

    Dieses Mal den Weg über die AL 3115 , den ich gestern Abend nicht gefunden habe.

    In Pujaire finde ich einen Supermarkt, um Brot zu kaufen. Als ich mein Rad für den kurzen Moment nur mit dem Speichenschloss abschließen will, spricht mich ein älteres Ehepaar an und meint, ich solle es doch lieber anketten, so könne man es einfach wegtragen.
    Ich befolgen den Rat der beiden.

    Neben dem Supermarkt ist eine kleine Tapasbar/Restaurant mit einem leckeren "Menu del Dia", in der die Einheimischen es sich schmecken lassen, das man sich merken sollte.

    Kurz bevor ich zurück zum Campingplatz fahre, komme ich am Stellplatz von Cabo de Gato vorbei. Sehr neu, sehr gepflegt, mit allem, was man braucht und nur zu 20 % belegt.

    Michael hat schon mit dem Kaffee trinken auf mich gewartet. Statt Fisch am Strand, gibt es spanischen Apfelkuchen. Aber auch sehr zu empfehlen.

    Und danach genießen wir Sonne pur.
    Morgen geht es wieder 250 km weiter, wo neue Erlebnisse auf uns warten.

    Restaurant am Strand
    https://g.co/kgs/6xKdmW

    Faro de Cabo de Gata
    https://es.m.wikipedia.org/wiki/Faro_del_Cabo_d…

    Restaurant in Pujaire
    Restaurante El Barquero
    +34 950 37 00 94
    https://maps.app.goo.gl/XifbuWfaD42XSJJ66

    Wohnmobil-Stellplatz in Pujaire
    https://www.cabodegatacamper.com/
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  • Dag 25

    Torremolinos

    21. mars 2023, Spania ⋅ ☁️ 18 °C

    Wir sind pünktlich "on the Road".
    Obwohl wir bereits alles bei der Ankunft bezahlt haben, braucht der wortkarge Mann an der Rezeption unendlich, bis er seinen PC befragt hat, um mir dann sein Ok fürs Wegfahren zu geben.

    Aber es hat auch sein Gutes. So begegnen wir auf der schmalen Straße nicht den beiden deutschen Wohnmobilen, die just, als wir wegfahren wollen, vor die Rezeption rollen.

    Die Tankstelle am nächsten Kreisel ist die unserige. Vollgetankt könnten wir eigentlich entspannt Richtung AP 7 fahren, die Betonung liegt auf "eigentlich," wäre da nicht plötzlich das "Cabrio feeling" über unserem Kopf.
    Die Dachluke im Fahrerhaus ist aufgeflogen und bevor sie ganz davon fliegt, muss sie schnell wieder geschlossen werden. Schlecht, wenn man nirgends halten kann.

    Mit Warnblinkanlage und quasi mitten auf der Straße stehend, bringen wir die Luke wieder in eine fahrtaugliche Position.

    Keine 5 Minuten später, ein lauter Knall. Die Schublade unter dem Bett ist aufgeflogen und die Front hat sich gleich von der Lade verabschiedet, sich selbständig gemacht und liegt im Mittelgang.

    Wieder Warnblinker an und die Schubladen mit Panzertape gesichert.

    Das war es dann doch wohl für heute an Aufregungen, hoffen wir zumindest.

    Auf der AP 7 bei Almeria fahren wir wieder durch eine spektakuläre Bergwelt. Gigantisch, wie sich die Autobahn durch die Felsen gefressen hat.

    Als wir kurz vor Almerima den Tunnel verlassen, breitet sich vor uns in der Ebene eine riesige Stadt aus. Aber das, was wir im Dunst für die Dächer der Stadt gehalten haben, ist Plastikfolie. Das "Mare Platico" reicht bis zum "Mare Mediterrania", das heute auch mehr grau als blau ist und scheint mit ihm zu verschmelzen.

    "Mir gefällt das hier nicht," sagt Michael und da muss ich im Recht geben.

