• Womofriends-on-tour
Feb – Apr 2023

Vamos a España

Primavera a España
Der dritte Versuch von Spanien etwas mehr als nur die Costa Brava zu sehen. Unsere Tour soll uns bis nach Andalusien führen. Ein lang gehegter Traum: Frühling im Süden zu erleben. Der Sonne und dem Frühling entgegen!
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  • Trip start
    February 25, 2023

    Countdown....

    February 24, 2023 in Germany ⋅ 🌧 3 °C

    Vamos a España
    24.2.2023
    Der Countdown

    Morgen geht es los. Das miese Wetter hier mit Regen, Schnee und Kälte verlassen zu können, verdoppelt unsere Vorfreude. Vorfreude ist immer die größte Freude. Obwohl wir seit über 30 Jahren mit dem Womo unterwegs sind, freuen wir uns vor jeder größeren Tour immer noch genauso, wie vor unser allerersten Fahrt.

    Das wir nach dieser ersten Tour überhaupt noch weiter mit dem Wohnmobil Urlaub gemacht haben, grenzt fast an ein kleines Wunder.
    Das erste Mal ;-)
    https://www.womofriends.de/2017/06/13/das-erste…

    Das Womo steht fix und fertig gepackt auf dem Hof. Die gegenüberliegende Straßenseite hinter dem Mobil ist gesperrt. Dort parkende Autos würden morgen früh unseren geplanten Start ziemlich in Frage stellen.

    Im Garten sind alle Bäume und Büsche geschnitten und wir haben Berge von Grünschnitt weggefahren.

    Das Haus wurde in die guten Hände der Familie und der Nachbarschaft übergeben und vorhin haben wir uns von Paul und seinen Eltern verabschiedet. Paul, unser 1 1/2 jähriger Enkel wäre am liebsten mitgekommen.

    Morgen tauschen wir das Haus gegen 14 m² auf Rädern.
    Wir sind gespannt, was wir auf dieser Tour erleben und sehen werden.
    Wir, die Jahrzehnte lang immer in der Hochsaison Urlaub machen mussten, haben während der vielen Jahren der Berufstätigkeit immer den Traum vom Frühling im Süden, von kleinen Buchten, von einsamen Fischerdörfchen gehabt, ohne die Vollheit der Hauptsaison.

    Von diesem Traum haben wir uns inzwischen immer mehr verabschiedet. Zu viele Menschen haben den gleichen Traum. Im letzten Jahr haben uns die Berichte von überlaufenen und überfüllten Stell- und Campingplätzen von unserer Spanienreise abgehalten und wir sind nach Süditalien gefahren. Wettertechnisch und platzmäßig war es eine gute Entscheidung.

    Wenn ich mir die aktuellen Berichte und Videos anschaue, dann ist es in diesem Jahr wohl kaum anders, auch wenn die Wohnmobile wieder nach Marokko fahren können.
    Schauen wir mal, was uns erwartet.

    Da wir nun nicht mehr wie früher in den Osterferien schnell in die Zielregion kommen müssen, fahren wir in Etappen von 200 km bis 300 km. Dafür werden wir in Deutschland und Frankreich wieder neue, uns nicht bekannte Orte anfahren. Das ist einer der Gründe, warum wir so gern mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Es gibt immer Neues zu entdecken, zu erleben.

    Unsere Reise planen wir eigentlich nie großartig....nur die grobe Richtung und die ersten ein, zwei Etappenziele. Wir haben aber immer eine Auswahl an interessanten Orten und Stellplätzen parat.

    Ende März haben wir uns in Torremolinos mit unserem Sohn verabredet. Jan-Michel will gemeinsam mit mir den Camino del Rey laufen.
    Ende April müssen wir zurück sein.
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  • Start in die Eifel: Gerolstein

    February 25, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 3 °C

    Das ostwestfälische Wetter hat ein kleines Abschiedsgeschenk für uns parat: Kurz bevor wir starten, fällt Graupel und Schnee. Das Thermometer zeigt 0 Grad. Ruckzuck hat alles eine weiße Puderzuckerschicht, einschließlich der Straßen.

    Meinem sowieso schon leicht angespannten Mann (es ist wirklich immer viel zu bedenken, wenn man längere Zeit das Haus verlässt) gefällt das überhaupt nicht, denn er muss jetzt im Schneetreiben die Gasflasche wechseln.

    Es ist kurz nach 10.00 als unsere Spanienreise unter Winterbedingungen startet. Aber bereits bei Bielefeld ist der weiße Spuk vorbei.

    Die A2 ist an diesem Samstagmorgen ziemlich voll. Und so lässt der erste Stau bei Beckum nicht lange auf sich warten. Eine halbe Stunde Verzögerung😂 Der Grund sind zwei Baustellenfahrzeuge, die über zwei Spuren parken und somit den Verkehr auf eine Spur nötigen. Sonst nichts😂
    Auch auf der A1 ist es voll ohne Ende und das am Samstag Vormittag.

    Dafür zeigt sich der Himmel zwischenzeitlich in einem Stimmung aufhellenden Blau. Beim Betrachten der kahlen Bäume überlege ich, wie sich das Bild bei unserer Rückkehr geändert haben wird. Es ist schon erstaunlich, was die Natur in relativ kurzer Zeit leistet.🌳🌷

    Wir machen eine kurze Pause. An einen freien Parkplatz ist nicht zu denken. Alles voller LKWs, und die Pkw Plätze sind auch voll. So parken wir kurz hinter den LKWs. Im weiteren Fahrtverlauf kommt auch noch ordentlich Wind auf und Michael brummt: "Schnee, Regen, Wind, Stau, viel Verkehr. Was will man mehr? " 🥵 Ps: Er hat die Sonne vergessen, denn die gibt es zwischenzeitlich auch.

    Unsere leckeren Pausen- Brötchen warten auf uns. Aber Pause machen ist grad schlecht. Da wir mit unserem Wohnmobilgewicht von 5,5 t nicht über die Leverkusener Rheinbrücke fahren dürfen, wechseln wir auf die A3 und später auf die A4. Auch hier voll, voller geht es nicht. Wir wuseln uns über die Umfahrung. Rauf und runter, kreuz und quer.

    Erst als wir die Rheinbrücke bei Bonn überquert haben und auf der A555 bzw. A1 sind, entspannt sich die Lage, wir finden einen Parkplatz und können endlich unsere Spiegeleier-Brötchen genießen.

    Hier unten im Rheingraben ist die Natur wirklich schon ein Stückchen weiter. Das ändert sich aber schnell wieder, als wir Richtung Blankenheim kommen. In den Höhenlagen der Eifel ist wieder Schnee angesagt.

    Wir verlassen die Autobahn und auf der B 51 geht es weiter durch die kleinen Eifel Orte. Die gut ausgebaute Straße ist im Samstagnachmittags-Modus: nichts los. So mögen wir das Überlandfahren.

    Es ist kurz nach 15.00 Uhr, als wir den Stellplatz in Gerolstein am Hallen-Freibad ansteuern. Die erste Etappe ist geschafft. Es gibt viel Platz hier und sogar extra lange Plätze für große Mobile oder Mobile mit einem Anhänger. Im Preis von 13 Euro ist nicht nur der Strom enthalten, sondern auch der Eintritt ins Bad sowie die Geocard, die noch einige Vergünstigungen beinhaltet.
    Ein super Platz.

    Die Sonne scheint, also nichts wie hinaus, um die Gegend zu erkunden.
    Im Gespräch mit einem Wohnmobilisten aus Lippe, der hier Stammgast ist, erfahre ich von einem Rundweg unten an der Kyll, dem ich stehenden Fußes folge.

    Sehr schön im Sonnenlicht entlang des plätschernden Flüsschens zu laufen. Kaum vorzustellen, dass dieser kleine Fluß während des Hochwasser hier alles unter Wasser gesetzt hat.

    Die blauen Granulatkörner am Ufer der Kyll sind letzte Überbleibsel der Katastrophe. Eigentlich wird aus dem Granulat der Drehverschluss für die Flaschen des Gerolsteiner Wassers hergestellt. Das Hochwasser hat das Lager samt Granulat weggeschwemmt.

    Der Weg entlang der Kyll führt mich ins Zentrum. Kleine Läden, Cafés und Restaurants säumen die Hauptstraße, die durch den Ort führt. Über steile Treppen kommt man zur Kirche. Und es geht noch weiter bergauf. Wir sind in der Eifel. Ich merke es, aber die Sicht ist toll. Inzwischen hat der Wind ganz schön aufgefrischt. Es wird Zeit zum Wohnmobil zurück zu gehen.
    Am Abend gehen wir gemeinsam hinunter in den Ort zum Essen. Das kroatische Restaurant ist zu empfehlen. Obwohl wir bereits um 18.00Uhr im Lokal sind, sind alle Tische besetzt. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Wie gut, dass wir reserviert haben.
    Ein Spaziergang zurück zum Wohnmobil schließt diesen ersten Tag unserer Fahrt nach Spanien ab.

    Stellplatz Gerolstein https://wohnmobil-gerolstein.de/index.php?id=1978

    Kleiner Rundweg an der Kyll
    https://www.komoot.de/tour/1039204548?ref=aso&a…

    Balkan Grill
    https://g.co/kgs/iKBPGt

    Tagesvideo
    https://youtu.be/Y2JqHP-Wcjg
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  • Auf dem Weg durch die Eifel
    Wir erreichen ToulStellplatz gegenüber den KasemattenBezahlautomatHafen von ToulHafenBäckerei am HafenSchleuse am Rhein-Marne-KanalDurchgang in die AltstadtBefestigungsanlagenBlick auf die Stiftskirche St. GengoulStiftskirche eingemauert in neuzeitliche GebäudeZu kaltHotel de VilleBlick auf die Kathedrale St EtienneKathedrale

    Toul-Aire de Campingcar

    February 26, 2023 in Germany ⋅ 🌬 -3 °C

    Nach einer eiskalten, sternenklaren Nacht erwartet uns ein eiskalter, sonniger Morgen in der Eifel. Die Nacht hat bestimmt etwas an unseren Gasvorräten gezerrt. Wir haben zwei volle Flaschen und eine leere spanische Gasflasche dabei, die wir in Spanien tauschen wollen.

    Beim Frühstück taucht der Platzwart zum Kassieren auf. Er kommt aus Höxter und hat Zeit für ein Schwätzchen. Wir erfahren, dass erst im letzten Jahr der Platz von 24 auf 37 Stellplätze erweitert wurde, die in der Saison auch bitter nötig sind.

    Um 9.30 Uhr starten wir die nächste Etappe unserer Reise. Über kleine Straßen mit Achterbahn Feeling verlassen wir Gerolstein und fahren zur B 410. Die Sonne scheint, die Straße ist leer und die Eifellandschaft bietet immer was zum Gucken.
    Von der B410 geht es weiter auf B51 und dann kurz auf die A 60.

    Heute geht es nach Frankreich, meinem erklärten Lieblingsland. Wir hoffen auf dem Aire de Campingcar in Toul einen Platz für die Nacht zu bekommen

    Aber noch sind wir in Deutschland und fahren auf der B 51 Richtung Luxemburg. Die Bundesstraße lässt sich gut fahren. Wenig Verkehr. Aber wir haben auch Sonntag.
    10 km vor der Grenze zu Luxemburg erreichen wir die A64.

    Auf einer Hochbrücke überqueren wir das Tal der Sauer, das sich zu einem gut besuchten Reiseziel gerade bei Wohnmobilisten entwickelt hat.

    Direkt dahinter liegt gleich die Tankstelle Wasserbillig, die vollkommen leer ist.
    Wir aber haben noch genug Diesel und wollen daher erst kurz vor dem Verlassen des Landes den Tank mit günstigem Diesel auffüllen.

    Die Idee hatten auch andere, aber die Tankstellensiuation in Berchem ist noch ok. Wir müssen nicht warten. Wir tanken für 1,539 Euro. Gestern in Deutschland, als wir über Land gefahren sind, haben wir den Diesel bereits für 1, 59 € gesehen. Also das absolute Schnäppchen ist das jetzt hier nicht.

    Im Gegensatz zum letzten Tanken in Luxemburg sind die Kassenhäuschen nicht mehr besetzt. Michael muss für den Bezahlvorgang eine Schublade aufziehen, das Kartenterminal herausnehmen, seine Kreditkarte scannen bzw. reinstecken und dann wechselt das Geld den Besitzer. Aber immerhin wünscht uns eine Stimme aus dem Off eine gute Weiterfahrt. Muss man wissen.

    Es ist 12.45 Uhr, als wir die Grenze nach Frankreich überqueren. Jetzt sind es nur noch 100 km bis Toul.

    Auf der Gegenfahrbahn kommen uns vermehrt Wohnmobile mit Anhänger entgegen. Überwinterer auf der Rückreise? Schön, wenn sie für uns Platz machen.

    Es ist draußen bitterkalt. Der eisige Wind rüttelt und schüttelt am Wohnmobil, hat aber auch seine Wolkenherde im Griff und beschert uns immer wieder blauen Himmel mit Sonne.

    Ich kann die Preise an den französischen Tankstellen an der Autobahn lesen. Der Liter Diesel kostet 1,949 €. Das ist schon eine andere Differenz.

    Wir fahren an Metz vorbei und können einen kurzen Blick auf die Altstadt mit der Brücke und der Kathedrale erhaschen. Hier wollten wir immer schon mal einen Etappenstopp machen. Aber irgendwie passt es mit den Distanzen nie so recht.

    Die Mosel begleitet uns auf diesem Stück und zeigt sich hin und wieder durch die kahlen Büsche.

    Es ist kurz nach 13.00 Uhr, als wir von der Autobahn abfahren und in Toul auf den "Aire de Campingcar" fahren. Von den 12 Plätzen sind 5 besetzt. Davon allerdings nutzen hier drei Womos den Platz als Abstellplatz für den Winter.

    Der Stellplatz kostet 7 Euro inklusive V+E und Strom. Bezahlt wird über einen Ticketautomaten, der nur französisch versteht.
    Der Mülleimer läuft über. Ich glaube, hier entsorgen auch Einheimische ihren Müll.

    Der Blick aus dem Fenster geht auf die Zitadelle und die Kathedrale. Sehr schön.

    Toul ist eine französische Stadt mit einer reichhaltigen Geschichte. Für den, der wie ich, alte Steine liebt, gibt es in Toul viel zu entdecken mit der Kathedrale St. Etienne, deren Kreuzgang als der größte Frankreichs gilt oder mit der Stiftskirche St. Gengould
    Auch die Befestigungsanlagen Vauban und Séré de Rivières sind interessant und riesig.

    Der Wind ist hier und heute so stark, dass wir unsere Satellitenschüssel nicht ausfahren mögen, dazu so kalt, als käme er direkt aus Grönland.

    Dick verpackt mache ich mich daher kurz nach unserer Ankunft auf zur Seightseeingtour.

    Zunächst geht es in den Hafen, der keine 50 m vom Stellplatz entfernt ist. Die Schiffe werden vom Wind hin und hergeschaukelt, die Gastronomie ist geschlossen. Im Sommer sicher ein ganz anderes Bild, wenn die Schiffe über den Rhein-Marne-Kanal, an dem der Hafen liegt, hereingefahren kommen.

    Vis a vis des Hafens finde ich eine Boulangerie. Der Bäcker hat zu. Es ist Sonntag. Das leckere französische Baguette muss noch einen Tag warten.

    Vom Hafen aus laufe ich in das "Centre Ville", das Altstadtzentrum. Die sonntäglich leeren Straßenzüge haben ihr altes Aussehen behalten Die Stiftskirche
    St. Gengould ist eingerüstet.

    Über die Rue de Rigny komme ich zum imposanten Hotel de Ville. Gleich nebenan wachsen die Türme der Kathedrale St. Etienne in den Himmel, die vor 2 Jahren ihren 800.Geburtstag gefeiert hat. Beim Eintreten in dieses alte, aber so riesige, sakrale Gebäude erfasst mich so etwas wie Demut. Das haben Menschen ohne Maschinen gebaut..... ein Wahnsinn.

    Längere Zeit betrachte ich die Altäre, Kapellen, Andachtsecken sogar eine Schatzkammer gibt es. Selbst in der Kathedrale hört man den Wind jaulen. An eine energetische Bauweise hat man vor 800 Jahren nicht gedacht.

    Ziemlich durchgefroren mache ich mich auf den Rückweg. Ich habe zwar einen guten Orientierungssinn, aber ohne Google Maps hätte der Heimweg aus den vielen Gassen der Altstadt definitiv länger gedauert.

    Den Rest desTages machen wir es uns gemütlich. Morgen ist ein neuer Tag, ein neuer Ort und hoffentlich gibt es dann etwas höhere Temperaturen.

    Das Tagesvideo

    https://youtu.be/qW0iyibi5TE
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  • Seurre/ Saône

    February 27, 2023 in France ⋅ 🌬 -1 °C

    Der strahlend schöne Morgen mit blank geputztem Himmel passt so gar nicht zu der letzten Nacht. Nicht nur, dass uns der Wind orkanartig durchgeschüttelt hat, streckenweise wähnte ich mich auf hoher See im Sturm, auch Michael macht mir Sorgen. Es geht ihm nicht gut. Ihm ist übel und er hat starke Schmerzen im Arm, die bisher auf kein Schmerzmittel angesprochen haben. Die Nacht war daher besch.....

