• Regionalzug nach Putna

    1. juli, Rumænien ⋅ ☀️ 20 °C

    Der Zug hat mich gemütlich, aber pünktlich bis nach Putna gebracht. Zug fahren in Rumänien heißt entschleunigen.
    Bevor ich in den Zug gestiegen bin, habe ich mir das Völkerkundemuseum im Hanul Domnesc (Fürstenherberge) angeschaut. Im Erdgeschoss ist es mit Mobiliar aus der Zeit eingerichtet, in der Kaiser Franz-Josef (ja, der Franz-Josef von Österreich) das Gebäude als Jagdhaus genutzt hat.
    Im oberen Stockwerk sind alte Trachten, kunstvoll geschnitzte Hochzeitstruhen, Stoffe und Keramik aus der Region ausgestellt.

    Im eindrucksvollen Bahnhofsgebäude von Suceava spricht mich ein älterer Herr an. Er will irgendetwas zum Zug nach Putna und dem Bahnhof Suceava-Nord wissen. Da ich ihn leider nur teilweise verstehe kann nicht weiterhelfen. Sehr schade, das hätte ich wirklich gerne.

    Nach meiner Ankunft in Putna habe ich in gewohnter Weise meinen Rucksack abgestellt, die richtig bequemen und wirklich leichten Barfuß-Sandalen angezogen und mich auf den Weg zum Kloster gemacht. Bevor morgen den ganzen Tag die Feierlichkeiten zu Ehren Ștefan cel Mare (Stefan des Großen) stattfinden, wollte ich mir einen Stempel für meinem Wanderpass abholen und mir das Museum anschauen. Hier liegen einige Kirchenschätze, die zu den wertvollsten der Welt zählen. Besondere Bedeutung hat das „Evangelium von Humor“ aus dem 15. Jahrhundert.
    Am Eingang zum Museum, wo ich meinen Stempel bekomme 😊, fragt mich der Mönch woher ich komme. So kommen wir ins Gespräch und ich nutze die Gelegenheit nach der Kleiderordnung bei orthodoxen Gottesdiensten und in Kirchen zu fragen. Am Eingang des Klosters ist mir ein Piktogramm aufgefallen, das einen Mann und eine Frau mit T-Shirt und kurzer Hose zeigt und eindeutig den Zutritt untersagt.
    Aber jetzt bin ich schlauer. Es sollten die Arme und Beine bedeckt sein und nach Möglichkeit sollten Frauen den Kopf bedecken (vor allem in der Kirche). Die Kopfbedeckung ist aber nicht obligatorisch.

    Direkt vor der Klosterpforte entdecke ich den erste Meilenstein der Via Transilvanica. 😊

    Den Abend lasse ich gemütlich auf dem Balkon meines Zimmers bei einem alkoholfreien Bier und Pufuleți, einem Mais Snack der wie gesalzene Pappe schmeckt (hat für mich gerade totalen Suchtfaktor 🫣), ausklingen.
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