• grandios, oder?!!Lawinengefahr! Wie beruhigend!Bewirtschaftete Berghütte! Heute natürlich geschlossen!schön wär`s gewesen!ab hier wurde es einsam!noch grandioser!blöder Finger!die Ski-Tourenfahrer auf dem Weg nach ganz oben!ist "grandissimo" der Superlativ von grandios?höher ging es für uns nimmer!

    Jugend will einfach nicht hören...

    4月13日, スロバキア ⋅ ☁️ 11 °C

    ... obwohl doch die Erfahrung der Älteren und natürlich Weiseren das Maß der Dinge sein sollte! Alle Überredungskünste waren vergebens. Matthi will in den Berg! Zuerst habe ich mit einem weiteren Ruhetag und einem zweimaligen Besuch der Burgerschmiede von gestern gelockt, dann die wunderschöne Rad-Etappe nach Zakopane in Aussicht gestellt. Dann an die Vernunft appelliert: mit unserer - nicht vorhandenen - Bergausrüstung (Turnschuhe und kurzer Hose) werden wir nullkommanix abstürzen! Zum Schluss hab ich gedroht, alleine weiter zu reisen. Alles nix genutzt, Matthi will in den Berg!
    Morgens früh raus, Müsli mit lauwarmem Wasser und Molkepulver zum Frühstück und entsprechend bestens gelaunt aufs Rad. Wenigstens zur Abwechslung federleicht ohne Gepäck, aber 10 km steil bergauf wo sein ausgesuchter dämlicher Gebirgssteig beginnen sollte. Auf der kleinen Straße überholten uns Autos über Autos, alle mit Skiern auf dem Dachgepäckträger! Das wird ja was werden! Am Zielort angekommen ein riesiger völlig überfüllter Parkplatz, Menschentrauben in Ski-Anzügen und Helmen, dahinter ein Lift und die blauen, schwarzen, pinken und was weiß ich für farbige Abfahrtspisten. Da Matthes ja geglaubt hatte, auf einsamen Steigen allein durch die Berge kraxeln zu können, bekam ich das diebische Grinsen kaum aus dem Gesicht! Wir schlossen die Räder an einem Halteverbotsschild an und bahnten uns den Weg durch die Menschenmassen. Der Wanderweg war anfangs eine breite schneebedeckte unidyllische Straße mit reichlich Spaziergängern. Wie öde! Nach 2 km ging die Straße in einen steilen Gebirgspfad über, die Spaziergänger waren verschwunden und vor uns eröffnete sich ein gewaltiges Bergpanorama, das uns den Atem raubte! Wir brachen uns jeder einen Ebereschenstock ab und kraxelten den Steig höher und höher. Links von uns steile Wände, rechts von uns Abgründe, aber vor uns weiße Gipfel im Sonnenlicht. Sensationell! Genau deshalb wollte ich unbedingt da rauf! Der Wandertag war ja ganz allein meine Idee Als wir glaubten, völlig allein mit uns und den Bergen zu sein, trafen wir auf eine Gruppe Skitouren-Geher (oder wie die heißen). Diese Menschen rutschen fluchend mit Abfahrtskiern (keine Langlaufskier, sondern die mit den dicken Stiefeln) an den Füßen, Helm und Rucksack stundenlang den Berg hoch, um dann irgendwann den Berg wieder runter zu donnern! Man sind die bekloppt! Einer von diesen Härtefällen kam auf uns zu und fragte, ob wir die Bekloppten wären, die gestern mit den vollbepackten Rädern die steilen Berge der Tatra hochgesteamt sind (sie haben uns an den Wimpeln am Rad erkannt)? Wer sind denn nun die Bekloppten? Die Gruppe kam aus Schleswig-Holstein und war wirklich gut drauf. Feine Begegnung mit der man dort droben nie gerechnet hätte! Inzwischen wurde der Weg immer beschwerlicher (ein falscher Schritt und wir sanken bis zum Oberschenkel im Tiefschnee ein) und da wir beide pitschepatsche nasse Füße hatten, siegte die Vernunft und wir traten nach langer Beratung den Rückweg an (wir waren inzwischen 8 km mit über 1000 Höhenmetern aufi gestiegen). Der Abstieg war noch viel beschwerlicher, aber die Laune grenzenlos gut. Was für eine Landschaft! Ach ja: danke Matthi!
    Mit den Rädern ging es dann mit Höchstgeschwindigkeit ins Tal, kurz in unsere Pension (Strümpfe und Schuhe wechseln) und sofort in die Burgerschmiede von gestern. Die Welt hatte zwei glückliche Bewohner mehr!
    Unser Lied des Tages: "higher and higher" (Baby) von Jackie Wilson!
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