    Der Platz war im übrigen am Abend voll und einige Wohnmobile mussten wieder wegfahren.

    Wir überlegen, wie es weiter gehen soll: Zurück nach Deutschland, das sind gut 100 km, oder weiterfahren?
    Von meinem Vorschlag gleich hier in Toul zum Arzt zu gehen, will er nichts wissen. Dabei ist das Krankenhaus keine 200 m vom Stellplatz entfernt.

    Letztendlich entschließen wir uns weiterzufahren und zu schauen, wie die Lage am nächsten Etappenziel ist.

    Auf Grund der Umstände sind wir recht früh dran und starten bereits um 9.00 Uhr Richtung Dijon. Unser nächstes Ziel ist ein kleiner Hafen im Burgund in dem Ort Seurre an der Saône

    Auf der A31 ist wenig los. An der Mautstelle nehmen wir die T- Spur, inbrünstig hoffend, dass unsere Mautbox piept. Sie hat das Piepen nicht verlernt und wir können durchfahren.

    Auf der Strecke ist so wenig Verkehr, daß Michael meint, dass er gleich einschläft. Mein Vorschlag, den Autopiloten einzuschalten, scheitert an dessen nicht vorhandensein.
    Denn selbst hier gibt er das Steuer nicht aus der Hand.

    Also muss er selbst das Lenkrad halten und zwar fest, denn der Wind ist unser ständiger Begleiter.
    Die sanft hügelige Landschaft des..... ja wo sind wir denn eigentlich gerade? Wir durchfahren die Region Bourgogne-Franche-Comte im Departement Cote d' Ore, die Landschaft liegt noch im Winterschlaf.
    Wir passieren Djion und fahren weiter auf der A39, in deren Verlauf wir nach Seurre kommen.

    Der Wind wird immer stärker. Michael hat alle Hände voll zu tun, das Womo in der Spur zu halten.
    Gut, dass wir bald am Zielort sind.

    Dann taucht auch schon die Abfahrt auf und wir fahren die letzten Kilometer Landstraße. Ziemlich zu Beginn des Ortes befindet sich der Stellplatz der Gruppe "Camping Car Park", die den ehemaligen Camping Municipal in einen Stellplatz umgewandelt haben. Am anderen Ende des Ortes gibt es noch den "Camping a la Plage" , der aber noch nicht geöffnet hat.
    Für das Einchecken dieser Plätze benötigt man eine Karte, den "Pass Etappe", den wir schon seit einigen Jahren haben und für diese Reise auch aufgeladen mit uns führen, damit alles reibungslos geht.

    Trotzdem stehen wir wie blöd am Terminal, weil trotz deutscher Benutzerführung die vermaledeite Schranke sich nicht öffnet.
    Nach etlichen Versuchen finden wir den Grund heraus: Es gibt zwei Terminals, eines, wenn man noch keine Karte hat und Karte und Aufenthalt mit der Kreditkarte bezahlen will, und etwas verborgen dahinter, ein zweites. Hier muss man die geladene "Pass Etap Karte" nur auf den Ziffernblock legen und "Schwuppdiwupp" ist man drin. Wir haben es immerhin geschafft, beim 1.Terminal auf das bereits vorhandene Guthaben noch 13,72 € per Kreditkarte aufzuladen, das uns am Terminal 2 als Gebühr für eine Nacht wieder abgezogen wurde. Muss man auch erst mal bringen😂

    Der Platz ist relativ leer und wir schauen uns die großzügigen Plätze unter den alten Bäumen an. Dann wählen wir dieses Mal nicht nach Sonne oder Ausblick, sondern danach, möglichst weit von den Bäumen entfernt zu stehen, denn die werfen bei diesem Sturm mit Ästen und Zweigen nach unserem Womo.

    Nach zwei mal umfahren stehen wir. Und für mich beginnt eine kurze Runde über den Platz (viel gibt es da nicht zu erkunden). Das Sanitärhaus stammt noch aus der Ära des Campingplatzes und ist geschlossen. Stattdessen gibt es Bodeneinlass, Wasserzapfsäule und WC-Entleerungsbecken genau gegenüber.
    Strom ist am Platz und im Preis inkludiert.

    Viel interessanter finde ich da den Hafen. Durch eine kleine Tür gelangt man direkt auf die Hafenpromenade. Im glitzernden Wasser des Hafenbeckens schaukeln die Schiffe. Die vertrockneten Vorjahresgräser signalisieren: Hier herrscht noch Winterruhe.

    Ein paar Schritte auf der Promenade entlang kommt man zur Saône. In einem ihrer toten Arme wurde der Hafen angesiedelt. Alles optisch sehr schön, aber heute auch sehr kalt. Für den ersten Eindruck reicht es mir.

    Nachdem wir unser Frühstück nachgeholt haben, Michael geht es etwas besser, statte ich dem kleinen Ort einen Besuch ab.

    Die Promenade ist schön gemacht worden und im Sommer bestimmt auch sehr frequentiert.
    Die Häuser in den Gassen.... haben das "schön machen" zum größten Teil noch vor sich. Überall wird gemauert, verputzt und erneuert. Die Kirche St. Martin ist komplett eingerüstet.

    Dann finde ich die Grand Rue, die "Rue de la Republique" heißt. Viele kleine Läden finden sich hier, deren Auslagen für meine Augen etwas gewöhnungsbedürftig sind. Mit der Gestaltung von Blumen z. B. kann ich überhaupt nicht d'accord gehen. Aber jedem das Seine.

    Es gibt zwei Boulangerien. Der eine Bäcker hat montags geschlossen, der andere sieht auch ziemlich leer gekauft aus. Wieder nichts mit französischem Baguette? Ich gehe hinein und frage den Bäcker, ob er noch ein Baguette für mich hat. Hat er! 😊Schnell halten wir small Talk in Deutsch und Französisch. Er nennt mir die Wörter, die er in Deutsch sagen kann: Es sind die Zahlen von eins bis 1 0 und "Ich liebe dich". Da muss ich doch lachen. Das reicht zum Überleben.

    Ich lasse mich kreuz und quer durch das Städtchen treiben. Komme zum Rathaus, zum Marktplatz, zum Veteranen Denkmal und zum Friedhof. Ich liebe diese französischen Kleinstädte. Es riecht nach Kamin. Bei der Kälte haben viele ihre Kamine angezündet. Die vielen Schornsteine auf den Dächern sprechen ihre Sprache.

    Nach zwei Stunden habe ich genug " Frankreich inhaliert". Ziemlich durchgefroren komme ich zum Womo zurück. Der Platz hat sich gefüllt und wird ständig voller.

    Wir stehen und können sogar ein wenig von der Saône sehen. Michael geht es etwas besser.... und morgen geht es weiter. 😊
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  • Frühlingsboten
    Die Scheiben dreckig, aber Licht am HorizontAuf geht es durch LyonNoch schnell den Tank am Supernarkt füllen...und steht ....Auf dem Stellplatz in La Roche de GlunEtwas Farbe im WintergrauNoch mehr Farbe... ein Findelkind sucht ein ZuhauseDer Stellplatz am FreibadAn der RhoneAn einem Nebenarm der RhoneCentre commercial ;-)

    La Roche de Glun

    February 28, 2023 in France ⋅ ☁️ 0 °C

    Der neue Tag beginnt ohne Wind, aber auch ohne Sonne. Nur die eisigen Temperaturen sind geblieben. Geweckt haben uns die Krähen, die zuhauf in den alten Bäumen sitzen und schon in aller Herrgottsfrühe ein Mordsspektakel veranstalten.
    Gut, dass wir uns nicht auf einen der Plätze direkt unter einem Baum gestellt haben. Das wäre im wahrsten Sinn des Wortes ein echt beschissener Platz gewesen.

    Michael geht es besser. Der Arm schmerzt nicht mehr und die Übelkeit ist weg. Aber so richtig gut sieht er nicht aus.

    Der Platz hat sich gegen Abend noch ordenlich gefüllt. Im Sommer muss man wirklich pünktlich sein, um hier Station zu machen. Die Anzahl der freien Plätze kann man über die App oder das Internet abrufen, so dass man nicht vergebens kommt.

    Unser heutiger Zielort ist wieder ein Camping Car Park. Dieses Mal liegt er auf einer Rhone Insel im Ort "La Roche de Glun."
    Das ist eine Distanz von 280 km, die zu fahren sind.
    Unser Navi veranschlagt dafür gut 3 Stunden, so dass wir wieder gegen Mittag dort sein werden. Da bleibt Zeit genug, um den Ort auf der Insel in der Rhone kennen zu lernen.

    Wir verlassen den sehr schönen Platz in Richtung A36. Am Ortsausgang befinden sich die Discounter und auch eine Tankstelle. Der Dieselpreis liegt hier heute bei 1,89 €

    Mit unserer Mautbox 1 können wir wieder ohne Stopp durch die Mautstation fahren. Sehr angenehm, aber kostet.

    Von der A36 fahren wir auf die A6 Richtung Lyon. Es ist etwas mehr los als gestern.

    Die Durchfahrt von Lyon ist immer wieder spannend. Es geht störungsfrei durch die bzw. unter der Stadt her. Lyon wird auch das Tor zur Sonne genannt. Aber die macht sich heute rar.

    Die Rhone begleitet uns erst links, dann rechts auf unserem Weg. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum nächsten Etappenziel an der Rhone.

    In Tournon benutzen wir die Ausfahrt. Dieses Mal fahren wir nicht direkt nach Tournon zum Übernachten, sondern es geht durch die Weinfelder.

    Gleich an der Ausfahrt ist ein großer Intermarché. Hier tanken wir für sagenhafte 1,74 €. Das ist für Frankreich top.

    Nach 5-6 km durch Weinfelder, kleine Orte und Anwesen kommen wir zur Rhone. Über eine Brücke geht es nach La Roche de Glun.

    Der Stellplatz, es ist wieder ein alter Camping Municipal, ist nicht gut ausgeschildert, aber nach ein bis zwei Mal abbiegen, können wir ihn rechts neben dem Piscine liegen sehen. Von den 38 Plätzen sind 8 besetzt... sagt die App. Die Einfahrt bis zur Schranke ist ziemlich schmal und erfolgt im rechten Winkel von der Straße. Es ist gut, wenn man sein Fahrzeug kennt. 😉
    Wir nutzen gleich die Entsorgung, bevor wir auf einen der großen Plätze fahren. Voll und leer.....was will man mehr😊

    Genug gesessen. Was gibt es hier zu entdecken? Zunächst einmal viele blaue Veilchen auf einem leeren Stellplatz. Frühlingsboten. Daneben etwas in der Farbe Orange. Eine herrenlose spanische Repsol Gasflasche. Die wird adoptiert. Jetzt haben wir zwei und das Findelkind ist noch halb voll.
    Wir stellen die Flasche erst einmal auf unseren Platz neben das Womo.. ..falls sich der Besitzer noch melden sollte.

    Der Besitzer des Womos neben uns, den ich gefragt habe, ob er zur Flasche gehört, verneint und zeigt mir ganz stolz seine Flasche fürs LPG Gas. Daraus entwickelt sich ein deutsch-französischer Austausch über Gasversorgung in Europa. Später hilft er Michael den deutschen Adapter auf der spanischen Flasche auszuprobieren.

    Ich mache mich währenddessen auf, um die andere Seite der Rhone zu suchen. Wir sind ja auf einer Insel.

    Unterwegs können mich die blühenden Mimosen und Kakteen in den Gärten der
    mediterran aussehenden Häuser nicht über die eisige Kälte hinweg trösten. Wir sind 1000 km südlicher und haben gerade mal 1 Grad am Mittag. Das hat sogar die Sonne verschreckt.

    An der Rhone pfeift der Wind ordentlich. Es führt wieder eine Brücke auf die andere Seite.

    An dieser Stelle beginnt ein Radweg, direkt entlang des Deiches der bis Valence führt. Ein sogenannter Velo Vert.

    Das Ufer der Rhone und auch des Nebenarms ist toll angelegt zum Spazierengehen und Radfahren. Die jetzt geschlossene Gastronomie entlang des Wassers zeigt, was in der wärmeren Zeit hier los ist.

    Ich marschiere eine ganze Zeit an der Rhone entlang, bis zur Spitze der Insel. Dann geht es zurück Richtung "Centre Ville", das ich aber knapp verpasse. Auf alle Fälle habe ich plötzlich den Kirchturm hinter mir. Dann eben nicht. Es ist sowieso viel zu kalt für irgendwas. Das zeigt sich daran, dass ich ganz allein unterwegs bin. Dem Holzgeruch nach, der wieder in der Luft liegt, sitzen die Leute wohl alle vorm brennenden Kamin und wärmen sich.

    Dann auf zum "Center Commercial". Das Einkaufszentrum besteht aus einem kleinen, aber sehr gut bestückten Supermarkt. Hier bekomme ich auch gleich das Baguette für heute. Der Supermarkt befindet sich eine Straße oberhalb des Stellplatzes. Und dann nichts wie zurück ins warme Wohnmobil.

    Nein, noch nicht. Ich habe Lust auf Konversation. Auf dem Platz schaue ich, ob sich noch ein deutsches Mobil hierher verirrt hat. Außer uns gibt es noch zwei.
    Mit dem Besitzer des Bimobils komme ich ins Gespräch. Der ehemalige Studienrat für Mathematik ist unterwegs in die Provence zum Radfahren und Wandern und von den Temperaturen alles andere als begeistert. Immerhin sind sie, er hat auch noch eine Frau, mit dem Rad heute nach Valence geradelt. Kein Vergnügen bei Kälte und dem Wind.

    Für mich reicht es auch an Outdoor -Aktivitäten. Ich mache es mir für den Rest des Tages lieber im Womo gemütlich und warte auf wärmere Zeiten.
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  • Altstadt
    Stellplatz unter BäumenPont BenezetEinfahrt zum Camping BagatelleHotel de VilleDas Theater AvignionEinfach nur schönPalast des PapstesKathedraleIm Garten des DomsBlick auf die Pont BenezetBlick auf die StadtmauerDie Kapelle des heiligen Benezet auf der BrückeSur le pont d'AvignonKleine Pause

    Avignon

    March 1, 2023 in France

    Es ist fast zehn Uhr, als wir den empfehlenswerten Platz auf der Rhone Insel verlassen. Für 13,72 € inklusive Strom durchaus auch etwas für 1-3 Tage, um Valence und die umgebenden Weinberge an der Rhone zu erkunden.

    Noch ein kleines Stück begleitet uns die Rhone, bevor wir bei "Bourg de Valance" wieder auf die A7 fahren. Die blühenden Mandel- und Kirschbäume am Straßenrand stehen etwas verwundert im kalten Nordwestwind.

    Hinter Valance zeigt sich uns die Rhone erneut. Unser heutiger Etappenplatz soll auch an einem Fluss liegen und zwar an der Cèze im Ort Roque de Cèze. Auch hier wollen wir auf einem Aire de Camping Car Park einchecken.

    Vorbei geht es an unzählingen Obstplantagen. Aber die meisten der Bäume sind noch in der Winterstarre, nur die Kirschen zeigen bereits vorwitzig ihre Blüten. Vor uns im Dunst erheben sich die schwarzen Umrisse der Berge.

    Das Tal der Rhone ist nicht nur für seinen Wein bekannt, sondern es ist auch der Fruchtkorb Frankreichs.
    Bei Montelimar kommt die Sonne heraus. Es wird gleich freundlicher und wärmer.

    Hinter Montelimar schlägt Michael eine Kursänderung vor. Statt Roque de Cèze, zwei Tage nach Avignon auf einen Campingplatz.

    Dem stimme ich nur zu gern zu. Erstens, weil ich immer schon gern nach Avignon wollte, meist sind wir daran vorbei gefahren, und auch weil ich hoffe, dass Michael hier das medizinisches Angebot nutzt, um mal seine Symptome abklären zu lassen.

    Wie schön, endlich wieder blauer Himmel und Sonne, und dazu Zypressen und blühende Sträucher am Straßenrand.

    In Roquemaure verlassen wir die Autobahn. Gut 15 km sind jetzt noch über Land zu fahren bis zum "Camping Bagatelle," der auf der Rhoneinsel gegenüber der Altstadt zu finden ist.

    Die Einfahrt zum Camping liegt direkt an der Rhone und von hier bietet sich uns ein traumhaftes Bild auf den Papstpalast. Davor glitzert der Fluss in der Sonne und ein kleines weißes Boot macht das Bild perfekt. Die großen Ausflugsschiffe, die zwischen Avignon und Lyon hin und her fahren, liegen gegenüber noch im Winterschlaf.

    An der Rezeption checken wir mit der ACSI Karte ein und bezahlen mit Strom (der ist im ACSI Preis immer enthalten) 42,00 Euro für 2 Tage.
    Ohne Karte hätte bereits der Strom 4,50 € gekostet ....für 6 Ampere, für 10 Ampere sogar 8,50 €. Auch das WLAN ist nicht kostenlos und kostet 1 Euro für 3 Stunden. Wir haben genug eigenes Datenvolumen und Wlan über unserem Hotspot.