    Erst hinter Adra wird es wieder schöner und die AP zieht sich langsam hoch in die Berge.
    Als wir aus einem Tunnel fahren, glaube ich im ersten Moment, dass auf den Bergrücken noch Schnee liegt, aber es sind wieder alles Plastikgewächshäuser, die auf den Bergkuppen stehen.

    Für unsere ostwestfälischen Augen nimmt sich gerade die karge Bergwelt faszinierend und gleichzeitig auch ein wenig bedrohlich aus, weil sie so fremd und anders ist, als unsere gewohnten Lebenswelt.

    Wir fahren durch unberührte Bergwelt und dann taucht das Meer wieder auf und mit ihm bekannte und weniger bekannte Orte.
    Die A44 nach Granada geht ab.

    Täusche ich mich oder wird die Landschaft wieder grüner?
    Statt Plastikhäuser in einer bergigen Mondlandschaft sind jetzt Terrassen mit Bäumen am Berg zu sehen. Mimosen und Laubbäume tauchen vermehrt auf .
    Aber was wächst da nur auf den Terrassen? Oliven sind es nicht. Von den Blättern her könnten es Avocados sein? Oder Pfirsiche? Beides wird in der Region um Malaga angebaut.

    Wir kommen nach Almunecar. Die Festung, die wir in der Ferne am Meer sehen können, ist das Castillo de Solubreno.

    Für eine kurze Pause müssen wir von der Autobahn abfahren, um auf eine Tankstelle zu gelangen. Rastplätze haben wir bisher keine gesehen.

    Rechter Hand taucht danach Torre del Mar auf.

    Die Hochbrücken vor Torox, über die wir fahren und von denen man einen wahnsinnigen Blick nach unten auf das Meer hat, bzw.in tiefe Schluchten hineinschaut sind nichts für Michael.

    Dann schauen wir auf Malaga. Der Verkehr um Malaga wird noch heftiger, als wir auf der Ma 20 Richtung Torremolinos fahren, unserem heutigen Ziel.

    Auf der vierspurigen Stadtautobahn verpassen wir die Abfahrt zum "Camping Torromolinos" und müssen weiterfahren, bis ein Kreisel das Umkehren ermöglicht.

    Den Platz auf dem Camping haben wir bereits im Januar reserviert, weil wir uns hier mit unserem Sohn treffen wollen, der morgen früh mit dem Flugzeug aus Hamburg kommt. Der Flughafen Malaga ist keine 5 Km von hier entfernt und mit Bahn oder Bus ist er in einer Viertelstunde bei uns.
    Die Flugzeuge , die über uns zum Landeanflug ansetzen sind allerdings nicht zu überhören, aber man blendet sie irgendwann aus und nachts wird der Flughafen wohl nicht angeflogen.

    Der Camping Torremolinos ist auch eine idealer Ausgangsort um Malaga zu besichtigen. Der Bahnhof ist keine 5 Fußminuten entfernt .

    Für uns startet am Donnerstag von Torremolinos aus unsere Tour zum Camino del Rey.
    Aber erst einmal müssen wir unser Wohnmobil auf den uns zugewiesenen Platz bekommen. Nicht ganz einfach, aber Michael macht das souverän.

    Wie wir da wieder rauskommen, jetzt wo der Nachbarplatz auch besetzt ist, ist nicht das Problem von heute.

    Wir richten uns ein und eigentlich ist der Platz in der Ecke an der Mauer gar nicht so schlecht. Sonnig und etwas abgeschieden vom Rest.

    Für mich ist der dann folgende Spaziergang zum Strand mehr als nur ein Erkundungsgang.

    Seit ich als Teenager James A.Mitcheners Buch:" Die Kinder von Torremolinos gelesen habe, ist Torremolinos so etwas wie ein Sehnsuchtsort, denn ich unbedingt einmal besuchen will.

    Obwohl ich genau weiß, dass es längst kein Fischerdorf mehr ist und schon lange vom Massentourismus überrollt wurde, steht Torremolinos für mich immer noch
    als Ort für
    freies, unbeschwertes Leben, das nicht durch bürgerliche Moralvorstellungen eingeengt wird.

