• Mirador Britanico

    18. januar 2017, Chile

    Heute ist es endlich einmal trocken. Zumindest beim Aufstehen. Gleich nach dem Aufstehen wird das Zelt eingepackt und dann noch etwas gefrühstückt. Der heutige Tag hält eine Überraschung für uns bereit. Wir wissen nämlich nicht wo wir heute schlafen werden. Dies war die einzige Übernachtung, bei der wir keine Chance hatten noch eine Reservierung zu bekommen. Naja aber dazu später.

    Der Regen setzt natürlich ein, sowie wir los laufen. Es wird ein etwas ungemütlicher Start so früh am Tag. Es ist nebelig und es regnet von allen Seiten. Nützt ja nichts. Dennoch müssen wir heute weiter laufen. Wir haben eine Strecke von 2,5h bis zum nächsten Campingplatz vor uns. Dieser ist aber absolut ausgebucht und es ist scheinbar auch nichts zu machen. Wir lassen die türkisblaue Pehoé Lagune hinter uns und tauchen ein in die wolkenverhangene Bergwelt des Torres del Paine. Wir sind heute ziemlich traurig über das schlechte Wetter, da wir ab heute nun endlich auch einen Blick auf die Berge des Nationalparks haben sollten, aber das bleibt uns wohl erstmal vergönnt.

    Nach einer Weile taucht dann, nach einer weiteren Hängebrücke, auch schon das Campamento Italiano auf. Wir fragen die Ranger, wie es hier mit einer Übernachtung ausschaut und ob noch Platz für uns wäre. Im Moment kann keine Aussage dazu getroffen werden und wir können entweder bis nachmittags warten oder noch auf den Aussichtspunkt gehen. Warten ist nicht so unsere Stärke. Also lassen wir die Rucksäcke am Zeltplatz und nehmen uns den Aufstieg vor.

    Hochwärts müssen wir durch einen kleinen Fluss stromaufwärts waten. Ohne Gepäck fühlt sich das Gekletter und bergauf laufen so viel besser an. Nach ca 1 Std erreichen wir schon den ersten Mirador Frances. Hier hat man schon einen herrlichen Blick auf die uns umgebenden Berge, einen Hängegletscher und auch nochmals auf die türkisblaue Lagune Pehoé. Die Sicht auf die Berggipfel rechts von uns bleibt uns auf Grund der Wolken aber noch verwehrt. Dina hat mittlerweile so starke Schmerzen in der Achillessehne, dass sie mit Jens zusammen zu ihrem Schlafplatz im Frances laufen. Fabi hat trotz Regen und vorraussichtlichen 1,5-2 Std Aufstieg Lust weiter zum nächsten Aussichtspunkt Britanico zu laufen und Olli kann sich dann auch noch motivieren. Das Gletscherwasser rauscht beim Aufsteigen immer an uns vorbei und begleitet uns fast bis zum Mirador. Hier sind auch nicht mehr so viele Menschen unterwegs.

    Vermutlich haben sich die Leute vom schlechten Wetter abhalten lassen.

    Aber weit gefehlt. Je näher wir kommen, desto mehr zieht es auf und wir haben den herrlichsten Ausblick als wir ankommen. Die Wolkendecke reißt auf und die Berge erstrahlen in voller Pracht vor uns. Der Aufstieg hat sich nun definitiv noch einmal gelohnt. Von hier oben hat man eine Sicht ins Tal zur Lagune, hinter uns bäumen sich die Berge auf, das Rauschen der Wasserfälle, die Hängegletscher und die Sonne...es ist beeindruckend. Wir verweilen kurz bevor wir uns wieder auf den Weg machen. Runter geht es flott. Muss man mal ausnutzen ohne das schwere Ding auf dem Rücken und wir haben eine wahre Freude durch den Schlamm, die kleinen Bäche und die Hügel hoch und runter zu flitzen.
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