    Den Platz bekommen wir zugewiesen und er ist trotz des Plans etwas schwierig zu finden. Letztendlich stehen wir dann unter alten Bäumen, die Gott sei Dank noch blattlos sind und die lang herbeigesehnte Sonne durchscheinen lassen.

    Michael will sich noch etwas schonen, und so bin ich kurze Zeit später allein auf dem Weg in die Altstadt. Leider bemerke ich erst auf dem Rückweg die schmale Treppe hinter dem letzten Brückenpfeiler, die den Weg zur/auf die Brücke immens abkürzt.

    Ich genieße diesen Spaziergang über die Rhone, den Blick auf die Stadt, das Ufer, die Sonne, das glitzernde blaue Wasser, ja sogar den noch immer kühlen Wind, einfach alles, was diesen Tag zu einem perfekten Frühlings- und Urlaubstag macht.

    Für die Radfahrer ist ein sehr guter Radweg über die Brücke und um die Altstadt angelegt worden.

    Prächtige und gut erhaltene mittelalterliche Gebäude begrüßen mich, als ich durch die imposante Befestigungsmauer in die Altstadt komme. Durch kleine Gassen und verschlafene Plätze mit noch hochgestellten Stühlen erreiche ich den Theaterplatz. Hier sitzen die ersten Sonnenhungrige schon draußen bei einem Getränk.

    Weiter geht es zum Palast des Papstes. Ein imposantes Gebäude. Die Besichtigung würde heute den zeitlichen Rahmen sprengen, denn zwei Stunden muss man schon dafür einplanen und wird daher auf morgen verschoben.

    Weiter geht es zur Kathedrale und von dort den Berg hinauf in den Dompark. Einfach nur wunderschön mit einem tollen Ausblick auf Stadt und Fluss.

    Natürlich möchte ich auch auf die berühmte Brücke von Avignon, die einen Teil der Rhone überspannt. Doch so einfach darüber zu flanieren, wie es von oben aussieht, geht nicht.

    Die Brücke ist ein Museum. Für die 5 Euro Eintritt bekomme ich ein Ticket und einen Audioguide, der mir in der nächsten Stunde alles über die "Pont Benezet" erzählt.

    Danach suche ich mir meinen Platz an der Sonne und genieße das erste Getränk draußen mit einem fantastischen Blick auf das Portal des Theaters.

    Noch ein wenig durch die kleinen Gassen schlendern, mit den Läden voller edler und teurer Kleidung und ausgefallener Sachen, dann geht es zurück über die Brücke, zum Campingplatz, ins Wohnmobil.

    Das waren heute 3 Stunden und 12000 Schritte intensives Kennenlernen der größten Stadt der Provence.

    .
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  • Innenhof des Palastes
    Das Konsistorium.... heuteSo hätte das Konsistorium damals aussehen könnenHier scannt man den QR CodeInnenhofAuf der PanoramaterrasseBasilika St. PierrePlatz an der Basilika St. PierreDas Viertel um die MarkthallenBegrünte FassadeGastronomie an den MarkthallenCafé Noisette.... Espresso mit MilchEingang zum Jardin des CharmesAvignon am Abend

    Avignon: Palast des Papstes und mehr...

    March 2, 2023 in France ⋅ ⛅ 13 °C

    Der Morgen fängt ganz entspannt an. Da wir heute nicht weiterfahren, lassen wir es langsam angehen.
    Frisches Baguette aus der platzeigenen "Epicerie" und endlich eine saubere Windschutzscheibe, die immer noch verdreckt vom Start der Reise und den da herrschenden Wetterbedingungen war. Die Temperaturen liegen bei 8 Grad mit Tendenz nach oben, als sich die Sonne durchgesetzt hat.

    Michael fühlt sich wieder fit, will von einem Arztbesuch aber nichts mehr wissen. Er will sich aber auch noch nicht überfordern und geht nicht mit mir auf Sightseeingtour.

    Auf meinem Plan steht heute der Palast des Papstes. Eine Onlinereservierung des Ticket, wie empfohlen, scheint mir um diese Jahreszeit nicht notwendig. Und ich soll Recht behalten. Ich bin allein an Kasse und beim Securitycheck.

    An der Kasse bekomme ich ein Histopad. Mit dem Tablet geht es dann auf Entdeckungsreise durch den päpstlichen Palast. Diese Führung erweist sich als kurzweilig und interessant. So macht Geschichte Spass.
    Mit dem Tablet werde ich nicht nur durch alle Räume geführt, das GPS Signal weiß immer wo ich bin und wo ich hin soll, sondern es wird mir auch virtuell gezeigt, wie der betreten Raum vor 800- 900 Jahren ausgesehen haben könnte.
    Dazu muss ich die QR Codes in den Räumen scannen. In der virtuellen Vergangenheit gibt es noch mehr über kleine Buttons zu erfahren und zu entdecken. Und ja, meine Reise in die Vergangenheit zwischen 1200 und 1300, als die Päpste nicht in Rom sondern in Avignon residierten, macht aus den eher kargen Mauern des Palastes ein kleines Erlebnis.
    Meine in die Jahre gekommenen Festplatte selektiert inzwischen genau, was sie speichert und was nicht. Jahreszahlen gehören definitiv nicht dazu. Für was und wen auch?
    Was ich daher aus meiner Zeitreise mitnehme ist, dass der Klerus damals in sagenhaften Pomp und Reichtum gelebt hat. Jeder Papst baute noch ein Stück Palast an. Es gibt einen über 50m langen Speisesaal. Festessen für 10 000 Menschen wurden abgehalten. Dagegen nimmt sich die Residenz des ehemaligen Limburger Bischofs Tebartz-van Elst doch wirklich wie eine klerikale Sozialwohnung aus.
    Genug gelästert.

    Ich habe das Glück überwiegend allein in den Räumen zu sein. Sogar oben auf der Panorama Terrasse ist ausser mir niemand. Die Jahres- und Tageszeit ist gut gewählt für die Besichtigung.

    Bevor ich die päpstlichen Mauern wieder verlassen darf, werde ich über zwei Etagen durch Souvenirs geführt. Ob päpstlicher Wein, Plastikritter oder bedruckte T-Shirt, alles kann man kaufen zur Erinnerung an den Palast

    Nach gut 2 Stunden verlasse ich die Welt des Hochmittelalters und gehe zurück ins jetzt und hier.

    Ich habe eine tollen Stadtführer gefunden, der mich via Google Maps zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt. Einiges habe ich gestern schon gesehen, aber "Les Halles" gehören nicht dazu.

    Leider bin ich etwas zu spät für die Markthallen von Avignon, die um 14.00 Uhr schließen. Trotzdem hat sich der Weg dorthin gelohnt.

    Einmal entdecke ich dabei die Basilika St. Pierre und dahinter einen wunderschönen Platz mit netten kleinen Bars und Cafés und ich kann dann über die Außenfassade der Hallen staunen, die vertikal begrünt ist.

    Vor den Markthalle findet ein Flohmarkt statt und in den vielen Bars und Cafés sitzt man in der Sonne. Ach, so einen Kaffee könnte ich jetzt auch gebrauchen! Bei einem Café Noisette, das Gesicht in die Sonne haltend, beobachte ich wenig später das Treiben rundherum.

    Authentisch mit vielen kleinen Bars, Cafés und Läden ist die Gegend um die "Rue Carnot". Hier bekomme ich ein leckeres Viertel Pizza für 2 Euro, dass ich auf dem Rand eines Springbrunnen genieße.

    Meine ausgestreckten Beine muss ich allerdings schnell wieder einziehen. Bei dem Hund, der darüber springt, geht es ja noch, aber bei dem Radfahrer habe ich so meine Bedenken und spätestens bei dem Auto, das sich in diese Gasse gewagt hat, behalte ich sie lieber bei mir.

    Ich lasse mich weiter durch die Gassen Treiben. Kaufe fürs Kaffeetrinken Pains aux Raisins, Rosinenschnecken.

    Die Kirche
    "Saint Symphorien des Charme" ist verschlossen. Aber auf meine Nachfrage kann ich über einen kleinen versteckten Park, den "Jardin des Charme", mehr von ihr sehen.

    Diesen Park haben auch einige Chlochards für sich entdeckt und sich auf den Bänken häuslich eingerichtet.

    So langsam schlage ich den Rückweg ein, der mich ein ganzes Stück an der alten Stadtmauer entlang führt. Ich bin ganz schön in östliche Richtung abgetrieben.

    Auf meinem weiteren Weg entlang der Rhone sehe ich dieses Mal l den "Rocher des Doms" von unten.
    Die Terrasse des Felsen hat mir gestern ein tolles Panorama, über die umliegende Region geboten.  Der seit 1830 auf dem Felsen angelegte Garten ist ein Kolossalwerk, denn er verbirgt auch einen Wassertank, der die Stadt versorgte.

    Ich hatte ja auf die kleine Fähre gehofft, die an dieser Stelle kostenlos über die Rhone fährt. Aber das tut sie in dieser Zeit nur mittwochs und am Wochenende.

    Also habe ich noch einen ordentlichen Fußmarsch vor mir, bis zur "Pont Edouard Daladier", die mich wieder auf die andere Fluß Seite bringt.

    Und dann muss ich noch viel weiter laufen, denn ich komme von meinem Fußweg nicht auf die Brücke. So kann ich noch die Ausflugsschiffe bewundern, die Nachtlager der Clochards unter der Brücke begutachten und einen Bummel über den Jahrmarkt machen, bis ich auf den Fußweg zurückfinde.

    Es ist 16.30 Uhr und die Rosinenschnecken kommen etwas zu spät, schmecken aber trotzdem, als ich wieder am Wohnmobil bin.

    Michael hat sich einen Stuhl vors Womo gestellt und die heutige Sonne genossen.

    Später, nach dem Abendessen schauen wir uns gemeinsam noch einmal die beleuchtete Skyline der Stadt an. Wunderschön.

    Avignon ist auf jeden Fall einen Stopp wert.
    Trotzdem geht es morgen weiter.

    Eine tolle Möglichkeit Avignon auf eigene Faust zu entdecken:
    https://citywalk.perfect-roundtrip.com/de/avignon
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  • Am Strand von Port la Nouvelle
    Blühende Bäume am StraßenrandEs weht eine steife BriseEtwas MeerStellplatz Port la NouvelleStellplatzBlick in einen InnenhofKirche von Port la Nouvelle

    Zum Meer oder zumindest in die Nähe....

    March 3, 2023 in France ⋅ 🌬 11 °C

    Port La Nouvelle

    Vamos a España
    Tag 7
    03.03.2023

    Port La Nouvelle

    Die Rhone verabschiedet sich gleich zwei Mal in leuchtendem Blau, als wir Avignon kurz nach 10. 00 Uhr verlassen. Auf der einen Brücke geht es Richtung Zentrum und auf der anderen Brücke wieder zurück.
    Die Streckenführung muss man nicht verstehen. 🤔

    Der wolkenlose Himmel verspricht wieder einen schönen Tag. Es ist ordentlich windig, als wir die Landstraße Richtung Nîmes fahren.🌬
    Rechts und links der Straße stehen die knorrigen Weinstöcke in Reih und Glied, während zwischen ihnen weiße Blümchen aus dem steinigen roten Boden sprießen. Kirschen- und Mandelbäume blühen, setzen mit ihren zarten Farben Akzente zu den silbrig schimmernden Blättern der Olivenbäume.

    Die Gegend hier ist wunderschön und verlockt zum Bleiben.
    Aber wir wollen ja nach Spanien. Die Provence haben wir früher schon oft in den Osterferien besucht.

    Neben mir schimpft Michael, wenn mal wieder eine Windböe mit bis zu 60 km/h auf unser Wohnmobil trifft und versucht es aus der Spur zu schieben.
    Langsam fahren ist angesagt!

    Bei Fourges treffen wir wieder auf die A9, auf der es heute gut 200 km weiter bis nach Port la Nouvelle gehen soll. Hier haben wir uns wieder einen Stellplatz von Camping Car Park ausgesucht.

    Die A9 ist recht voll. Vor allem mit LKWs, die mit ihren Überholmanövern permanent zwei Spuren beanspruchen.

    Weinfelder begleiten uns rechts und links der Straße. In einigen wird gerade gearbeitet. Ich habe mal gelesen, dass der Winzer jeden Rebstock ca.17 mal besuchen und bearbeiten muss.

    Bei Séte können wir einen Blick aufs Meer erhaschen.
    Eine Pause unter alten Pinien ist kurz darauf angesagt.

    Danach geht es über den Kanal du Midi, der hier ins Mittelmeer fließt. Auch noch so ein Punkt auf unserer Reise -Bucket -Liste.

    Die mediterranen Häuser von Fleurie, die linker Hand auftauchen, drängen sich so dicht um den sie überragenden Kirchturm, als suchten sie Schutz.

    Wenig später taucht die Skyline von Narbonne auf mit der alles überragenden Kathedrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur.
    Vor uns liegen die Berge im Dunst. Die sind allerdings morgen erst dran

    Was schimmert denn da so gelb an der Straßenböschung? Das ist ja schon blühender Ginster. Der Frühling ist bereits da.

    Wir verlassen die A9 an der Ausfahrt 39 und entlang blühender Bäume sowie einem Aldi geht es zum Stellplatz. Der liegt am Ortsrand von Port la Nouvelle.

    Port la Nouvelle liegt 30 km entfernt von Narbonne und ist, wie es der Name sagt, noch eine junge Stadt, die sich um den Hafen gebildet hat.

    Was ist das? Die Schranke zur Zufahrt ist kaputt und hängt in den Angeln. Wir loggen uns mit unserer Karte trotzdem über den Nummernblock ein, denn nur wer eingeloggt ist, kann später auch wieder herausfahren.

    Auf dem Stellplatz haben 75 Wohnmobile Platz. Mit uns sind schon mal fünf davon da. So viele leere Plätze, das ist wieder eine Herausforderung bei der Platzwahl.

    Letztendlich reihen wir uns bei den bereits Anwesenden ein, denn nur hier haben wir Schutz vor dem starken und kalten Wind.
    Hilfe.....Wir sind auf Kuschelkurs....!!!

    Der Platz hat alles was man braucht, aber das unmittelbare Umfeld gefällt mir eher weniger, auch wenn Hecken es gut verstecken.

    Der Platz liegt zwischen zwei Straßen, die, auch wenn nicht so stark befahren sind, tagsüber eine gewisse Geräuschkulisse bilden.
    Dann gibt es, bedingt durch den Hafen, viel Industrie in der Nähe, allem voran das große Betonwerk, an dem wir vorbeigefahren sind.

    Aber ich gebe jedem Ort eine Chance, mir seine schönen Seiten zu zeigen. Und so bin ich wenig später unterwegs in Richtung "Centre Ville".
    Das ist nicht weit vom Stellplatz entfernt. Beim näheren Hinsehen bemerke ich, dass die grüne Hecke, die mich vom Stellplatz aus begleitet, Oleander ist. Das muss im Sommer eine wahre Blütenpracht sein.

    Der Ort wirkt etwas verschlafen. Die große, gelbe Kirche ist verschlossen.

    Dann entdecke ich in einer Seitenstraße ein kleines Fischlädchen, das allerdings erst am späten Nachmittag wieder öffnet. Außer dem Tagesangebot an Fisch, bekommt man hier auch Platten mit Meeresfrüchten oder Fisch zum direkten vor Ort Verzehr oder zum Mitnehmen. So haben wir schon häufig Fisch gegessen. Das ist doch mal etwas Positives.

    In bekannter Manier finden sich Läden, Bars und Cafés in den Straßen. Die Saison hat noch nicht begonnen und so wird mancherorts noch fleißig renoviert.

    Jetzt will ich aber endlich mal das Meer sehen! Nicht weit vom Marktplatz komme ich an den Hafen. In der Nachmittagssonne schaukeln auch hier Boote im Wasser. Aber das ganze Hafengebiet ist eine riesige Baustelle. Nicht einmal direkt ans Wasser kann ich gelangen. Alles abgesperrt, so weit ich auch laufe.

    Auf Google maps entdecke ich, dass es einen Leuchtturm und einen Strand gibt. Ich muss nur noch weiter an der Hafenstraße laufen.

    Das mache ich auch. Der Wind schiebt mich von hinten und dann komme ich in den Badeort "Port la Nouvelle/ Plage".

    Ach, wie schön ist das denn? Nichts mehr mit Industrie oder Baustellen. Kilometer langer, feiner Sandstrand, Palmen, Restaurants, ein Casino, eine Promenade......alles unter blauem Himmel mit Sonnenschein und es gibt sogar eine Toilette... gratuit.!
    Geht doch. Jetzt nehme ich doch ein ganz anderes Bild vom Ort mit.

    Gegen den Wind geht es dann zurück zum Stellplatz. Ein ordentlicher Marsch, der entlang verschlossener und ausgestorbener Ferienresidenzen und verwaister Ferienwohnungen und Häusern führt und zeigt, wieviel Betrieb hier in der Saison ist. Am Ende bin ich fast 8 km stramm gelaufen, als ich zurück am Wohnmobil bin.

    Windgeschützt kann ich dort noch ein wenig in der Sonne sitzen.