    Torremolinos heute zeigt sich mir als Touristenort mit großen Hotels und edlen Villen hinter hohen Mauern, mit mehrspurigen Straßen und ziemlich viel Verkehr .

    Der Strand wird für die Osterwoche fein "gemacht". Erste Sonnenhungrige liegen im Sand und viele Wohnmobile stehen auf den Parkplätzen am Strand.

    In den Strandbars ist schon sehr viel los.
    Und dann finde ich den Palapa-Strand, der sich die Karibik von Malaga nennt. Darauf eine Beach Bar mit karibischer Atmosphäre, zwischen Palmen, mit kristallklarem, blauem Wasser im Hintergrund. Hier liegt man schon am Strand und entspannt sich auf balinesischen Betten von der geschäftigen Welt und hier kehre ich ein und genieße die ungewohnt schöne Umgebung.

    Mein Versuch aus meinem Spaziergang eine Spazierrunde zu machen, scheitert im Folgenden an den Autobahn ähnlichen Straßen, auf die sich kein Fußgänger verlaufen sollte.
    So laufe ich den ganzen Weg am Strand wieder zurück zum Campingplatz.

    Ok. Das unbeschwerte Leben am Strand habe ich heute gefunden, wenn auch auf eine andere Art und Weise.

    Schauen wir mal, was sich morgen noch so findet.

    Campingplatz
    http://www.campingtorremolinos.com/

    Beachbar
    https://www.latribujazba.com/
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  • Dag 26

    Massentourismus in Torremolinos

    22. mars 2023, Spania

    Der Tag fängt im wahrsten Sinn des Wortes be......an.
    Beim Aufwachen finde ich eine WhatsApp von Jan- Michel, den ich eigentlich schon im Flieger wähnte.

    Es geht ihm ganz schlecht. Magen- Darminfekt! Nicht flugfähig!
    Und damit ist unser ganzes, seit Monaten geplantes, gemeinsames Unternehmen hinfällig geworden.
    Flug, Unterkunft, Tickets für den Camino...alles nicht mehr zu stornieren.

    Am meisten leid tut mir Jan-Michel, dem es richtig mies geht und der schon alles gepackt hatte, für den Flug um 6.00 Uhr.

    So werde ich dann morgen die Tour auf dem Camino del Rey allein machen. Ich hänge noch einen Zettel an das Waschhaus. Vielleicht hat jemand Lust mitzukommen. Aber es findet sich niemand.

    Und für meinen Mann ist das leider überhaupt nichts. Er hat, wie viele Menschen, absolute Höhenangst.

    Nachdem wir die schlechte Nachricht einigermaßen verdaut haben, geht es auf Radtour. Dabei wollen wir uns gleich den Treffpunkt für morgen früh ansehen, damit ich weiß, wohin ich fahren muss. Der Treffpunkt liegt ca 3,5 km entfernt in der Nähe der Shopping-Zone.

    Das Radfahren im Ort ist nicht ganz so einfach. Viel Verkehr, Einbahnstraßen, kaum Radwege .....einfach geht anders.....zum Beispiel an der Strandpromenade.

    Torremolinos an der Costa del Sol gilt als die Wiege des Tourismus überhaupt. Hierhin verschlug es schon den Jetset, als der Rest des Landes noch unter dem Kommando von Franco stand.

    Wir schieben durch die Fussgängerzone. Himmel, wo kommen denn die ganzen Menschen her? Es ist doch noch gar nicht Ostern.

    In der Altstadt, rund um die Calle San Miguel, an deren Ende sich der Verteidigungsturm aus dem 14. Jahrhundert befindet, der der Stadt den Namen verliehen hat, knubbeln sich bereits die Touristen. Wie mag das erst in der Saison sein, wenn die vielen, riesigen Hotels voll sind?

    Vor der Kirche San Miguel Arcangel, sitzen die Menschen in der Sonne, machen Straßenmusiker Musik und ein Bettler hält vor der Kirchentür den Passanten seinen Becher hin.

