• Auf gehts zum Campamento Dickson

    January 14, 2017 in Chile ⋅ ☀️ 23 °C

    07:00 Uhr der Tag beginnt. Olli hat nach der kurzen vorangegangenen Nacht fast 11h geschlafen und Fabi ist heute sogar früher wach. Ringsherum hört man schon die Reißverschlüsse von Schlafsäcken und Zelten auf gehen. Wir krabbeln auch aus unseren Schlafsäcken und machen uns erstmal Frühstück. Unsere Stärkung für den bevorstehenden Tagesmarsch. Für Olli gibt's Müsli, Fabi entscheidet sich für warmen Babybrei mit Trockenfrüchten, beides jeweils mit Wasser und Milchpulver angerührt.

    Danach heisst's wieder einmal Zelt und Rucksäcke packen und weiter geht's. Um neun Uhr laufen wir los und freuen uns, dass das Wetter, nicht wie vorhergesagt mit jeder Menge Regen, auf unserer Seite ist. Der Weg schlängelt sich parallel am Ufer des Rio Paine entlang, durch Büsche und Wälder, die hier den Stürmen Patagoniens Widerstand leisten.

    Der Wind und die sich biegenden Bäume am Hang lassen schon erahnen, dass hinter der Kuppe, Schlimmes auf uns warten wird. Nach ca 2h erreichen wir den Lago Paine. Hier sind wir dem Wind vollkommen ausgesetzt und dieser zeigt einem ganz deutlich wer hier der Stärkere ist. Ein gutes hat das aber. Das tägliche Peeling von herumwehenden Kieselsteinen und Sand macht unsere Haut wieder etwas jünger. 😆

    Bei uns läufts heute richtig gut und wir räumen das Feld von hinten auf. Einige scheinen schon früher los gelaufen zu sein, die wir dann auf dem Weg noch einholen. Bei der herrlichen Aussicht entscheiden wir uns eine Pause einzulegen und etwas zum Mittag zu essen. Ein hervorragender Tip den wir bekommen haben, sind die Wraps die wir noch in Puerto Natales erstanden haben. Sie sind ein guter Brotersatz und man kann alles mögliche drin einwickeln.
    Fabi gönnt sich nen kalten Hot Dog mit Käse und Olli wickelt seinen Käse in den Teigmantel. Als Dessert gibt's dann Wrap mit Dulce de Leche und noch etwas Süsses hinterher. In diesen Momenten lohnt es sich doch immer wieder all das Gewicht mit sich herum zu schleppen.

    Nun passieren uns auch all die anderen Wanderer und wir reihen uns wieder hinten ein. Die Vegetation ist hier sehr unterschiedlich. Je höher wir kommen desto karger wird es. In den unteren Ebenen am Fluss sprießen überall Blumen in herrlichsten Formen und Farben. Für Olli hat das leider zur Folge dass er sich mit Heuschnupfen herum plagen muss...nichts desto Trotz ist dieser Naturpark einfach wundervoll.

    Wie wir bereits vorher gelesen haben, sind hier schon so einige Brände entstanden, bei denen grosse Waldfläche vernichtet wurden. Darum wird nun auch penibel darauf hingewiesen, dass wildes Feuer machen überall verboten ist. Die teilweise verbrannten Bäume sind Zeitzeugen dieser schweren Brände und stehen überall noch als Mahnmal in der Gegend herum. Bei dem Wind ist es wahrlich vorstellbar, wie schwer es sein muss ein Feuer hier in dieser Gegend zu löschen. Die Glut wird überall hingetragen und das Feuer immer wieder neu angefacht.

    Wir sind heute ziemlich gut unterwegs und einige der Wanderer lassen wir wieder hinter uns. Der Weg zum Dickson ist ziemlich flach mit ein paar kleinen Anstiegen. Kurz vor der Hütte geht's nochmal über einen Hügel und wir haben den herrlichsten Ausblick über die Dickson Lagune und den Campingplatz. Wir sind völlig überrascht, dass wir schon da sind, freuen uns aber sehr, dass der Weg für heute ein Ende gefunden hat. Zum Ende hin, merkt man doch immer ganz schön die Masse die einem da auf die Knochen drückt.

    Angekommen, merken wir, dass wir so ziemlich die ersten am Platz sind. Einzig und allein ein paar Zelte von Wandergrupppen stehen schon da. Die werden extra von Trägern entlang der Campingplätze mitgenommen und aufgestellt. Naja da wissen wir nicht so recht was wir davon halten sollen. Wir bauen unser Zelt ebenfalls auf und nutzen die Auswahl für einen Platz am Wald in einer windgeschützten Ecke. Anschließend geht's gleich noch duschen und Wäsche waschen, bevor der Ansturm los geht. :)

    Danach heißt es erstmal kurz ausruhen. 20 min Powernap und dann nutzen wir noch das schöne Wetter um uns die Bruchstücke vom Gletscher im Wasser anzuschauen. Vom Gletscher weiter oben des Flusses sind ein paar riesige Eisblöcke hier direkt am Zeltplatz gestrandet. Das ist schon richtig selten, dass man so grosse Bruchstücken hier zu sehen bekommt.

    Das Campamento Dickson ist wirklich schön idyllisch inmitten dieser herrlichen Berglandschaft gelegen. Der Zeltplatz füllt sich so langsam und wir kochen heute noch CousCous mit Rosinen und frischen Möhren. Hmmmmmm.

    Insgesamt haben wir heute wieder 19 km hinter uns gelassen und haben dafür 5 1/4 Std gebraucht. Das ist ganz gut, 6 Std waren angegeben.
    Read more