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  • Day 80

    wir sind gut in Lebu angekommen :)

    February 17, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 17 °C

    Nun der Morgen in Temuco war ähnlich trüb wie die Ankunft gestern und wir sind fürs erste froh unseren Bus sicher zu haben.
    Der Bus füllt und leert sich immer wieder. Wir fahren einige Haltestellen an und sehen somit auch noch einige andere Provinzstädte auf dem Weg gen Lubo. Die Landschaft ist schön grün und wir freuen uns nun schon sehr auf unsere neue Bleibe und die nächsten Wochen auch auf das Zelt zu verzichten. Ausserdem haben wir dann auch wieder einmal eine Aufgabe, was auch ganz nett ist.

    Bei unserer Ankunft werden wir wider erwarten nicht von Fernando in Empfang genommen. Niemand da. Als Olli in die Busstation geht, um den Müll zu entsorgen, bekommen wir unseren Schlüssel zum Ziel. Fernando hat seine Visitenkarte bei der Busstation im Büro hinterlegt, damit wir ihn dann in seinem Büro auf Arbeit besuchen können. Freundlicherweise begleitet uns ein junger Mann zu Fernandos Büro und wir werden sehr freundlich von seinen Mitarbeitern in Empfang genommen. Fernando kommt auch gleich hinterher und begrüßt uns ebenso sehr freudig. Scheinbar gibt es eine Menge zu tun und er muss mit seinem Team noch einmal zu einem Meeting. Wir könnten mitfahren, entscheiden uns aber zu bleiben und die Gelegenheit zu nutzen, um die Stadt anzuschauen. Lebu ist ein kleines beschauliches Örtchen. Als wir durch die Straßen schlendern fallen wir schon sehr auf und wir kommen uns etwas vor wie in einer richtigen chilenischen Provinzstadt. Hier gibt es nur wenige Touristen, die sich hierher verlaufen. Darum ist es auch sehr auffällig und besonders, wenn hier Mitteleuropäer durch die Straßen spazieren. Keineswegs unangenehm. Wir werden auch immer freundlich angelächelt.
    Der Weg führt uns zum Hafen und dem ins Meer mündenden Fluß Rio Lebu. Hier wird gerade der gefangene Fisch umgeladen, ansonsten ist recht wenig los. Wir besorgen uns heißes Wasser und gönnen uns erstmal Kaffee und eine kleine Pause. Wir haben uns später dann wieder bei Fernando auf Arbeit mit ihm verabredet und anschließend geht's dann auch noch mit unserem persönlichen Tourguide durch die Straßen. Er erzählt uns ein bisschen von seiner Kindheit und wo er früher gelebt hat, bevor er weg gezogen ist. Er hat einige Jahre in Santiago und Chiloe gelebt, bevor er wieder an seinen Geburtsort zurück gekommen ist. Sein Vater ist mittlerweile verstorben und hat ihn eine Menge Land hinterlassen, auf dem er nun Permakultur betreiben möchte. Um eine kleine Infrastruktur zu schaffen, braucht er Unterstützung. Da kommen wir nun ins Spiel.

    Nach der Stadtführung lernen wir seine Frau Any und seine Tochter Amanda kennen. Die kleine ist echt süß und seine Any sehr freundlich. Wir können uns gleich wie daheim fühlen und alles ist recht entspannt. Das Land, was sie besitzen, liegt etwa 12 km außerhalb der Stadt und dahin machen wir uns dann nach der kurzen Kennenlernphase auch schon auf den Weg.

    Empfangen werden wir von Hund und Katz. Ein sehr verschüchterter und ängstlicher kleiner Hund der sich sofort verzieht sobald man in seine Richtung kommt. Er ist der Familie auf dem Grundstück zugelaufen und seitdem sie ihn füttern ist er da. Jedoch näher an ihn rankommen war bisher nicht möglich. Ganz anders das Kätzchen. Es ist aufgeweckt und verschmust und kann gar nicht aufhören zu schmusen.

    Am Abend reden wir über die Aufgaben die es so gibt. Wir bemerken schon gleich, dass es hier unheimlich viel zu tun gibt und uns die Arbeit nicht ausgehen wird. Eher wird die Zeit zu knapp und es wird schwer werden, alles zu Ende zu bringen. Zunächst einmal probieren wir uns einen Überblick zu verschaffen, wo die Reise hingehen soll. So ganz klar ist es nicht. Fernando sprüht vor Ideen und er möchte gern so vieles machen. Es ist erst einmal gar nicht einfach die Aufgaben zu priorisieren. Da wir aber erfahren, dass hier in Zukunft noch mehr Volunteers helfen sollen, brauchen wir erst einmal mehr Platz. Mehr Platz zum schlafen und auch weitere Duschen und Toiletten. Das Baumhaus ist wohl soweit regensicher, dass wir da zumindest einmal anfangen Platz und Ordnung zu schaffen. Das wird unsere erste Aufgabe hier sein. Grundordnung schaffen und Dinge die nicht mehr gebraucht werden oder defekt sind, reparieren, wieder verwenden oder entsorgen.

    Das wird schonmal eine grosse Aufgabe. Nach einem Abendessen mit Brot und ein paar Häppchen, machen wir uns lang und tanken Kraft, für die bevorstehende Aufräumaktion.
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