    Torremolinos hat in den letzten Jahren hauptsächlich Billig-Tourismus angezogen.

    Den Jetset findet man eher nicht mehr hier. Der ist nach Marbella weitergezogen.

    Michael schiebt sein Rad über die flachen Stufen in der Annahme, dass gleich wieder eine Straße oder ein Platz kommt.
    Kommt aber nicht, nur Treppen.

    Und auf einmal sind wir mitten auf den Treppen der Altstadt gelandet...mit dem E-bike😂 Es gibt nur noch eine Richtung nach unten und da wollen wir möglichst heile ankommen.

    Der Weg von der Altstadt zum Strand wird von Plunder- und Kitsch-Läden flankiert. Das Wahrzeichen der Stadt, den Turm, nimmt man zwischen Läden, Bars und Werbung leider nicht als solches wahr.

    Wir radeln an der Strandpromenade entlang. Hier gibt es einen prima Radweg. Dann kehren wir in einer Chiringuito, einer Strandbar, ein und genießen ein Getränk in der Sonne, bevor wir zurück fahren.

    Am späten Nachmittag fahre ich mit dem Rad am Strand entlang bis nach Benalmádena und kann dabei die schneebedeckten Gipfel der Serra Nevada sehen, so klar ist es.
    An verschieden Stellen erkennt man die Felsen, auf denen die Stadt thront.

    Während ich so auf der Promenade radele, stelle ich fest, dass Torromolinos und ich nie eine tiefe Liebesbeziehung eingehen werden.
    Dafür gibt es zu viele andere, die dem Rummel mehr abgewinnen können.
    Irgendwie, es tut mir leid es sagen zu müssen, hat dieser Ort keine Seele, die hat er an die Massen verkauft, die mit den Flugzeugen im Viertelstundentakt eingeflogen werden.
    Aber schön, dass wir uns mal kennengelernt haben.

    Wir werden aber trotzdem noch bis zum Wochenende bleiben. So wie es im Vorfeld geplant war.
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  • Dag 27

    Mein Tag auf dem Caminito del Rey

    23. mars 2023, Spania

    Auf diese Wanderung habe ich mich schon so lange gefreut. Einmal den Caminito del Rey, den Königsweg gehen, der mal als der gefährlichste Weg der Welt galt, heute eine große Touristenattraktion in Abdalusien ist.

    Nachdem die geplante gemeinsame Teilnahme mit unserem Sohn Jan-Michel nicht geklappt hat, schwinge ich mich heute Morgen um kurz nach 7.00 Uhr allein auf mein Rad, um zum 3,5 km entfernten Treffpunkt für den Bus zu radeln.

    Herrlich, erfrischend mit gratis Sonnenaufgang.
    Am Treffpunkt ist noch niemand. Ich bin allerdings auch überpünktlich.

    Der Treffpunkt, ein Hotel, ist eine Baustelle. Ich schaue nach Wanderern mit einem Rucksack aus. Rucksack haben sie alle, die am Hotel herumlaufen. Aber der "Blaumann" disqualifiziert die Anwesenden als potentielle Mitwanderer.

    Um 8.00 Uhr bin ich immer noch allein. Um 8.15 Uhr, ich bin immer noch allein, rufe ich beim Busunternehmen an. "Haben Sie mich vergessen? Gibt es einen anderen Treffpunkt? "Nein, nein", beruhigt mich die Angestellte, "stehen bleiben und warten," Bus kommt in 10 oder 20 Minuten".

    Inzwischen warte ich schon eine 3/4 Stunde und der Abholtermin ist eine halbe Stunde überschritten. Ich warte und warte. Ein Bus nach dem nächsten kommt und fährt wieder. Kein Bus für mich dabei.

    Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter, sagt meinen Namen und nimmt mich mit zu einem Bus, der in einer Nebenstraße wartet. Das ist Jorge, der Reiseleiter.