    Am Abend stehen 20 Mobile auf dem Platz.
    Morgen fahren wir über die Grenze nach Spanien.
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  • Strand von Estartit mit den Inseln
    Picknick am StrandHafen von EstartitSonnenaufgangEntlang der Salinen von La PalmeEntlang des Etangs und den Salinen von la PalmeAuf dem Weg zur A9Schnee bedeckte Gipfel im DunstCamping Les MedesStellplatzAm Strand von EstartitIm Hafen von EstartitPatatas BravasParkplatz am Strand

    Spanien-Estartit

    March 4, 2023 in Spain ⋅ 🌬 5 °C

    Vamos a Espaňa
    Tag 8
    4.03.2023

    Estartit

    Ich bin früh wach. Neugierig öffne ich die Tür, um hinaus zu sehen. Im Osten zeigt sich der Himmel in diesem magischen rosa -violett der Morgenröte. In diesem Moment schiebt sich eine flammendrote Sichel am Himmel hoch, die nach und nach zu einem Feuerball wird.
    Die Sonne geht zwischen den Wohnmobilen auf.
    Nicht der perfekte Ort für diesen wunderschönen Moment, aber ein vielversprechender Tagesbeginn.

    Als wir frühstücken, ist schon ein großer Teil der Wohnmobile unterwegs. Wir haben es nicht ganz so eilig. Spanien ist nicht mehr weit.

    Heute fahren wir nur bis Estartit. Im"Camping les Medes" wollen wir erst einmal in Spanien ankommen, ein paar Tage die Gegend erkunden und die Sonne genießen, die angekündigt ist. Ein kurzer Anruf gestern und wir sind Willkommen.

    Beim Verlassen des Platzes an der Schranke ein netter Zwischenfall: Eine Frau, aus dem Wohnmobil mit dem Kennzeichen aus dem Sauerland, winkt und fragt, ob ich das wäre, die die schönen Reiseberichte in Facebook schreiben würde? Sie würde unsere Reise schon die ganze Zeit verfolgen. Das ist doch mal ein tolles Lob.

    Schnell entwickelt sich ein kurzes Gespräch. Die Sauerländer sind auf der Rückfahrt nach Deutschland. Ja, es ist voll in Spanien, bestätigt mir die Frau( Sorry, ich weiß leider den Namen nicht), aber so schlimm , wie berichtet, wäre es auch nicht. Wir verabschieden uns mit gegenseitig guten Wünschen für die Weiterfahrt.

    Auf der Landstraße fahren wir Richtung Leucate. Dabei geht es entlang der Salzseen von La Palme. Die Landschaft mit den vielen, im Sonnenlicht reflektierenden Wasserflächen ist urwüchsig, idylllisch und interessant. Mitten drin der Stellplatz La Palme, direkt am Wasser. Wer Natur liebt und keine urbane Anbindung braucht, ist hier wunderbar aufgehoben. Den Stellplatz merken wir uns.

    Kurz vor Perpignan fahren wir wieder auf die A9. Die Landschaft ist noch immer vom Wein geprägt. Verändert sich aber stetig, wird schroffer und steiniger, je näher wir den Pyrenäen kommen. Im Dunst können wir die schneebedeckten Berge sehen. Ein tolles Bild, das sich aber schlecht einfangen lässt.

    Der gestrige Wind ist fast noch heftiger geworden. Er haut uns mehrmals heftig in die Seite. Wir fahren langsam und werden von den LKWs überholt.

    Am Straßenrand blüht es. In den gelben puscheligen Mimosensträuchern tanzt der Wind und wirbelt sie hin und her.

    Wir nähern uns der spanischen Grenze bei La Jonguera. Diesen Teil der Strecke finde ich immer sehr spannend, wenn sich die französische Autoroute über Brücken hoch in die Bergwelt schraubt und als spanische Autopista wieder talswärts führt.

    In Figueras/ Roses fahren wir ab. Jetzt durchfahren wir einenTeil der Costa Brava, denn wir schon mehrfach besucht haben.

    In Torrella de Montgi halten wir an einer Repsol Tankstelle.Wir tanken das Womo voll. Der Liter kostet 1,59 €, und wir tauschen unsere leere, spanische Gasflasche für 17, 66 € gegen eine volle.

    Michael ist etwas traurig, dass er für seine schöne, neue Gasflasche eine so verbeulte, alte Flasche im Tausch bekommt.

    Jetzt sind es nur noch 6 km bis Estartit.

    Am Camping angekommen, parken wir das Wohnmobil, wie erwünscht, auf dem Parkplatz, bevor wir uns anmelden. Der Empfang ist sehr freundlich, auf deutsch und wir können uns unter den freien Plätzen einen Platz aussuchen.

    Kurze Zeit später stehen wir mit reichlich Infomaterial versorgt auf unserem Wunschplatz.

    Der Campingplatz macht einen hervorragenden Eindruck. Sehr gepflegt, sauber und fest in der Hand von deutschen und niederländischen Wohnmobilisten.

    Für den ACSI Preis von 23 € bekommen wir sogar ein beheiztes Hallenbad. Der Strand allerdings ist etwa 10 Gehminuten entfernt.

    Die Sonne scheint, wir haben 18 Grad und wir können das erste Mal in kurzer Hose und T-Shirt draußen sitzen und uns die Sonne ins Gesicht scheinen lassen.

    Aber dann möchte ich das Meer sehen.
    Auf der kleinen Straße zum Strand ist außer einigen Radfahrern, Gäste des Campingplatzes, nichts los.

    Und dann bin ich am Strand. Tief blau leuchtet mir das Meer entgegen. Mittendrin das kleine Inselarchipel der Illes Medes, spanisch Islas Medas und deutsch Medas-Inseln, eine kleine Inselgruppe von sieben unbewohnten Inseln.
    Der Meeresboden der Medes Insel ist reich an Meeresfauna- und Flora und gilt als interessantes Tauchrevier.

    Der lange, breite Sandstrand ist so gut wie leer.
    Heute, an einem Samstagnachmittag und bei dem schönen Wetter, haben sich vereinzelt Familien zu einem Picknick hier niedergelassen.

    An der Wasserkante, dem Spiel der Wellen ausweichend, laufe ich bis zum Hafen von Estartit. Es ist so unglaublich ruhig. Nur das Anlanden der Wellen ist zu hören.
    Kein Motorengeräusch, keine Stimmen, nichts. Unglaublich.

    Im Hafen finde ich eine kleine Bar und kann mein
    "cerveza con aceitunas" (Bier mit ein paar Oliven) in der Sonne sitzend gemeinsam mit einigen spanischen Ausflüglern, genießen. Darauf habe ich mich schon gefreut.

    Leicht beschwingt trete ich den Heimweg an.
    Den großen Strandparkplatz haben einige Vans und Womos als Freisteherplatz für sich entdeckt. Ein netter Stellplatz. Es gibt keine Verbotsschilder. Hier würde es mir auch gefallen, aber Michael mag nicht mehr so gern freistehen.

    Das waren dann heute wieder 12000 Schritte, und daher kann ich nach der Rückkehr noch ein wenig faul in der Sonne sitzen.

    Am Abend gehen wir mal in das Restaurant des Campingplatzes. Kann man machen, und satt wird man auch.... aber überwiegend Convenience.
    Meine "Patatas bravas" allerdings waren ganz lecker.

    Die nächsten 2-3 Tage bleiben wir hier.

    Stellplatz an den Salinen La Palme
    https://www.campingcarpark.com/de_DE/aufenthalt…

    Camping Les Medes
    https://www.campinglesmedes.com/

    Strandparkplatz in Estartit
    Parking
    https://maps.app.goo.gl/zQ5TLuX5F3d5vdvn8
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  • Punta del Molinet.
    Felsen von Punta del MolineBlick auf den HafenEntlang des StrandesUriges RestaurantEinfahrt zum Stellplatz

    Radtour zum Passeig Molinet

    March 5, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 13 °C

    Vamos a España
    Tag 9
    05.03.2023

    Radtour zum Passeig Molinet

    Es ist Sonntag und der Tag macht seinem Namen alle Ehre.....Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel.

    Im Bett überlege ich, ob ich eine kleine Walkingtour vorm Frühstück mache, oder lieber eine Runde schwimmen gehe, denn ab 8.00Uhr steht das Hallenbad zur Verfügung.

    Ich entscheide mich dafür im Bett zu bleiben ;-).
    Die Temperaturen sind morgens noch ziemlich niedrig. So tut sich
    vor 9.00 Uhr wenig auf dem Platz.

    Nach dem Frühstück im Womo, für draußen ist es uns leider noch nicht warm genug, wird erst einmal im Wohnmobil "Klar Schiff" gemacht und wenigstens die verdreckten Fenster geputzt. Da klebt noch das ganze deutsche Schmuddelwetter dran.

    Heute ist große Abreise und es wird zusehens leer um uns herum.

    Michael hat die Räder vom Träger geholt und ist einer kleinen Radtour nach Estartit nicht abgeneigt.

    So fahren wir in der Mittagszeit den Weg am Meer entlang zum Hafen, den ich gestern bereits gelaufen bin.

    Bei dem schönen Wetter und wegen des Wochenendes haben auch einige Spanier einen Ausflug ans Meer unternommen.

    Zu sagen, es herrscht Betrieb, wäre übertrieben, aber jetzt in der Mittagszeit flanieren doch einige Familien und Pärchen über die Promenade oder sitzen beim Essen auf den wenigen geöffneten Terrassen.

    Es gibt einige wenige Wasserratten, die trotz des frischen Windes aufs SuP oder ins Segelboot steigen. Allerdings gut in Neopren verpackt.

    Vom Hafen fahren wir zum Punta del Molinet. Das ist eine imposante Felsformation, in dem sich ein Aussichtspunkt befindet, der einen spektakulären Blick auf die Medes- Inseln und die Klippe Cabo de la Barra bietet.
    Dieses Naturgebiet ist das perfekte Ziel für einen Spaziergang oder eine Radtour entlang des Strandes und des Hafens sowie der Wellenbrecher.

    Faszinierend sind die verschiedenen Blautöne des Meeres hier, zu denen die gelben, hoch aufragenden Felsen ein stimmungsvolles Pendant bieten.

    Der Passeig de Molinet beginnt am Ende der Hafenpromenade und erreicht einen Kilometer später den fast 30 Meter hohen Felsen von Punta del Molinet, der den Abschluss des Cap de la Barra darstellt. Der große Berg, der dahinter steht, ist der 225 Meter hohe Maura-Felsen, der bereits zum Naturpark Montgrí gehört.
    Oben auf dem Felsen können wir das Geländer des dort entlang führenden Wanderweges sehen.

    Später sitzen wir auf der Terrassee einer kleinen Bar, schauen auf die Schiffe im Hafen und genießen die Sonne und den Augenblick.

    Als wir zum Wohnmobil zurück kommen, ist auf dem Platz große europäische Anreise, vor allem von Gespannen.
    Niederländer, Schweizer, Belgier, Franzosen und Briten sind in den folgenden Stunden damit beschäftigt ihren Platz für die nächste Zeit wohnlich zu machen.
    Wie schnell sich das Bild doch ändern kann.

    Die deutsche Kolonie ist multikulti geworden.

    Gegen Abend geht es für mich noch ein wenig auf Walkingtour ins Naturschutzgebiet "Naturale Del Ter Vell".
    Ter Vell ist das Lagunengebiet der Mündung des Flusses Ter. Diese kleine natürliche Oase ist ein regelmäßiger Rastplatz für Zugvögel.

    Auf dem Rückweg durch den Ort schaue ich mir den dortigen Wohnmobilstellplatz an und bin angenehm überrascht.
    Für 12 Euro gibt es unterschiedlich große Plätze auf Rasen
    /Schotter, so dass auch Dickschiffe oder Wohnmobile mit Anhänger hier vor Anker gehen können. Außer V+E und Strom gibt es auch Toiletten und Duschen. Die freien Plätze sind über das Internet einsehbar und auch auch reservierbar. Der Platz ist ist nicht weit vom Strand entfernt in einer ruhigen Nebenstraße. Gut zu wissen!

    Stellplatz Estartit
    https://costabravarea.com/
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  • Die Landschaft unterhalb des Montgri GebirgesMarktstände

    Markt in Torroella de Montgri-Kartenpech

    March 6, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 14 °C

    Pünktlich um 8.00 Uhr bin ich heute im Hallenbad des Campings "Les Medes". Schwimmen vor dem Frühstück ist Luxus pur, zumindest in meinem Leben.

    Auf mein freundliches "Hola! Buenas Dias!" erhalte ich keine Antwort von den bereits anwesenden Frühschwimmern. Liegt das nun an der Badekappe, die hier Vorschrift ist, am Alter der Ohren ....oder bin ich einfach zu leise? Egal! Ich versuche eine Bahn zu finden, in der ich durch das Becken schwimmen kann. Meine Mitschwimmer bearbeiten ihre Bahnen in vollster Konzentation Brust- Rücken-, Kraulschwimmen und schauen etwas irritiert auf mein Aqua-Jogging.
    Ich hätte ja mal richtig Lust, kreuz und quer zu schwimmen. Mit diesen Ambitionen sollte ich vielleicht doch lieber in den Zeiten baden gehen, in denen auch Kinder zugelassen sind.

    Bevor ich es mit den Anwesenden verderbe, beende ich lieber meinen Wasserfrühsport, besorge ein Brot und bin "Kaffeereif" zum Frühstück zurück am Wohnmobil.

    Heute ist Markt im 7 km entfernten Torroella del Montgri. Von Torroella de Montgri – l’Estartit sagt man, dass der Ort die Quintessenz der ganzen Gegend ist. Die ehemals königliche Stadt liegt zu Füßen des Kalksteinmassivs des Montgri sowie am Unterlauf des Ter, der die Felder und Wiesen der Gegend bewässert.

    Das mit dem Markt passt sich gut, denn nach Torroella del Montgri wollten wir heute sowieso mit dem Rad fahren, um uns eine spanische Internet Karte zu besorgen. Es gibt dort einen Symio Telefon Shop.

    Das Radeln bei dem herrlichem Sonnenschein über die Feldwege und entlang von Apfelplantagen ist herrlich, wenn auch der kalte Fahrtwind uns stets daran erinnert, dass auch in Spanien noch kein Sommer ist.

    Den ausgewiesenen Radweg haben wir fast für uns alleine. Fast.....Die zwei, drei Autos, die an uns vorbeifahren, wirbeln ordentlich Staub auf, der sich mit Vergnügen auf allem niederlässt, was ihm in den Weg kommt. Ich weiß schon jetzt, was morgen geputzt werden muss.

    Fast, bezieht sich auch auf den freilaufend Hund, der uns entgegen kommt. Ich bin wegen meiner Fotografiererei mal wieder das Schlusslicht. Da gab es doch so ein Sprichwort: " Den letzten beißen die Hunde! "
    Ich trete ordentlich in die Pedale, doch der Hund ist weder an Michael noch an mir interessiert, sondern hebt nur gelangweilt sein Bein am nächsten Baum.

    Kaum sind wir im Ort, da sehen wir auch schon die ersten Händler mit ihren Ständen in der Straße. Der Markt muss noch etwas warten. Erst den Kartenhändler suchen.

    Als wir ihn gefunden haben und uns freuen, gleich mit einer ordentlichen Portion preisgünstigen Internets den Laden verlassen zu können, erfolgt die Enttäuschung auf den Fuß.
    Unsere Ausweise liegen neben der ACSI-Karte im Wohnmobil, so wie wir sie zur Anmeldung benötigt haben.
    Nur da nutzen sie uns gerade nichts. Denn wir brauchen sie hier und jetzt zum Kauf für die Prepaidkarte.

    Wenn wir schon kein Internet kaufen können, dann schauen wir mal auf dem Markt nach Obst und Gemüse.
    Zunächst finden wir nur Kleidung, Schuhe und Haushaltswaren.
    Doch der Markt zieht sich durch den ganzen Ort. Überall in den engen Gassen finden sich Stände und bietet der Wochenmarkt ein vielfältiges kulinarisches Angebot.
    Gleichzeitig machen wir auch einen Streifzug durch den mittelalterlichen Ortskern, kommen zur Kirche Sant Genis. Von der Stadtbefestigung sind nur noch Teile der Stadtmauer und ein Turm erhalten.

    Oliven, Apfelsinen, Möhren, Tomaten und mehr landet im Einkaufsbeutel .....und wir später in einer Bar in der Sonne bei einem Café von Leche, bevor wir den Rückweg antreten.

    Am Nachmittag will ich mein Kartenglück noch mal probieren und überlege mir in diesem Zug eine kleine Radtour, die mich am Ufer des Ter nach Torrella del Montgi bringt. Eine schöne Strecke, die entlang des Flusses führt.
    Der Telefonladen macht allerdings erst um 17.00 Uhr wieder auf. So bleibt noch Zeit, herumzubummeln.

    Mit genug Internet für die nächste Zeit, radele ich wieder zurück.
    Es ist ganz schön frisch geworden.

    Morgen bleiben wir noch hier, aber dann geht es weiter südlich.

    Schöne Radstrecke entlang des "Ters"
    https://www.komoot.de/tour/1045587275?ref=aso&a…
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  • Strand bei Mas Pinell
    Dünenlandschaft ...imHintergrund die Medes InselnDünen und SandDer Ter versteckt hinter altem SchilfWegweiserGeisterortDer TerBlumen in den Dünen

    Radtour zur Platja Fonollera

    March 7, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Der Morgen beginnt kühl, doch die Sonne scheint vielversprechend in den Tag.

