• Taquile

    2. heinäkuuta 2015, Peru ⋅ ☀️ 30 °C

    Auf zum Titicacasee, dem höchstgelegenen schiffbaren See der Welt. Um 07:10 Uhr werden wir vom Hotel abgeholt. Annette muss leider eine Auszeit nehmen, da sie mit der Höhe nicht zurecht kommt. Schön warm angezogen erreichen wir das Boot, das uns zu den schwimmenden Inseln bringt. Nach 1 1/2 Stunden Bootsfahrt erreichten wir die Islas de los Uros. Eine der Inseln konnten wir betreten, es war wie auf Watte laufen. Manuel erklärte uns ohne Pause in englisch und spanisch den Aufbau der Insel. Auf einem Wurzel-Geflecht von Schilfpflanzen wurden Schilfmatten kreuz und quer aufgelegt. Jede Woche wird eine neue Schicht Schilfrohr auf die Insel gelegt. Deswegen müssen die Hütten (Wohn- und Küchenhütten) ständig versetzt werden. Sie wurden zu diesem Zweck auf quadratisch angeordneten Holzbalken gebaut, die vier Männer tragen können. Unsere besuchte Insel ist ca. 300-400 qm groß und erst zwei Jahre alt. Das organische Material nimmt durch den Verwesungsprozess einen Modergeruch an, der das Nutzen der Insel nur für 25 Jahre möglich macht.

    Anschließend ging es per Boot weiter nach Taquile, einer kleinen Insel, die mehr oder weniger aus einem Berg besteht. Am Hafen angelegt, ging’s bergauf bis auf halbe Höhe zu einem Gartenrestaurant. Vor dem Essen wurde etwas über die Kultur erzählt, dass z.B. verheiratete Männer rote Mützen, ledige rot/weiße Mützen tragen; dass die Männer stricken, während die Frauen für die Landwirtschaft zuständig sind. Zur Begrüßung tauscht man Coca-Blätter aus, die man in typischen, feingewebten Beuteln mit sich rumträgt. Zum Abschluss wurden Tänze gezeigt. Jetzt gab’s endlich Futter. Zur Auswahl stand der Trucha, ein sehr schmackhafter Fisch oder Omelett mit Gemüse. Beides wurde mit Reis und Pommes Frites serviert und schmeckte aussergewöhnlich gut.

    Nach dem Essen mussten wir 400m hoch zum Hauptplatz auf den Berg auf 4.200 m Höhe aufsteigen. Durch die dünne Luft war der Aufstieg gar nicht so leicht. Die vielen Pausen fielen nicht auf, da immer ein Fotomotiv in der Nähe war. Was auch Nikolaus sehr half, unauffällig stehen bleiben zu können, um nach Luft zu schnappen. Oben existierte ein Wegweiser in alle Himmelsrichtungen, so auch nach Berlin, was ca. 10960 km entfernt ist. Nikolaus faszinierte vor allem der Ausblick auf den Illimani, ein 6.438 m hohe Berg, der in Bolivien in der Nähe von La Paz liegt und geschätzt ca. 120 km Luftlinie entfernt ist. Von dort ging es auf der anderen Seite des Bergs einen total romantisch angelegten Pfad hinunter zu einem zweiten Hafen. Der Weg führte an den Terrassenkanten entlang, so dass man immer auf die Schritte achten musste. Vom Hafen ging es in 1 1/2 Stunden wieder zurück nach Puno, das wir nach 40 km Seefahrt um 16:00 Uhr erreichten.

    Am Abend deckten wir uns für den nächsten Tag mit Lebensmitteln ein, aßen noch eine gemeinsame Familienpizza und quatschten gemütlich bei Keksen.
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