    Ich schaue noch mal auf mein Rad, das an dem Verkehrsschild angekettet ist und hoffe, dass es am Nachmittag da auch noch steht.

    Puh! Die Anreise zum Caminito wäre soweit schon mal geschafft. Ich habe einen Platz im Bus.

    Wir holen noch einzelne Teilnehmer von ihren Hotels ab, dann geht es Richtung Malaga.
    Jorge ist dreisprachig beschäftigt (englisch, französisch und deutsch), uns etwas über Malaga zu erzählen. z.B. dass die Kongresshalle dreigeteil ist und vorne wie ein Schiff, in der Mitte wie eine Welle und hinten wie eine Anchovis aussieht.
    Ok, für die Anchovis braucht man viel Phantasie.

    Die letzten Gäste werden aus Malaga abgeholt und dann fahren wir nach Ardales.

    Dort gibt es die Möglichkeit, etwas zu essen, zu trinken und zur Toilette zu gehen (das wird in den nächsten Stunden nämlich nicht mehr möglich sein), daher reduziert sich das Trinken für die meisten auf einen Espresso.

    Die Fahrt nach Ardales ist richtig schön. Wie grün und blühend es hier überall ist. Ganz anders als die karge Gebirgslandschaft, die wir bisher wahr genommen haben.

    Und die Straßen......Ich komme aus dem Staunen über diese gut ausgebauten Straßen nicht heraus. Vor dem Ortseingang von Ardales ist ein großer, gut zugänglicher Platz und da stehen .....Wohnmobile.

    Der Bus fährt in den Ort hinein. Der Fahrer traut sich was. Ich nutze die Zeit, um mir den kleinen Ort anzuschauen mit den weißen Häusern und den blauen Rahmen.

    Ganz oben die Kirche. Ganz im Ernst: Ich bin noch nie so eine steile Straße gegangen. Erst als ich fast oben bin, bemerke ich die Treppenstufen am Rand, die es etwas einfacher machen, bergauf zu kommen.

    Schnell ist die Zeit um, und wir müssen zurück zum Bus. Sah der nicht vorher anders aus?

    Inzwischen bevölkern die Insassen von drei Bussen den kleinen Ort ....und die 🚽
    Die ersten Mitreisenden sind schon in den falschen Bus gestiegen und müssen zurückgeholt werden. Dann aber kann es losgehen, die Fahrt zum etwa 3 km entfernten Eingang des Caminitos.

    Auch auf diesem Stück super Straßen und Parkplätze oberhalb des Stausees.

    Am Ende der Strecke stehen schon mehrere Reisebusse und entlassen die Passagiere, die im Gänsemarsch auf dem schmalen Weg neben der Straße zum Tunnel laufen. Wir schließen uns an.
    Der Tunnel führt richtig lange durch den Berg und ist beleuchtet.

    Wir kommen zum Eingang. Unser Reiseleiter sortiert nach Sprachen. Die Engländer, das sind ungefähr 4/5 der Gruppe, übernimmt eine Kolleginn.
    Die Franzosen und die Deutsche (das bin ich) führt er selbst.

    Doch da protestieren zwei Niederländerinnen. Sie kommen von der deutschen Grenze bei Gronau und verstehen und sprechen besser deutsch als englisch. Ok. Sie dürfen wechseln und "adoptieren" mich gleich mit.

    Dann gibt es Helme und Haarnetze. Die Netze aus Hygienegründen, die Helme wegen des Steinschlags. Erst vor kurzem hat Steinschlag einen Teil des Caminito zerstört. Der Weg ist erst seit Ende Februar wieder freigegeben.
    Außerdem gibt es einen Audioguide, der die Stimme des Reiseführers überträgt.

    Am Eingang zum Camino ist sehr viel los. Die Mitarbeiter schicken Gruppen in zeitlichen Abständen auf den Weg und erklären die Regeln.