    Nach dem Frühstück überlege ich, was ich an diesem letzten Tag in der Umgebung von Estartit, zwischen Meer und "Ter" und dem Parc naturale de Montgri unternehmen könnte.


    Eine Wanderung zur Cala de Calella oder eine Radtour nach Pals? Der Ort soll sehr schön sein.

    Michael kann sich für beides nicht begeistern.
    Er will lieber Ver-und Entsorgen und schon mal zusammen packen, denn wir wollen morgen gut 200 km weiter in die Nähe von Tarragona fahren.

    Ich hätte statt der Radtour die Wanderung wählen sollen.

    Ab Torroella de Montgri führt die ausgewählte Strecke entlang der stark befahrenen C31. Doch da streike ich und versuche entlang des "Ters" über kleinste Wege in Richtung Pals zu kommen. Aber immer wieder komme ich auf die Hauptstraße.

    Dann eben nicht Pals. Ich suche nach einem anderen Ort, den ich erreichen kann.
    Da kommt mir Mas Pills an der Platja Fonollera gerade recht und ich freue mich schon auf einen Café con Leche in einer kleinen Bar am Strand.
    Ich bin überrascht. Diese Strecke ist aber so was für Radfahrer gemacht, dass sich die Autos scheinbar gar nicht auf die Straße trauen. Oder warum bin ich so allein auf weiter Flur?

    Nach 6 km erreiche ich den Ort und die Enttäuschungen ist groß. Eine Geisterstadt, die nur in der Saison zum Leben erwacht.
    So viel Wohnraum, der die meiste Zeit nicht genutzt wird.

    Statt Café con Leche gibt es Wasser aus meiner Trinkflasche am Strand, der hinter einer Dünenlandschaft liegt.
    Eine kurze Pause in der Sonne, im Sand und dem Plätschern der Wellen zuhören.
    Dann versuche ich an die Mündung des "Ter" ( Gola del Ter) zu fahren.
    Der Wanderweg entlang der Dünen, das merke ich schnell, ist mit meinem Rad nicht zu befahren. Alles versandet.

    Aber auch die anderen Wege, die auf meiner Karte eingezeichnet sind, enden vor den geschlossenen Toren von Ferienresorts.

    Letztendlich muss ich die komplette Strecke wieder zurückfahren, bis nach Torroella de Montgri.

    Die Sonne hat sich verzogen, der Wind hat aufgefrischt, als ich an den Obstplantagen zurück zum Campingplatz fahre.

    Das war wohl nix. Aber immerhin habe ich 32 km auf dem Tacho und für heute ordentlich Bewegung gehabt.
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  • Creixell -Area 340

    March 8, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Der Tag beginnt mit einer Herausforderung, nämlich unseren Platz auf dem Camping Les Medes in Estartit zu verlassen.

    Seit gestern steht der PKW eines Gespannes ziemlich dicht hinter uns und vorne werden wir durch einen Baum begrenzt. Doch das ist wider Erwarten gut zu meistern.
    Das eigentliche Problem kommt später, nämlich das links bzw. rechts Abbiegen auf dem schmalen Weg.

    Wenn nicht parkende Fahrzeuge den Radius einschränken, dann Bäume mit niedrigen Ästen oder eine hohe Bordsteinkante.
    Keine Chance, so wie geplant wegzukommen.

    Zum Glück hat kurz zuvor ein Wohnmobil seinen Platz verlassen. Wir können die Fläche zum Drehen nutzen.
    Ein netter Camper, der vorher schon Bedenken hatte, hilft mit aufzupassen. "An der Ecke sind schon viel kleinere Fahrzeuge gescheitert," meint er.
    In der Gegenrichtung den Platz zu verlassen, macht dann keine Probleme mehr.

    Wir verlassen den wirklich zu empfehlenden Camping Richtung Girona.

    Auf der Landstraße zur AP 7, der "Autopista de la Mediterrània " grüßen die schneebedeckten Berge am Horizont.

    Wir fahren durch kleine Orte wie Verges, Sant Jordi und Colomeres, deren Kirchtürme schon von weitem zu sehen sind.

    Einen treuen Begleiter haben wir im Fluß Ter, der mal links, mal rechts der Straße auftaucht und den wir auch schon mal überqueren.

    Wie dumm. Die Auffahrt zur AP7 ist gesperrt und wir müssen etwas komplizierter zur nächsten Auffahrt weiterfahren. Da sind wir aber schon fast in Girona.

    Bis Barcelona ist die Strecke nicht großartig spektakulär. Einzig das leere Flußbett des/der "Toderra" fällt ins Auge. Kein Wasser, nur Steine soweit das Auge reicht. Und das in dieser Jahreszeit.

    Kurz vor Barcelona wird der Verkehr stetig mehr und Hochhäuser, Industrie und Einkaufszentren zeigen die Nähe der Großstadt an. Die Straßen gehen unter und übereinander und wir können einen kurzen Blick auf die Metropole werfen.

    Hinter Barcelona wird es etwas besser mit dem Verkehr, die Sonne setzt sich durch und die Außentemperaturen steigen auf 20 Grad.
    Die LKWs brettern vorbei als gäbe es kein Morgen.

    Hinter Llobregat machen wie eine kurze Pause.

    Blühende Bäume und Weinfelder tauchen danach auf.
    Weit und offen wird die Landschaft.
    Auf halbem Weg zwischen Barcelona und Tarragona liegt die Landschaft Penedès zwischen der Küste und den Bergen.

    Penedes oder Panadés ist die bedeutendste Weinregion Kataloniens.
    Rechter Hand taucht Vila Franca del Pendes auf, einer der Hauptorte dieser Gegend.

    Wie kommen in die Provinz Tarragona.
    Kurze Zeit später verlassen wir die Autopista und fahren in Richtung Creixell Costa Dourada.
    In Roda de Berà haben wir uns einen Stellplatz direkt am Strand ausgeguckt, die Area 340.

    Die Anfahrt ist ein bißchen tricky.
    Schon bei der Fahrt zur Rezeption und zum, wie wir danach feststellen, ersten Teil des Platzes, begegnen uns immer wieder "Durchfahrt verboten Schilder" für Wohnmobile.

    Als wir auf den Platz fahren bin ich zunächst enttäuscht. Unter Bäumen wollten wir eigentlich nicht stehen.
    Auf meine Frage nach den Standplätzen, bekomme ich einen QR Code, der zu Google Maps führt , dessen Wegbeschreibung wir nach dem Bezahlen folgen. Es sind dann 3 km die wir fahren müssen, um auf den 2.Teil des Platzes zu gelangen.

    Zwischen Teil 1 und Teil 2 des Platzes fährt die Bahn.
    Wir müssen daher wieder zurück zur nächsten für uns befahrbaren Unter- bzw./Überführung der Bahngleise. Dann geht es ein unbestigtes Stück am Strand entlang, bis wir die Einfahrt erreichen.

    Das ist ja mal abenteuerlich. Doch dafür stehen wir direkt am Meer.

    Die sanitären Einrichtungen sind auf der anderen Seite der Gleise, doch es gibt extra einen Fussgängertunnel dorthin.
    Wir haben den Platz 5 zugewiesen bekommen, können uns aber auch auf jeden anderen freien Platz stellen, wenn wir wollen.

    Die Plätze tun sich nichts und auf dem Sahnestück direkt vorne am Strandausgang steht doch wirklich ein Womo mit Herforder Kennzeichen. Die Heimat lässt grüßen. Das Ehepaar kommt aus Hiddenhausen und hat die komplizierte Anfahrt sogar mit dem Hänger gemeistert.

    Schnell sind wir am Strand und testen die Temperatur des Meeres mit den Füßen. Da muss noch ein bißchen was kommen.🙂

    Am Nachmittag mache ich einen Spaziergang am Strand entlang und bin begeistert über den Weg, der zum Hafen von
    El Roc de Sant Gaietà führt. Damit habe ich so nicht gerechnet. Einfach toll, dieser Teil eines "Camino de Ronda".

    Das El Roc de Sant Gaietà ist als typisches Fischerdorf im mediterranen Stil in der Zeit von 1964 bis 1972 gebaut worden.

    Im Hafen hat heute sogar eine Bar geöffnet und ich bekomme meinen Café con Leche ☕️in der Sonne mit Blick aufs Meer. Wunderbar!🥰
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  • Aufgang zur Kirche
    Das Castell de CreixellRathausApfelsinenbaum im GartenSo ganz ausgestorben war der Ort doch nichtKakteen inden GärzenBlick über die Dächer auf das MeerLeider noch geschlossenHeute Morgen

    Castell de Creixell

    March 9, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute Morgen werde ich von einem eigenartigen Knistern auf dem Dach geweckt. Was ist das denn? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich auf feine Regentropfen tippen. Der Blick aus dem Fenster zeigt Sonne über dem Meer. Der Blick zur anderen Seite allerdings eine dunkle Wolkenwand, die schon im Vorfeld erste Tropfen verliert.

    Ganz Spanien ist wolkenlos und genau über uns hängt eine Wolke. Das hatten wir aber nicht bestellt.

    Das heißt, gestern noch habe ich gedacht, ich bräuchte mal so einen halben Tag zum Bilder sortieren, waschen usw. Schönes Wetter ist mir dafür immer zu schade.
    Da hat das Universum aber promt reagiert.
    So kriegen wir den Regenvormittag mit besagten Tätigkeiten herum.

    Ab Mittag ist der Spuk vorbei, das Meer ist wieder wunderbar blau und liefert sich einen Konkurenzkampf mit dem Himmel.

    Zeit für Outdoor Aktivitäten. In unserem Kühlschrank ist ziemliche "Ebbe". Darum überlege ich mir einen Spaziergang am Strand entlang mit dem Endziel Lidl oder Mercadona, für den ich Michael auch begeistern kann.

    Rucksack auf und los geht es.
    Wir haben uns allerdings etwas verkalkuliert. Erstens sind wir viel zu warm angezogen. Die wärmeren Temperaturen haben wir noch nicht so ganz verinnerlicht und so ist ein kleiner Striptease auf einer Bank notwendig, damit wir neben dem Spaziergang nicht auch noch saunieren.

    Zweitens haben wir die Entfernung unterschätzt. Bedingt durch die Bahngleise und die Durchgangsstraße zieht sich das Ganze viel länger hin.

    Für Michael ist das zu viel. Große Laufstrecken und Radtouren strengen ihn immer noch zu sehr an. Er geht am Strand wieder zurück und ich allein weiter.

    Die Kirche Sant Jaume thront ganz oben im Ort neben dem Castell unter blauem Himmel und schaut einladend zu mir herunter. Es wäre doch schade, wenn ich die Einladung nicht annehmen würde. Der Einkauf läuft mir nicht davon.
    Und schon bin ich auf dem Weg hoch zum Castell.

    Es ist wenig, um nicht zu sagen nichts los in den Straßen.

    Wieder einmal begeistern mich die in den Gärten wachsenden Apfelsinen- und Zitronenbäume. Ein Sinnbild für den Süden.
    Und etwas, was es zuhause nicht gibt.

    Unterhalb des Castellss ist ein großer Platz von dem man weit hinunter und aufs Meer schauen kann.Von seinem privilegierten Aussichtspunkt (48 Meter über dem Meeresspiegel) überagt Creixell den östlichen Teil der Costa Daurada.

    Eigentlich ist Creixell ein touristischer Ort mit 3.000 Einwohnern. Die Bevölkerung steigt im Sommer auf das 10 fache.
    Jetzt Anfang März sehe ich nicht mal drei.
    Die Kirche Sant Jaume, die 1559 über einer älteren Kirche gebaut wurde, ist verschlossen, bietet aber mit dem Glockenturm ein wunderbares Bild gegen den blauen Himmel.

    Durch enge Gassen komme ich zum Castell de Creixell. Die lustig im Wind flatterte Fahnen sind das einzige Lebenszeichen in den Mauern.

    Ein paar Stühle weisen auf eine Bar hin und ich freue mich schon auf einen Café mit tollem Blick. Leider bin ich am frühen Nachmittag hier. Entweder bis 16.30 Uhr warten oder selber kochen.;-).

    Langsam mache ich mich auf den Rückweg. Lidl oder Mercadona ist die Frage für meinen Einkauf?

    Auch im Supermarkt kaum jemand. Wer kauft denn die ganzen Sachen?

    Mit gefülltem Rucksack, geht es auf den Rückweg wieder am Strand entlang und dann direkt zum Kaffeetrinken in der Sonne, zum Sonne tanken und zu einem Plausch mit den Wohnmobilnachbarn.
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  • Blick den Park von Oropesa
    Heute MorgenBlick aufs MeerPromenadeMosaikkunstAlles unbewohntCamping Didota

    Oropesa del Mar

    March 10, 2023 in Spain ⋅ 🌬 17 °C

    Ein sonniger Tag beginnt und ich habe wieder das Glück, zur rechten Zeit wach zu werden und die Sonne aufgehen zu sehen. Sie hüllt die Palmengruppe vor uns in flammendes Rot.

    Unser Abendessen gestern war Dank der Mitbringsel aus meinem Rucksack einfach, aber köstlich: Tortilla, Chorizo, Seranno Schinken,Oliven, Tomaten und Brot.

    Gegen 9.30 Uhr verlassen wir den schönen Strandplatz und trotz aller Vorsicht setzen wir wieder auf. Dieses Mal beim Herunterfahren vom Strand. Ein riesiges Schlagloch mindestens einen halben Meter tief und voller Wasser am Ende des Hangs ist der Grund.
    Ein paar Karren Split und das Problem wäre keins mehr.

    Auf der AP 7 pfeift der Wind unverändert. Genau wie in den letzten Tagen.
    Wir fahren an Tarragona vorbei. Eine schroffe Bergwelt zeigt sich am Horizont. Olivenhaine lösen mehr und mehr den Wein ab.

    Ab L' Hospitalet de L'enfant führt die AP 7 direkt am Meer entlang und bietet immer wieder einen schönen Blick auf das silbern in der Sonne glitzernde Meer, während rechter Hand zum Teil karstig gelber Fels die Straße begrenzt.

    Die dunklen Spitzen der Zypressen ragen deutlich aus dem helleren Grün der sie umgebenden Bäume heraus.

    Wir durchfahren die Flusslandschaft des Ebros, der hier in einem Delta ins Meer mündet und überqueren ihn schließlich sogar.
    Das ganze Ebrodelta ist als Naturpark ausgewiesen. Auch ein lohnendes Ziel für einen Aufenthalt. Vielleicht bei der Rückfahrt.

    Die ersten Apfelsinenplantagen sind zu sehen.
    Die Berge weichen zurück und die Landschaft öffnet sich zu einem Tal.
    Auf einem frisch gepflügten rotbraunen Feld steht ein Mann mit einer Hacke und bearbeitet nach alter Väter Art die Fläche.

    Wir kommen in die Provinz Castellon. Links taucht das Meer wieder auf, rechts wachsen kilometerweit Apfelsinenbäume.

    Das Thermometer meldet 26 Grad Außentemperatur.

    Wir sind jetzt schon über drei Flüsse gefahren, die ausgetrocknet sind und uns nur das steinere Flussbett zeigen. Da beginnt man schon zu überlegen.

    Eine kurze Pause bei Benicarló. Der Rastplatz ist überfüllt mit LKWs. Nicht schön und daher schnell weiter.

    Auf den Artischockenfeldern ernten Menschen mit umgehängten Eimern das leckere Gemüse. Blühende Mandelbäume nehmen sich zwischen den alten Olivenbäumen und den Apfelsinenbäumchen aus, wie Ballerinas mit einem rosa Tutu.

    La Primavera, der Frühling ist da.

    Wir nähern uns Oropesa.
    Oropesa del Mar liegt an einer kleinen Bucht und ist eine historische Stadt in Castellón, im Herzen der Costa del Azahar, der Küste der Orangenblüten bzw. der Küste der Orangenbäume.
    An einer Tankstelle kann ich Händler sehen, die Säcke mit Apfelsinen verkaufen.

    Als wir abfahren, zeigt sich gleich die moderne Touristik des Ortes, die Hochhäuser mit Hotels und Ferienwohnungen . Eine Bausünde in der schönen Landschaft.

    Unser Ziel für die nächsten Tage ist der Camping Didota.

    In Oropesa auf dem Camping "Brava Playa" sind Hans und Marion sowie noch zwei bekannte Ehepaare. Auf unserer Tour nach Andalusien wollen wir einmal "Hallo" sagen und vielleicht noch gemeinsam etwas unternehmen.

    Auf dem Campingplatz "Didota" können wir uns unter ca. 25 als frei gekennzeichneten Plätzen einen aussuchen.

    Die Ankunft auf einen Platz ist immer aufregend und dem entsprechend sind wir angespannt, bis endlich das Wohnmobil auf dem ausgesuchten Platz steht für den ACSI Preis von 19,00 Euro.

    Unsere erste Tat danach ist der Gang zum Meer. Das sind nur ein paar Schritte, denn der Campingplatz liegt direkt am Strand.

    Dabei fällt uns auf, dass überall auf dem Platz gebaut und renoviert wird.

    Die Gäste des Restaurants sitzen quasi mitten in einer Baustelle.

