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  • Day 60

    Aldea Escolar - Wohnen auf dem Land

    January 28, 2017 in Argentina ⋅ ☀️ 13 °C

    Wie mit Florinda besprochen fahren wir bis zur Endstation und werden von Florinda in Empfang genommen. Sie begrüßt uns sehr herzlich und drückt uns beide und auch ihre Hündin begrüßt uns mit einem aufgeregten auf- und niederhüpfen. Wir sind angekommen.

    Aldea Escolar ist ein Dorf. Es gibt einen Fußballplatz und eine Schule. Im Dorf verteilen sich hier und da ein paar Kioske und ansonsten gibt es nicht viel mehr. Tiere, Land und vor allem, kein Verkehr. Wir freuen uns über die Ruhe und die entspannte Atmosphäre, die wir hier vorfinden. Am Haus angekommen nehmen uns Davide und die anderen 4-Beiner herzlich in Empfang. Hier leben noch 2 weitere Hunde, drei Katzen und ein paar Hennen, zusammen mit Arnold Schwarzenegger, ihrem Hahn.

    Dieser hat den witzigen Namen bekommen, weil er schon so einige Angriffe der Hunde überstanden hat. Lediglich ein Humpeln ist von den ganzen Attacken noch zu erkennen und Florinda und Davide haben das Gefühl, dass er etwas depressiv geworden ist. Seit der Attacke auf ihn, kräht er nämlich nicht mehr. Irgendwie traurig für den Hahn. Für die Hunde ist es wohl eher ein spielen, was die Hühner nicht ganz so einfach weg stecken. Sie legen aber immerhin fleißig Eier.

    Das Haus in denen die beiden wohnen, ist komplett aus Holz gebaut und entspricht so ziemlich den Vorstellungen, wie wir beide uns in Zukunft vorstellen können, zu wohnen. Die Küche ist offen zum Wohnzimmer. Es gibt ein kleines Bad mit Badewanne und ein Schlafzimmer. Alles ist sehr offen, aber doch abgegrenzt. Die Fenster sind sehr grossflächig und lassen viel Licht ins Haus fallen. Am Abend als wir ankommen, sitzen wir bis zum Sonnenuntergang in der Küche und quatschen über alles mögliche.

    Wir kommen auf die Beweggründe der beiden zu sprechen, warum sie von Italien nach Argentinien ausgewandert sind. Wir reden über unsere Jobs und warum sie auf Reisen waren und warum wir auf Reisen sind. Wir reden über die Eigenheiten unserer und der argentinischen Kulturen. Es ist interessant wie gleich die Ansichten in unseren unterschiedlichen Kulturen sind.

    Wir reden über die Erfahrungen beim Volunteering und übers Bierbrauen. Davide hat begonnen sich mit der Bier- und Likörherstellung zu beschäftigen. Sie haben sich mittlerweile professionelles Equipment gekauft und wir hatten das Glück vom leckeren Bier und vom Likör probieren dürfen. Beides wirklich sehr lecker und vor allem das Bier hat einen sehr frischen Geschmack. Sie verkaufen es mittlerweile in kleineren Mengen an Freunde, die diese exklusiven Getränke sogar vorbestellen, da jeder Kunde nur maximal 2 Getränke bekommen kann. Ziemlich gutes Konzept. Wenn es nicht viel davon gibt, ist die Nachfrage stehts hoch. Man bekommt alles verkauft uns hat einen fixen Gewinn. Vielleicht sollte man die Grundsätze unserer Marktwirtschaft auch noch einmal überdenken.

    Die beiden sind selbst erstaunt zu was sie alles in der Lage sind, sich anzueignen. Sie merken eben auch, seitdem sie hier wohnen, dass sie Zeit für diese Dinge haben. Das ist auch der Hauptgrund, was sie dazu bewogen hat, auszuwandern. Sie wollten nicht mehr länger Zeit damit verbringen, ständig arbeiten zu müssen und dafür aber keine Freizeit mehr zu haben. Nun ja. Genau diesen Weg versuchen auch wir irgendwie zu finden. Das muss auch bei uns möglich sein.

    Wir denken in vielen Dingen sehr gleich. Nach einem gemeinsamen Abendessen ist dann auch bald Zeit ins Bett zu gehen. Die beiden laden uns mit ein zu einer Geburtstagstrekkingtour mit Freunden. Sie wollen einen Berg in der Nähe besteigen und den Wanderweg dorthin markieren. Klingt nach einer super Idee und wir sind glücklich, dass sie uns mitnehmen wollen. Um halb sechs klingelt der Wecker. Also, ab ins Bett.
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