    Dann folgt ein ca. 2 km Wanderweg oberhalb des Stausees, auf dem Jorge erzählt, wie der Fluß Guadalhorce, der Bau der Eisenbahnverbindung Malaga- Cordoba und der Stausee zum Entstehen des Camino geführt haben.
    Das Aufstauen des Flusses liefert nicht nur den notwendigen Strom, sondern sorgt auch für die Bewässerung des Tals und für Trinkwasser.

    Der Caminito wurde gebaut, um in dem äußerst unwegsamen Gelände entlang der Kluft das Baumaterial für Wasserkraftwerk und Staudamm zu transportieren und die Anlage unterhalten zu können.

    Die Bewohner der Nachbardörfer nutzten fortan den Weg tagtäglich: die Kinder als Schulweg, die Männer zur Arbeitsstätte, die Frauen bei Einkäufen. Nachts war der Caminito beleuchtet, Reste der Laternen sind noch heute zu finden.

    Der Name Königsweg entstand nach dem Besuch von König Alfonso XIII, der diesen Pfad benutzte, um den Stausee Conde de Guadalhorce einzuweihen.

    Dann geht es in den eigentlichen Caminito, der aus mit Drahtseilen gesichterten Stegen am Berg besteht, die über 5 km weit, hoch und runter und um die Felsen herum führen. Spektakulär, die sich bietenden Ausblicke.

    Jorge macht uns auf die hier lebenden Geier aufmerksam, die hoch über den Felsen kreisen, zeigt uns die Höhle der Fledermäuse im Berg, weist auf wilde Orchideen sowie Johannisbrotbäume und Versteinerungen im Felsen hin.

    Unsere Gruppe ist mit 10 Leuten relativ klein und es ist schön, über alles Informationen zu bekommen und nicht einfach nur so durchzulaufen.

    Höhepunkt ist die Hängebrücke, die zwischen zwei Felsen gespannt ist. Mitarbeiter des Caminito sorgen dafür, dass immer nur eine gewisse Anzahl von Menschen die Brücke betritt. Sie retten auch einen älteren Mann, der sich etwas übernommen hat und nicht mehr kann.
    Es gibt sogar einen Hubschrauber Landeplatz mitten zwischen den Felsen für Notfälle.

    "Die meisten trinken zu wenig, wenn es so warm wie heute ist," meint Jorge. Wenn wundert es.

    Nach fast drei Stunden sind wir am Ausgang angekommen und sind über 8 km gelaufen.

    Das kleine weiße Haus mit den Toiletten ist das, was fast alle zunächst ansteuern.

    Der Bus kommt und holt uns ab. Die Straße von El Chorro nach Ardales ist ziemlich eng und kurvenreich. Der Busfahrer zeigt sein Können als ihm ein .....Wohnmobil entgegen kommt. Nur ein paar Zentimeter trennen die sich aneinander vorbeischiebenden Fahrzeuge. Alle klatschen, als es vollbracht ist.

    Dann geht es wieder nach Malaga und Torremolinos, wo die einzelnen Teilnehmer aussteigen.

    "Mein Rad steht noch an dem Verkehrsschild, als ich aussteige.
    Was für ein toller Tag, denke ich, als ich zurück zum Wohnmobil radeln, wo Michael schon mit ein paar Tapas und einem großen Glas "Clara" auf mich wartet.
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  • Dag 28

    Strandspaziergang

    24. mars 2023, Spania

    Nach dem aufregenden Tag gestern, lassen wir es heute ruhig angehen.

    Wir haben Temperaturen um die 26 Grad. Die muss man zum Relaxen ausnutzen.
    Und so "kruschen" (ostwestfälisch für "zielloses Herumräumen") wir am Wohnmobil herum mit eingeschobenen Sonnenpausen.
    Gegen Mittag wollen wir mit dem Rad einkaufen fahren und schauen auf Maps nach, wo denn der nächste Supermarkt liegt.

    Wir finden einen Carrefour-Express und der liegt gar nicht so weit entfernt. Allerdings dummerweise an der N340.
    Mit dieser Straße habe ich bereits bei meinem ersten Erkundungsgang als Fussgänger so meine Probleme gehabt. Die N340 ist eine stsrk befahrene Schnellstraße oder Stadtautobahn. Im Radfahrer- Modus ist sie auch nicht zugänglicher.