    Wir fahren mit dem Rad zum Nachbarcamping und haben Glück ohne Kontrolle und Eintrittsgeld auf den Platz zu kommen, denn wir haben nicht das obligatorische Bändchen, das uns als Gast ausweist.

    Das Hallo ist groß, denn niemand wusste, dass wir heute in Oropesa sein würden.

    Später, als wir zurück am Wohnmobil sind, hole ich meine Walkingstöcke und laufe noch ein ordentliches Stück am Meer entlang und durch die angrenzenden Parks (Am Ende habe ich meine 10 000 Schritte voll).

    Überall sind Mosaike zu finden, auf den Parkbänken und sogar als Begrenzungskanten an Beeten und Rasen.

    Die Hochhäuser in dem Anlagen sind fast ein wenig gruselig. Alles leer. Restaurants, Läden, Cafés. Alles wartet darauf, von der Saison geweckt zu werden.

    Als ich zurück bin, verabschiedet sich gerade die Sonne von unserem Platz, aber es ist noch warm genug, um draußen zu essen.
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  • Far d' Oropesa, Torre del Rey

    March 11, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 15 °C

    Diese Tauben. Sitzen im Baum über uns und machen schon in aller Herrgottsfrühe einen riesen Raddau mit ihrem Gegurre.

    Die Morgendämmerung liegt über dem Platz und außer dem Rauschen des Meeres und den verrückten Tauben ist es still. Da ich nun schon mal wach bin, kann ich auch gleich ganz aufstehen und den Tag am Meer begrüßen. Am Strand sitzend schaue ich zu, wie sich die Sonne über den Horizont schiebt. Immer wieder ein toller Moment, den außer mir nur zwei Hunde, die ihr Herrchen am Strand hinter sich herziehen, erleben.

    Scheinbar hat mir die Sonne ungeahnte Energien verpasst, denn am Vormittag bekommen die Betten ein neues Outfit, wird eine leere Waschmaschine geentert, das Wohnmobil geschrubbt, die Räder vom Staub der Feldwege Estartits befreit und in dem tollen Mercadonamarkt eingekauft.

    Danach bin ich bereit für Oropesa per Rad.
    Da ich "Meer"Lust habe, fahre ich am Strand entlang. Um diese Jahreszeit ist das kein Problem über die Promenade zu fahren.
    Genauso scheint es auch für die "Freisteher" am Strand kein Problem zu geben.

    Bei dem schönen Wetter und Wochenende suchen auch einige Spanier den Strand zum Sonnenbaden und die geöffneten Strandbars auf.

    Vorbei geht es an den Hochhäusern von Marina d' Or bis zum Ende der Strände.
    Hier bietet sich ein toller Blick auf die "La Isleta", einer kleinen Felseninsel.

    Ein wunderschöner Wanderweg, der "Passeig del Far" führt über die Felsen hoch zum Leuchtturm, den ich heute ausnahmsweise mal mit dem Rad befahre.

    Der Far d' Oropesa befindet sich am Kap Oropesa , das die Küste der Provinz Castellón in zwei Teile teilt. Er wurde 1857 eingeweiht und verwendete Olivenöl, Paraffin und später Petroleum als Brennstoff, bevor er elektrifiziert wurde

    Heute Nachmittag ist er ein wunderschöner Ort, den ich für mich allein habe und an dem ich mich an dem Farbenspiel, weißer Turm vor dunkelblauen Meer freuen kann.

    Gleich nebenan steht der Torre del Rey, der Königsturm, ein Wachturm aus dem Jahr 1413 auf seinem 40 Meter hohen Standort auf dem Kap Oropesa.
    Vom Leuchtturm führt der Passeig Maritime del Rey bis hinunter in den Ort und den Strand. Auch hier gibt es immer wieder tolle Ausblicke.

    Zeit für die Rückfahrt, denn um 16.30 Uhr kommen Ruschmeiers und Meyers auf einen Drink an unserem Wohnmobil vorbei.

    Danach wollen wir eigentlich alle zusammen essen gehen im Restaurant vom Camping Brava Playa.
    Aber wir haben die Rechnung ohne die "Bändchen" gemacht, die die Gäste vom Camping tragen müssen.

    Da wir nicht Gäste vom Camping Bravo Playa sind, dürfen wir nicht ins Restaurant mit den anderen und werden von den Ordnungskräften zurückgewiesen.

    Die Wogen schlagen hoch. Letztendlich entgeht dem Restaurant von Bravo Playa die Einnahmen, die acht Personen, denn inzwischen sind 4 Löhner Mobile hier in Oropesa, bei einem gemeinsamen Essen da gelassen hätten.

    Das ist eine für uns unverständliche Maßnahme, die für den Camping Bravo Playa nicht unbedingt positive Werbung ist.

    Wir finden ein anderes Restaurant, indem wir alle willkommen sind und verbringen dort einen unterhaltsamen Abend.
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  • Auf dem Via Verde nach Benicàssim

    March 12, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute ist Sonntag. Am Sonntag schläft man etwas länger. Das machen wir eigentlich jeden Tag. Am Sonntag frühstückt man schön. Auch das machen wir jeden Tag und am Sonntag unternimmt man schöne Sachen.... machen wir auch fast jeden Tag. Also ist bei uns zurzeit eigentlich immer Sonntag:-)

    Und heute ist sogar ein richtiger Sonnen- Sonntag. Temperaturen um 26 Grad, dazu ein frischer Wind vom Meer, das ideale Wetter, um mit dem Rad die Gegend zu erkunden.

    Das wollen wir heute auf dem Via Verde machen. Um es ganz genau zu sagen, auf dem Via Verde al Mar.

    Der Via Verde wurde 2009 eröffnet, als eine Bahntrasse zwischen Oropesa und Benicàssim abgebaut wurde.
    Dank der Bahnlinie war bisher nicht groß in die Natur eingegriffen worden. Nur an Anfang und Ende finden sich Häuser.

    Wir müssen auch was finden, nämlich erst einmal den Beginn des Weges. Der irgendwo in Oropesa anfängt.

    Schnell lassen wir die Hochhäuser von Marina D'Or hinter uns und fahren entlang eines landwirtschaftlich genutzten Gebietes, unter anderem auch vorbei an wunderschön blühenden Mandelbäumen.

    In Oropesa geht es dann einmal kreuz und quer durch die Stadt, bis ein Schild den Via Verde ankündigt.

    Dann folgt eine gut 6 km Strecke, die für Radfahrer und Wanderer zweigeteilt ist.
    Heute sind die Wanderer eindeutig in der Überzahl. Ganze Familien wandern durch die von Pinien bewachsene Landschaft, deren holziger Duft angenehm in die Nase steigt.

    Eine richtige Attraktion ist die Fahrt durch einen Tunnel. Der Temperaturunterschied im Tunnel ist sehr deutlich🥶 zu merken.

    Immer wieder gibt es Aussichtspunkte und Rastplätze, von denen man das Meer sehen kann.
    Eine zerklüftete Küste und in Felsen gehauen Stufen. Wir entdecken versteckte Buchten und Wanderwege, die auf den Berg führen.

    Etwas weiter kommen wir zu einer Klippe, auf der sich der Colomera-Turm befindet. Von den Wachtürmem konnten die Piraten kontrolliert werden.

    Am Ende des Weges machen wir einen Stopp an einem Aussichtspunkt, der eine Postkarte von Benicassim bietet. Es gibt  dort einen schattigen Sitzbereich und einen Brunnen.

    Das mit dem Kaffee trinken in Benicàssim erweist sich wenig später als etwas schwierig.

    Gefühlt halb Spanien isst in den Strandbars und Restaurants heute zu Mittag.
    Alles ist eingedeckt und die Servicekräfte schleppen Unmengen an Essen und Getränke an die Tische.

    Ich frage mich, wie lange dauert in Spanien eigentlich das Mittagessen? In Deutschland wäre jetzt beste Kaffeezeit.

    Comida, das Mittagessen,
    wird in Spanien erst zwischen 14.00 und 16.00 Uhr gegessen, wenn die heißeste Zeit des Tages ist. Traditionell nimmt man sich für das Mittagessen Zeit, da sich daran in vielen Regionen nach wie vor die Siesta anschließt. Gut zu wissen, wenn wir das nächste Mal nach Kaffee Ausschau halten wollen.

    Wer keinen Tisch bekommen hat, steht mit seinem Getränk einfach im Gang, an der Mauer oder wo die Sonne sonst noch hinscheint.

    An die Lautstärke, die hier herrscht, muss man sich gewöhnen, wenn man, wie wir, mitten drin sitzt, um etwas zu trinken. Aber es ist ausgesprochen interessant, dass alles zu beobachten.

    Nach dem Kaffee geht es zurück. Dieses Mal nehmen wir von Oropesa aus die Strecke am Meer entlang zum Campingplatz.

    Auch an den Stränden und Restaurants in Oropesa ist heute Betrieb, aber gegen Benicàssim ist es hier vergleichsweise ruhig.
    Den Rest des Tages machen wir das, was die meisten am Sonntag machen..... Entspannen.
    Wir allerdings etwas "meer".
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  • Cumpleaños en Oropesa

    March 13, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Der Tag heute beginnt mit einem Ständchen für Michael und zwei brennenden Kerzen auf einem Schokoriegel. Ersatz für den obligatorischen Geburtstagskuchen.

    Die Kerzen werden schnell ausgepustet bevor Schlimmeres passiert. Die Schokoriegel überleben den Tag auch nicht.

    Michael hat Geburtstag und wir wollen den Tag mit ein paar lieben Menschen auf unserem Campingplatz feiern. Deshalb haben wir Samstag bereits Marion, Hans, Helmut und Heike zum Kaffeetrinken an unserem Wohnmobil eingeladen.

    Nach dem die Geschenke ausgepackt sind, geht es daher in den Mercadona. Zur Feier des Tages möchte ich heute Waffeln backen.

    Das Waffeleisen habe ich, wie auch die Geschenke, heimlich vor der Abfahrt im Wohnmobil versteckt. Was wirklich nicht so einfach war.

    Die Zutaten für den Waffelteig finden sich auch ruckzuck im Supermarkt, nur mit dem Backpulver haben wir so unsere Probleme. Wie heißt das bloß auf Spanisch und vor allem, wo sollen wir das suchen?

    Letztendlich riecht am frühen Nachmittag der ganze Campingplatz nach frisch gebackenen Waffeln, die auf die Ankunft der Gäste warten.

    Ein Problem haben wir mir den Sitzmöglichkeiten, weil wir nur zwei Stühle dabei haben.
    Eine freundliche Frage an der Rezeption und schon werden uns Tisch und 4 Stühle von der Terrasse eines nicht genutzten Bungalows gebracht.

    Das ist doch mal ein Service.
    Beim Camping Didota darf man nicht nur kostenlos Besuch empfangen, man bekommt sogar noch Hilfe bei der Unterbringung. Von wegen Mitglieder- Bändchen und Eintritt für Besucher.

    Wir verbringen einen schönen gemeinsamen Nachmittag.

    Als wir die Geburtstagsrunde schließlich auflösen, verabschieden wir uns von Heike und Helmut, die morgen weiter nach Carthagena fahren.

    Mit Hans und Marion dagegen verabreden wir uns für morgen früh zu einer Fahrt zu den heißen Quellen von Montanejos in den Bergen bei Castellón.

    "Das war ein schöner Geburtstag, so unter spanischer Frühlingssonne, mit netten Menschen und vielen lieben Grüßen aus der Heimat," war die Meinung des Geburtstagskindes.
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  • Fuente de los Baños/Montanejos

    March 14, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute geht es in die Berge. Mit Marion und Hans haben wir uns für eine Fahrt zu den gut 90 km entfernten, heißen Quellen vom Monteanjos verabredet.
    Diesen Tipp habe ich von unserem Nachbarn auf dem Campingplatz bekommen.
    Hans und Marion kennen die Quellen bereits. Sie waren schon einmal vor vielen Jahren dort.

    Die heißen Quellen von Montanejos sollen in Nebensaison sehr zu empfehlen sein, denn kaum eine Menschenseele soll sich sich dahin verirren. Glasklar und angenehm von der Temperatur (25 Grad Celsius) soll das Wasser sein. Lassen wir uns mal überraschen.

    Wir starten gegen 10.00 Uhr und auf der N340 geht es vorbei an Benicàssim und Castellón. Auf einem Berg können wir das Castell Vell sehen. Das Castell gilt als Wiege von Castelló und der Einwohner von Castellón und ist auch ein schönes Ausflugsziel in dieser Gegend.

    Wir verlassen die N340 und fahren auf der CV 20 in Richtung Onda.

    Onda ist nicht nur bekannt für seine Burg mit den 300 Türmen und seine Altstadt, sondern auch für seine Keramik.
    Keramikfabrik an Keramikfabrik reihen sich auf etliche Kilometer entlang der CV 20. Wen wundert es da, dass es sogar ein "Museum der Keramikfliesen" gibt.

    Hinter Onda führt die CV 20 dann in unendlichen Serpentinen und Kurven durch die beeindruckende Bergwelt, immer in Begleitung des Riu Millars. Außer uns scheint niemand die im übrigen ausgezeichnete Straße zu befahren.
    Je weiter man ins Land hinein fährt, umso wild-romantischer und enger wird das Tal. Die Häuser einiger kleiner Orte wie Espadilla, Toga und El Tormo schmiegen sich dicht an dicht an den Berg und scheinen an diesem sonnigen Vormittag ausgestorben.

    Beeindruckend der Verlauf der Straße durch eine enge Schlucht, deren Felsen wie ein Dach über der Straße hängen.
    Wir erreichen Montanejos und fahren zunächst über die Brücke zu einem ausgewiesenen Parkplatz am Fluss.

    Sehr schön und idyllisch sieht es dort aus. Der Fluss plätschert hier sehr flach. Ein Wanderweg führt am ihm entlang.
    Doch das ist noch nicht die Stelle an der Quelle und der Schlucht, die wir suchen.

    Wir fahren ein Stück aus Montanejos hinaus und dann sehen wir einen Parkplatz und eine Aussichtplattform......und ein Kassenhäuschen, das aber geschlossen ist.

    In der Saison kostet der Zugang zu der Badestelle Eintritt.
    Auf dem Parkplatz haben sich mehrere Vans einen Stellplatz gesucht.

    Wir laufen den angelegten und gepflasterten Weg hinunter zum Fluss, der hier durch mehreren natürliche, flache Becken fließt und in einer Schlucht verschwindet.

    Das aus mehreren Hähnen fließende Quellwasser ist lauwarm, von heißen Quellen kann man da wohl nicht sprechen.

    Es sind einige Besucher da, die in der Sonne liegen oder auch im Wasser baden.

    Hier unten weht ein recht kühles Lüftchen, das unsere Ambitionen im Fluss zu baden doch sehr in Frage stellt, denn so warm wie erhofft, ist das Wasser nun nicht.

    Das Baden, das wir eigentlich vor hatten, beschränkt sich daher auf ein wenig Wassertreten und die Fische und die Mutigen im Wasser zu beobachten, die bis in die Schlucht hinein geschwommen sind.

    Ein schöner Ort zum Verweilen, auch wenn man nicht badet.

    In der Saison gibt es hier wohl auch Toiletten, Umkleidemöglichkeiten und Gastronomie.

    Da wir keine Saison haben, der Magen aber trotzdem zu seinem Recht kommen will, fahren wir später in den Ort und finden sogar, wenn auch auf recht abenteuerlichem Weg ein kleines Lokal.
    Das Navi will uns in Straßen schicken bzw schickt uns in Straßen von der Größe eines Bürgersteiges zwischen den Häusern.

    Das Essen in dem Lokal ist ungewöhnlich in der Zusammenstellung, aber lecker und preiswert.(Gebratener Serranoschinken, Patatas braves Spiegelei, Tomate und Brot.

    So gesättigt, geht es wieder auf den Rückweg durch die herrlichen Landschaft.

    Es ist 16.00 Uhr als wir zurück am Campingplatz sind. Das war ein toller Ausflug, bei herrlichem Wetter in einer bezaubernden Landschaft, auch wenn wir nicht gebadet haben und das empfohlene Restaurant geschlossen hatte.
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  • Mit dem Rad in den spanischen Frühling

    March 15, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    Jawohl!
    Davon haben wir im kalten und regnerischen Januar in Deutschland nur geträumt: Bäume, zwischen deren grünen Blätter die Apfelsinen leuchten, blühende Mandelbäume, weiße Blümchenteppiche zwischen Olivenbäumen, knackig grüne Artischocken in ihrem Distelbett und über allem ein wolkenloser blauer Himmel.

    Wir sind mit dem Rad unterwegs auf der "Ruta de las Torres de Cabanes" , auf der wir die eben beschriebenen Frühlingstäume in Natura präsentiert bekommen.

    Diese Route der Türme führt zum Größtenteil über kleine Asphaltstraßen und beginnt am nördlichen Ende von Torre del Sal, dem Salzturm, also quasi vor unserem Campingplatz.

    Alle Türme auf dieser Route, hatten einzig allein die Aufgabe, als Wachtürme, die Küste vor Piraten und anderen Angreifern zu schützen.

    Zu diesen Türmen gehört auch der Colomeres Turm, den wir auf der Tour nach Benicàssim gesehen haben, sowie der Turm am Leuchtturm vom Oropesa.

