• kilometerlange Zäune entlang der Strasse

    9 Ocak 2017, Arjantin ⋅ ⛅ 9 °C

    Über hunderte Kilometer hinweg begleiten uns nun schon die Stacheldrahtzäune rechts und links der Fahrbahn.
    Ursprünglich nahmen wir an, dass sie der Eingrenzung von Weideland dienen, um Herden zusammen zu halten. Das war wohl früher auch so. Heute sind es Reliquien aus alten Zeiten und zeugen einst von der Schafzucht, die hier sehr verbreitet war.

    In den Unweiten dieses Landes haben frühere Siedler Schafe gezüchtet und somit, vermutlich unwissentlich dafür gesorgt, dass nun weite Teile dieses Kontinenten nicht mehr bewohnbar sind, bzw. nicht zur Grundlage für Ackerbau benutzt werden können. Die Schafe haben über eine erhebliche Fläche alle frischen Grasnaben samt Wurzel abgefressen, bzw abgezupft. Dies hat schließlich dafür gesorgt, dass die obere Bodenschicht, also die fruchtbare Erde, ausgetrocknet und mit den starken Winden davon geweht wurde. Diese Erosionserscheinung ist in weiten Teilen dieses Landes zu sehen und hält bis heute an.
    Die abgedeckte Bodenschicht ist nur noch für einige Pflanzen ausreichend, um sich hier anzusiedeln. Durch die starken Winde in dieser Region ist es kaum möglich, dass sich überhaupt Pflanzen ansiedeln, die größer als ein Grasbüschel sind. Die Winde, die mit mehreren hundert Stundenkilometern über das unbewachsene Land fegen, reißen alles um.

    Weiterhin markieren die Zäune privates Gebiet. Hier ist es wohl so, dass man sich Land aneignen kann, wenn man dieses 3 Jahre bewohnt. Durch die Viehzucht wurde das Land wohl schon damals unter den Bauern aufgeteilt und mit kilometerlangen Zäunen markiert. Für Menschen sind sie nur eine unschöne Behinderung beim Fotos schießen.
    Für die Tiere, die hier noch durch die Steppen wandern, stellen sie unüberwindbare Grenzen dar. Wir haben auf den Fernstrecken schon so einige Kadaver und Gerippe in den Stacheldrahtzäunen hängen sehen. (Fotos wollen wir euch ersparen!)

    In diesem Moment sind wir gerade an einer Mutter mit ihrem Jungtier vorbei gefahren. Beide auf unterschiedlicher Seite des Zauns. Was das heisst, kann sich jeder denken. Hoffentlich schaffen es die beiden letztlich doch noch zusammen zu kommen.

    Naturparks haben dieses Problem der Behinderung erkannt und fangen an die Zäune, die das Schutzgebiet umgeben, abzubauen, um die natürliche Wanderung und Ausweitung der Populationen zu fördern. Anhand von Bestandskontrollen lässt sich beobachten, dass sich diese Maßnahme positiv auf die natürliche Entwicklung von Tier- und Pflanzenwelt auswirkt.

    Klaro, keiner will sich einsperren lassen.

    Da die Tiere sich ungehindert ausbreiten können haben sie ein größeres Revier, was mehr Nachwuchs bedeutet. Jedes dieser Tiere dient gleichzeitig für die Verbreitung von Samen die sie mit ihrer Nahrung aufnehmen und wieder unverdaut ausscheiden. Scheint ein guter Lösungsansatz zu sein.
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