    Aber irgendwie schaffen wir es doch über Bürgersteige und Einfahrten zum Carrefour Schild zu kommen, um dann festzustellen, dass
    ein Carrfour -Express kein Supermarkt sondern eine Tankstelle mit Kiosk ist.
    Zurück marsch, marsch. Aber nicht wieder über die N340.
    Keine zwei Straßen vom Campingplatz entfernt, direkt gegenüber dem Krankenhaus, gibt es einen kleinen spanischen Markt, indem es alles gibt, was wir brauchen.

    Zum Relaxen gehört für mich auch ein ordentlicher Strandspaziergang. Bei der Wärme einfach erfrischend durch die Brandung zu laufen. Für mehr als nur die Beine einzutauchen, ist es aber noch zu kalt.
    Und dann finden wir uns irgendwann in einer Chiringuita, bei einem leckeren Fischgericht wieder.
    War nicht geplant, war aber richtig lecker. Und das zur besten deutschen Kaffeezeit. 🤪
    So langsam gewöhnen wir uns an spanische Verhältnisse.
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  • Dag 29

    Mit Rad und Bus durch Malaga

    25. mars 2023, Spania ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute, am letzten Tag hier in Torremolinos, haben wir uns noch mal richtig etwas vorgenommen: wir wollen mit dem Rad nach Malaga.

    Eigentlich sollte die Bahn, die halbstündlich zwischen Malaga und Torromolinos verkehrt, als Transportmittel dienen, zumal der Bahnhof gleich um die Ecke liegt. Aber dann haben wir diese Radtour entdeckt und nun geht es halt per Rad auf die Strecke.

    Auf ruhigen, relativ verkehrsarmen Straßen (ja , man sollte es nicht glauben, aber die gibt es tatsächlich, man muss sie nur finden ;-)) gelangen wir in und an das Vogelschutzgebiet am Guadalhorce, fahren ein Stück am Fluss entlang und kommen über kleine Fußgängerbrücken an den Strand von Butano.

    Hier ist ein offizieller Wohnmobilstellplatz, der an diesem sonnigen Wochenende auch sehr frequentiert ist.

    Etwas unschlüssig stehen wir am Ende des Weges. Führt der Radweg wirklich über den Strand, oder haben wir irgendwo eine Abzweigung übersehen?

    Da die Richtung stimmt, schieben wir die Räder durch den weichen Sand.

    Kurze Zeit später sind wir auf einem Radweg vom Feinsten. Bis kurz vor die Altstadt von Malaga führt eine Fahrradstraße direkt an der Promenade entlang.

    Das ist ein herrliches Fahren bei dem super Wetter immer das Meer im Blick.

    Die Strände sind richtig voll. Ach ja, es ist Samstag und schönes Wetter. Da zieht es viele Malaguenos, so nennen sich die Einwohner von Malaga, an den Strand.

    Die Trimmgeräte auf der Promenade sind heute sehr gefragt. Vor allem ältere Menschen trainieren ihre Fitness. Lustig nimmt sich der ältere Herr aus, der mit weißen Hemd und Krawatte angestrengt den Climber bearbeitet.

    Vor der Altstadt trennen sich leider unser anvisiertes Ziel im Hafen und der Radweg. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns in den laufenden Verkehr einzuordnen, wie Roller, Mofas und was sonst noch so rollt, auch.
    Kurz bevor wir am Ziel sind, dem "Parque de Màlaga", sehen wir einen Hopp-on Hopp-off an einer Busstation stehen.

    Dann geht alles fix. Während Michael die Räder diebstahlsicher einem Mülleimer anvertraut, besorge ich die Tickets, und wenig später sitzen wir auf dem Sonnendeck eines Doppeldeckers und lassen uns den Fahrtwind um die Nase wehen.

    Irgendwas ist heute hier los. Die vielen Mensch kommen nicht von ungefähr. Am Centre Pompidou sind wieder so viele Leute und es sind sogar Zelte aufgebaut.