    Neben den Türmen gibt es auf dieser tollen Strecke auch viel Natur zu bestaunen. Vor allem die gut mit Zäunen geschützten Apfelsinenplantagen, in die sich hin und wieder auch mal ein Zitronenbaum verirrt hat, haben es uns angetan.

    Am liebsten würden wir einmal selbst Hand anlegen und eine Apfelsine pflücken.
    Aber das verbieten nicht nur die Zäune, sondern auch unser Respekt vor der Arbeit der Bauern, für deren Lebenserhalt die Früchte dienen.

    Und doch sollen wir mit einer gut gefüllten Radtasche später heimkehren.
    Vor einer kleinen Plantage liegen Apfelsinen, Zitronen, Mandeln und Bohnen auf einer umgedreht Kiste. Daneben ein Schild mit dem Preis.

    Der Hund, der die Einfahrt bewacht, hat uns als potenzielle Kunden akzeptiert und nachdem wir uns bemerkbar gemacht haben, wiegt uns wenig später eine Frau die Apfelsinen ab.
    6 kg für 5 Euro.
    Wir gut, dass ich gerade heute Morgen bei dem "Chinesen" neben dem Mercadona eine Zitruspresse gekauft habe.
    Ab sofort gibt es frisch gepressten Orangensaft.

    Etwas gewichtiger setzen wir die Tour fort.
    Mitten in seinem Artischockenfeld sitzt der Bauer auf einem klapprigen Stuhl und genießt seine Pause ganz nach dem Motto: "Carpe diem".

    Den Wegweiser folgend entfernen wir uns ein wenig von der Küste und erreichen den Torre del Carmen. Dies ist dem Torre del Sal sehr ähnlich, nur dass er ein angeschlossenes Haus hat. Als die Türme militärisch nicht mehr genutzt wurden, machten sie die Bewohner mit Türen, Fenster und Balkonen bewohnbar.
    Kurz vor Torreblanca beenden wir unsere Tour der Türme, die natürlich mindestens noch bis Torrenostra fortzusetzen wäre.

    Eigentlich wollen wir auf dem Rückweg in der "Casa Artemio", das direkt am Strand und in der Nähe des Torre de la Sal liegt, etwas trinken, Aber leider hat es geschlossen.

    Die hübschen kleinen Fischerhäuser, die sich an die Gaststätte anschließen, haben alle Schilder und Banner aus den Fenstern hängen. Sie wehren sich gegen den Abriss.

    Statt dieser authentischen und idyllischen Häuser der Region, sollen hier mehrstöckige Häuser mit Ferienwohnungen entstehen.
    Haben die Spanier immer noch nichts aus ihren Bausünden gelernt?

    Die Trabantenstadt für Urlauber "Marina d'Or" scheint noch nicht auszureichen. Gerade wird wieder ein zehnstöckiges Hochhaus zwischen zwei Campingplätze gebaut.

    Mit gut 25 km auf dem Tacho, 6 kg Apfelsinen in der Radtasche und vielen Frühlingsbildern im Kopf und im Handy kehren wir zum Wohnmobil zurück.

    Am Abend gehen wir mit Hans und Marion essen und verabschieden uns dabei gleichzeitig von den beiden.

    Unsere Zeit in Oropesa ist zu Ende. Morgen geht es weiter zu einem neuen Ort und zu neuen Erlebnissen und Eindrücken.
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  • Blick vom Strand auf Gandia
    Stellplatz Daimùt/PlatjaÜberschaubarer Betrieb auf der PromenadeFrühling lässt grüßenBlümchen selbst zwischen den SteinenBrücke über den ziemlich ausgetrockneten Rio SepisHaus auf dem Weg in die AltstadtEinfach nur frühlingshaftMandelblüten am RadwegIm historischen Zentrum von GandiaWassertreppen im FlussFallasfiguren in der StadtNoch mehr FallasAn allen Plätzen und vor allen wichtigen Gebäuden findet man die FallasJeder Stadtteil stellt eine Fallera.Aus allen Mädchen wird die Fallera mayor gewähltVor lauter bunten Figuren fallen die bunten Häuser nicht mehr aufKirche Santa Maria

    Fallas in Gandia

    March 16, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Nee....nicht wirklich? Doch, der Himmel ist beim Aufstehen grau und warm ist es auch nicht gerade.
    Da ist es ja gut, dass wir weiter Richtung Süden fahren.

    Knapp 200 km wollen wir heute fahren, nach Gandia. Die Herzogsstadt Gandia kann auf eine vornehme Geschichte zurückblicken und liegt in einer eigentümlichen Landschaft zwischen den Bergen im Landesinneren und dem Mittelmeer.

    Um 9.30 Uhr sind wir abreisefertig und können ohne Stress und große "Kurbelei" über den Platz vor uns, der leer geblieben ist, den Camping verlassen.

    Kurze Zeit später brummt der Diesel bereits auf der AP 7 Richtung Valencia.
    Bereits bei Castellòn beginnt der Grauschleier des Himmels sich aufzulösen und das Blau setzt sich mit aller Macht durch.

    Die Ebene bis Valencia ist voller Apfelsinenbäume, wohin das Auge schaut.
    Rechts vor Valencia taucht das Castello Almenara auf.
    Die Burg von Almenara ist eine muslimische Festung, der der Stadt Almenara den Namen gab.

    Wenig später erregt das Castillo de Beselga unsere Aufmerksamkeit.

    Burgen, Festungen und Wachttürme sind in dieser Gegend reichlich zu finden, denn auch früher mussten sich die Menschen ständig gegen Angriff und Okkupation wehren.

    Dann taucht die Skyline von Valencia auf. Die Berge haben sich etwas zurückgezogen und die Ebene bis zum Meer bietet reichlich Platz für urbanen Raum.

    Kurz vor der Abfahrt Gandia sehen wir zum ersten Mal mit Plastik überspannte Felder.

    Es ist kurz nach 12.00 Uhr als wir, nach einem kurzen Tankstopp, vorher, vor der Schranke des Stellplatzes in Daimŭt / Gandia Platja stehen.

    Oh.... da stehen aber schon sehr viele Wohnmobile!
    Wir werden sehr freundlich begrüßt. Es gibt noch drei freie Plätze unter denen wir wählen können.
    Der Platz kostet 10 Euro. Strom kostet 4 Euro extra.

    Die Plätze sind relativ schmal, aber recht lang, deshalb verschaffen wir uns hinter dem Mobil eine kleine Sitzecke mit Blick in Palmen und auf einen kleinen Bach.

    Beim Anmelden erfahre ich, dass es inzwischen schon wieder ruhiger geworden sei. Bis vor 2 Wochen haben schon morgens die Wohnmobile vor der Schranke gewartet, bis wieder Platz wurde.

    Als die Räder abgeladen sind, fahre ich auf Erkundungstour.
    Der Strand von Daimŭs ist nicht weit entfernt. Die Häuser am Strand leer. Einige wenige Besucher spazieren auf der Promenade. Es hat sogar eine Bar geöffnet. Aber ansonsten zeigt sich das gewohnt typische Bild der Nebensaison mit Kilometer weit leeren Stränden.

    Gandia ist im übrigen eine geteilte Stadt. Es gibt Gandia Vila mit dem historischen Zentrum und Gandia Platja, die Stadt der Touristen im Sommer.

    Vom Strand versuche ich an den Fluss Serpis zu kommen, der in nicht allzu weiter Entfernung ins Meer fließt .

    Nachdem ich mich über die Anweisung meiner Fahrradapp hinweggesetzt habe, finde ich nicht nur den Fluss, wenn auch auf recht abenteuerliche Weise auf einem kleinen Pfad mitten durch ein Schilfgebiet, ich finde auch einen wunderbaren Radweg, der ganz entlang des Flusses autofrei bis in die Altstadt führt.

    Das ist dann ein herrliches Radfahren. Von weitem kann ich schon die Kirchtürme der Stadt sehen

    Über eine Brücke gelange ich auf die andere Seite des Rio Serpis, der erschütternd wenig Wasser führt.
    Durch eine Parkanlage komme ich in das historische Zentrum und bin überrascht. In der ganzen Stadt wird gefeiert.

    Überlebensgroße und farbenfrohe Skulpturen aus Pappmasché
    stehen in der ganzen Stadt und locken Besucher an. Die Stadt feiert das Fallasfest. Fallas ist ein Frühlingsfest in der Region Valencia.
    Hauptattraktion sind die teils haushohe Skulpturen aus Pappmaché und anderen brennbaren Materialien, die am letzten Tag des Festes feierlich angezündet und von lautstarkem Feuerwerk begleitet auf den Straßen und Plätzen abgebrannt werden. Sie heißen ebenfalls Fallas und haben dem Fest seinen Namen gegeben.
    Das größte und bekannteste findet derzeit in Valencia statt.

    So schiebe ich mit meinem Rad durch die geschmückten Gassen der Altstadt und bewundere die Skulpturen.

    In einer Bar gegenüber des Rathauses mache ich eine Pause. "Was muss man unbedingt in Gandia angesehen haben?" , frage ich den erstaunten Kellner.

    "Den Palacio Ducal und den Strand," kommt es wie aus der Pistole geschossen und nach kurzem Überlegen:" Das Fallas Museum und die Höhlen von Parpallò und nicht vergessen "Fideua" zu probieren, meint er lachend und kassiert das Geld für ein "Clara", dem spanischen Alster, das mir mit gerösteten Maiskörnern serviert wird, nach denen ich mittlerweile schon fast süchtig bin.
    Fideula, mache ich mich schlau, ist ein Nudelgericht der valencianischen Küche.

    Den Strand habe ich gesehen, den Palacio Ducal sowie die Kirche Stanta Maria, die ursprünglich einmal eine Moschee war, habe ich, wenn auch nur von außen gesehen. Für die das Nudelgericht ist mein Magen noch nicht aufnahmebereit, und für die Höhlen ist es schon zu spät.
    So rolle ich wunderbar in der Abendsonne zurück auf unseren Stellplatz.

    Von fern hört man das Knallen der Feuerwerkskörper, als wir den Tag bei einem Getränk ausklingen lassen.

    Morgen geht es wieder 200 km weiter Richtung Süden.

    http://www.dunesareacamper.com/
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  • San Javier und das Mar Menor

    March 17, 2023 in Spain ⋅ ☁️ 13 °C

    Es ist 9.30 Uhr, als wir den mehr als vollen Platz im Richtung Olivia verlassen.
    Wir fahren durch Orangenfelder und durch die kleinen Orte Guademar, Miramar und Piles, bevor es kurz vor Olivia wieder auf die AP 7 geht .

    Kurz vor der Auffahrt bietet sich ein schöner Blick über die Orangenfelder in die fantastische Bergwelt, die geheimnisvoll durch den Dunst scheint.

    Heute wollen wir nach San Javier fahren, an das Mar Menor und zwar auf den Camper Park La Ribera.

    Wir sind etwas angespannt , ob wir einen Stellplatz finden, da es Wochenende ist und die Spanier selbst an der Küste unterwegs sind.

    Noch fünf Tage haben wir, bis wir in Torremolinos sein wollen, um uns mit unserem Sohn zu treffen. Das sind noch 700 km zu fahren.

    Zunächst führt die AP7 mitten durch die Berge. Überall am Rand der Straße blühen gelb die Mimosen.

    Dann folgt eine Hochebene. Immer neue Bergspitzen werden sichtbar.

    Schade, dass es noch so dunstig ist.
    Die Häuser von Benissa zeigen sich am Horizont. Wir sind in der Region um Calpe, und wie auf meinen Wunsch, setzt sich die Sonne durch.

    Oliven, werden auf Terrassen angebaut.

    Für einen kurzen Moment ist das Meer zu sehen und die Hochhäuser von Calpe,

    Weiter geht es durch die Bergwelt, in der sich die Felsen immer neu zu formieren scheinen.

    Als wir den Tunnel von Mascarat verlassen, erwartet uns ein "Wow-Blick" auf das Meer.

    Vorbei geht es an Althea Callosa. Häuser und Orte schmiegen sich an die Felsen.

    Die Ausfahrt nach Benidorm taucht auf und wenig später sieht man die ersten Hochhäuser. Ein Wahnsinn, diese Skyline. Wie kann man eine Landschaft nur so verschandeln.

    Da haben sich die Architekten richtig ausgetobt.

    Wenn ich mir die vielen mittelalterlichen Wachtürme, die die Küste säumen, anschaue, dann stellt sich mir die Frage, ob"Türme bauen" wohl eine spanische Eigenschaft ist.

    Auf der A70 umfahren wir Alicante und steuern auf Elche zu.

    Den großen Touristenziele schenken wir keine Beachtung. Wir sind mehr an kleineren Orten interessiert.

    Die Berge sind wieder etwas in den Hintergrund getreten und wir können links die große Wasserfläche des "Pantà de Llevant" silbrig glitzern sehen.

    Auf der AP7 geht es weiter in Richtung Carthagena. Jetzt haben die Zitronenbäume die Apfelsinenbäume abgelöst.
    Die Straße wird mautpflichtig. Auf der linken Seite ist die "Laguna Rosa" zu sehen.

    Dann erreichen wir die Ausfahrt San Javier und stehen wenig später vor der Schranke des Camper Park La Ribera.

    Unsere Befürchtung, keinen Platz hier zu bekommen, war unbegründet.
    Wir können uns sogar die Größe aussuchen.
    Der Platz kostet 10 Euro. Strom wird separat abgerechnet. Es gibt zwei Sanitärhäuschen mit Dusche, Toiletten, Spülmöglichkeit und jede Menge Waschmaschinen sowie Gastronomie.
    Eigentlich ist das schon ein Campingplatz.

    Auf diesem Stellplatz überwintern viele Deutsche. Man kennt sich untereinander, stellen wir fest.

    Über 200 Wohnmobile können hier stehen. Alles ist sehr gepflegt und gut organisiert.

    Schnell haben wir uns eingerichtet und stellen die Stühle in die Sonne.

    Ein kleiner Plausch mit der Nachbarin, die seit dem Tod ihres Partners den Winter hier allein verbringt. Hut ab. Die ganze Strecke allein zu fahren.

    Endlich hat Michael mein Rad vom Träger geholt und ich kann auf eine kleine Radtour gehen.

    Die Promenade ist nicht weit und Radwege sind vorhanden. Auch wenn diese zwischendurch verschwinden und an anderer Stelle wieder auftauchen.

    Ich wundere mich über das satte Grün der Rasenflächen überall, wo doch alles so staubtrocken ist. Beim näheren Hinsehen stelle ich fest, dass überall Kunstrasen liegt. Na, so was!

    Die Promenade ist, da Wochenende, belebt. Die Bars und Restaurants haben geöffnet und die Menschen genießen, wie ich, diese wunderbare Mischung aus kühlem Wind und warmer Sonne.
    Mein Ziel ist der Punta de Algas. Der Punkt der Bucht, der der Landzunge La Manga genau gegenüber liegt.

    Manche würden sagen, dass es sich beim Mar Menor um einen riesigen Teich handelt, andere sprechen von einem kleinen Meer, unbestreitbar aber ist, dass es sich um Salzwasser mit dem höchsten Salzgehalt ( 50 %) in Europa handelt.

    Ich verlasse La Ribera und komme an die Promenade von San Pedro.
    Heute kann ich ohne Probleme über die Promenade fahren, aber es gibt auch einen Radweg .

    Stege mit Fischerhütten reichen weit ins Wasser.
    Das "kleine Meer", wie das Mar Menor übersetzt heißt, hat seit Jahren Umweltprobleme durch Schadstoffe und Überdüngung. So kam es vor zwei Jahren zu einem großen Fischsterben.

    Dann sehe ich viele Holzplattformen, die ins Wasser führen. Neugierig lese ich die Ausschilderung.
    Das sind die "Baňos de lodo". Hier kann man sich mit dem Schlamm aus dem Mar Menor einschmieren, dem man heilende Wirkung bei allerlei Gebrechen zuschreibt.

    Der Rad- und Wanderweg führt einige Kilometer zwischen dem Mar Menor und dem Mittelmeer entlang und ist an diesem Tag wunderbar zu fahren. Die Hochhäuser von La Manga, einer 22 km langen Landzunge , die das Mar Menor vom Mittelmeer trennt , kommen immer näher.

    Am Ende erwartet mich eine Dünenlandschaft und ein Strand am Mittelmeer.

    Auf dem Rückweg mache ich eine Pause in einer der Strandbars und freue mich über diesen erlebnisreichen Tag, bevor es zurück zum Wohnmobil geht.
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  • Obst und Gemüse gibt es reichlich
    Gewürze und NüsseParroquia San Francisco," die Kirche von San FranciscoParroquia San Francisco," die Kirche von San FranciscoBlumen am Wegesrand

    Markt in Los Alcàzares

    March 18, 2023 in Spain ⋅ 🌙 17 °C

    Wir bleiben noch einen Tag, das haben wir gestern Abend entschieden. Es ist Samstag, viele Spanier sind ebenfalls unterwegs, wir stehen hier wirklich perfekt und können mal wieder einen Wasch- und Putztag machen.

    Die Waschmaschinen sind gigantisch.
    10 kg können sie fassen und für 3,50 € ist der Wäschekorb wieder entlastet.

