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  • Day 17

    Banjul International Airport

    October 6, 2021 in Gambia ⋅ ⛅ 24 °C

    Ankommen
    Die Flüge in den alten Rumpelkisten von Royal Air Maroc verliefen reichlich unspektakulär. Halb zwei in der Nacht war es jetzt und die dicke Schwüle, die uns empfing, drückte auf unsere sowieso schon müden Körper. Wie surreal kann es nach nur 1 ¾ Jahr ohne Reisen bitte sein, wieder irgendwo in der Fremde anzukommen?
    Vom fast stockdunklen Flugplatz ging es weiter in das weiße Neonlicht des Ankunftsterminals. Dicht gedrängt, war die einzige Coronamaßnahme ein junger Mann, der mit einer Flasche Desinfektionsmittel jedem Fluggast, maskiert oder unmaskiert, einen Klecks davon auf die Hand gab. Drinnen wurde unser Impfstatus überprüft und wir mussten die sogenannte Sicherheitsabgabe von 20 Euro bezahlen - harte Währung muss ins Land. Die erste kleinere Hürde bestand dann direkt bei der Einreisebeamtin. Auf unserer zuvor ausgefüllten Karte hatten wir angegeben zwei Monate für "Business" hierbleiben zu wollen. 28 Tage, das wussten wir auch eigentlich, war der längste Zeitraum, den man zunächst im Land bleiben durfte. Diese Zeit durfte man aber für zwei weitere Male verlängern. Das versuchte ich ihr dann auch zu erklären und so gewährte sie mir und anschließend Philipp mit gestrengem Ton "30 days".
    Doch nach der Ankunft mitten in der Nacht und dem chaotischen Tag davor, waren wir immer noch nicht richtig drin im Land. Zum allerersten Mal in unserer Reisegeschichte wurden wir beim Zoll rausgezogen. Ausgerechnet unser Case mit Rucksack+Tasche, in denen sich unsere sämtlichen Nahrungsergänzungsmittel befanden, wollten sie sich anschauen. Auweia, was sollte das für ein Bild abgeben, wenn wir hier mit unzähligen Pillendöschen und Blistern einreisen wollten? Werden richtige Drogen überhaupt so verpackt? Ich weiß es nicht.
    Während Philipp mühevoll versuchte, das Schloss zu öffnen und dann das sehr enge Case vom Rucksack abzuziehen, beantwortete ich die Fragen des Beamten betont brav und höflich. Als ich erzählte, dass wir hier aus Businessgründen seien und Philipp Ingenieur ist, klarten sich die Gesichter schon etwas auf. Das war sein Stichwort. Philipp erzählte was von erneuerbaren Energien, dass er im Consulting arbeite und hier möglicherweise Leute schulen würde. In der Zwischenzeit hatte er gerade mal geschafft, den oberen Teil unseres Rucksacks freizulegen, da wurden wir auch schon mit vielen "okays" und "you will like it here" durchgewunken.
    Dann endlich sahen wir Ousman, der mit einem Schild auf uns wartete. Doch noch immer kein leichtes Herauskommen aus dem Flughafen möglich. Schließlich hatten wir nur zwei Gepäck-Tags, mittlerweile jedoch drei Gepäckstücke, da Philipp seinen Rucksack und die Tasche aus dem Case geschält hatte. Es brauchte bestimmt fünf Anläufe, um dem Mitarbeiter klarzumachen, dass sich beides in einer großen Tasche befand.
    Dann, endlich, raus, ins Auto und durch das nächtliche Gambia zu unserer neuen Bleibe.

    Video: Roomtour durch unsere Bleibe.
    Foto: Ernstgemeinte Nachricht unserer Gastgeberin auf unseren fehlgeschlagenen ersten Einreiseversuch #nofake
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