    Kurz recherchiert:
    Heute ist "Folksfest" in Màlaga.
    „La Feria de Málaga“ ist DIE Party schlechthin. Sie entstand in Erinnerung an die Einnahme der Stadt durch die katholischen Könige im Jahre 1487.
    1491 wurde diese Feier dann auch zum ersten Mal zelebriert. Heute ist es eine offene und kosmopolitische Party, zu der jedes Jahr Millionen von Menschen kommen.

    Aha! Also alles Partygäste!

    Wir fahren durch den Hafen, in dem die großen Yachten ankern und zum Leuchtturm "La Farola". Insgesamt knapp 2 Stunden sind wir unterwegs, dann haben wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu mindest zu sehen bekommen. Die ich jetzt aber hier nicht alle aufzählen werde.

    Die wichtigsten sind wohl die Kathedrale Malaga, die Festung , das Museum Picssso, dessen Geburtsort Malaga ist und der Mercado Central de Atarazanas, aber auch die Stierkampf Arena.

    Malaga ist im übrigen nach Sevilla die zweitgrößte Stadt Andalusiens und die sechstgrößte Stadt Spaniens......so hat mir das neulich der Reiseführer erzählt.

    Es gibt in Malaga so was wie das "Silicion Valley" Spaniens. Über 900 Firmen im IT- Bereich agieren von hier aus und bieten dadurch Arbeitsplätze.

    Durch das "Folksfest" sind Straßen gesperrt oder total verstopft. Manchmal wissen wir nicht, was wir mehr bewundern sollen, die Sehenswürdigkeiten, die an uns vorbei ziehen, oder die Fahrkunst des Busfahrers, der haarscharf an Balkonen und Bäumen oben und in zweiter Reihe parkenden Autos unten und manchmal um beides gleichzeitig herum lenken muss.
    Nach nach knapp 2 Stunden sind wir wieder am Hafen.
    Der Mülleimer hat gut auf die Räder aufgepasst.

    Und weil er das so gut gemacht hat, überlassen wir sie ihm noch weiter, denn jetzt geht es zu Fuß in die Altstadt und Richtung Kathedrale, um es genauer zusagen zur Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación. Sie war bis 2012 das zweitgrößte Bauwerk Spaniens, und obwohl bis 1782 daran gebaut wurde, wurde sie nicht fertiggestellt.

    Michael hat keine Lust auf "Alte Steine" und ich, ehrlich gesagt, keine Lust mich in der Schlange für den Einlass anzustellen.So bleibt uns das Innere heute verborgen.

    Dafür machen wir einen Bummel, der uns vorbei an historischen Gebäuden führt, mit interessanten Geschäften, durch Gassen und über Plätze. Unterwegs machen wir Halt in einem der zahllosen Cafés. Mit Café con Leche und einem Eis in der Sonne, belohnen wir uns fürs Strampeln und Pflaster treten.
    Eigentlich bräuchte man jetzt noch einen Tag, um sich alles etwas intensiver anzuschauen, denn für heute sind wir bereits voll mit Eindrücken, Geräuschen, Gerüchen und Stimmengewirr......und da sind ja auch noch ein paar Kilometer zu fahren, und so geht es am späten Nachmittag wieder zurück nach Torremolinos und zum Wohnmobil, wo wir schon mal zusammen packen, denn morgen fahren wir weiter oder besser gesagt "zurück" nach Granada.

    Leider möchte Michael nicht mehr bis Gibraltar fahren. Und so bleiben Gibraltar, Ronda und die weißen Dörfer auf meiner Wunschliste für das nächste Mal.

    Wir wollen/müssen so Mitte April wieder zurück in Deutschland sein. Und die Rückfahrt wollen wir genauso entspannt mit kurzen Etappen wie die Hinfahrt gestalten.

    Standort:
    http://www.campingtorremolinos.com/

    Unsere Radtour:
    https://malagabiketours.eu/de/radwege-westkuste…
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