    Heute ist es relativ warm, aber die Optik lässt doch sehr zu wünschen übrig.

    Während die Wäsche ihre Runden dreht, drehen wir eine Fahrradrunde in das ca. 7 km entfernte Los Alkàzares. Da ist, laut Information unserer Nachbarin, heute Markt.

    Erst hatte ich überlegt, mit dem Rad Richtung Landzunge La Manga zu fahren. Doch die dortigen Hochhäuser motivieren nicht unbedingt.

    Die Fahrt geht entlang der RM-F 34. Die Straße ist mäßig befahren und es gibt fast auf der ganzen Strecke einen separaten Radweg.

    Rechts fahren wir entlang einer riesigen Zitronenplantage. Zitrusfrüchte und Säfte können in der dazugehörigen Finca gekauft werden.

    Links ist der Luftwaffenstützpunkt San Javier, der Flughafen des Aeroclub Mar Menor, und die Pilotenschule Academia General del Aire.
    San Javier nennt sich selbst die Stadt der Flugzeuge.

    Als wir in Los Alkàzares ankommen, ist der Markttag schon weit fortgeschritten. Um 13.00 Uhr ist Ende.

    Der Markt ist riesig und es gibt so ziemlich alles zu kaufen.
    Wir schlendern entlang der Marktstände und ergänzen unsere Obst- und Gemüsevorräte. Obst und Gemüse ist erstaunlich billig.

    Mit einer Verkäuferin kommen wir ins Gespräch. Sie kommt gebürtig aus Osnabrück und ist vor 30 Jahren nach Spanien ausgewandert. Sie klagt über die immens gestiegenen Preise, mangelnde Perspektiven für die Jugend und über Umweltprobleme.

    Spanien hat übrigens drei mal so viel Beamte wie Deutschland, erzählt sie uns. Alles ist ziemlich bürokratisiert.

    Das haben wir auch bei den Anmeldungen auf den Plätzen bemerkt. Wahnnsinn, was da alles ausgefüllt werden muss.

    Während wir uns unterhalten, fängt es doch tatsächlich an zu regnen. Wir fahren zum Strand und setzen uns in eine Strandbar, um etwas zu trinken.

    Leider hat sich der "kleine Hunger" auch eingeladen und so werden die Getränke um Tapas erweitert.
    Der "kleine Hunger" ist mehr als zufrieden und das mit dem Abendessen hat sich so auch erledigt.

    Dann schauen wir uns noch den Stellplatz in Los Alcàzares an. Hier steht man auf Asphalt. Auch hier sind noch einige leere Plätze zu erkennen.....und das am Samstag!

    Am späten Nachmittag fahre ich mit dem Rad nach San Javier. Mich interessiert der ursprüngliche Ort.

    Unser Stellplatz liegt zwischen Santiago de la Ribera und San Javier. Während man in Santiago de la Ribera die Promenade den Strand und die Hotels findet, ist San Javier ein kleiner mehr authentischer Ort mit Kirche, Markt und kleinen Läden, die aber bedingt durch Aldi, Lidl und Mercadona, die ich gleich an der Haupstraße sehe, zum Teil leer stehen.

    Und dann kann ich noch ein großes Einkaufszentrum sehen, in dem heute, am Samstagabend, recht viel los ist.

    Auch auf dieser Strecke hat man ein Herz für Radfahrer und es gibt zum Teil Radwege.

    Im "Centro ciudad", im Stadtzentrum, entdecke ich den "Parroquia San Francisco," die Kirche von San Francisco Javier. Das ist so ziemlich das einzige ältere Gebäude, das ich finden kann.

    Ich fahre durch die engen Gassen der Stadt und irgendwann bin ich wieder an der Promenade am Mar Menor, wo heute ein Kunsthandwerkermarkt stattfindet.

    Für heute reicht es mit Markt, denke ich, als ich wenig später zurück zum Wohnmobil fahre.
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  • Cabo de Gata

    March 19, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 18 °C

    Ein Tag, wie er besser nicht beginnen kann. Strahlendblauer, wolkenloser Himmel und eine Luft so prickelig wie Sekt.

    Heute geht es weiter ins Cabo de Gata. Dort haben wir uns einen Campingplatz ausgesucht, um das Naturschutzgebiet, von dem wir schon viel gehört haben, ein wenig kennen zu lernen.

    Das Kap auf der Ostseite des Golfs von Almeria ist die einzige natürliche Wüste Europas. Der Reiz des Cabo de Gatas liegt in den naturbelassenen Stränden und der Pflanzen- und Vogelwelt.

    Nach dem Frühstück und dem Bezahlen mit ein wenig Smalltalk fahren wir den bekannten Weg Richtung Los Alcàzares und dann auf die AP7.

    Die freundliche Frau an der Rezeption hat mir erzählt, dass der Stellpatz La Ribera im Winter fast immer ausgebucht ist und das sich dort schon eine richtige deutsche Gemeinde gebildet hat. Manchmal sogar mit "Bürgermeister", meint sie Augen zwinkernd.

    Uns hat der Platz gut gefallen.....für ein paar Tage.

    Die AP 7 ist ziemlich leer. Ach ja, wir haben ja Sonntag.
    Ein Stück nach Carthagena wird die AP plötzlich wieder mautpflichtig. Als unsere Mautbox 1, warum auch immer, nicht reagiert, ziehen wir ein Ticket.

    Die Autopista führt durch eine karge, bergige Landschaft.
    Auf angelegten Terrassen grünen Bäume. Das müssen Mandelbäume sein. Die haben jetzt gerade Laub ausgetrieben .

    Wir lassen Carthagena links liegen und die AP 7 führt in die Berge. Immer neue Berge tauchen auf. Die Landschaft zwischen Mazzaron und Vera ist beeindruckend ...fast irgendwie unwirklich.

    Außer der Autobahn gibt es nichts, unberührte Natur, außer hin und wieder einmal ein verlassenes Haus.

    Bei Mazzaron tauchen sie dann auf, die riesigen Plastikflächen unter denen das Gemüse wächst, das wir in Deutschland im Supermarkt kaufen. Foliengewächshäuser mit Tomaten, Folientunnel unter, denen Erdbeeren reifen.
    Solche große Flächen haben wir noch nie gesehen. Das ist echt gewöhnungsbedürftig.

    Für die tolle Bergfahrt mit den Tunneln müssen wir 10 Euro Maut bezahlen.

    Wir sind in Andalusien.

    Bei Retamar fahren wir ab von der AP7 auf die N344, fahren durch Retamar und auf der Al 3115 nach Gabo del Gata und auf den gleichnamigen Campingplatz.

    Der Platz macht einen freundlichen Eindruck, wenn auch die Umgebung mit den Plastikgewächshäusern nicht so schön ist. Aber die bemerkt man auf dem Camping nicht.

    Wir bekommen einen Plan und einen Platz zugewiesen. Das ist einer der kleineren, das sehe ich gleich auf dem Plan und weise deshalb noch einmal auf die Größe unseres Wohnmobils hin.

    "Das müsste passen," meint der etwas wortkarge Mann an der Rezeption, " sonst kommen Sie wieder."

    Wie schön, dass jemand dafür sorgt, dass ich nach den fast 3 Stunden Fahrt etwas Bewegung bekomme.

    Der zugewiesene Platz liegt nämlich ganz am Ende des Campings und ist natürlich...... viel zu klein.

    Zurück zur Rezeption und gesagt, dass wir den Platz nur nehmen können, wenn uns jemand beim Zerlegen des Wohnmobils behilflich ist.

    Wir bekommen einen neuen Platz und das ist dann der größte überhaupt. Geht doch!
    Und..... er ist vollständig mit Folie abgedeckt.
    Na, dass passt ja zur Umgebung. Aber das Wohnmobil bleibt immerhin sauber .

    Als wir auf den Platz gefahren sind, habe ich auf der Terrasse des Campingplatzrestaurants Leute beim Essen gesehen. Das sah so einladend aus, dass ich Michael den Vorschlag mache, doch gleich da einzukehren.
    Das war eine gute Idee. Es gibt für 13 Euro ein super Drei-Gang-Menü als "Menu del dia" im Sonnenschein und dazu ein Getränk( Paella, gegrillte Dorade ind eine Auswahl aus verschiedenen Desserts).
    Danach sind wir reif für eine kleine Siesta.

    Später fahre ich mit dem Rad in den Ort Cabo de Gata. Es geht auf einem Schotterweg entlang der Plastikhäuser, bis kurz vor den Strand, und dann sind es noch gut 2 km bis in den Ort, der noch ziemlich verschlafen erscheint.

    Einzig in den Bars an der Strandpromenade herrscht richtig Wochenendbetrieb.
    Der Parkplatz am Strand ist voll. Zur Hälfte allerdings mit Wohnmobilen.

    Etwas hinter der Promenade befindet sich der "Torròn de San Miguel de Cabo de Gata", der heute auch ein beliebtes Ausflugsziel zu sein scheint. Oben auf dem Rand haben es sich zwei Jugendliche mit einer Shisha bequem gemacht und lassen ihre Beine nach unten baumeln.
    In der angrenzenden Strandbar sitzen Ausflügler im Sonnenschein.

    Die Boote der Fischer sind an den Strand gezogen. In alten, fast verfallenen Hütten daneben bewahren sie ihr Equipment auf und verkaufen den Fisch.

    Ich fahre weiter auf der AI 3115 entlang der Dünenlandschaft bis zu den Salzbecken und der "Iglesia de la Almadraba". Dann kehre ich um und nehme den Schotterweg durch die Dünenlandschaft zurück. Dabei komme ich am Vogelschutzgebiet vorbei. Hier soll es sogar Flamingos geben.

    Zurück in Cabo de Gato dauert es ein bißchen, bis ich den richtigen Weg zum Campingplatz gefunden habe.

    Pünktlich, um dem Sonnenuntergang zuzusehen, bin ich wieder am Wohnmobil.

    Heute haben wir viel gesehen. Die Fahrt durch die Berge war schon ziemlich beeindruckend.
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  • Faro de Cabo de Gata

    March 20, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 19 °C

    Erster!" sage ich leise heute Morgen, denn ich will ja keinen ;-) wecken.
    Heute bin ich vor der Sonne wach, die erst mühsam aus ihrem rosa-lila Himmelbett steigt.

    Stimmt nicht ganz. Die unzähligen Spatzen, die in den Palmen ihr Nachtlager aufgeschlagen haben, waren vor mir wach und schilpen bereits lautstark um die Wette.

    Das nutzt mir aber nicht viel, denn so früh morgens ist es noch sehr frisch. Deshalb tut sich auch vor 9.00 Uhr selten etwas auf den Plätzen. Es sei denn es kommen Hunde ins Spiel. Hundebesitzer gehören zu den Frühaufstehern.

    Da ich keine Lust auf Sonnenaufgang über Pastikplanen habe, koche ich Kaffee und gehe damit wieder ins Bett.
    Zwei Stunden später sieht die Welt schon wärmer aus. Um uns herum sind diverse Aktivitäten bemerkbar.

    Nach der Morgenroutine überlegen wir das heutige Vorhaben.
    Ich würde gern zum Faro de Cabo de Gata radeln. Gestern bin ich ja nur bis zu den Salzbecken, den Salinas von Almadraba, gekommen.
    Michael kommt mit , ob bis zum Leuchtturm, lässt er aber offen.

    Wir radeln wieder den schotterigen Privatweg und fahren entlang der Dünenlandschaft bis Cabo del Gata.

    Beim Torròn de San Miguel verabschiedet sich Michael und fährt zurück.

    Der Parkplatz gegenüber dem Turm ist ein offizieller Wohnmobilstellplatz, kostenlos, aber ohne Service und heute Mittag wieder gut belegt mit vor allem spanischen Wohnmobilen.

    Es lässt sich auf der AL 3115 gut radeln, da wenig Verkehr ist. Ich fahre durch Almadraba und sehe die Besucher der dortigen Café sitzen.

    In Fabriquilla stehen am Strand und auf dem Parkplatz.......Wohnmobile.

    Dort registriere ich das erste Mal, was es bedeutet, zum Faro de Cabo de Cata zu fahren, als ich die Straße sich in etlichen Serpentinen über den Berg winden sehe.

    " Willst du dir das wirklich antun?" , fragt mein innerer Schweinhund lauernd.
    Zweifelnd schau ich den Berg hinauf.
    Egal! Das wird doch wohl mit einem E-Bike zu packen sein?

    Ja, ist es auch, aber ich komme doch zum Schluss ein klein wenig an meine Grenzen. Man ist ja keine 30 mehr. ;-).
    Es ist gut, dass auf der relativ engen Straße heute kaum Verkehr ist. So kann ich zwischendurch anhalten, zu Atem kommen und die Aussicht genießen. Eines weiß ich nach der Tour: Mountain Biking wird definitiv nicht zu meiner Lieblingssportart werden. Ich mag es lieber, wenn es geradeaus rollt.

    Oben angelangt, geht es dann ziemlich steil bergab. Auch nicht unbedingt etwas für mich, vor allem, weil ich weiß, dass ich da später wieder hoch muss. Aber da sehe ich schon das Ziel meiner Anstrengung: der Faro de Cabo de Gata. Leuchtend gelb steht er auf einer 50 Meter hohen Klippe und mit einer Turmhöhe von 18 Metern sind die Blitze des Leuchtturms 30 Meilen entfernt sichtbar.
    Der Leuchtturm wurde gebaut, um die Seeleute vor der gefährlichen Laja del Cabo zu warnen, dieses Riff, das eine Seemeile im Meer vor dem Leuchtturm liegt, ist im Laufe der Geschichte die Ursache zahlreicher Schiffswracks.

    Ein paar Meter vor dem Leuchtturm befindet sich rechts der Strand von Corralete , der über einen etwa 100 Meter langen Weg mit einigen Unebenheiten zugänglich ist. Der Strand lädt im Sommer zum Baden ein und bietet einen herrlichen Blick auf den Leuchtturm auf der Punta del Cuccillo.

    Von diesem Punkt aus gibt es einen Weg, um Cala Rajá und das Fingerriff zu besuchen. Aber das mache ich dann heute nicht mehr.

    Ich genieße den tollen Ausblick vom Aussichtspunkt Las Sirenas auf das Meer, die Buchten und die Wanderwege über den schroffen Bergrücken, bevor ich mich wieder an den Aufstieg mache.

    Wie gesagt, mit dem Rad würde ich das nur außerhalb der Saison empfehlen, da die Straße an manchen Stellen sehr eng ist und die Autos nicht gut überholen können und anhalten dann nicht so einfach ist.

    Und dann hole ich mir für die Strampelei eine Belohnung in Form eines Cervezas am Strand von Cabo de Gata.
    Das "Chiringuito Restaurante Shiri-Bus" ist mir gestern schon aufgefallen.
    Jetzt stehen die weißgedeckten Tische am Strand und über Buchenholzfeuer werden die Fische gegart. So schön. Und wenn wir heute nicht schon anders disponiert hätten, würde ich da jetzt liebend gern am Strand essen.

    Zu meinem Bier bekomme ich Brot und einen Teller mit in Olivenöl eingelegtem Fleisch und Zwiebeln.
    Lecker, lecker! Da ist dann auch der Preis von 3 Euro für ein Glas Bier angemessen. Das Mittagessen habe ich mir quasi "ertrunken".

    Als ich den Mann vom Nachbartisch frage, ob er mal ein Foto von mir machen könnte, bekomme ich nicht nur ein Foto, sondern gleich eine Einladung zu seinem Essen, das für ihn zuviel ist.
    Das ist mir dann auch zuviel und ich lehne freundlich ab und mache mich wieder auf den Weg.

    Dieses Mal den Weg über die AL 3115 , den ich gestern Abend nicht gefunden habe.

    In Pujaire finde ich einen Supermarkt, um Brot zu kaufen. Als ich mein Rad für den kurzen Moment nur mit dem Speichenschloss abschließen will, spricht mich ein älteres Ehepaar an und meint, ich solle es doch lieber anketten, so könne man es einfach wegtragen.
    Ich befolgen den Rat der beiden.

    Neben dem Supermarkt ist eine kleine Tapasbar/Restaurant mit einem leckeren "Menu del Dia", in der die Einheimischen es sich schmecken lassen, das man sich merken sollte.

    Kurz bevor ich zurück zum Campingplatz fahre, komme ich am Stellplatz von Cabo de Gato vorbei. Sehr neu, sehr gepflegt, mit allem, was man braucht und nur zu 20 % belegt.

    Michael hat schon mit dem Kaffee trinken auf mich gewartet. Statt Fisch am Strand, gibt es spanischen Apfelkuchen. Aber auch sehr zu empfehlen.

    Und danach genießen wir Sonne pur.
    Morgen geht es wieder 250 km weiter, wo neue Erlebnisse auf uns warten.

    Restaurant am Strand
    https://g.co/kgs/6xKdmW

    Faro de Cabo de Gata
    https://es.m.wikipedia.org/wiki/Faro_del_Cabo_d…

    Restaurant in Pujaire
    Restaurante El Barquero
    +34 950 37 00 94
    https://maps.app.goo.gl/XifbuWfaD42XSJJ66

    Wohnmobil-Stellplatz in Pujaire
    https://www.cabodegatacamper.com/
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